Welche bedeutung hat galileis kommentar zum schachspiel

Zwar gilt ihr Interesse vollkommen unterschiedlichen Themengebieten, da Brecht sich hauptsächlich mit Lyrik befasst, wohingegen Galilei sehr auf die Physik fixiert ist,jedoch kann man trotzdem viel in die Beschreibung Brechts ,von Galilei, interpretieren.

Beide wollen der Gesellschaft die verschiedenen Gesellschaftsstrukturen nahe bringen und ihre Werke sollen stets einen Nutzen für sich, und für die Menschheit haben. Wie Galilei studiert auch Brecht sein Themengebiet genau, bevor er anfängt, etwas selbst zu komponieren . Während Brecht mit der „Dreigroschenoper“ ein Welterfolg gelingt, erfindet Galilei das Teleskop, womit der Wissenschaft neue Möglichkeiten zur Forschung offen stehen. Brecht dient mit einer neuen Form des Theaters, welches „den Zuschauern keine illusionär-geschlossenen Bühnenwelten mehr bieten soll, sondern Konflikte, die sie aktiv mit durchdenken und mit entscheiden sollen“. Diese Intention hat auch Galilei in seine Werke, da er wollte, dass die Menschheit anfängt, die Kirche und das damalige Weltbild zu hinterfragen.

Beide erleben einen sehr langen „künstlerischen Leidensweg“, da sowohl Brechts Werke, als auch Galileis Erfindungen, verboten werden und sie sich aufgrund verschiedener Aktivitäten vor den Richtern verantworten müssen.

Sie leben in Unterdrückung,so gut wie ohne Anhänger ihrer Meinung und mit wenig Geld.

In den letzten Jahren kann Brecht kaum ohne Beobachtung forschen und zieht sogar das Auswandern nach China in Erwägung. Allerdings bleibt er doch in Deutschland,reformiert seine Stücke und befasst sich mit den Bühnenaufführungen seiner Werke. Wie Brecht erfährt auch Galilei die „Unfreiheit des Forschens“, da er zu seinem Lebensende nur noch mit einem geistlichen Gelehrten in Präsens seine Erfindungen und Forschungen beäugen darf. Es ist ihm nicht erlaubt, neues zu entdecken und auch er erlebt nicht mehr, dass mit Hilfe seines Teleskops das kopernikanische Weltsystem anerkannt wird.

http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Brecht/biograf2.htm

Zusammenfassungen der Szenen – Aufgabe b)

1.Szene

Diese Szene stellt die Einleitung des Dramas da, weil Galilei und seine Ansichten erst einmal beschrieben werden. Galilei ist ein Lehrer an der Universität zu Padua, unterrichtet in seiner Freizeit gern Andrea, der Sohn seiner Haushälterin, und vertritt das kopernikanische Weltsystem, welches er zu beweisen versucht. Außerdem ist Padua von ihm und seinen Erfindungen für die Provinz abhängig, weshalb er sich erlauben kann, ein wenig mit den Behörden zu spielen.

2.Szene

Galilei stellt in Begleitung seiner Tochter Virginia das Teleskop den Ratsherren vor, welches er als „seine“ Erfindung ausgibt, obwohl er das in Holland erfundene Fernrohr nur verbessert.

3.Szene

Galilei entdeckt 1610 in Padua mit dem Teleskop Erscheinungen am Himmel, die das kopernikanische System beweisen könnten. Er hat einen kleinen Disput mit seinem Freund Sagredo, da dieser- im Gegensatz zu Galilei- viel von den Ratsherren hält und er Galilei ausreden möchte, aus den Gründen des Geldes und der Liebe zur Wissenschaft, nach Florenz auszuwandern. Galilei verfasst einen Brief für den Florentiner Hof, an dem er in Florenz arbeiten möchte.

4.Szene

„Galilei hat die Republik Venedig mit dem Florentiner Hof vertauscht“ und bekommt Besuch von dem Großherzog Cosmo aus Florenz, welcher noch ein Kind ist und das Fernrohr betrachten möchte. Andrea, der etwas von Wissenschaft versteht, hat eine Auseinandersetzung mit Cosmo, weil dieser sich nicht für die Wissenschaft interessiert. Der Hofstaat Cosmos weigert sich aus philosophischen Gründen, durch das Teleskop zu schauen.

5.Szene

Galilei schickt seine Tochter und Andrea fort aus Florenz, da die Pest ausbricht. Er selbst bleibt in Florenz, da er bei den Aufzeichnung seiner Beobachtungen bleiben möchte. Fr. Sarti verlässt ihn nicht.

