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Armer schwarzer KaterEine kurze Bestandsaufnahme: The Rasmus sind, wie wir alle wissen, b�se und gemein, und wenn der finstere finnische Winter anbricht, erheben sie sich wieder aus ihren Gr�bern, um das Land mit ihrem rebellischen Liedgut aufzumischen. Die Zeichen stehen auf "Rise", Album Nummer zehn, dabei ein bisschen mehr auf Schweinerock. Schlie�lich hat die Band erst neulich mit dem recht schmissigen "Jezebel" immerhin ein bisschen einfach konsumierbaren Rock'n'Roll in die familienfreundliche Abendunterhaltung des Eurovision Song Contest gebracht. Trotz des Triumphs von M�neskin im Jahr zuvor sind Gitarren allerdings kein Erfolgsrezept im Wettbewerb, und gestrige Zeilen wie "a girl who looks like she's a boy" haben dort auch nicht wirklich was verloren. Zu tun hat man es bei The Rasmus immer noch mit der Ikea-Variante des Konzepts Rockband, so dark wie Silbermond und so viel Punk wie Heino. Allzu sehr auf deftige Riffs hoffen sollte man also auch auf "Rise" nicht. Schmierige Streicher aus dem Jenseits d�rfen weiterhin die Strophen des Titeltracks unterlegen, was nach den gut gelaunten Achtziger-Verrenkungen und fiependen Elektrosprengseln des Schlager-Openers "Live and never die" zumindest weniger irritiert. Sind Bon Jovi jetzt ein Ding in Finnland? Das Schmachten und St�hnen kriegen Chef-Fledermaus Lauri Yl�nen und seine Mannen (plus neuerdings an der Gitarre auch eine Frau namens Emppu) auf "Odyssey" sogar ganz gut hin, der Song macht n�mlich weniger auf dicke Hose, sondern stattdessen auf Entschleunigung, marschierende Drums und Atmosph�re. Die altbekannte "Jezebel", nun ja, rockt. Und standardm��ige Rausschmei�er wie "Evil" eignen sich in ihrer Theatralik hervorragend f�r verregnete Nachhausewege in der dunklen Jahreszeit. Warum es im schr�gen "Fireflies" aber st�ndig so klingt, als sei Yl�nen aus Versehen auf eine Katze getreten, wei� wohl nur der Leibhaftige selbst. Gruseliger war diese Band eigentlich nie, obwohl die schon fast im Spoken-Word-Modus vorgetragenen Verse in "Be somebody" sich anstrengen, das noch zu toppen. "I don't care for royalty, just wanna be somebody" hei�t es da � blo� wer denn? "I'd rather be famous", deklariert Yl�nen im schnarchnasigen "Endless horizon" sp�ter � aha, erwischt! Wer oder was sind The Rasmus eigentlich? HIM auf Sparflamme m�chte man sagen, tendenziell Dienstleister, die mit Melodien des geringsten Widerstands und kleinsten gemeinsamen Nenners sowie mutloser Instrumentierung einfach da weitermachen, wo sie schon immer zuhause waren: im soften Pseudo-Grufti-Rock f�r unverstandene Teenager und Baumarktangestellte, die im Herzen fiese Rocker sind. Dass sie ab und an akzeptable Songs schreiben und vor Urzeiten sogar mal cool waren, ger�t mehr und mehr in Vergessenheit. (Ralf Hoff) Bestellen bei Amazon / JPC
Highlights
Tracklist
Gesamtspielzeit: 36:50 min. Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung m�glich)Einmal am Tag per Mail benachrichtigt werden �ber neue Beitr�ge in diesem Thread Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich �ber neue Posts in diesem Thread benachrichtigen k�nnen.
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