Wohnung mieten oder kaufen Vor- und Nachteile

Ehrliche Antwort: Das lässt sich nicht pauschal sagen. Es gibt vieles, was für die eigenen vier Wände spricht. Aber auch das Wohnen zur Miete hat Vorteile. Dabei spielen nicht nur Finanzen eine Rolle. Wägen Sie das Für & Wider ab. Und treffen Sie dann Ihre Entscheidung.

Entscheidungsfaktor 1: Flexibilität

Wohnung mieten oder kaufen Vor- und Nachteile

Als Mieter sind Sie flexibel. Ein interessanter Job in einer anderen Stadt? Einfach umziehen in die neue Mietwohnung und es sich gemütlich machen. Auch bei unerwartetem Familienzuwachs können Sie sich einfacher auf die neue Situation einstellen, wenn Sie eine Immobilie mieten.

Allerdings müssen Sie vor allem in den Ballungszentren überprüfen, wie gut sich die Flexibilität in die Praxis umsetzen lässt. Der Wohnungsmangel und schwindelerregende Mieten machen es manchmal gar nicht so leicht, umzuziehen.

Dennoch haben es Mieter einfacher als Eigentümer, wenn es ans Umziehen geht: Wer Haus und Hof hat (oder eine Eigentumswohnung), trennt sich ungern vom liebgewordenen Zuhause. Das schränkt Ihre Flexibilität stark ein.

Entscheidungsfaktor 2: Reparaturen

Reparaturen und Instandhaltungen?Da sind Sie als Mieter fein raus. Sie melden den Schaden. Die Kosten übernimmt Ihr Vermieter.

Das Dach ist undicht, die Wasserleitung defekt, die Heizung wird nicht warm. Als Eigentümer müssen Sie das schon selbst regeln – und aus der eigenen Tasche bezahlen. Allerdings wird alles dann auch so gemacht, wie Sie es haben wollen. 

Entscheidungsfaktor 3: Modernisierung

Eine Wand versetzen oder ein neues, exquisites Bad einbauen? Nicht so einfach als Mieter. Ihre Gestaltungsmöglichkeiten sind eingeschränkt. Denn der Vermieter hat immer das entscheidende Wörtchen mitzureden.

Als Eigentümer sind Sie der Herr im eigenen Haus – und das können Sie so richtig auskosten. Sie haben alle Freiheiten, Ihr Eigenheim schick und gemütlich zu machen. Schließlich ist es Ihre ganz persönliche Wohlfühloase.

Auch bei der energetischen Sanierung entscheiden Sie, was wichtig ist: Sollen die Fenster ausgetauscht werden, hätten Sie gern eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach oder eine neue Heizung für umweltfreundlichere Wärme? Sie sind der Boss und machen Ihre Immobilie in eigener Regie fit für die Zukunft. 

Wohnung mieten oder kaufen Vor- und Nachteile

Entscheidungsfaktor 4: Wohnkosten

Sie zahlen Monat für Monat Miete? Den Hausbesitzer freut das. Aber wenn Sie mal nachrechnen, stellen Sie fest, dass mit den Jahren eine stattliche Summe zusammenkommt. Und Sie fragen sich gelegentlich, ob es nicht klüger wäre, das Geld in eine eigene Immobilie zu stecken.

Als Eigentümer müssen Sie unter Umständen über viele Jahre Ihren Baukredit abzahlen. Experten schätzen, dass die monatliche Belastung bei einer Finanzierung etwa 20 bis 30 Prozent höher ist als für die Miete eines vergleichbaren Objektes. Aber das Haus oder die Wohnung gehört irgendwann Ihnen. Damit schaffen Sie Vermögen.

Miete gleich Monatsrate? Wenn es zum Kostenvergleich beider Optionen kommt, machen viele den Fehler, die Höhe der Kreditrate mit der bisherigen Mietzahlung zu vergleichen. Aber aufgepasst: Liegt die finanzielle Belastung der Kreditrate gleich oder unter den der Mietausgaben, gilt dies nicht als eindeutiges Indiz für den Kauf einer Immobilie. Vielmehr empfehlen wir, einen Blick auf die gesamte Kostensituation zu werfen.

Rechenbeispiel kaufen oder mieten

Die Kaltmiete für eine 100 Quadratmeter große Wohnung in der Stadt beträgt 1000 Euro pro Monat. Das entspricht einer Jahresmiete von 12.000 Euro. Wenn Sie ein Haus mit einem Kauf-Miete-Verhältnis von 25 Jahren finden, müssten Sie mit einem Kaufpreis von ca. 300.000 Euro kalkulieren.

In der Rechnung liegen die Kosten für den Kauf einer Immobilie fast so hoch wie die für das Wohnen zur Miete. Die Kalkulation ist zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht abgeschlossen. Es fehlen noch die Kaufnebenkosten, die neben dem Kaufpreis und der Finanzierung auf Sie zukommen. Maklerprovision, Notarkosten, Grundbucheintrag und Grunderwerbsteuer erhöhen den Endpreis Ihrer Immobilie um einiges. Wir empfehlen Ihnen, abhängig vom Bundesland, 10-15 Prozent des Kaufpreises einzuplanen. Die Gesamtkosten unserer Beispielrechnung lägen dann bei circa 343.000 Euro. Zusätzlich müssen Sie als Käufer einen finanziellen Puffer in Form der monatlichen Instandshaltungsrücklage einplanen. Mit unserem Rechner können Sie die wichtigsten Nebenkosten beim Kauf oder Bau Ihrer Immobilie ermitteln.