Nachdem Galilei einige Zeit aufgrund der Pest nicht aus seinem Haus kann, sucht er jetzt seine Haushälterin und Nahrungsvorräte. Fr. Sarti ist der Pest verfallen, aber Andrea taucht wieder auf, nachdem er vom Wagen, mit dem er und Virginia weggeschickt wurden, gesprungen ist.

6.Szene

Galileis Beobachtungen am Himmel werden durch Forscher des Vatikans widerwillig bestätigt und es wird deutlich, dass die Kirchenväter nicht viel von Galilei und seinem Denken halten.

7.Szene

Galilei nimmt an dem Ball des Kardinals Bellarmin teil und erfährt, dass seine Lehre auf den Index gesetzt wird, also nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Der Inquisitor versucht Virginia die ptolomäische Lehre „schmackhaft“ zu machen, da sie nichts von der Lehre ihres Vaters versteht.

8.Szene

Galilei erfährt von dem kleinen Mönch, dass es auch Menschen gibt, die sich für die Wissenschaft interessieren und etwas von ihr verstehen,sich aber dennoch gegen sie entscheiden. Er erzählt Galilei von seinem Leben und versucht ihm nahezubringen, wieso er sich für die Denkweise der Kirche entschieden hat.

9.Szene

Ludovico berichtet, dass der Papst im Sterben liegt und der Mathematiker Barberini dessen Nachfolge antrete, was Galilei wiederum erneut Hoffnung auf die Freiheit der Forschung schöpfen lässt. Er ist im persönlichen Streit mit seiner Haushälterin, da sie sich für das Glück Virginias einsetzt, die plant, Ludovico zu heiraten. Galilei stimmt seiner Tochter in dieser Entscheidung allerdings nicht zu, da Ludovico ein „Pferdenarr“ ist und von Wissenschaft nicht das Geringste versteht.

10.Szene

Um 1632 findet Galileis Lehre beim Volk Verbreitung und wird Thema vieler Fastnachtsumzüge. Dabei wird schnell deutlich, dass die kopernikanische Lehre eine Spaltung des Volkes hervorruft.

11.Szene

Galilei wird zum Palast der Medici zitiert und wird dort vom Großherzog erwartet. Während er auf ein Gespräch wartet, bekommt er die Möglichkeit aus Florenz zu fliehen, welche er allerdings ablehnt, weil er sich „nicht als Flüchtling sehen kann“. Jedoch befiehlt er seiner Tochter zu fliehen, da Galilei nach einer Audienz Cosmos sicher ist, für seine Lehre verurteilt zu werden. Er wird der heiligen Inquisition in Rom ausgeliefert.

12.Szene

Galilei wird nach Rom geladen, wo der Inquisitor von Papst Urban VIII, Barberini, die Verurteilung Galileis fordert. Obwohl Barberini selbst ein Anhänger der Mathematik ist, lässt er sich von den Argumenten des Inquisitors überreden und bringt Galilei unter Androhung der Todesstrafe aufgrund seiner ketzerischen Theorien zum Schweigen.

13.Szene

Obwohl Galilei für die Wissenschaft lebt, widerruft er seine Lehre von der Bewegung der Erde widerwillig vor der Inquisition aus Angst, sein Leben zu verlieren.

14.Szene

Als Gefangener der Inquisition lebt Galilei mit seiner Tochter Virginia in einem Landhaus nahe Florenz, dort darf er unter kirchlicher Aufsicht in einem eingeschränkten Rahmen weiter Forschen.

Andrea, der jetzt schon 40Jahre alt ist, besucht ihn und klagt Galilei, wegen des Widerrufs und dessen Folgen in der Gesellschaft, an.

15.Szene

Die „Discorsi“, die Galilei Andrea mit auf den Weg gegeben hat, wird 1637 über die Grenzen Italiens geschmuggelt, wo sie später veröffentlicht wird. An der Grenze führt Andrea ein angeregtes Gespräch mit zwei kleinen Jungen, in dem deutlich wird, wie sehr Andrea von Galilei geprägt wurde.

Informationen habe ich aus dem Drama „Das Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht und von der Internetseite

http://leben-des-galilei.de/Brechts-Galilei/Inhaltsangabe/


Ein häufig auftauchendes Motiv : Die Schiffahrt

In dem Drama gibt es einige Motive, die häufig im Buch vorkommen und die Brecht als Symbole verwendet, wie zum Beispiel die Milch, das Sehen ,beziehungsweise das Fernrohr, die Schifffahrt und das Schachspiel.

