Wie lange ist der Führerschein weg bei roter Ampel?

Es liegt  in der Natur der Sache, dass die Eine-Sekunde-Regelung bei qualifizierten Rotlichtverstößen einige Schachstellen offenbart und damit auch Chancen auf Widerspruch und Anfechtung entsprechender Bußgeldbescheide und Strafen.

Wer nämlich misst oder schätzt diese Sekunde und wie genau und verlässlich sind solche Schätzungen?

  • Sobald Sie beispielsweise aufgrund einer Augenzeugenaussage zu einem Bußgeld „verknackt“ werden, können Sie den Bescheid anfechten.
  • Das gilt auch dann, wenn es sich beim Augenzeugen um einen erfahrenen Beamten der Polizei handelt.

So urteilte das Amtsgericht Lüdenhausen, dass auch Polizisten mit geübtem Auge nicht als verlässliche Zeitmesser infrage kommen (Az.: 19 OWi-89 Js 1024/14-97/14).

Das Oberlandesgericht Düsseldorf urteilte gar, dass –  um einen qualifizierten Rotlichtverstoß festzustellen – es notwendig sei, sowohl die eingehaltene Geschwindigkeit und die Entfernung des Beschuldigten von der Ampelanlage, während diese von Gelb auf Rot sprang, wie auch die Dauer der Gelbphase festzustellen.

So erheben Sie Einspruch gegen den Vorwurf des Rotlichtverstoßes.

Sobald Sie einen Anhörungsbogen erhalten, sollten Sie diesen nicht beantworten, wenn Sie Zweifel haben bzw. den Vorwurf als ungerechtfertigt betrachten. Sobald Sie sich nämlich zum Tatvorwurf „falsch“ äußern oder gar ankreuzen, dass Sie die Tat zugeben, akzeptieren Sie gleichzeitig auch die drohende Strafe.

Warten Sie stattdessen den Bußgeldbescheid ab, der etwa 2 bis 6 Wochen nach Erhalt des Anhörungsbogens zugestellt wird.

Gegen diesen Bußgeldbescheid können Sie binnen einer Frist von 2 Wochen Einspruch erheben. Wie genau Sie dies tun können, ist in der Rechtsmittelbelehrung am Ende des Bescheides erläutert.

Am besten einen Anwalt einschalten

Der Einspruch muss schriftlich bei der verantwortlichen Bußgeldstelle erfolgen. Auf unserer Seite Bußgeldbescheid Einspruch finden Sie eine Muster dazu.

  • Damit können Sie eine Stellungnahme abgeben, warum Sie glauben, dass der Bußgeldbescheid unberechtigt ist.

Allerdings sollten Sie hier einen Fachanwalt für Verkehrsrecht einschalten. Als Laie ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie sich mit Ihrer Begründung mehr schaden als nutzen. Nur ein Fachanwalt kann die Sachlage richtig einschätzen und Ihre rechtlichen Möglichkeiten mit Aussicht auf Erfolg ausschöpfen.

Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, sollten Sie generell bei zweifelhaften und kostenintensiven Verkehrsverstößen einen Anwalt einschalte, da mögliche Verfahrens- und Anwaltskosten ja durch die Versicherung getragen werden.

Wie Ampelraser durch Rotlichtblitzer erfasst werden und welche Strafen und weitere Maßnahmen zu erwarten sind.

Wie lange ist der Führerschein weg bei roter Ampel?

„Das geht sich noch aus!“, mit diesem Gedanken ignorieren viele Fahrzeuglenker die bereits blinkende Ampel und beschleunigen im letzten Moment. Sehr oft queren sie die Kreuzung bei gelber oder sogar schon bei roter Farbe – meist mit überhöhter Geschwindigkeit. Im Kreuzungsbereich birgt dies nicht nur eine Gefahr für die eigene Sicherheit, sondern auch ein erhöhtes Unfallrisiko für andere Verkehrsteilnehmer.

Wie funktioniert ein Ampelblitzer?

Um verkehrsauffällige Lenker auszuforschen, werden seit 2009 österreichweit Rotlichtüberwachungsanlagen installiert. Die automationsgestützten Kameras kommen an Verkehrskreuzungen, aber auch bei Bahnübergängen zum Einsatz und werden ausgelöst, sobald ein Fahrzeug bei Rotschaltung eine Induktionsschleife direkt hinter der Haltelinie überfährt. Das Ergebnis ist ein eindeutiger und kostspieliger Fotobeweis.

