Schmerzen in beiden armen wie muskelkater

Die Erkrankung

Das Fibromyalgie-Syndrom (kurz: FMS) ist eine dauerhafte Erkrankung. Wörtlich übersetzt bedeutet Fibromyalgie "Faser-Muskel-Schmerz". Da hier unterschiedliche Beschwerden zusammentreffen, spricht man von einem Syndrom.  

Etwa 2 von 100 Menschen sind vom FMS betroffen, Frauen häufiger als Männer. Die Beschwerden treten meist im Alter von 40 bis 60 Jahren auf, seltener bei Kindern, Jugendlichen oder im hohen Lebensalter. Bis heute ist die Ursache nicht geklärt. Man vermutet, dass die persönliche Veranlagung, belastende Lebensereignisse, schlecht verarbeiteter Stress und Überlastung eine Rolle spielen.  

Obwohl die Schmerzen oft quälend und belastend sind, führt das FMS nicht zu Schäden an Muskeln, Gelenken oder Organen. Die Lebenserwartung ist normal.  

Anzeichen für ein FMS

Die drei wichtigsten Krankheitszeichen sind:

  • Länger als 3 Monate bestehende Schmerzen auf beiden Körperseiten. Mindestens 4 der 5 Körperbereiche sind betroffen: Rücken mit Brustkorb, rechter Arm, linker Arm, rechtes Bein, linkes Bein und

  • Müdigkeit, Erschöpfung und

  • Schlafstörungen, man fühlt sich nicht ausgeschlafen.

Die Schmerzen können anhalten, wiederkehren oder wandern. Sie verstärken sich oft bei Stress, Nässe, Kälte und längerem Sitzen oder Liegen.  

Viele weitere Krankheitszeichen können bei einem FMS auftreten, zum Beispiel:  

  • Kopfschmerzen, schmerzhaft verspannte Muskeln an Brustbein, Kiefer oder im Gesicht

  • körperliche Beschwerden, wie Regelschmerzen, Herzrasen, Atem- oder Magen-Darm-Probleme

  • Reiz-Überempfindlichkeiten, zum Beispiel der Augen, Geräusch- oder Geruchsempfindlichkeit

  • Konzentrationsprobleme oder Leistungsabfall

  • seelische Beschwerden, wie Nervosität, innere Unruhe, Niedergeschlagenheit oder Angst

Ein FMS erkennen

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt befragt Sie ausführlich zu Ihrer Lebenssituation, weiteren Erkrankungen und Ihren Medikamenten. Auch Fragebögen kommen zum Einsatz, etwa zu Ihren Schmerzen.

Anschließend untersucht man Sie körperlich. Meist folgen weitere Untersuchungen, zum Beispiel ein Bluttest. Das dient dazu, andere Erkrankungen auszuschließen, unter anderem Gelenk-Entzündungen oder Stoffwechsel-Krankheiten. Dafür sind manchmal weitere fachärztliche Untersuchungen empfehlenswert.

Ein FMS behandeln

Das FMS ist nicht heilbar. Nur selten verschwinden die Schmerzen dauerhaft und vollständig. Eine Behandlung kann die Beschwerden aber wirksam lindern. Sie richtet sich nach Ihrer persönlichen Situation.

Wissen und Schulung

Sie können lernen, mit Ihren Beschwerden besser umzugehen. In einer Patientenschulung erhalten Sie viele Informationen zu Ihrer Erkrankung und deren Behandlung sowie praktische Hinweise, um Ihr Wohlbefinden zu steigern und Stress zu verringern. 

Sehr wirksam: Körperliche Bewegung

Fachleute empfehlen mehrmals pro Woche für mindestens 30 Minuten ein leichtes Ausdauertraining, wie Walking, Schwimmen oder Radfahren. Sanftes Kraft- und Funktionstraining zweimal wöchentlich sind ebenfalls wirksam, zum Beispiel (Wasser-)Gymnastik in Gruppen. Wichtig ist, Muskeln und Bänder regelmäßig zu bewegen, ohne sie dabei zu stark zu belasten.