Ich möchte auf das Symbol der Schifffahrt eingehen, da es das wahrscheinlich abstrakteste Symbol im Drama darstellt.

Galilei vergleicht nämlich gern die neue Wissenschaft mit der früheren Schifffahrt, da sich auch die Seefahrer getraut haben, hinaus auf das Meer zu fahren, um neue Meere zu entdecken. Dies wird besonders auf der Seite elf deutlich, als Galilei davon redet, dass „die Schiffe plötzlich die Küsten verließen und aus über alle Meere liefen“, da sie entdecken wollten, was das Meer ihnen noch zu bieten hat, und um zu sehen, ob es dort etwas neues,unentdecktes gibt. Weiter spricht Galilei davon, dass ein Gerücht auf dem alten Kontinent entstanden sei, welches besagt, dass es neue Kontinente gäbe (S.11, Z.5,6). Hier steht der alte Kontinent auch für die alte Wissenschaft, die Galilei in den Seiten davor beschreibt. Sie ist hauptsächlich für die Kirche, die Gelehrten, die Adligen und Reichen zugänglich, da diese es sich leisten können und Latein sprechen, was die Sprache der alten Wissenschaft ist. Die Anhänger dieser Wissenschaft gehen davon aus, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist, womit sie sich auf Aristoteles berufen, welcher das ptolemäische System vertritt. Das Weltbild dieses Systems ist „vollkommen,harmonisch, perfekt, voller Ordnung und Schönheit“ (S.48,Z.1-10) und wird nicht angezweifelt. Ihre Erkenntnismethoden schließen sich aus dem Lesen des Aristoteles und der philosophischen Herangehensweise zusammen.Das Fernrohr, welches als „Erfindung des Galilei“ gilt, wird skeptisch betrachtet und gilt als Quelle der möglichen Täuschung(S.48,Z.28). Die alte Wissenschaft kann es sich also nicht leisten zu forschen, da sie dann Entdeckungen machen würde, die dem bisherigen System widerspricht, was wiederum einen großen Aufstand unter dem Volk auslösen würde. Also bleibt die Kirche lieber bei dem ptolemäischen System und hat alle Konsequenzen im Blick, die auf sie zukommen würde, wenn sie ihr System ändern sollte.

Die „neuen Kontinente“ stehen hier analog zu der neuen Wissenschaft, dessen Anhänger auch Galilei ist. Sie soll so verständlich sein, dass sie auch „für den Mann auf der Straße“(S.51,Z.23) ist und dieser sie versteht. Diese Wissenschaft vertritt das kopernikanische Weltsystem, was besagt, dass sich die Erde um die Sonne dreht (S.44,Z.14). Man glaubt daran, dass nie alles erforscht ist und ist sehr praktisch orientiert, indem man zahlreiche Experimente und Beobachtungen mit technischen Hilfsmitteln, wie mit dem Fernrohr, macht. Das Weltbild ist offen und erforscht und die Anhänger leben für den Moment und die Wissenschaft, da sie sich auf einen längeren Zeitraum bezogen, nicht mit einer Entdeckung zufrieden geben würden.

Die neuen Kontinente stellen allerdings auch die neuen Entdeckungen dar, da die Schiffe der alten Kontinente, also einige Menschen der alten Wissenschaft, langsam aufbrechen, um neues zu entdecken und sich für die neue Wissenschaft zu interessieren.

Galilei verbindet seine neuen Erkenntnisse häufig mit der Schifffahrt, da er denkt, die neue Wissenschaft habe jetzt Mut gefasst und sei nun „gleich unseren Schiffen ohne Halt und in großer Fahrt (S.12, Z.16 f.). Sie sei also kaum noch aufzuhalten und auf dem Vormarsch, im Gegensatz zu der alten Wissenschaft, die an ihren alten Werten und Normen festhält und nicht offen für neues ist.

Und obwohl Galilei im Bezug auf die Zukunft seiner Wissenschaft oft sehr naiv ist, meint er, dass die Seewege immer noch lang,unsicher und teuer seien. Es fehle ihnen eine Art zuverlässiger Uhr am Himmel. Ein Wegweiser für die Navigation (S.32,Z.14-17).

