Was ist eine Aktie ohne Nennwert?

Sie halten Aktien mit einem Nominalwert von 50 Euro und fragen sich, was das überhaupt bedeutet? Für Sie als Anleger nicht viel! Der Nominalwert sagt lediglich etwas über den Anteil am Grundkapital aus. Viel wichtiger für Sie ist der Kurswert. Außerdem sind die sogenannten Nennwertaktien heute gar nicht mehr üblich, es dominieren Stückaktien.

Das Wichtigste des Artikels im Überblick

  • Der Nominalwert gibt bei einer Aktie den Wert an, mit dem die Aktie am Grundkapital beteiligt ist.
  • Der Nominalwert hat mit dem Kurswert einer Aktie, also dem Preis, zu dem sie gehandelt wird, nichts zu tun.
  • Im Unterschied zu Nennwertaktien sind die sogenannten nennwertlosen Aktien (Stückaktien) prozentual am Grundkapital beteiligt. Seit der Euro-Einführung dominieren sie auch hierzulande.

Was ist unter dem Nominalwert einer Aktie zu verstehen?

Der Nominalwert einer Aktie (auch Nominale oder Nennwert) gibt den Wert an, mit dem die Aktie (Nennwertaktie) am Grundkapital einer Aktiengesellschaft beteiligt ist. Die Summe aller Nominalwerte entspricht also dem Grundkapital. Ein Beispiel: Eine Aktiengesellschaft hat 5.000.000 Euro an Grundkapital und gibt 500.000 Aktien aus, der Nominalwert einer Aktie liegt dann bei 10 Euro.

Seit der Euro-Einführung gibt es auch hierzulande kaum noch Nennwertaktien. Stattdessen dominieren nennwertlose Aktien, auch Stückaktien genannt.

Was sind nennwertlose Aktien bzw. Stückaktien?

Bei nennwertlosen Aktien bzw. Stückaktien gibt es im Gegensatz zu Nennwertaktien keinen festen Nennbetrag. Sie sind vielmehr prozentual am Grundkapital beteiligt, verbriefen also ausgehend von der Gesamtzahl der Aktien entsprechend einen Anteil am Unternehmen. Dieser Anteil am Grundkapital ist für jede Aktie gleich groß.

Warum gibt es den Unterschied zwischen Nennwert- und Stückaktien überhaupt?

International üblich sind die Stückaktien. In Deutschland ist es seit der Euro-Einführung möglich, nennwertlose Aktien zu emittieren, in der Praxis hat sich die Stückaktie seitdem weitgehend durchgesetzt.

Für Sie als Anleger hat es übrigens keine Relevanz, ob es sich um eine Nennwert- oder Stückaktie handelt.

Was hat der Nominalwert mit dem Kurswert und dem Emissionswert zu tun?

Der Nominalwert sagt weder etwas über den Kurs einer Aktie noch über deren Emissionspreis aus. Der Kurs einer Aktie – also der aktuelle Wert, zu dem die Aktie an der Börse gehandelt wird – verändert sich permanent, vor allem abhängig von Angebot und Nachfrage. Der Nominalwert einer Aktie bleibt hingegen immer derselbe.

Der Emissionskurs ist der Preis, den die Emissionsbanken bei der ersten Herausgabe von Aktien festlegt. Auch er ist meist nicht mit dem Nominalwert identisch.

Aktien-ETFs statt Aktien

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Stückaktie Definition

Stückaktien sind – im Gegensatz zu Nennwertaktien – nennwertlos. Sie verbriefen eine anteilige Beteiligung an der Aktiengesellschaft.

Beispiel

Hat ein Unternehmen 1 Mio. Stückaktien ausgegeben und hält man selbst 200.000 Stückaktien, gehören einem 20 % des Unternehmens.

Da durch die Aktien das Grundkapital der Aktiengesellschaft (das mindestens 50.000 € betragen muss) abgebildet wird, haben die Stückaktien einen rechnerischen Nennwert. Dieser auf die einzelne Stückaktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals muss mindestens 1 Euro betragen (§ 8 Abs. 3 Satz 3 AktG).

Stückaktien sind insofern praktisch, als bei einer Währungsumstellung wie z. B. von der DM (Deutsche Mark) auf Euro nicht eine Aktie mit einem Nennwert von z. B. 5 DM umgerechnet mit dem bei der Euro-Umstellung festgelegten Umrechnungskurs von 1,95583 durch eine Nennwertaktie mit gerundet 2,56 Euro (5 DM / 1,95583) und damit einem krummen Betrag ersetzt werden muss (und die Einführung des Euro war auch der Grund für die Zulassung von Stückaktien in Deutschland im Jahr 1998).

Außerdem ist eine Stückaktie eine Stückaktie, während Nennbetragsaktien eines Unternehmens auf verschiedene Nennbeträge (z. B. 5 Euro und 10 Euro) lauten könnten, was die Berechnung des eigenen Anteils am Grundkapital nicht ganz so offensichtlich macht.

Stückaktien sind also einfach und inzwischen gängig.

Gibt ein Unternehmen Stückaktien aus, kann es daneben keine Nennwertaktien haben. Das Unternehmen muss sich für eine der beiden Aktiengattungen entscheiden (§ 8 Abs. 1 AktG).

Alternative Begriffe: nennwertlose Aktie, nennwertlose Stückaktie, Quotenaktie.

Beispiel: Bilanzierung und Ausweis von Stückaktien

Eine Aktiengesellschaft hat 10.000.000 Stammstückaktien (d.h. mit Stimmrecht) sowie 10.000.000 Vorzugsstückaktien zu einem rechnerischen Nennwert von jeweils 3 Euro ausgegeben.

Das in der Bilanz der AG als Gezeichnetes Kapital ausgewiesene Grundkapital beträgt somit 60.000.000 Euro.

Die entsprechenden Angaben – die Zahl der Aktien jeder Gattung (z. B. Vorzugs- und Stammaktien) und bei Stückaktien deren rechnerischer Wert – werden in der Bilanz oder (in der Praxis üblich) im Anhang gemacht (§ 160 Abs. 1 Nr. 3 AktG).

Hat eine Aktie einen Nennwert?

Bei Aktien gibt der Nennwert den Anteil am Grundkapital der Aktiengesellschaft an, der auf die einzelne Aktie entfällt. Die Summe des Nennwertes aller Aktien – das Aktienkapital – entspricht dem Grundkapital. In Deutschland liegt der Mindestnennwert für Aktien derzeit bei 1€.

Was ist der Unterschied zwischen Nennwert und Kurswert?

Eine Aktie hat neben dem Nennwert auch einen Kurswert. Während der Nennwert gleich bleibt, unterliegt der Kurswert Änderungen und Schwankungen. Denn er ist vom Preis abhängig, zu dem eine Aktien an der Börse gehandelt wird.

Wo finde ich den Nennwert einer Aktie?

Der Nennwert wird entsprechend auf der Aktie vermerkt, etwa vergleichbar mit Wertangaben auf Geldscheinen. Jede Aktiengesellschaft verfügt über ein Grundkapital.

Was ist der Nennbetrag einer Aktie?

Der Nominalwert bzw. Nennwert gibt bei einer Aktie den Wert an, mit dem die Aktie am Grundkapital beteiligt ist.