Wie nennt man die Einwohner von Karthago?

Im Kampf um die Macht am westlichen Mittelmeer wurde Karthago ein erbitterter Gegner Roms. Wer am Ende siegreich war, könnt ihr euch bestimmt denken!

Karthago war eine See- und Handelsmacht im Norden von Afrika. Die Stadt Karthago wurde von phönizischen Seefahrern gegründet. Von den Phöniziern leiteten die Römer das Wort Punier (lateinisch: poeni) ab - so nannten sie die Einwohner Karthagos. Heute läge Karthago in Tunesien nahe der Hauptstadt Tunis. Die antiken Stätten kann man dort noch besichtigen.

Im Jahre 264 v. Chr. kontrollierte Karthago nicht nur die westafrikanische Küste, sondern auch einen Teil Südspaniens, Sardinien, Korsika und den Westen von Sizilien.

Mit dem Sieg über Pyrrhus herrschte Rom über ganz Italien und wollte seine Herrschaft nun ausweiten. So kam es zu den drei Punischen Kriegen:
 

1. Punischer Krieg (264 - 241 v. Chr.)

Mehr als 20 Jahre dauerten die Kämpfe. Zunächst waren die Karthager überlegen, denn sie besaßen schnelle und gute Kriegsschiffe. Nach der Strandung eines solchen Schiffes in Italien bauten die Römer eine ganze Flotte nach diesem Modell und verbesserten ihre Taktik noch.

So kam es schließlich 241 v. Chr. zur entscheidenden Schlacht. Diese fand bei den Ägatischen Inseln vor der Westküste von Sizilien statt. Karthago musste Sizilien und dann auch Sardinien und Korsika an die Römer abtreten.
 

2. Punischer Krieg (218 - 201 v. Chr.)

Der zweite Punische Krieg ist vor allem durch Hannibal bekannt. Der karthagische Feldherr zog mit 37 Kriegselefanten von Spanien über die Alpen nach Italien. Auch hier sah es zunächst nach einem Sieg der Karthager aus, doch unter Scipio dem Älteren blieben die Römer schließlich erneut siegreich.
 

3. Punischer Krieg (149 - 146 v. Chr.)

149 v. Chr. segelte eine römische Kriegsflotte nach Karthago, war zunächst jedoch nicht erfolgreich. Erst unter Scipio Aemilianus gelang es, Karthago endgültig zu unterwerfen. Karthago wurde zerstört, die letzten Einwohner versklavt.
 

Cato und Karthago

Ein berühmter Spruch stammt von dem römischen Politiker Cato dem Älteren (234 - 149 v. Chr.). Jede Rede im Senat schloss er mit den Worten: "Ceterum censeo Carthaginem esse delendam!". Das bedeutet: "Im übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss!"

Karthago, ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. eine große See- und Handelsmacht im westlichen Mittelmeer an der nordafrikanischen Küste.

Gründungslegende

Ebenso wie Rom besaß Karthago eine Gründungslegende. Als traditionelles Datum für die Stadtgründung wird das Jahr 814 v. Chr. genannt. Nach der Überlieferung verdankte Karthago ihre Gründung der Königstochter Dido. Sie stammte aus Tyros, einer der wichtigsten phönizischen Städte an der Küste des heutigen Libanon. Die Phönizier sorgten damals für den Vertrieb von Waren rund um das Mittelmeer. Als Dido an der nordafrikanischen Küste landete, wurde sie von den Einheimischen freundlich aufgenommen. Ihr wurde gestattet, so viel Land zu kaufen, wie sie mit einer Ochsenhaut bedecken könne. Listig schnitt sie die Haut in dünne Streifen und umgrenzte so das Land, das sie gerne haben wollte.

Punische Kriege

Der Name „Punier“ ist die römische Bezeichnung für die phönizischen Bewohner Nordafrikas, besonders die Karthager. Über lange Zeit waren die Beziehungen zwischen Rom und Karthago gut. In Verträgen versprach man sich, die gegenseitigen Interessen zu achten. Nach den drei Punischen Kriegen, die insgesamt 120 Jahre dauerten, besiegte Rom die Karthager und festigte mit dieser zweiten Phase der römischen Expansion seine Vormachtstellung im Mittelmeerraum.