Seelische Begleit-Erkrankungen behandeln

Bei seelischen Belastungen empfehlen Fachleute zusätzlich eine Psychotherapie, insbesondere eine kognitive Verhaltenstherapie. Zudem sind hier manchmal Medikamente hilfreich. Studien weisen darauf hin, dass das Arzneimittel Amitriptylin helfen kann. Es kann niedrig dosiert für eine gewisse Zeit zum Einsatz kommen. Häufige Nebenwirkungen sind Benommenheit, trockener Mund und Kopfschmerzen. Wenn das nicht wirkt, kommen in Einzelfällen vorübergehend andere Arzneimittel in Frage. Besprechen Sie dies mit Ihrem Ärzteteam.  

Kombinationen bei schwerem Krankheitsverlauf

Bei einem schweren Verlauf empfehlen die Fachleute, verschiedene Verfahren zu kombinieren, etwa Ausdauertraining und kognitive Verhaltenstherapie. Dazu können auch Physiotherapie und Ergotherapie gehören.  

Eine Behandlung in einer Schmerzklinik oder psychosomatischen Klinik kann hier ebenfalls hilfreich sein.

Nicht empfohlene Behandlungen

Folgende Behandlungen bringen oft keine Linderung und können teils sogar schaden. Daher empfehlen die Fachleute sie nicht: die meisten Schlaf- und Schmerzmittel (insbesondere starke Opioide), Spritzen in schmerzende Körperstellen, Hormone wie Kortison und einige physikalische Verfahren, zum Beispiel Massage, Magnetfeldtherapie und Chirotherapie. Fachleute raten auch von speziellen Operationen ab, die angeblich ein FMS heilen sollen.

Bei Armschmerzen handelt es sich um relativ häufig auftretende Beschwerden, die das Alltagsleben der Betroffenen stark einschränken können. Denn die Beschwerden treten oft schon bei einfachen Tätigkeiten auf, sodass beispielsweise das Zähneputzen oder Anziehen schnell zur Qual werden können.

  • Allgemeines
  • Schmerzen im Arm: Definition und Symptomatik
  • Ursachen von Armschmerzen im Oberarm
  • Armschmerzen links können Warnsignal für Herzinfarkt sein
  • Schmerzen im Unterarm
  • Diagnose bei schmerzenden Armen
  • Behandlung bei Armschmerzen
  • Naturheilkunde bei Schmerzen im Arm

Allgemeines

Auslöser der Schmerzen im Arm können verschiedene Krankheiten und Verletzungen der Knochen, Gelenke, Muskeln und Sehnen wie z.B. ein Muskelkater, Prellungen, Brüche, Rheuma oder Osteoporose sein. Grundsätzlich sollten Schmerzen im Arm immer ärztlich abgeklärt werden, denn sie können auch auf einen schleichenden Gelenkverschleiß (Arthrose) oder sogar einen Herzinfarkt hindeuten.

Die Behandlung erfolgt in Abhängigkeit der Ursache und kann daher sehr unterschiedlich ausfallen. Bei Sportverletzungen oder überlastungsbedingten Schmerzen („Tennisarm“) kann z.B. oft schon ein Salbenverband helfen, Engpassyndrome und komplizierte Brüche benötigen hingegen in den meisten Fällen eine Operation.

Schmerzen im Arm: Definition und Symptomatik

Unter Armschmerzen werden normalerweise all jene Schmerzen zusammengefasst, die im Bereich der oberen Gliedmaßen auftreten. Der Arm besteht aus dem Oberarmknochen (Humerus), der Elle (Ulna), Speiche (Radius) und dem Ellenbogengelenk, hinzu kommen zahlreichen Muskeln, Bänder, Sehnen, Nerven und Blutgefäße.

