Wenn ich masern hatte bin ich dann immun

Oft bleibt jedoch eine Unsicherheit. Der Ausschlag anderer Krankheiten wird leicht mit dem Ausschlag bei Röteln oder Masern verwechselt. Die Krankheitszeichen von Mumps müssen auch nicht eindeutig sein. Daher wird zum Beispiel allen nach 1970 geborenen Erwachsenen (unabhängig davon, ob sie die Masern hatten oder nicht), eine Masern-Impfung empfohlen, wenn sie

  - noch nicht geimpft wurden,
  - in der Kindheit nur einmal geimpft wurden oder
  - nicht sicher sind, ob und wie häufig sie bereits geimpft wurden.

Die Impfung erfolgt üblicherweise mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfstoff).

Ein Bluttest kann zeigen, ob man ausreichend gegen Masern, Mumps und Röteln geschützt ist. Die Kosten für diesen Test müssen in der Regel selbst getragen werden. Wenn der Impfstatus unklar ist, sollten die Impfungen nachgeholt werden. Der Bluttest wird von der STIKO nicht empfohlen.

Wer bereits erkrankt war oder eine Impfung gegen die Erkrankungen erhalten hat, kann trotzdem geimpft werden. Wenn man also nicht genau weiß, ob man geschützt ist oder nicht, sollte man sich wie von der STIKO empfohlen impfen lassen.

Masern sind eine ansteckende Kinderkrankheit, die mit einem Hautauschlag, extremer Mattigkeit, gerne auch Husten sowie Fieberschüben einhergeht. Ja, Masern KÖNNEN auch tödlich enden (in Deutschland insgesamt 8 Todesfälle in den Jahren 2001 bis 2018). In den meisten Fällen verlaufen die Masern aber unproblematisch. Symptome wie Mittelohrentzündung und kruppähnlicher Husten treten zwar durchaus häufig auf, werden jedoch bereits zu den Komplikationen und nicht mehr zu den üblichen Masernsymptomen gezählt.

Masern-Komplikationen bevorzugt in der Dritten Welt

Nun hört man immer wieder, dass Masern auch Todesfälle fordern. Dies kann dann passieren, wenn sich die Komplikationen in einer Lungenentzündung äussern (Masernpneumonie), die im Einzelfall nicht überlebt wird. Dies jedoch kommt – besonders in den Industrienationen– sehr selten vor und betrifft sicher nicht zuletzt solche Patienten, die zuvor bereits über ein geschwächtes Immunsystem verfügten.

Daher treten in ärmeren Drittweltländern Todesfälle infolge einer Masernerkrankung häufiger auf. Die Kinder sind in diesen Ländern oft unterernährt und folglich mit einer nur schwachen körpereigenen Abwehrkraft ausgestattet. Nicht selten leiden sie darüber hinaus bereits an schweren Krankheiten wie Malaria oder Tuberkulose. Eine zusätzliche Maserninfektion, die naturgemäss das Immunsystem noch weiter schwächt, stellt bei diesen Kindern verständlicherweise eine enorme Lebensgefahr dar.

Masernimpfung erhöht Risiko für Masernkomplikationen

Die Masernenzephalitis, eine Gehirnentzündung ist eine weitere Masernkomplikation, die – genau wie die Lungenentzündung – in den Industrienationen äusserst selten auftritt. Die in der Literatur angegebenen Betroffenen-Zahlen schwanken beträchtlich (1 : 1000 bis 1 : 15.000). Der Grund könnte der folgende sein:

Die Häufigkeit von Masern-Komplikationen steigt, je älter die Masern-Patienten sind. Masern waren jedoch einst – bevor massenweise geimpft wurde – eine Kinderkrankheit, die bevorzugt Kinder im Kindergarten- bis Grundschulalter betraf. Erst im Laufe der Impfprogramme kam es hier zu einer Verschiebung, so dass nun verstärkt auch ältere Teenager bzw. Erwachsene (sowie ganz kleine Kinder, nämlich untypischerweise auch Säuglinge) von Masern betroffen sind.

Gerade bei der Masernenzephalitis zeigt sich, dass nur eines von 15.000 Kleinkindern betroffen ist (in den ersten vier Lebensjahren) sowie eines von 2.500 Kindern zwischen vier und zehn Jahren, während bei den erwachsenen Masernpatienten sogar einer von nur 1.000 an Gehirnentzündung erkrankte.

Die Häufigkeit und Schwere von Masernkomplikationen steigt also, wenn die Masern in einem eher untypischen Alter auftreten (eine Folge der Impfprogramme), während Komplikationen in der für Masern typischen Altersklasse nur wirklich selten zu finden sind.

Schwacher Nestschutz für Säuglinge geimpfter Mütter

Die Tatsache, dass Säuglinge meist überhaupt nur deshalb von Masern und damit von vermeidbaren Komplikationen bedroht sind, WEIL so viel geimpft wird, interessiert kaum jemanden.

Frauen nämlich, die in ihrer Kindheit Masern erlebten, sind zeitlebens extrem immun gegen die Krankheit und übergeben diese starke Immunität in Form des sog. Nestschutzes an ihre neugeborenen Kinder. Das bedeutet, dass Säuglinge in den ersten so kritischen Lebensmonaten durch die Antikörper der Mutter vor Masern geschützt sind.

Geimpfte Mütter können ihren Säuglingen hingegen keinen derart stabilen Nestschutz vermitteln, so dass deren Kinder im Säuglingsalter auch weniger gut vor Masern geschützt sind ( 1 ).

* Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung erhalten Sie hier: Impfen Pro & Contra von Dr. Martin Hirte

Wer Masern hatte ist immun?

Nach einer sicher durchgemachten Masernerkrankung besteht lebenslange Immunität. Weitere Impfungen gegen Masern sind dann nicht mehr erforderlich. Wenn noch gegen Röteln oder Mumps geimpft werden muss, kann ein MMR -Impfstoff ohne Bedenken verwendet werden.

Wie lange ist man gegen Masern immun?

Wie lange hält der Impfschutz gegen Masern an? Nach einer zweifachen Impfung gegen Masern wird grundsätzlich eine lebenslange Immunität angenommen. Auch ein langsames Absinken der IgG -Titer bei Geimpften über die Zeit bedeutet nach dem jetzigen Stand der Wissenschaft kein Nachlassen des Impfschutzes.

Kann man nochmal Masern bekommen?

Erkrankte sind ansteckend bereits etwa 3 bis 5 Tage, bevor der Ausschlag sichtbar wird. Nach Auftreten des Hautausschlages ist man noch für 4 Tage ansteckend. Wer eine Masern-Erkrankung überstanden hat, ist lebenslang vor einer erneuten Infektion geschützt.

Wie oft müssen Erwachsene gegen Masern geimpft werden?

Gut zu wissen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt generell allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und nicht bzw. in der Kindheit nur einmal gegen Masern geimpft wurden, eine einmalige Impfung gegen Masern.