Karthago war im Altertum eine Großstadt und wichtige Handelsmacht im heutigen Tunesien. Sie wurde im 9. Jahrhundert vor Christus von phönizischen Siedlern gegründet und beherrschte bald große Teile des Mittelmeers. Im 3. und 2. Jahrhundert vor Christus führte es mehrere Kriege gegen das Römische Reich, an deren Ende es von den Römern zerstört wurde. Die Karthager wurden von den Römern "Punier" genannt. Deshalb nennt man die Kriege auch die punischen Kriege.

Karthago war ursprünglich eine Kolonie der Stadt Tyros im heutigen Libanon. Als Tyros von den Persern erobert wurde, machte Karthago sich unabhängig und gründete eigene Kolonien auf Sizilien, Sardinien, Korsika, den Balearen, an der Nordküste Afrikas und im Süden Spaniens.

Wie kam es zum Krieg mit den Römern?

Im 4. Jahrhundert vor Christus war Karthago die reichste und mächtigste Stadt am Mittelmeer. Damals lebten hier fast eine halbe Million Menschen. Die Karthager waren wie schon die Phönizier gute Seefahrer und kontrollierten den Handel im Mittelmeer. Außerdem war Nordafrika zu jener Zeit sehr fruchtbar und lieferte viel Getreide nach Europa.

Das brachte Karthago in Streit mit dem aufstrebenden Römischen Reich. Beide Städte führten drei Kriege gegeneinander. Dabei gelang es dem karthagischen Feldherrn Hannibal beinahe Rom zu erobern. Am Ende des dritten Krieges siegte aber Rom, eroberte Karthago und zerstörte die Stadt im Jahr 146 vor Christus. Etwa 50.000 Karthager wurden von den Römern gefangen genommen und als Sklaven verkauft.

Was geschah nach der Zerstörung Karthagos?

Wie nennt man die Einwohner von Karthago?

Ruinen eines Badehauses aus römischer Zeit

Rund 100 Jahre später wurde die Stadt unter Julius Cäsar und Augustus aber wieder aufgebaut und zur Hauptstadt der römischen Provinz Africa. Im 2. Jahrhundert nach Christus hatte Karthago wieder 300.000 Einwohner und war viertgrößte Stadt im Römischen Reich, nach Rom, Alexandria und Antiochia. Damals war die Stadt auch ein Zentrum des frühen Christentums und wichtiger Bischofssitz. Hier gab es auch schon eine Art Universität, an der bedeutende Wissenschaftler lehrten. Im 5. Jahrhundert, zur Zeit der Völkerwanderung, war Karthago eine Zeit lang Hauptstadt des germanischen Vandalen-Reiches. Ab 553 gehörte es zum Byzantinischen Reich.

Im Jahr 698 eroberten schließlich die Araber die Stadt und zerstörten sie endgültig. Die Ruinen Karthagos dienten fortan über Jahrhunderte als Steinbruch für neue Häuser in Tunis und anderen arabischen Städten. Heute ist Karthago ein Vorort der tunesischen Hauptstadt Tunis. Die erhaltenen Ruinen sind seit 1979 Weltkulturerbe der UNESCO und ziehen Touristen aus aller Welt an.

Welches Volk gründete Karthago?

Auf den Balearen gilt Ibes, auch Ibusim mit dem Gründungsjahr 654 v. Chr. als gesicherte phoinikische Gründung und Mago als karthagische.

Warum heißen die Punier Punier?

Sprachgeschichtlich kann „Punier“ auf den phönizischen Ausdruck ponim zurückgeführt werden, der so viel wie „Bewohner der niederen Lande“ bedeuten soll (dies würde auf die topografische Situation der levantinischen Küste verweisen, wo sich mit diesem Namen die phönizischen Küstenbewohner des Libanons von den ...

Sind Karthager Phönizier?

Ein Volk mit drei Namen: Je nach Region werden die Karthager auch Phönizier oder Punier genannt.

Wer hat Karthago zerstört?

Der Dritte Punische Krieg dauerte von 149 bis 146 v. Chr. und war der letzte Konflikt zwischen den beiden Mächten Rom und Karthago. Die Kampfhandlungen beschränkten sich vorwiegend auf die Belagerung Karthagos und endeten mit der Zerstörung der Stadt und der Versklavung ihrer Einwohner durch die Römer.