Elle und Speiche sind dabei gelenkig am Ellenbogen– und Handgelenk befestigt. Der Oberarmknochen ist über das Gelenk des Ellenbogens mit dem Unterarm sowie über das Schultergelenk mit dem Schultergürtel bzw. mit dem Rumpf verbunden.

Die Schmerzen in den Armen können sowohl plötzlich (akut) auftreten als auch chronisch verlaufen und zum Beispiel als ziehend, beißend, dumpf, drückend oder stechend wahrgenommen werden. Je nach Ursache sind zudem eine entzündliche Schwellung oder Überwärmung an der betroffenen Stelle sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit, Gefühlsstörungen (Kribbeln, Ameisenlaufen o.ä.) oder Lähmungserscheinungen möglich.

Ursachen von Armschmerzen im Oberarm

Oberarmschmerzen treten im Bereich zwischen Schultergelenk und Ellenbogen auf, allerdings können auch ausstrahlende Schulterschmerzen oder Ellenbogenschmerzen als solche wahrgenommen werden. Häufig treten die Beschwerden im Zusammenhang mit Nackenschmerzen und Verspannungen auf, auch ein steifer Hals kann mit ziehenden Schmerzen im Oberarm einhergehen.

Ursachen sind häufig Verletzungen durch äußere Gewalteinwirkung (Traumaverletzungen) wie z.B. Quetschungen, Prellungen, Muskelfaserrisse, Zerrungen oder Knochenbrüche, die infolge eines Unfalls, Sturzes oder harten Aufpralls entstehen. Meist werden die Schmerzen in diesem Fall als stechend, brennend oder bohrend wahrgenommen, hinzu kommen oft eine deutlich erkennbare, rötliche Schwellung in dem betroffenen Bereich sowie ein Hämatom („blauer Fleck“), welches sich je nach Ausprägung der Verletzung auf weite Teile des Oberarms ausbreiten kann.

Viele kennen auch die im Zuge einer Imfung gegen das Coronavirus auftretenden Muskelschmerzen nahe der Einstichstelle, welche im Allgmeinen als harmlos gelten und nach wenigen Tagen abklingen. In sehr seltenen Fällen (im Bereich unter ein Prozent) tritt auch eine verspätete Impfreaktion Tage später in Form von Rötung und Schwellung am betroffenen Oberarm auf, welche auch unter dem Begriff “Covid-Arm” bezeichnet wird. Auch hierbei handelt es sich meist um einen harmlosen, vorübergehende Effekt, der z. B. durch Kühlung gelindert werden kann.

Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Oberarm können durch Beeinträchtigungen der Muskeln, umgebenden Bindegewebestrukturen, Blutgefäße und Nerven hervorgerufen werden. Diese sind häufig überlastungsbedingt und entstehen infolge jahrelanger, andauernder, immer gleicher Bewegungsabläufe, die in Kombination mit ungünstigen Kraft- und Haltungsanforderungen das Gewebe schädigen.

Gerade Menschen, die jeden Tag über Stunden am PC arbeiten, sind häufig von dem sogenannten „Mausarm“ (medizinisch: Repetitive Strain Injury, kurz: RSI) betroffen, ebenso birgt z.B. die Arbeit am Fließband ein erhöhtes Risiko. Neben den Schmerzen treten durch die Gewebeschädigungen oft Bewegungseinschränkungen, Kraftverlust im betroffenen Arm, Taubheitsgefühle sowie Missempfindungen oder ein wiederholtes Einschlafen der Hände auf.

Durch starke Belastungen beim Kraft– oder Kampfsport können muskelbedingte Schmerzen folgen, ebenso kann eine längere Ruhigstellung des Arms (z.B. im Gips) Beschwerden im oberen Bereich des Arms verursachen. Strahlt der Schmerz großflächig aus, kann möglicherweise ein Nerv eingeklemmt sein.