Entscheidungsfaktor 5: Mieterhöhung

Schon wieder flattert eine Mieterhöhung ins Haus? Da liegt die Frage nah, ob Sie sich Ihre Wohnung noch leisten können, wenn Sie einmal in Rente sind – beziehungsweise wie viel dann noch von der Rente übrig bleibt.

Speziell in den Metropolen steigen die Mietpreise noch stärker an als die Kaufpreise. Doch auch im Umland und in kleineren Städten kann es für Mieter langfristig eng werden mit dem verfügbaren Geld.

Miete zahlen – als Eigentümer war das gestern. Und wenn Ihr Haus bis zur Rente abgezahlt ist, sparen Sie monatlich richtig Geld. Vor allem, solange die Zinsen auf einem historisch niedrigen Niveau bleiben. Die eigenen vier Wände sind also eine hervorragende Altersvorsorge.

Entscheidungsfaktor 6: Nebenkosten

Wie sich die Nebenkosten perspektivisch entwickeln, weiß niemand. Aber sie sind ein Kostenfaktor für Sie als Mieter.

Nebenkosten fallen auch für Eigenheimbesitzer an. Sie sind oft sogar noch höher als bei Mietern. Dazu gehören Aufwendungen für Energie und Wasser, aber auch Versicherungen und die Grundsteuer. Außerdem müssen Sie Rücklagen für eventuell notwendige Reparaturen bilden. Das geht ins Geld.

Andererseits können sich Investitionen in Ihr Eigentum auch bei Ihren Nebenkosten lohnen: Eine modernisierte Immobilie verbraucht weniger Energie, und das ist günstig für die Nebenkosten. 

Entscheidungsfaktor 7: Gartenarbeit

Wohnung mieten oder kaufen Vor- und Nachteile

Sie lieben den wunderbaren Blick auf die Grünanlage vor Ihrem Mietshaus. Viel tun müssen Sie dafür nicht. Denn um die Pflege kümmert sich Ihr Vermieter.

Als Eigentümer können Sie im eigenen Garten chillen, auf Ihrer Terrasse entspannen und sich an der Blütenpracht vor Ihrem Haus erfreuen. Doch von nichts kommt nichts. Ein Garten macht Arbeit. Und: Sie müssen regelmäßig investieren, damit alles schön bleibt und noch schöner wird.

Entscheidungsfaktor 8: Nachbarn

Nervige Mitmieter im Haus – Sie müssen es ertragen oder wegziehen. Oder Sie liegen ständig im Clinch. Aber wer möchte das schon?

Nach dem Kauf einer Eigentumswohnung sind Sie erst einmal an Ihre Nachbarn gebunden – und diese an Sie. Es kommt vor, dass genau dieser „Schatten der Zukunft“ für Frieden unter den Parteien eines Hauses sorgt: Sie wissen, dass Sie sich noch viele Jahre mit den Nachbarn herumschlagen müssen und versuchen Probleme kooperativ zu lösen. Hoffentlich sieht das der Nachbar auch so!

Die Vor- und Nachteile von Kaufen und Mieten auf einen Blick:


Mieten oder kaufen – die Entscheidung ist gar nicht so einfach. Wenn Sie auch weiter unbeschwert in Ihrer Mietwohnung leben möchten – gut so. Oder haben Sie Lust auf die eigenen vier Wände bekommen? Mit unserem Baufinanzierungsrechner  bekommen Sie einen guten Eindruck davon, wie eine mögliche Finanzierung Ihres Eigenheims aussehen könnte. Viel Spaß dabei!

Ihre Finanzierung berechnen

Was sind die Vorteile von einer Mietwohnung?

Vorteile der Mietwohnung – Flexibilität & Sicherheit kosten Geld: Als Mieter sind Sie flexibel. Die meisten Mietverträge können Sie mit einer Frist von drei Monaten kündigen und neu anfangen. (Ortswechsel, größere Wohnung, kleinere Wohnung, bessere Ausstattung und Lage).

Was spricht für und gegen Eigentum?

Hohe Kaufnebenkosten: Auch beim Erwerb einer Immobilie fallen Nebenkosten an. Die größten Posten sind die Grunderwerbssteuer, deren Höhe von Bundesland zu Bundesland variiert, sowie die Notarkosten und die Gebühren für die Grundbucheintragung.

Wann ist eine Immobilie zu teuer?

Erst einmal stellt sich die Frage: ab wann ist die Immobilie überhaupt zu teuer? Definitiv, wenn sie das finanzielle Limit sprengen und die Monatsraten mehr als rund 35 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens betragen würden.

Warum ist es so schwierig eine Wohnung zu finden?

Das Einkommen muss dreimal so hoch sein wie die Miete, die Schufa-Auskunft tadellos, der Arbeitsvertrag unbefristet, die Erscheinung seriös: Für Wohnungsbesichtigungen gelten in Großstädten Regeln wie für eine Jobbewerbung. Das ist schon für den durchschnittlichen Normalverdiener schwierig.