Wieviel kommerziell genutzte transrapid strecken gibt es weltweit

Wieviel kommerziell genutzte transrapid strecken gibt es weltweit
DAS TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHE FACHMAGAZIN


Der Informationsstand entspricht Oktober 2019 und ist teilweise überholt. Aktuelle Informationen dazu auf der privaten Webseite magnetbahn.org oder bei maglevboard.net


[maglevboard.net] – In der Volksrepublik China sollen bereits im Jahr 2020 die Arbeiten für den Bau einer neuen, 1.000 km langen Magnetschnellbahn (Transrapid Maglev) beginnen. Nach Angaben offizieller chinesischer Medien sollen moderne Transrapid-Züge zwischen den Millionenstädten Guangzhou und Wuhan mit einer Geschwindigkeit von zunächst 600 km/h fahren. Die Fahrzeit zwischen den beiden Städten solle mit Maglev von etwa 10 Stunden dann auf lediglich zwei Stunden verkürzt werden. Die Transrapid-Trasse werde zugleich vorsorglich für ein Geschwindigkeitsmaximum von 1.000 km/h ausgelegt.

Die 1.000 Kilometer lange Strecke werde von der in Wuhan ansässigen China Railway Siyuan Survey and Design Group gebaut, die eine Tochtergesellschaft der staatlichen CRCC China Railway Construction Corporation ist, berichtet die chinesische Nachrichtenseite thatsmags.com.

Der CRRC Qingdao Sifang startete im Juli 2016 ein staatliches Forschungs- und Entwicklungsprogramm mit Beteiligung von mehr als 30 chinesischen Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstituten zur Entwicklung von Magnetschnellbahnen. Im Mai 2019 stellte die China Railway Rolling Stock Corporation dann einen Maglev-Prototypen vor, der Geschwindigkeiten von 600 km/h erreichen soll. Das Unternehmen hofft, die Serienproduktion des Maglev bereits im Jahr 2021 beginnen zu können. Aktuelle Fotos bestätigen die weiterhin enge System-Verwandtschaft mit der ursprünglich deutschen Transrapid-Entwicklung. Mit den Bauarbeiten soll nach chinesischen Medienberichten in der Provinzhauptstadt Wuhan (7,5 Millionen Einwohner) begonnen werden.

Widersprüchliche Informationen bestehen zur Frage eines kommenden Einsatzes supraleitender Materialien. Jing Shiyuan, der in den Wuhan Evening News als Ingenieur des staatlichen Unternehmens vorgestellt wurde, habe von Hochtemperatursupraleitern gesprochen, die den Magnetbahnen Geschwindigkeiten von 1000 km/h ermöglichen solle. EIn entsprechendes Projekt sei im Jahr 2015 gestartet und ein Modell für Tests bereits im folgenden Jahr hergestellt worden. Es ist davon auszugehen, dass solche Geschwindigkeiten derzeit nur in Tunneln mit verringertem Luftdruck (Teilvakuum) erreicht werden können. Solche Konzepte, die in Südkorea, Indien und China intensiver diskutiert werden (sogenannter Hyperloop), sind in der Fachwelt im Hinblick auf Praxistauglichkeit und Kosten stark umstritten.

Im September 2019 wurden von der National Railway Administration eine Reihe technischer Normen für Magnetbahnen veröffentlicht, die ab 2020 Gültigkeit haben werden. Die Normen definieren und vereinheitlichen die grundlegenden technischen Spezifikationen, darunter auch die Spurweite, welche weiterhin der Transrapid-Norm zu entsprechen scheint.

China nahm 2002 seine erste Magnetschnellbahn mit dem in Deutschland entwickelten Transrapid in Betrieb, eine 30 Kilometer lange Strecke zwischen dem Shanghai Pudong International Airport und der Longyang Road Station. Jetzt scheinen ehrgeizigere Pläne für die Magnetbahn Gestalt anzunehmen. In deutschsprachigen Medien wird über diese technologischen Entwicklungen in China kaum berichtet.