Hier handelt es sich um eine Kompression (Zusammendrücken) der Nervenfasern, welche häufig nur bei bestimmten Bewegungen auftritt, wodurch Betroffene z.B. Schmerzen beim Arm heben haben. In selteneren Fällen kann jedoch eine dauerhafte Kompression vorliegen, infolge derer die Betroffenen auch im Ruhezustand permanent Schmerzen empfinden.

Die Schmerzen im oberen Teil des Armes können auch durch einen gutartigen Tumor der Zellen des Fettgewebes (medizinisch „Lipome“) hervorgerufen werden. Lipome liegen in den meisten Fällen direkt unter der Haut und sind daher von außen als kleiner Knubbel sicht- bzw. tastbar.

Seltener kann ein gutartiger Weichteiltumor auch tiefer liegen und z.B. in der Muskulatur wachsen, wodurch er oft zunächst unentdeckt bleibt. Dennoch bleiben Lipome in der Regel harmlos, nur in sehr seltenen Fällen entwickelt sich aus diesen ein bösartiger Tumor.

Als weitere mögliche Ursachen kommen z.B. rheumatische Erkrankungen, Arthrose oder eine Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) in Betracht. Auch Osteoporose, eine Schleimbeutelentzündung, Hauterkrankungen (z.B. Schuppenflechte), Durchblutungsstörungen, ein Blutgerinnsel oder das sogenannte „Karpaltunnelsyndrom“ können Auslöser für die Beschwerden sein.

Neben den funktionellen Ursachen können auch organische Erkrankungen verantwortlich sein. Gerade bei älteren Menschen sollte bei plötzlich auftretenden, starken Schmerzen im (linken) Arm immer auch an einen Herzinfarkt gedacht werden. Denn nicht bei jedem Infarkt geht es den Betroffenen extrem schlecht, teilweise treten sogar nur geringe Beschwerden auf.

Alarmsignale sind jedoch in jedem Fall starke, länger als fünf Minuten anhaltende Brustschmerzen, die unter anderem in den linken Arm bzw. beide Arme, Hals, Kiefer, Schulter oder Oberbauch ausstrahlen können sowie ein massives Engegefühl im Brustkorb, Atemnot, Übelkeit und Erbrechen. Hinzu kommen eine Reihe weiterer wichtiger Warnzeichen wie z.B. Gesichtsblässe, kalter Schweiß, Schwindel, Schwächegefühl und innere Unruhe.

Da es sich bei einem Herzinfarkt um einen absoluten medizinischen Notfall handelt, sollte bei Verdacht keinesfalls gezögert, sondern immer sofort der Notarzt gerufen werden.

Schmerzen im Unterarm

Treten die Schmerzen im Unterarm auf, kommen viele verschiedene Ursachen wie beispielsweise Knochen- und Gelenkbeschwerden, muskuläre Probleme, Nervenreizungen oder Durchblutungsstörungen in Frage. Oft liegt eine Überbelastung des Muskulatur, Sehnen und Bänder vor, welche zumeist durch Fehlhaltungen (zum Beispiel bei der Hausarbeit, beim Schlafen), fehlerhafte Sporttechniken oder ergonomisch ungünstig eingerichtete Arbeitsplätze entsteht.

Auch Berufe wie Frisör oder Bäcker gehen mit einem erhöhten Risiko für überlastungsbedingte Armschmerzen einher, da die Handgelenke und Unterarme wiederholt gleichförmigen, mechanischen Belastungen ausgesetzt sind. Eine häufige Folge sind schmerzhafte Entzündungen der Sehnen (Tendinitis) bzw. der Sehnenscheiden (Tendovaginitis), ebenso kann sich durch die überlastungsbedingten Reizungen und Veränderungen im Bereich von Unterarm und Ellenbogen ein sogenannter „Tennisarm“, „Mausarm“ oder seltener ein „Golferellenbogen“ entwickeln.

