Was bedeuten die Farben der tibetischen Gebetsfahnen?

Das tibetische Volk hat eine lange spirituelle Tradition die tief in seiner Kultur verwurzelt ist. So ist es nicht verwunderlich, dass beinahe ein jeder, der an Tibet denkt, automatisch Bilder von Mönchen und Tempeln vor seinem geistigen Auge sieht.

Was bedeuten die Farben der tibetischen Gebetsfahnen?

Dies liegt daran, dass der Buddhismus, die wichtigste Religion des Landes, seit dem 7. Jahrhundert eine große Rolle in der Entwicklung und Geschichte Tibets gespielt hat. 

In der Tat sind Tibeter dafür bekannt, Dekorationen so schaffen und zu platzieren, dass sie bei deren Anblick immer an den Buddhismus und die Suche nach der eigenen Erleuchtung erinnert werden.

Das bekannteste Beispiel dafür sind vielleicht die bunten Gebetsfahnen.

 

Die Bedeutung der Farben von tibetischen Gebetsfahnen

Die Farben der Flagge sind ebenfalls von Bedeutung - tatsächlich sind sie in einer speziellen Reihenfolge angeordnet, welche die 5 Elemente darstellen.

• Blau steht für Himmel und Raum
• Weiß für Luft und Wind/Wolken
• Rot für Feuer
• Grün für Wasser
•  Gelb für Erde

Das Gleichgewicht aller Elemente soll innere und äußere Harmonie bewirken und während der Wind durch sie bläst, breitet sich die positive Energie der Gebete und die geistige Absicht dahinter aus, um allen Menschen Erfüllung zu schenken.

Sind diese Elemente, die auch uns Menschen und unsere Körper lenken, in Balance, sind wir gesund und im Gleichgewicht.

Was bedeuten die Farben der tibetischen Gebetsfahnen?

 

Was bedeuten die Symbole auf tibetischen Gebetsfahnen?

Das meist zentrale Symbol auf den Gebetsflaggen ist das Windpferd oder Lungta (Lung = Wind und Ta = Pferd). Es trägt auf seinem Rücken die Ratna (drei flammende Juwelen). Diese symbolisieren Buddha,  Sangha (die buddhistische Gemeinschaft) und Dharma (buddhistische Lehre). Das Windpferd ist ein Symbol des Glücks und des Wandels von Unglück in Glück.

Rund um das Windpferd findet man unzählige Mantras, wie beispielsweise die Sechs Wahren Worte "Om mani padme hum". Zusätzlich zu den Mantras findet man häufig Gebete für ein langes, glückliches Leben.

Die Symbole in den 4 Ecken zeigen die 4 Hoheiten:
• der Garuda, als Symbol der Weisheit
• der Tiger, das Symbol der Zuversicht
• der Drache, steht für die Lebenskraft
• der Schneelöwe, Symbol für Furchtlosigkeit und Freude

Woher stammen die tibetischen Gebetsfahnen?

In vielen beliebten Bildern Tibets werden Gebetsfahnen prominent dargestellt. Gebetsfahnen sind nicht nur Erinnerungen an den Glauben. Ihre Anwesenheit dient auch einem viel einfacheren, praktischen Zweck: der Verbreitung alter Schriften und deren Weisheiten.

Gebetsfahnen stammen ursprünglich aus dem Hinduismus, ihre Schöpfung wurzelt in den Ursprüngen der Sutras. Da viele Mönche das Wissen der Sutras durch Mundpropaganda übertrugen, wurden Gebetsfahnen zu einer bequemen Möglichkeit, die Botschaft des Heiligen Textes auf eine einfachere Weise zu verbreiten. Im 11. Jahrhundert brachte Atiśa (ein beliebter buddhistischer Mönch) das Drucken von Flaggen nach Tibet.So begannen die Tibeter die Gebetsflaggen beinahe überall auf zu hängen.

Heute sind die tibetischen Gebetsfahnen ein bequemer Weg, um gängige Praktiken und Mantras, zu verbreiten. Ein Mantra besteht aus einem Wort oder einer Folge von Wörtern, von denen angenommen wird, dass sie spirituelle oder psychologische Bedeutung haben, wenn man diese in der Meditation re-zitiert.

Wenn die Mantren auf Gebetsfahnen gedruckt oder geschrieben sind und man diese aufhängt, können Sie einen Bereich wie ein Haus oder einen besonderen Ort segnen. Gleichzeitig sind sie somit eine sichtbare Erinnerung an die eigene Praxis der Meditation und den Pfad der Erleuchtung.

 

Unterstützung für Tibeter

Gebetsfahnen sind eine kraftvolle Möglichkeit, uns an unsere innere Reise zu erinnern… und eine großartige Möglichkeit, das tibetische Volk zu unterstützen.

Wir fühlen uns geehrt, den Tibetern zu helfen, das Wissen über ihre Kultur zu verbreiten, indem wir ihre Gebetsfahnen und deren wundervolle Bedeutung in unsere westliche Kulturlandschaft bringen.

