Was ist der unterschied zwischen leder und lederimitat

Nachdem Leder zu den exklusiven und somit teureren Materialien gehört, wurde ein Pendent dazu entwickelt, das sogenannte Kunstleder. Wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei um ein Lederimitat, das so aussieht aber eben keines ist.

Die Einsatzgebiete sind vielfältig und es gibt meines Wissens kaum Echtleder, das nicht durch Kunstleder ersetzt werden könnte. Insbesonders Taschen, Schuhe und Bekleidung aber auch Möbel können unter anderem aus Kunstledern hergestellt werden.

In den letzten Jahren hat man das synthetisch hergestellte Leder immer wieder verbessert, sodass dieses optisch eigentlich nicht mehr von Ledern zu unterschieden ist. Mehr dazu gibt es auch hier: Was ist Kunstleder?

Die Oberseite besteht aus einem beschichteten Gewebe, die Basis stellen oft Stoffe aus chemischen Fasern dar. Die Deckschicht wird oftmals aus PVC oder PU (Poly-Urethan) gefertigt. Die Weichheit erhält das Kunstleder durch Beigabe von chemischen Substanzen.

Vorteile von echten Ledern

Echte Leder haben meiner Ansicht nach eine Reihe von Vorteilen auszuweisen. Die fünf wichtigsten habe ich hier für Sie:

  • Naturprodukt: Echtleder ist ein natürlicher Stoff, der nicht künstlich hergestellt werden muss. Die Gerberei ist eine Prozedur, die lange Jahrhunderte Tradition hat.
  • Langlebigkeit: Bei optimaler und regelmäßiger Pflege halten echte Leder sehr lange.
  • Atmungsaktivität: Das Echtleder kann durch die gute Atmungsaktivität Wasser aufnehmen und wieder an die Umgebung abgeben. Das erhöht auch den Tragekomfort von Bekleidungsstücken.
  • Robustheit: Reißfestigkeit und Abrieb sind bei Leder gering – was beweist, dass selbst Schuhe mit hohen Beanspruchungen (Fußball, Wandern, etc.) aus Leder gefertigt werden.
  • Hautfreundlichkeit: Leder ist ein sehr hautfreundliches Produkt und daher sehr beliebt.

Vorteile von Kunstledern

Natürlich haben auch Kunstleder gewisse Vorteile. Dazu nun auch wieder meine Top 5:

  • Preis: Kunstleder ist aufgrund seines Produktionsprozesses oft deutlich günstiger als das Echtleder.
  • Verarbeitung: Die Verarbeitung ist sehr einfach und es kann auch als „Endlosmaterial“ hergestellt werden.
  • Pflegeleicht: Gegenüber echtem Leder ist das Kunstleder relativ pflegeleicht und einfach in der Handhabung.
  • Nicht tierischen Ursprungs: In der Regel ist Kunstleder nicht mit Materialien tierischen Ursprungs gefertigt und daher bei Veganern sehr beliebt. Zu beachten ist da aber immer der Hinweis „vegan“.
  • Empfindlichkeit: Flecken und Kratzer können dem Kunstleder in aller Regel weniger anhaben als echtem Leder.

Unterschied von Kunstleder und Echtleder erkennen

Hier wird es am besten ein, ich gehe darauf ein, wie Sie Echtleder erkennen können, wobei das leider immer schwieriger wird:

Optisch

Zugegeben, ein gutes Kunstleder ist kaum von einem pigmentierten bzw. gedeckten Glattleder (hier mehr: Wie Sie pigmentiertes Leder pflegen) zu unterscheiden. Auch Narben und Kerben können bereits künstlich hergestellt werden.

Auf der Rückseite des Leders ist es unter Umständen leichter zu erkennen: Gewebe, Schnittkanten oder ein schichtweiser Aufbau sind typische Merkmale für synthetisch hergestellte Leder.

Berührung

Greifen Sie das Leder doch an. Echtleder ist in der Regel etwas Kühler, weil es sich nicht so schnell der Umgebungstemperatur anpasst. Auch der Tragekomfort ist bei echtem Leder besser. Haben Sie dafür ein gewisses Gespür können Sie Kunstleder auch so „entlarven“. In Echtlederschuhen schwitzen Sie zum Beispiel nicht so schnell, da diese Atmungsaktiv sind.

Riechen

Der für Leder typische Geruch ist sehr markant. Leider ist es heutzutage schon so, dass Kunstleder aromatisiert werden kann und dann auch diesen Geruch aufweist, den man nur von Naturleder kennt.

Riecht das Leder aber nach Kunststoff haben Sie es eindeutig mit künstlich hergestelltem Material zu tun.

Ein Test liefert ein eindeutiges Ergebnis, ist aber in der Praxis ungeeignet: Kokeln Sie Leder an, kommt es zu demselben Geruch, den Sie sicherlich auch von verbrannten Haaren kennen. Man zündet im echten Leben sein Leder aber eher weniger oft an, daher ist dies eher ein theoretischer Test.