Externe Quellen:

  • CNN:  https://edition.cnn.com/travel/article/china-highspeed-maglev-prototype/index.html (Zugriff: 07.10.2019)
  • Global Constuction Review: http://www.globalconstructionreview.com/news/work-chinas-1000km-maglev-railway-begin-next-year/  (Zugriff: 07.10.2019)
  • Wuhan Evening News: http://whwb.cjn.cn/html/2019-09/27/content_149951.htm  (Zugriff: 07.10.2019)
  • YouTube-Video der öffentlichen Präsentation der neuen chinesischen Magnetschnellbahn (ca. 1 min)
  • Aktuelle News auch unter https://www.magnetbahn.org

Lese-Tipps | Read more ...

Der Transrapid erlebt in der Volksrepublik eine Renaissance. Die Staatsführung plant eine rund 1.000 Kilometer lange Strecke.

Wieviel kommerziell genutzte transrapid strecken gibt es weltweit

An der Magnetschwebebahn in Schanghai waren die Deutschen noch beteiligt Foto: ap

BERLIN taz | Einmal mehr wird in China eine Technologie eingesetzt, die Deutschland zuvor als unwirtschaftlich verworfen hat. Die Magnetschwebebahn erhält ein neues Leben: Als „Transrapid“ in Deutschland mit staatlicher Beihilfe zwischen 1969 und 1991 entwickelt, galt das schnelle und leise Fortbewegungsmittel jahrelang als tot. Jetzt taucht es wieder auf – als zentrales Element eines chinesischen Verkehrsplans bis 2050. Das geht aus einer Präsentation von Verkehrsminister Li Xiaopeng hervor, die der Staatssender CCTV übertragen hat.

Chinas Verkehrspolitik sieht die Magnetschwebebahn demnach als ideales Bindeglied zwischen dem herkömmlichen Hochgeschwindigkeitszug auf Schienen und dem Flugzeug. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 600 Stundenkilometern ist es zwar langsamer als das Flugzeug. „Aber auf einer Strecke wie Peking–Schanghai ist die Reisezeit in der Praxis dennoch kürzer“, sagt Ding Sansan, ein leitender Ingenieur bei dem Eisenbahnkonzern CRRC, gegenüber chinesischen Medien. Schließlich entfallen die Anreise zum Flughafen und die Sicherheits-Checks.

Eine Magnetschwebebahn bewegt sich eine Handbreit über dem Fahrweg fort. Sie hat keine Räder und kennt daher keinen Rollwiderstand und keinen Verschleiß an beweglichen Teilen. Der Zug schwebt, weil er von einem Magnetfeld abgestoßen wird, das von elektrischen Spulen im Fahrweg ausgeht. Dieses zieht die Wagen auch vorwärts. Die Strecke selbst ist also ein riesiger, langgestreckter Elektromotor. Entsprechend teuer ist es, sie zu verlegen.

Doch Kosten spielen in China eine geringere Rolle als die Lösung akuter Verkehrsprobleme. Die Strecken für Hochgeschwindigkeitszüge zwischen Metropolen wie Peking, Schanghai, Wuhan und Guangzhou mit Geschwindigkeiten bis zu 350 Stundenkilometern sind trotz schnellem Takt überlastet. Auch die Flugrouten sind verstopft. Der Transrapid erlaubt dagegen auch eine schnelle Fortbewegung mit Ökostrom. Er bringt das Land daher seinen Zielen bei der Luftreinhaltung näher.

Baubeginn bereits 2020

Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, soll bereits 2020 mit dem Bau begonnen werden. Die erste Teilverbindung ist zwischen Guang­zhou ganz im Süden und Wuhan in Zentralchina geplant. Die rund 1.000 Kilometer soll das futuristische Gerät in nur zwei Stunden zurücklegen.

Die erste chinesische Magnetschwebebahn (Maglev) ist 2002 in Schanghai in Betrieb gegangen – damals noch mit deutscher Beteiligung. Sie verbindet den internationalen Flughafen mit einem Außenbezirk im Stadtgebiet. Die Hoffnung deutscher Unternehmen wie etwa Siemens, die 30 Kilometer lange Teststrecke über Hunderte von Kilometern zu anderen Metropolen zu verlängern, zerschlug sich nur wenige Jahre nach Eröffnung dieser Teststrecke. Der klassische Hochgeschwindigkeitszug war kostengünstiger und einfacher zu bauen.