Eine weitere mögliche Ursache ist eine Nervenkompression bzw. ein eingeklemmter Nerv. Dies kann unter anderem den Nervus Ulnaris betreffen, einen der wichtigsten Nerven des Armes, der z.B. die Beugung von Fingern und Handgelenken ermöglicht. Der Nervus Ulnaris verläuft an der Innenseite des Ellenbogens durch den sogenannten „Kubitaltunnel“ (lat. cubitus = Ellenbogen), einem engen Kanal, welcher zwischen einer Knochenrinne (Sulcus nervi ulnaris), einem Kollateralband und einer derben Sehnenplatte (Aponeurose) liegt.

Kommt es zu einer zusätzlichen Einengung in diesem engen Tunnel, wird der Nerv gereizt und es treten erhebliche Beschwerden wie z.B. Armschmerzen, Funktionsbeeinträchtigungen und Empfindungsstörungen der Hand auf. Dieses sogenannte „Kubitaltunnelsyndrom“ wird meist durch eine direkte Schädigung wie z.B. eine Fraktur verursacht, möglich sind aber unter anderem auch chronische Druckschädigungen (z. B. durch das dauerhafte Aufstützen des Ellenbogens), knöcherne Veränderungen oder lokale Wucherungen des Nervengewebes.

Starke Schmerzen im Unterarm treten auch bei Prellungen oder Frakturen auf, welche oft durch einen Unfall oder Sturz entstehen. Einer Unterarmfraktur, bei der in den meisten Fällen die Speiche (Radius) bricht, geht z.B. oft ein Sturz auf die ausgestreckte Hand voraus. Denn in diesem Moment wirkt ein Großteil des Körpergewichtes auf die Unterarmknochen, welche der Belastung jedoch nicht standhalten können und schließlich brechen.

Dies betrifft besonders oft Kinder, aber auch bei älteren Menschen kommt es durch die verminderte Knochenstabilität bei Stürzen schneller zu einem Bruch der Speiche. Eine Osteoporose (Knochenschwund), bei der schwache Knochen und eine erhöhte Sturzneigung zusammenkommen, erhöht hier zusätzlich das Risiko für Frakturen und damit verbundene Schmerzen.

Ebenso können Herzrhythmusstörungen und Durchblutungsstörungen im Gehirn Stürze und Knochenbrüche begünstigen, da es in diesen Fällen häufiger zu Schwindel, Benommenheit oder sogar Bewusstlosigkeit kommt.

Auch rheumatische Erkrankungen, (verunreinigte) Wunden bzw. Verletzungen im Bereich von Händen, Nacken und Schultern, ein Bandscheibenvorfall im Nackenbereich oder ein Karpaltunnelsyndrom kommen als Ursache in Betracht. Ebenso treten im Rahmen von Infektionen wie z.B. einer Erkältung oder Grippe häufig Gliederschmerzen auf.

Denkbar ist zudem die sogenannte „Zervikale Spondylose“. Bei dieser handelt es sich um eine Arthrose der Wirbelgelenke an der Halswirbelsäule, durch welche zu Beginn oft ein steifer Nacken und Schmerzen in diesem Bereich auftreten.

Diese können je nach Ausprägung und Lokalisation der Abnutzungserscheinungen in den Hinterkopf, Schulterbereich, das Gesicht sowie in die Arme und Hände ausstrahlen. Häufig empfinden Betroffene parallel leichte Taubheitsgefühle oder ein Kribbeln in den Armen, möglich sind außerdem Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Kraftlosigkeit.

Diagnose bei schmerzenden Armen

Bei Schmerzen im Arm sollten Betroffene sehr aufmerksam sein und vor allem bei plötzlich stark ausgeprägten, länger anhaltenden oder immer wiederkehrenden Beschwerden immer vorsichtshalber ärztlichen Rat aufsuchen. Harmlose Schmerzen im Arm, wie sie häufig z.B. nach dem Tragen schwerer Lasten oder ungewohnten Bewegungen (beim Renovieren, Handwerken etc.) entstehen, verschwinden hingegen in den meisten Fällen wieder von alleine, sobald man dem Arm etwas Schonung gegönnt hat.