Er weiß also, dass es noch lange dauern wird, bis die Kirche die neue Wissenschaft als „richtig“ ansieht und das kopernikanische System anerkennt. Es wird deutlich, dass Galilei sich also durchaus darüber bewusst ist, dass seine Wissenschaft unsicher ist. Nicht, dass seine Beobachtungen und Erkenntnisse falsch wären, denn die hat er ja tatsächlich gemacht, aber unsicher deshalb, weil er sich im Bezug auf die Kirche auf einem sehr schmalen Pfad bewegt. Denn wenn die Kirche von seinen Wissenschaften erfährt, wird er sofort der Ketzerei angeklagt werden. Hinzu kommt, dass es unsicher ist, weil sie nicht genau wissen, wer tatsächlich ein Anhänger ihrer Theorie ist, oder wer nur ein „Spitzel“ der Kirche ist.

Und teuer sind die „Seewege“, also die Wege und die Zukunft der neuen Wissenschaft, deshalb, weil sie auf kostspielige Hilfsmittel angewiesen sind, die sie selbst finanzieren müssen.

Galilei denkt auch, dass „man heute, um die hohe Neugierde zu finden,die den wahren Ruhm des alten Griechenland ausmachte, sich in die Schiffswerften begeben muss“(S.25, Z.11-14).

Die Schiffswerften stehen hier möglicherweise für die alte Wissenschaft und für den dazugehörigen Zwang, die diese ausdrückt. Denn wenn man erst einmal erfahren hat, wie schlimm es als Wissenschaftler ist, unter der Herrschaft der alten Wissenschaft zu leben und aus dieser nicht entfliehen zu können, schätzt man die Freiheit danach, also in der neuen Wissenschaft umso mehr und ist viel neugieriger auf die Dinge, die es noch zu entdecken gibt.

Für Galilei spielt Risikobereitschaft in der Forschung meiner Meinung nach eine große Rolle, da er sich bewusst darüber ist, dass schon die Seeleute die Küsten verließen, „ohne zu wissen, was für andere Küsten sie erreichen würden, wenn überhaupt welche“ (S.52, Z.8-11). Daraus ist zu entnehmen, dass er zwar weiß, dass das Forschen der neuen Wissenschaft immer unter einem Risiko stattfindet, er aber meint, dass man dieses Risiko immer eingehen sollte, da man sonst auch nicht schlauer wird, wenn man sich nur die ganze Zeit fügt und unterordnet, obwohl man sich zu etwas vollkommen anderem berufen fühlt.

Auch an einem letzten Beispiel wird deutlich, wie sehr Galilei für die Wissenschaft interessiert ist und wie früh sein Verlangen danach begonnen hat. Er erzählt eine Geschichte aus seiner Vergangenheit, in der er ein kleines Kind war und auf einem Schiff stand und rief, dass sich das Ufer fortbewege, aber dass er heute wisse, dass das Ufer fest stünde und sich das Schiff fortbewegte (S.68, Z.13-15).

Mit dem Ufer könnte die Kirche gemeint sein, unter der Galilei aufgewachsen ist und die ihn geprägt hat. Vielleicht war sein Verständnis für die Wissenschaft früher anders und er hat gedacht und gehofft, dass die Kirche seine Leidenschaft teilen würde und mit ihm ziehen würde, bis er herausgefunden hat, dass sich nicht die Kirche fortschrittlich entwickelt, sondern er selbst es ist, der sich fortbewegt. Er stellt das Schiff dar, dass neue Wege einschlägt und das Ufer, also die Kirche, verlässt . Er entwickelt also seine eigenen Vorlieben und seine Persönlichkeit, die ihn dazu drängen, sich der neuen Wissenschaft anzuschließen und zu forschen und zu entdecken.

Letztlich stellt das Motiv der Schifffahrt also meistens die Unterschiede zwischen der neuen und der alten Wissenschaft deutlich dar, woraus sich erkennen lässt, welche Bedeutung beide für Galilei haben.

Warum wählt Galilei eurer Meinung nach so häufig Bilder aus dem Bereich der Seefahrt um seine Darstellung zu veranschaulichen?

Bilder aus der Seefahrt Galileo Galilei verwendet häufig Bilder aus dem Bereich der Seefahrt. Er nutzt diese zum einen als anschauliche Beispiele, zum anderen verweist er damit auf den Beginn des Zeitalters der großen Entdeckungen im 15.

Welche Rolle kommt nach Auffassung der Kardinäle der Kirche zu?

Kardinäle sind somit die nach dem Papst höchsten Würdenträger, diese Kardinalswürde wird auch als Kardinalat bezeichnet. Sie geht auf die Zeit der Alten Kirche zurück.