Fette auftragen

Kunstleder kann nichts aufnehmen, Echtleder schon – daher tragen Sie am besten etwas Lederfett* auf. Saugt es sich in das Leder hinein, ist es echt. Perlt es ab bzw. verbleibt es an der Oberfläche ist es Kunstleder. Dieser Test ist sehr zuverlässig.

Kennzeichen

Echtes Leder ist eigentlich immer mit der Bezeichnung „Echtes Leder“ oder „Genuine Leather“ versehen. Als optisches Symbol dient dabei die stilisierte Tierhaut, die Sie sicher vom Sehen her kennen.

Was wann eingesetzt wird

Der jeweilige Verwendungszweck ist eigentlich Gradmesser dafür, welches Leder wo seine Vorteile besser ausspielen kann:

  • Bei hoher wahrscheinlicher Nässe (Boote, Jetski, Motorrädern, etc.) hat Kunstleder große Vorteile. Es ist ganz einfach weniger Empfindlich gegen schlechte Witterung aber auch Sonneneinstrahlung.
  • Bei Liegen und Sesseln von Ordinationen gibt es dasselbe Bild: Echtes Leder würde unter der ständigen Desinfektion leiden. Daher ist auch hier synthetisches Leder die bessere Alternative.
  • Bekleidung, wie Schuhe, Jacken und auch Hosen gibt es zwar auch als Kunstleder – hier würde ich aber in jedem Fall Echtleder bevorzugen. Es sieht besser aus, ist hygienischer und auch der Tragekomfort ist sehr hoch.
  • Auch wenn es um Möbel oder Autositze geht, tendiere ich klar zu Echtleder. Klar sind sie teurer aber dafür ist der Sitzkomfort ein ganz anderer und auch die Lebensdauer ist bei Echtleder in aller Regel höher.

Echtes Leder reinigen und pflegen

Echtes Leder reinigen sie und pflegen Sie normaler Weise mit entsprechenden Pflegemitteln, wie zum Beispiel Lederbalsam, Lederöl oder – wenn es sich um Schuhwerk handelt – mit Schuhcreme.

Wichtig dabei ist, dass Sie die Reinigung und auch Pflege regelmäßig machen. Ein guter Rhythmus bei normaler Beanspruchung ist meines Erachtens alle 10 bis 14 Tage.

Wenn das Leder aus irgendeinem Grund besonders schmutzig geworden ist, sollten Sie die Reinigung nicht aufschieben, sondern sofort machen. Ist Schmutz erst einmal eingezogen, wird es umso schwieriger alles sauber zu bekommen. Das gilt besonders bei Flecken (dazu erfahren Sie hier mehr: Flecken aus Rauleder entfernen).

Ein meiner Ansicht nach gutes Pflegeset für Echtleder ist dieses hier: Lederpflegeset von Keragil*.

Kunstleder reinigen und pflegen

Bei Kunstleder sind Creme, Wachse, Öle und dergleichen de facto wirkungslos, da die Oberfläche das Einziehen dieser Pflegemittel unmöglich macht.

Für Kunstleder gibt es daher spezielle Reinigungs- und Pflegemittel, die speziell für die synthetische Oberfläche konzipiert sind. Ein gutes Beispiel ist dieses Pflegeset von Colourlock, das Sie sich hier auch im Detail ansehen sollten, wenn Interesse daran besteht:

Ist Lederimitat echtes Leder?

Ja, in manchen Fällen riecht es sogar wie echtes Leder. Es ist aber kein echtes Leder. Kunstleder sind Stoffe, welche zwar das Aussehen und die Haptik mit Echtleder teilen, aber selber nicht aus Tierhaut bestehen. Stattdessen werden sie aus künstlichen Stoffen wie Polyvinylchlorid (kurz PVC) hergestellt.

Ist Kunstleder besser als Echtleder?

Echtes Leder ist von Natur aus abriebbeständiger, widerstandsfähiger und reißfester als Kunstleder. Vor allem im Vergleich zu günstigen Lederalternativen ist hochwertiges Echtleder umweltfreundlicher in der Produktion. Auch durch seine Langlebigkeit liegt das echte Leder im Vergleich zum Kunstleder vorne.

Ist Lederimitat Kunstleder?

Lederimitat wird auch als Kunstleder bezeichnet und existiert in verschiedenen Arten, wie beispielsweise Nappalederimitat oder Wildlederimitate.

Wie erkenne ich ob Leder oder Kunstleder?

Lederimitate an der Rückseite erkennen Kunstleder hat meist eine textile Rückseite mit feinen, weicheren Fasern oder einer Webschicht. Bei Echtleder hingegen wird auf der Rückseite die sogenannte Fleischseite des Leders sichtbar, die eine eher raue und faserige Struktur aufweist.