Über eine ausführliche Anamnese (frühere Erkrankungen, körperliche Belastungen etc.) und die Abklärung der Symptome durch Abtasten der betroffenen Stellen erhält die behandelnde Fachkraft oft bereits wichtige Hinweise auf die Ursache der Armschmerzen. Fragen wie „Wo genau schmerzt es?“, „Wie fühlt sich der Schmerz an? Brennend, bohrend oder eher ziehend?“ und „In welchen Situationen tritt er auf?“ helfen dabei, einen umfassenden Eindruck zu bekommen und sollten daher von den Betroffenen so konkret wie möglich beantwortet werden.

Zur Unterstützung bzw. im Zweifelsfall kommen bildgebende Verfahren wie zum Beispiel Röntgenaufnahmen, Ultraschall oder die Magnetresonanztomographie zum Einsatz.

Behandlung bei Armschmerzen

Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Ursache und kann dementsprechend von Fall zu Fall ganz unterschiedliche Maßnahmen umfassen. Funktionelle Beschwerden wie Muskelschmerzen, Verspannungen oder Nervenkompressionen können oft durch medizinische Massagen in Verbindung mit krankengymnastischen Übungen gelindert werden, teilweise kann die Akupunktur eine weitere wertvolle Ergänzung bieten.

Um die akuten Symptome zu behandeln, können zudem entzündungshemmende Schmerzmittel wie z.B. Ibuprofen oder Diclofenac zum Einsatz kommen. Liegt den Schmerzen eine Fraktur zugrunde, wird der Arm z.B. bei unverschobenen, isolierten Ellen- oder Speichenschaftbrüchen oder Unterarmschaftbrüchen bei Kindern normalerweise zunächst mithilfe einer Gipsschiene sowie anschließend mit einem geschlossenen Gipsverband ruhig gestellt.

Offene, langsam heilende oder verschobene Frakturen benötigen hingegen meist einen operativen Eingriff, um die Knochen wieder zu richten und für eine langfristige Stabilisierung des Arms zu sorgen.

Auch bei einer Sehnenscheidenentzündung ist vor allem die Ruhigstellung und Schonung des betroffenen Bereichs wichtig, wofür sich der Einsatz von Bandagen oder Stützverbänden anbietet. Bei parallel auftretenden Schwellungen und Rötungen leisten kühlende Auflagen eine gute Hilfe, überdies können bei Bedarf schmerz- und entzündungshemmende Cremes oder Tabletten eine Linderung der Beschwerden bewirken.

Bei Engpasssyndromen wie z.B. dem Karpaltunnelsyndrom können die Beschwerden zu Anfang der Erkrankung oft mit speziellen Handgelenksschienen oder entzündungshemmendem Kortison gelindert werden. Im fortgeschrittenen Stadium sowie bei anhaltenden Beschwerden erfolgt jedoch meist ein operativer Eingriff, bei welchem die geschädigten Strukturen entlastet werden.

Wurde ein sogenannter „Tennis- bzw. Mausarm“ oder Golferellenbogen diagnostiziert, werden neben Schmerzmitteln normalerweise ebenfalls zunächst nicht-operativ Maßnahmen wie z.B. Salbenverbände, Kälte- und Wärmebehandlungen, Dehnübungen, Massagen oder elektromechanische Stimulation eingesetzt. Hilfe kann auch eine spezielle Bandage bieten, Operationen sind hingegen nur in sehr seltenen Fällen nötig.