Im Laufe der Zeit möchten wir unser Angebot der tibetischen Kunst und Kultur so weit wie möglich erweitern, denn wir glauben, dass das Gedankengut einer friedvollen, nach der eigenen Vervollkommnung strebenden Kultur eine breitere Beachtung verdient.

Wenn Du schon einmal in Nepal, Bhutan, Tibet oder dem Norden Indiens gewesen bist, dann hast Du ganz sicher überall die bunten Gebetsfahnen gesehen. Egal ob an Bäumen, über Tempeln oder auf Berggipfeln, die farbenfrohen Fahnen flattern überall im Wind. Doch welche Bedeutung haben sie eigentlich?

Ursprung im tibetischen Buddhismus

Die Gebetsfahnen finden ihren Ursprung im tibetischen Buddhismus und sind somit in dessen Kulturraum, in der tibetischen Hochebene und im Himalaya zu finden. Der tibetische Begriff „rlung rta“ bedeutet dabei „Windpferd“ und spiegelt die Symbolik der Fahnen wieder. Denn die auf die Fahnen gedruckten Gebete bzw. Mantras sollen durch die Kraft des Windes in den Himmel getragen werden. Wind gilt als Ausdruck des Geistes und der mentalen Energie. Wenn also der Wind die Gebetsfahnen in Bewegung setzt, aktiviert er die Segnungen. Diese Segnungen werden jedoch nicht wie oft angenommen zu den Göttern getragen, sondern zu allen lebenden Wesen.

  • Was bedeuten die Farben der tibetischen Gebetsfahnen?
    Heiliger Baum
  • Was bedeuten die Farben der tibetischen Gebetsfahnen?
    Stupa in Nepal

Farben und Symbolik

Die Farben der Gebetsfahnen sind Blau, Weiß, Rot, Grün und Gelb. Dabei sind die Fahnen immer in dieser Reihenfolge angeordnet. Zudem spielt die Zahl Fünf eine entscheidende Rolle. Jede der Farben steht für ein Element:

  • Blau: Himmel
  • Weiß: Luft,
  • Rot: Feuer
  • Grün: Wasser
  • Gelb: Erde

Die Fünf steht zudem im tibetischen Buddhismus für das Zentrum und die vier Himmelsrichtungen. Auch hier spielt das Windpferd eine entscheidende Rolle, denn es wird auf den Gebetsfahnen oftmals von vier weiteren Tiersymbolen umrahmt: Garuda (Göttervogel), Drache, Tiger und Schneelöwe. Diese vier Tiere symbolisieren Weisheit, Kraft, Freude und Zuversicht.

Was bedeuten die Farben der tibetischen Gebetsfahnen?
Symbole auf den Gebetsfahnen

Segnung und Aufhängen der Gebetsfahnen

Das Aufhängen der Gebetsfahnen wird oftmals als meditativer Akt vollzogen und von rituellen Zeremonien begleitet. Dabei ist es sehr wichtig, dass die Fahnen im Vorfeld von einem Mönch gesegnet wurden. Beim Aufhängen dürfen die Fahnen keinesfalls den Boden oder schmutzige Gegenstände berühren. Die Gebetsfahnen sollen zudem an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern. In den Bergregionen des Himalaya bleiben sie so lange hängen, bis sie vollständig verwittert sind. Sollten die Fahnen ausgetauscht werden, so werden die alten Fahnen nicht einfach entsorgt sondern an einem sauberen Platz verbrannt.

Was bedeuten die bunten Fähnchen?

Die Farben stehen für jeweils ein Element, Blau für die Leere (den Raum, den Himmel), Weiß für die Luft (die Wolken, den Wind), Rot für das Feuer, Grün für das Wasser und Gelb für das Erdelement. Oft sind die Gebetsfahnen mittels traditionellen Holzdrucks mit Symbolen und/oder Gebeten und Mantras bedruckt.

Für was stehen tibetische Gebetsfahnen?

Tibetische Gebetsfahnen sollen zum Frieden, Glück und Weisheit jedes Lebenswesens beitragen. Die Gebete und Mantras sind jedoch nicht an eine Gottheit gerichtet, sondern werden durch den Wind zu allen Wesen dieser Welt getragen. Die buddhistischen Fahnen haben ihren Ursprung wahrscheinlich in Indien.

Was bedeuten die Farben im Buddhismus?

Bedeutung der Farben Weiß: Unwissenheit. Blau: Zorn. Gelb: Stolz, Ichsucht. Rot: Begierde.

Wie hängt man tibetische Gebetsfahnen auf?

Wichtig ist, dass die Gebetsfahnen möglichst weit oben aufgehängt werden und frei flattern können. Ihre Farben blau, gelb, rot, grün und weiß stehen für die fünf Elemente Raum, Erde, Feuer, Wasser und Luft. Auf die farbigen Fähnchen sind mit Holzstempeln buddhistische Motive, Gebete und Mantras gedruckt.