Sasse hase bedeutung

Sasse hase bedeutung

Hasen sind Pflanzenfresser. Besonders gern naschen sie die frischen Knospen und Triebe von Sträuchern und auch Wildkräuter. (Foto: dpa)

Vielleicht ist dir das auch schon einmal passiert: Du spazierst über einen Feldweg – und plötzlich saust blitzschnell ein Hase davon. Nur ein paar Schritte von dir entfernt ist er aus dem Gras geschossen und hoppelt nun in großen Sprüngen weg.

Sasse hase bedeutung

Beim Feldhasen sitzen die Augen seitlich am Kopf. So haben die Tiere einen guten Rundumblick. Oft bleiben sie den ganzen Tag in der Kuhle sitzen, um sich vor Feinden zu schützen. (Foto: dpa)

Häufig verstecken Feldhasen sich in der Sasse. So nennt man die kleine Kuhle, welche die Feldhasen in die Erde graben. Von der Sasse aus können die Hasen ihre Umgebung überblicken. Die Augen der Tiere sitzen seitlich am Kopf, anders als bei uns Menschen. Dadurch bekommen sie eine Art Rundum-Blick – ohne, dass sie den Kopf in eine Richtung drehen müssen.

Tagsüber verstecken Feldhasen sich oft

Tagsüber bleiben die Feldhasen oft regungslos in der Kuhle sitzen, halten Ausschau und verstecken sich. Sie wollen auf keinen Fall von ihren Feinden entdeckt werden. Davon haben die Hasen nämlich eine ganze Menge: zum Beispiel Füchse, Dachse, Krähen, Wiesel oder Habichte. Aber auch Katzen können ihnen gefährlich werden.

Sasse hase bedeutung

Feldhasen ducken sich, um sich zu verstecken. (Foto. dpa)

Nähert sich ein Feind, bleiben die Feldhasen bewegungslos sitzen. Sie lassen ihren Gegner sogar dicht an sich herankommen. Erst in letzter Sekunde sausen sie blitzschnell davon. Dabei schlagen die Hasen oft wilde Haken nach rechts und links. Damit überrumpeln sie ihren Angreifer. Denn dieser wird von dem Schnellstart meist völlig überrascht.

Bis zum 80 Kilometer pro Stunde schnell

Bei ihrer Flucht können Feldhasen bis zu 80 Kilometer pro Stunde schnell werden. Wenn du das nächste Mal in einem Auto mitfährst, kannst du mal schauen, wie schnell das ist.

Die Schnelligkeit hat der Feldhase auch seinen Hinterbeinen zu verdanken. Sie sind länger als seine Vorderbeine und sehen ein bisschen staksig aus. Aber sie haben besonders starke Muskeln. Mit ihnen kann der Hase nicht nur schnell rennen. Sondern auch mehrere Meter weit springen.

Von dpa

Was sind die Unterschiede zwischen Hasen und Wildkaninchen?

Feldhasen und Wildkaninchen

Warum haben Hasen Löffel?

Löffel

BegriffDefinition
Sasse

Als Sasse auch Hasennest, Hasenlager, Lager, Bott, Pott wird der Lagerplatz und auch das Versteck in einer Bodenmulde, in der ein Hase liegt oder gelegen hat, bezeichnet.
Die alten Jäger glaubten, in der Sasse den Rammler von der Häsin unterscheiden zu können. Carl von Heppe erklärte im >Lehrprinz< von 1751: <Der Rammler in seiner Sasse legt seine Löffel, welche an der Spitzen ganz schwarz sind, gerade auf den Rücken beisammen ... die Häsin leget in der Sasse die Löffel ganz auseinander und lässt sie zu beiden Seiten des Leibes herabhängen>." (S. 147).

Synonyme: Hasennest, Hasenlager, Lager, Bott, Pott

Feldhase – Lepus europaeus

  • Habitat
  • Vorkommen
  • Populationsentwicklung
  • Status
  • Literatur

Kurz-Infos

Sasse hase bedeutung

Kennzeichen

  • Länge: 60 bis 70 cm
  • Körpergewicht: 2,5 bis 6,5 kg
  • Haarkleid: graubraunes Fell mit weißer Bauchseite
  • Sonstiges: auffallend lange Ohren mit schwarzen Spitzen

Status

 nicht gefährdet

 Verbreitung 

Sasse hase bedeutung
Feldhase in Schleswig-Holstein

Lebensraum (Habitat) und Lebensweise 

Der anpassungsfähige Feldhase als ursprünglich Steppen bewohnendes Tier bevorzugt als Lebensraum die offene Kulturlandschaft. Deshalb hat er von dem Rückgang der großen zusammenhängenden (Ur-)waldflächen in Mitteleuropa und der Ausdehnung landwirtschaftlich genutzter Kulturlandschaften zunächst profitiert. Das bedeutet jedoch nicht, dass er den Wald meidet. Bei Gefahr oder schlechter Witterung, stellt er ein willkommenes Rückzugsgebiet dar. Sein Vorkommen ist dabei sowohl von Landschaftsstrukturen, als auch vom Vorkommen generalistischer Prädatoren abhängig. Im Gegensatz zum Kaninchen baut der Hase keine Höhlen. Er lebt im offenen Gelände, wo er sich in den Ruhephasen in flachen Mulden im Boden, den so genannten „Sassen“ aufhält, die ihm Schutz und Deckung bieten. Immer legt er in seinem Revier, das er als standorttreues Gewohnheitstier kaum verlässt, mehrere solcher Sassen an, die er abhängig von Windrichtung und Witterung benutzt. So ist es nicht verwunderlich, dass man ihn bei geringen Störungen häufig an den gleichen Stellen finden kann. Dabei bevorzugt der Feldhase trockene, gut filtrierende Böden, da Feuchtigkeit die Ausbreitung von Krankheiten fördert. Bei Annäherung einer vermeintlichen Bedrohung, kauert er sich bis zum letzten Moment in die Sasse und verlässt sich auf seine Tarnung. Wenn nötig, flüchtet er im letzten Moment mit explosivem Antritt und hoher Geschwindigkeit, wobei er Haken schlägt, um einen Verfolger abzuschütteln. 