Wer unter Armschmerzen infolge von ständigen Überlastungen, Fehlhaltungen usw. leidet, sollte zudem bedenken, dass für eine langfristige Besserung die Änderung der auslösenden Umstände erfolgen muss. Dies bedeutet z.B. eine entsprechende Umgestaltung des Arbeitsplatzes unter ergonomischen Gesichtspunkten (Richtige Einstellung der Bildschirmhöhe, Handballenauflage, spezielle Maus etc.) sowie eine generelle Vermeidung ungünstiger, monotoner Körperhaltungen und Bewegungsabläufe.

Naturheilkunde bei Schmerzen im Arm

Hilfe bei Armschmerzen bieten auch eine Reihe von Naturheilmitteln und alternativen Behandlungsverfahren. Bewährt hat sich z.B. die Pflanzenheilkunde, denn Arnika oder Kombinationspräparate mit ätherischen Ölen aus Bergamotte oder Lavendel können dazu beitragen, dass starke Schmerzen gelindert werden.

Sind die Schmerzen auf eine überlastete, verspannte Muskulatur zurückzuführen, haben sich verschiedene homöopathische Mittel bewährt, die zur Entspannung der Muskeln beitragen. Werden die Beschwerden beispielsweise durch Bewegung schlimmer, kann Bryonia helfen. Bei Muskelschmerzen, die sich vor allem nachts bzw. in Ruhe verstärken, eignet sich hingegen Rhus toxicodendron besonders gut.

Treten im Rahmen einer Erkältung o.ä. neben einem allgemeinen Krankheitsgefühl und Erschöpfung auch Gliederschmerzen auf, kann die Einnahme von Eupatorium perfoliatum sinnvoll sein. Liegt die Ursache der Armschmerzen in einer vorangegangen Verletzung (z.B. Prellung, Zerrung, Schlag) werden in der Naturheilkunde häufig Arnika und Hamamelis empfohlen, die sowohl äußerlich in Form einer Salbe als auch innerlich als Globuli zum Einsatz kommen.

Sind die Muskelschmerzen im ganzen Arm zu spüren und verschlechtern sich bei Bewegung, hat sich der „Knollige Hahnenfuß“ (Ranunculus bulbosus) bewährt. Hilft körperliche Aktivität hingegen und verstärken sich die Beschwerden stattdessen eher in Ruhe, kann Rhododendron das Mittel der Wahl sein.

Schmerzen in beiden armen wie muskelkater
Schüßler-Salze können als unterstützende Therapie zum Einsatz kommen. (Bild: Gerhard Seybert/stock.adobe.com)

Neben dem können Schüßler-Salze eine wirkungsvolle Unterstützung bei Schmerzen in den Armen sein. Hier kommt unter anderem das Salz Nr. 1 (Calcium Fluoratum) in Frage, welches für die Elastizität des Gewebes zuständig ist und dementsprechend Anspannungen und Verspannungen lösen kann.

Treten parallel zu den Schmerzen Taubheitsgefühle oder Missempfindungen (Kribbeln, Ameisenlaufen, Pelzigkeit etc.) in den Armen auf, kann das Salz Nr. 2 (Calcium Phosphoricum) angezeigt sein, um die Nerven, Sehnen und Muskelstränge zu entlasten.

Bei Armschmerzen infolge von akuten Verletzungen wie einer Prellung, Quetschung oder Verstauchung kann das Salz Nr. 3 (Ferrum Phosphoricum) helfen, im Falle eines Bruchs unterstützt das Schüssler Salz Nr. 2 (Calcium phosphoricum) auf natürliche Weise das Zusammenwachsen der Knochen. Schmerzt der Arm infolge einer Entzündung, hat sich im Anfangsstadium ebenfalls Ferrum Phosphoricum bewährt, im weiteren Verlauf eignen sich jedoch eher Kalium chloratum (Akutstadium) und Kalium sulfuricum (Heilungsprozess).