Wie viele Rotlichtblitzer in Österreich installiert sind, ist offiziell nicht bekannt. Fakt ist, dass jede Rotlichtüberwachungsanlage einige tausende Verstöße pro Jahr registriert. Seit 2017 dürfen die Fotobeweise auch herangezogen werden, um andere Verfehlungen wie beispielsweise Telefonieren am Steuer zu ahnden. Ein weiterer guter Grund, sich eine Freisprecheinrichtung anzuschaffen.

Rote Ampel missachtet: Welche Strafen drohen?

Das Missachten eines Rotlichts wird in Österreich laut der Straßenverkehrsordnung (StVO) mit einer Verwaltungsstrafe bis zu 726 Euro geahndet. Verletzt man zusätzlich den Vorrang anderer Lenker oder bringt andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr, droht eine Verwaltungsstrafe zwischen 72 Euro und 2180 Euro. Zusätzlich gilt der Verstoß als Vormerkdelikt.

In diesem Fall wird ein Eintrag ins Führerschein-Vormerksystem vorgenommen und man steht zwei Jahre behördlich unter Beobachtung. Sollte die Lenkerin oder der Lenker innerhalb dieser Zeit erneut ein Vormerkdelikt begehen, wird von der Behörde eine Maßnahme angeordnet, die die Lenkerin oder der Lenker absolvieren muss. Dies gilt auch, wenn zwei Vormerkdelikte gleichzeitig begangen wurden. Je nachdem, welche Vormerkdelikte der Lenker zu verantworten hat, kann das beispielsweise eine Perfektionsfahrt, ein Fahrsicherheitstraining oder eine Nachschulung sein. Beim dritten Delikt innerhalb von drei Jahren wird der Führerschein entzogen.

Bei Rot über die Ampel fahren: In der Probezeit ein schwerer Verstoß

Bei Besitzern eines Probeführerscheins wird bereits ein erstmaliger Rotlichtverstoß streng geahndet. Neben dem fälligen Bußgeld und der Verlängerung der Probezeit um ein Jahr ordnet die Behörde bereits jetzt als zusätzliche Maßnahme eine Nachschulung an. Begeht der Lenker innerhalb der dritten Verlängerung der Probezeit erneut einen schweren Verstoß, muss sie oder er sich einer amtsärztlichen Untersuchung zur gesundheitlichen Eignung und einer verkehrspsychologischen Untersuchung unterziehen.

Bei Rot noch schnell die Kreuzung überqueren: Das birgt nicht nur ein enormes Unfallrisiko für den Lenker oder andere Verkehrsteilnehmer – es drohen zusätzlich empfindliche Strafen, ein Eintrag ins Führerschein-Vormerksystem und bei Probeführerscheinbesitzern eine Nachschulung.

Wie lange kann man den Führerschein verlieren?

Was ist die Sperrfrist, und wie lang ist sie maximal? Die Sperre wird vom Strafgericht je nach Einzelfall verhängt und legt fest, wann eine neue Fahrerlaubnis frühestens erteilt werden darf. Die Sperrfrist beträgt mindestens sechs Monate und kann bis zu fünf Jahre dauern.

Wie lange hat man Zeit um ein Fahrverbot antreten?

Zusammengefasst ist zum Fahrverbot, auch ab wann Sie es antreten müssen, Folgendes zu sagen: Sind Sie Ersttäter, können Sie die Abgabe Ihres Führerscheins innerhalb einer viermonatigen Frist selbst wählen. Als Wiederholungstäter müssen Sie das Fahrverbot direkt nach der Wirksamkeit des Bußgeldbescheids antreten.

Wie lange kann man über Rot fahren?

Bei einer zulässigen Geschwindigkeit von 50 km/h beläuft sich die Dauer der Rotphase auf drei Sekunden, bei einer zulässigen Geschwindigkeit von 60 km/h auf vier Sekunden und bei einer zulässigen Geschwindigkeit von 70 km/h auf fünf Sekunden.

Was passiert wenn ich über eine rote Ampel fahre?

Wer bei Rot die Ampel überfährt und erwischt wird, zahlt laut Bußgeldkatalog mindestens 90 Euro und bekommt einen Punkt in Flensburg – bei schweren Fällen droht ein Fahrverbot. Und auch schon das Überqueren der Kreuzung bei Gelb kann ein Verwarnungsgeld nach sich ziehen.