Seine Ernährung ist rein pflanzlich. Er schätzt eine abwechslungsreiche Kost von Gräsern, Kräutern und Feldfrüchten. Im Winter schält der Feldhase u.a. die Rinde von Obstbäumen als Nahrung, was zu entsprechenden Schäden an den Bäumen führen kann.

Ab März beginnt die Reproduktionszeit. Die Häsin setzt 3 bis 4 mal pro Jahr je 1 bis 4 Junge. Diese haben ein vollständig entwickeltes Fell und sind nicht blind. Einmal täglich, meistens nachts, säugt die Häsin ihre Jungen, die besonders in den ersten 3 Wochen ihres Lebens durch Fressfeinde und Witterungseinflüsse gefährdet sind. Andere Gründe für die hohe Sterblichkeit, auch bei erwachsenen Tieren, sind der dichte Straßenverkehr und die intensive, mechanisierte Landwirtschaft.

In Schleswig-Holstein wird der Feldhase bejagt. Natürliche Feinde sind Greifvögel, Krähen, Fuchs und Dachs, wobei diesen häufig frisch gesetzte Junghasen in den ersten Lebenswochen zum Opfer fallen.

Vorkommen 

Feldhasen besiedeln Schleswig-Holstein flächendeckend einschließlich der Inseln. Lediglich auf den Halligen kommt die Art nicht vor. Aufgrund seiner Popularität als Jagdwild und seines Status als Indikatorart für eine intakte Kulturlandschaft war und ist der Feldhase Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Studien. In Art und Umfang liefert das WildTierKataster aus etwa 60 Referenzgebieten, die bei einer Durchschnittsgröße von ca. 800 ha im Land verteilt sind, einzigartiges Datenmaterial zur Populationsentwicklung und räumlichen Verteilung des Feldhasen in Schleswig-Holstein. Die Verbreitungsschwerpunkte liegen deutlich in den Marschlandschaften und mit etwas niedrigeren Werten in Angeln. Einzelne Reviere mit hohen Besätzen finden sich jedoch auch lokal in anderen Gebieten.

Werden die Ergebnisse von bisher 743 Frühjahrszählungen nach den drei Hauptnaturräumen Schleswig-Holsteins differenziert, dann unterscheidet sich der Naturraum Marschgebiete mit der höchsten Hasendichte in Schleswig-Holstein, deutlich von den Naturräumen Geest und Hügelland. Zwischen Geest- und Hügelland gibt es zwar Unterschiede, mit einer etwas höheren Dichte im Hügelland, diese ist jedoch statistisch nicht signifikant.

Populationsentwicklung 

Die Populationsentwicklung des Feldhasen in Schleswig-Holstein kann seit 1995 anhand der Scheinwerferzählungen beschrieben werden.
Die systematischen Zählungen liefern Daten zum Frühjahrsbestand, also dem reproduktiven Teil der Population und in Verbindung mit der Zählungswiederholung im Herbst eröffnet sich die Möglichkeit, auch den Reproduktionserfolg zu bestimmen.
Die Frühjahrsbestände zeigen dabei seit 1995 eine leicht positive Entwicklung. Es war ein Anstieg von 26 auf 30 Hasen pro 100 Hektar Fläche zu verzeichnen. Der sehr trockene Rekordsommer 2003, insbesondere in der Marschlandschaft, hat sich positiv ausgewirkt.

Neben den reinen Zählergebnissen kann das WildTierKataster auf weitere Daten zur Flächennutzung, dem Beutegreiferbestand und dem Klima in den Referenzgebieten zugreifen. Einige wichtige Erkenntnisse zur Populationsbiologie des Feldhasen werden im Folgenden aufgeführt:

  • Die klimatische Situation hat eine große Bedeutung auf die jährlichen, kurzfristigen Schwankungen beim Zuwachs. Diese Schwankungen werden jedoch mittel- bis langfristig ausgeglichen.
  • Ebenso bleibt die Frühjahrsdichte unabhängig vom Klima auf einem landschaftsspezifischen Niveau stabil.
  • Die Häufigkeit von Mutterbauen des Fuchses wirkt sich negativ auf die Zuwachsleistung aus.
  • Die Dichte des Rotfuchses ist ein bedeutender Faktor für die Populationsdichte des Feldhasen.

Status 

Der Feldhase kommt in Schleswig-Holstein in allen Landesteilen vor, wenn auch in unterschiedlichen Dichten. Der Feldhase ist nicht gefährdet.

siehe auch Ergebnisse der aktuellen Zählungen

Literatur 

  • Durantel, P. 2000: Jagd & Hege des Wildes. Deutsche überarbeitete Ausgabe. Köln
  • Hoffmann, D. 2003: Populationsdynamik und -entwicklung des Feldhasen. In: Schleswig-Holstein, Beiträge zur Wildbiologie 9. Flintbek

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