Sind die Armschmerzen auf Verspannungen zurückzuführen, können auch Massagen oder die so genannte „Progressive Muskelrelaxation“ helfen, zudem wird bei Überlastungserkrankungen wie dem Tennisarm oder Golferellenbogen häufig Akupunktur zur Linderung der Schmerzen und Entzündungen eingesetzt. Voraussetzung für einen anhaltenden Behandlungserfolg ist hier allerdings, dass parallel die schmerzverursachenden Umstände geändert werden, indem z.B. vorerst auf das Tennisspielen verzichtet oder der PC-Arbeitsplatz ergonomischen Kriterien entsprechend umgestaltet wird. (nr)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Dipl. Sozialwiss. Nina Reese, Barbara Schindewolf-Lensch

Quellen:

  • Steffen Breusch; Hans Mau; Michael Clarius; Desiderius Sabo: Klinikleitfaden Orthopädie Unfallchirurgie, Urban & Fischer Verlag, 2009
  • Fritz Uwe Niethard; Joachim Pfeil; Peter Biberthaler: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme Verlag, 2017
  • Andrés O. Ceballos-Baumann: Bewegungsstörungen, Georg Thieme Verlag, 2005
  • Christoph Klein: Orthopädie für Patienten: Medizin verstehen. Wirbelsäule, Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Brustkorb, Lendenwirbelsäule, Schulter, Ellenbogen, Hand, Hüfte, Knie, Fuss, Michels-Klein, 2014
  • Peter Berlit, Klinische Neurologie, Springer Science & Business Media, 2005
  • Winfried Mohr: Gelenkpathologie: Historische Grundlagen, Ursachen und Entwicklungen von Gelenkleiden und ihre Pathomorphologie, Springer, 2000
  • Henning Zeidler; Beat A. Michel: Differenzialdiagnose rheumatischer Erkrankungen, Springer Verlag, 2009
  • Peter Berlit, Therapielexikon Neurologie, Springer Verlag, 2006
  • Gereon Nelles: Neurologische Rehabilitation, Georg Thieme Verlag, 2004
  • Achim Eckert, Das Tao der Akupressur und Akupunktur, Georg Thieme Verlag, 2005
  • Günther H. Heepen, Schüßler-Salze: Alltagsbeschwerden und -krankheiten selbst behandeln, Gräfe und Unzer, 2016

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Was bedeuten Muskelschmerzen in den Armen?

Muskelschmerzen entstehen häufig infolge einer Fehlbelastung oder Verletzung sowie bei Überanstrengung. Sie können aber auch mit Infektionskrankheiten wie einer Grippe zusammenhängen. Nur selten stecken andere Erkrankungen (etwa des Immunsystems, Skeletts oder Nervensystems) dahinter.

Welche Krankheit löst Muskelschmerzen aus?

Die Erkrankung Das Fibromyalgie-Syndrom (kurz: FMS) ist eine dauerhafte Erkrankung. Wörtlich übersetzt bedeutet Fibromyalgie "Faser-Muskel-Schmerz". Da hier unterschiedliche Beschwerden zusammentreffen, spricht man von einem Syndrom. Etwa 2 von 100 Menschen sind vom FMS betroffen, Frauen häufiger als Männer.

Was tun bei Muskelschmerzen in den Armen?

Was Sie tun können.
Ruhigstellen oder Schonung der betroffen Region, evtl. mit einem Verband, einer Bandage oder einer Armschlinge..
Anfangs die Entzündung kühlen, z.B. mit Kältekompressen aus der Apotheke. ... .
Auftragen einer schmerzstillenden Rheuma- oder Sportsalbe (z.B. mit Salicylsäure oder Ibuprofen)..

Wie fühlen sich Nervenschmerzen in den Armen an?

Typische Zeichen und Symptome sind einschießende, elektrisierende oder brennende Schmerzen, Kribbeln und Ameisenlaufen, Taubheit sowie Schmerzverstärkung durch leichte Berührung (Allodynie).