Trockene Haut beeinträchtigt nicht nur das Wohlbefinden vieler Menschen, sie kann auch Eintrittspforte für schwerwiegendere Erkrankungen sein. Zahlreiche Faktoren beeinflussen den Hautzustand. Oft helfen Verhaltensänderungen und eine geeignete Pflege, manchmal sollte man zusätzlich ärztlichen Rat einholen. Show
Auf einen Blick
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden. Was bedeutet trockene Haut?Trockene Haut entsteht, wenn die Haut zu wenig Fette und feuchtigkeitsbindende Stoffe produziert. Dadurch spannt die Haut, sie wird rissig und empfindlich. Es kann zu Schuppungen, Faltenbildung, Rötungen und Entzündungen kommen. Trockene Haut hat verschiedene Ursachen: Sie kann anlagebedingt auftreten, durch äußere Faktoren hervorgerufen werden, Folge anderer Erkrankungen oder eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Welche Funktionen erfüllt die gesunde Haut?Die Haut ist das größte Organ des Körpers. Sie bildet eine schützende Barriere zwischen dem Körper und der Außenwelt und hat vielseitige Funktionen:
Die Haut besteht aus drei Schichten: Oberhaut, Lederhaut, Unterhaut. Die Oberhaut hat eine Hornschicht und eine darunterliegende Keimschicht. In der Lederhaut befinden sich Haarwurzeln und Talgdrüsen sowie Sinneszellen, Nerven, Gefäße und Schweißdrüsen. Die Unterhaut besteht vorwiegend aus Fett und Bindegewebe und stellt die Verbindungsschicht zwischen der Haut und den darunterliegenden Muskeln dar. Vor allem eine gesunde Hornschicht ist wichtig für eine funktionierende Barriere der Haut gegenüber der Umwelt. Dazu müssen verschiedene Faktoren zusammenspielen:
Wichtig zu wissen: Eine optimale Zusammensetzung der Fettschicht und eine ausreichende Produktion von Feuchthaltefaktoren sind besonders wichtig für die Barrierefunktion. Alter, Vererbung, körpereigene Hormone, Ernährung und Jahreszeiten haben einen großen Einfluss darauf. Wie sieht trockene Haut aus?Typische Anzeichen für trockene Haut sind:
Bestimmte Regionen am Körper sind besonders anfällig für trockene Haut: das Gesicht, Hände, Unterarme und Ellenbogen sowie Schienbeine und Füße. Trockene Haut ist dünn und leicht reizbar. Was verursacht trockene Haut?Trockene Haut ist vor allem ein Problem der obersten Hautschicht, der sogenannten Hornschicht. Es gibt zahlreiche äußere und innere Faktoren sowie einige Erkrankungen und Medikamente, die zu trockener Haut führen können. Äußere Faktoren
Innere Faktoren
Erkrankungen
Medikamente
Wie häufig ist trockene Haut?Schätzungen zufolge sind in Deutschland etwa 10 Millionen Menschen pro Jahr von trockener Haut betroffen. Ungefähr jeder dritte berufstätige Erwachsene leidet darunter, dabei sind Männer und Frauen etwa gleich häufig betroffen. Mit zunehmendem Alter wird auch eine trockene Haut häufiger. Fast alle Pflegebedürftige und ältere Personen haben eine trockene Haut. Was kann man gegen trockene Haut tun?Da trockene Haut zu einer Barrierestörung führt, werden andere Hauterkrankungen dadurch begünstigt. Deshalb ist eine gute Hautpflege wichtig. Besonders bei älteren und pflegebedürftigen Personen kann sie beispielsweise dem Wundliegen oder Hautgeschwüren vorbeugen. Grundsätzlich sollten Betroffene bei trockener Haut folgende Maßnahmen ergreifen:
Wann sollte man sich ärztlich untersuchen lassen?Ärztliche Hilfe sollte man in Anspruch nehmen, wenn:
Was machen Ärztinnen oder Ärzte?Ärztinnen oder Ärzte werden zunächst erfragen, wann und in welchem Zusammenhang die trockene Haut aufgetreten ist und welche Faktoren den Hautzustand bessern oder verschlechtern. Anschließend schauen sie sich die betroffenen Hautstellen genau an. Meist können sie dann die Diagnose stellen. Gehen sie von anderen zugrunde liegenden Krankheiten aus, werden entsprechende Untersuchungen durchgeführt, beispielsweise eine Blutentnahme. Wie sieht die medizinische Therapie aus?Trockene Haut stört die Barrierefunktion der Haut, sodass Allergene, Schadstoffe und Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze eindringen und zu schwerwiegenderen Folgeerkrankungen führen können. Deshalb ist es wichtig, trockene Haut, deren Zustand sich durch allgemeine Maßnahmen nicht bessert, medizinisch zu behandeln. Je nach Hautbefund wählen Ärztinnen und Ärzte die passende Basistherapie aus, die aus verschiedenen Anteilen an rückfeuchtenden und rückfettenden Inhaltsstoffen besteht:
Zusätzlich können Inhaltsstoffe zur Basistherapie hinzugefügt werden, welche die gereizte Haut beruhigen und den Juckreiz stillen:
Grundsätzlich gilt: Je trockener die Haut, desto fettreicher sollte die Basistherapie sein. Je entzündeter die Haut, desto höher sollte der Wassergehalt sein. Die Basistherapie für Hände und Füße sollte mehr rückfettende, die Basistherapie für das Gesicht mehr rückfeuchtende Anteile haben. Betroffene sollten auch persönliche Vorlieben bei der Auswahl berücksichtigen, damit sie die Produkte wirklich verwenden. Solche Vorlieben betreffen beispielsweise den Duft der Hautpflege oder die Frage, wie gut sich die Pflege auf der Haut verteilen lässt und welches Gefühl sie nach dem Einziehen hinterlässt. Quellenangaben
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