Es waren Transrapid-Strecken zwischen Düsseldorf und Köln, zwischen Hamburg und Berlin, zwischen Berlin und Leipzig sowie von München zum dortigen Flughafen im Gespräch. Allesamt scheiterten sie

Inzwischen haben sich die Zeiten aber gewandelt. Die meisten chinesischen Metropolen sind bereits durch Hochgeschwindigkeitsverbindungen erschlossen. Die Regierung sucht neue Großprojekte, um die Konjunktur am Laufen zu halten. In Zeiten von Handelskrieg und sinkendem Wachstum sieht sich die kommunistische Führung in der Pflicht, Arbeitsplätze zu schaffen und das Geld im Umlauf zu halten. Der aufwendige Bau von Fahrwegen voller Magnetspulen kommt da gerade recht.

Auch wenn sich die Strecke in Schanghai bis heute nicht rentiert – als Referenzprojekt taugte sie. Der Maglev zeigte, dass die Technik auch langfristig zuverlässig funktioniert. Hinter den Kulissen entwickelten chinesische Ingenieure indes den Zug weiter, während entsprechende Projekte in Deutschland beerdigt sind. Deutsche Ingenieure berichten, die chinesischen Prototypen seien dem deutschen Transrapid technisch sehr ähnlich.

Nicht der einzige Fall

An Plänen mangelte es in Deutschland nicht: Es waren zu verschiedenen Zeiten Transrapid-Strecken zwischen Düsseldorf und Köln, zwischen Hamburg und Berlin, zwischen Berlin und Leipzig sowie von München zum dortigen Flughafen im Gespräch. Allesamt scheiterten sie. Die Zweifel an der Wirtschaftlichkeit im Vergleich zur herkömmlichen Eisenbahn waren groß. Niemand war bereit, mit Milliardeninvestitionen für einen Zug mit unklaren Praxisvorteilen in Vorleistung zu gehen. Ob Siemens den Chinesen zumindest einzelne Komponenten verkaufen wird, gab die chinesische Seite nicht bekannt.

Es ist nicht der einzige Fall, in dem deutsche Technik in China ein zweites Leben erhält. In der Volksrepublik entstehen derzeit auch mehrere gasgekühlte Kugelhaufenreaktoren; ein erster Kraftwerksblock an der Shidao-Bucht im Osten des Landes soll noch in diesem Monat fertig werden und ans Netz gehen. Die Idee zu diesem Reaktortyp wurde zuerst in einem experimentellen Kraftwerk in Hamm-Uentrop in Nordrhein-Westfalen umgesetzt. In der Theorie sollen Kugelhaufenreaktoren deutlich sicherer sein als herkömmliche Atommeiler – in der Praxis erwies sich die Anlage als störanfällig und teuer.

China geht jedoch auch bei der Reaktortechnik über detaillierte Kostenerwägungen hinweg und zeigt Risikobereitschaft. Jede Lösung für die drängenden Energieprobleme im Riesenreich sind hochwillkommen. Das Land verzeichnet einen rasant steigenden Strombedarf und will künftig mehr Mobilität elektrisch antreiben. Zugleich will es aus der Kohle aussteigen – das ist kein ein­facher Spagat.

.

Wie viele Transrapid Strecken werden kommerziell genutzt?

Die einzige Transrapidstrecke im Regelbetrieb wurde am 31. Dezember 2002 in Shanghai in Betrieb genommen. In Deutschland wurden die Transrapid-Projekte Berlin–Hamburg, Metrorapid und ein Flughafenzubringer in München nach langjährigen Planungsphasen abgebrochen.

Wie viele transrapidstrecke weltweit?

Die weltweit erste und bisher einzige Transrapidstrecke verbindet in China den Flughafen Pudong mit der Stadt Shanghai. Bis heute ist sie die einzige kommerziell genutzte Magnetschwebebahn.

Wie viele Transrapid Teststrecke weltweit?

Teststrecke muss schließen Pläne für verschiedene Strecken in Deutschland werden nicht realisiert. Weltweit besteht nur eine Verbindung, auf der eine Magnetschwebebahn im Regelbetrieb fährt: im chinesischen Shanghai.

In welchen Ländern fährt der Transrapid?

Seit zwanzig Jahren fährt der Transrapid in der chinesischen Metropole Schanghai. Nun soll die weiterentwickelte Technik drei Millionenstädte verbinden. Wie China das schnellste Fahrzeug der Erde plant und was das Ganze mit dem Emsland zu tun hat. Der Transrapid, in China Maglev genannt, auf der Strecke in Schanghai.