Wie mache ich mir Curly hair?

Im amerikanischen Raum gibt es unzählige Lockenköpfe die dieser Methode bereits folgen. Leider ist sie hier in Deutschland noch nicht so bekannt.

Das möchte ich gerne ändern.

In dieser Schritt für Schritt Anleitung erkläre ich dir ganz genau woher diese Methode kommt und wie du die anwendest.

Die Curly Girl Methode wurde von Lorraine Massey im Jahr 2001 für Frauen entwickelt die genug hatten ihre Locken zu glätten. Aber nicht wussten wie sie ihre Haarpracht richtig pflegen sollten.

Seitdem gilt sie als Pionierin in der Lockenbewegung. Vor allem in Amerika ist Lorraine Massey mit ihrer Lockenmarke „Deva Curl“ und dem „Deva Cut“ sehr bekannt.

„Naturlocken. Es ist mehr als nur Haar, es ist eine innere Einstellung.“

(Lorraine Massey)

Doch was ist die Curly Girl Methode überhaupt?

Die Methode ist eine Pflegeroutine für wellige Haare, Locken und krauses Haar. Es gibt einfache, klare Regeln und Anweisungen. Niedergeschrieben hat Lorraine diese Methode in ihren Buch “Curly Girl: The Handbook“* oder auf Deutsch “ Schöne Locken: Das Handbuch“*.

Für mich ist die Methode nicht die eine ultimative Lösung für alle Lockenköpfe da draußen.

Aber sie bietet einen perfekten Einstieg, die eigene Pflegeroutine zu finden und die Locken besser zu pflegen.

Es gibt jedoch einen Punkt der mich an der Methode stört. Sie geht leider zu wenig auf die individuellen Haareigenschaften wie Haardicke und Haarporosität ein. Die eigenen Haareigenschaften zu kennen ist die Grundvoraussetzung um Naturlocken optimal zu pflegen.

Trotzdem ist die Curly Girl Methode vor allem für den Anfang super.

Dabei musst du den folgenden Anweisungen nicht strickt und dogmatisch folgen. Je mehr du dich mit der Pflege deiner Haare beschäftigst, desto mehr wirst du diese Regeln deinen eigenen Haaren anpassen. Das ist auch gut so, da nicht eine einzige Methode jeden Haartyp und alle Haarbedürfnisse abdecken kann.

Nachfolgend zeige ich dir wie die Curly Girl Methode funktioniert und auf was du dabei alles achten musst. Zum Schluss verrate ich dir noch meine persönlichen Lieblingsprodukte für diese Methode.

Inhaltsverzeichnis:

  • Was du bei der Curly Girl Methode vermeidest
  • Was du bei der Curly Girl Methode benötigst
  • Wie du die Curly Girl Methode anwendest
  • 4. Trocknen
  • Die Curly-Girl-Methode kurz zusammengefasst
  • Meine Lieblingsprodukte für die Curly-Girl-Methode

Was du bei der Curly Girl Methode vermeidest

Wie mache ich mir Curly hair?

Normales Shampoo

In der Curly Girl Methode wird vollständig auf herkömmliche Shampoos verzichtet.

Warum solltest du auf Shampoo verzichten?

Normale Shampoos enthalten in der Regel aggressive Tenside. Diese Inhaltsstoffe in Kosmetik können bei zu häufiger Nutzung deine Haare schädigen und austrocknen.

Doch was sind Tenside überhaupt?

Tenside sind Reinigungssubstanzen.

Um genau zu sein,

Lösungsmittel.

Sie helfen dabei, dass Schmutz und Dreck besser vom Wasser aufgenommen werden kann und dadurch entfernt wird.

Tenside sind also nicht per se schlecht.

Es gibt jedoch aggressive und milde Tenside.

In herkömmlichen Shampoos werden meisten die starke anionische Tenside verwendet. Diese entfernen über eine hohe Schaumbildung Dreck, Öl und Schmutz aus Haaren und Kopfhaut. Dabei reinigen sie zwar gründlich aber trocknen sowohl Kopfhaut als auch deine Haare immens aus.

Typische Vertreter dieser starken Tenside sind Sulfate. Du erkennst sie häufig am Wort Sulfat.

In den letzten Jahren sind Sulfate bereits in Ungnade gefallen. Das machen sich Kosmetikhersteller marketingtechnisch zunutze und schreiben auf ihren Shampoos dann etwas wie „ohne Sulfate bzw. Sulfatfrei.“ Doch Sulfate sind nur eine Untergruppe der anionischen Tenside. Es gibt auch noch andere stark austrocknende anionische Tenside wie die Sulfonate. Du erkennst sie am Wort Sulfonate.

„Böse“ austrocknende Tenside mit ihren INCI-Bezeichnungen:

❌ Sodium Laureth Sulfat

❌ Sodium Lauryl Sulfat

❌ Sodium Coco Sulfat

❌ Sodium C14-16 Olefin Sulfonate

Die Curly Girl Methode schreibt nicht vor, dass du deine Haare nicht mehr waschen sollst, sondern lediglich keine Shampoos mit austrocknenden Tensiden zu verwenden.

Dieser Schritt wird eine krasse Umgewöhnung für dich sein.

Denn wenn du auf starke Tenside verzichtest, dann verzichtest du auch auf dem Schaum beim Haare waschen und auf das vermeintlich saubere Gefühl der Haare.

Diese Dinge sind am Anfang komisch aber mit der Zeit wirst du es völlig normal finden, dass beim Haare waschen nix schäumt und die Haare sich völlig anders anfühlen.

Sie werden trotzdem sauber.

Keine Sorge!

Bürsten & Kämme

In der Curly Girl Methode sind Bürsten & Kämme absolut tabu.

Jetzt fragst du dich vielleicht warum eigentlich?

Schließlich hört und liest man auch oft den Satz „100 Bürstenstriche täglich für schöne Haare“.

Mein Papa, der keine Locken hat, hat mir früher auch immer gesagt das meine Haare nur deswegen aussehen wie ein Mob weil ich sie einfach nicht oft genug bürste.

Tja das hatte ich dann gemacht aber geholfen hat es null.

Ehr die ganze Sache verschlimmert.

Also was habe ich daraus gelernt? Niemals Tipps von glatthaarigen Menschen annehmen ????

Aber warum soll das Bürsten überhaupt für schöne Haare sorgen?

Das Bürsten ist einer der Gründe warum glattes Haar oft glänzender ist.

Du bürstest von der Kopfhaut bis zu den Haarspitzen und holst dadurch das natürliche Fett (das sog. Sebum) deiner Kopfhaut mit der Bürste und ziehst es über die Haare.

Dieses Fett legt sich wie ein Schutzmantel um das Haar und hilft dabei, dass die Haare glänzen und nicht so schnell austrocknen.

Durch das Verteilen des Fetts von der Kopfhaut über die ganzen Haare wird die Kopfhaut gleichzeitig auch von zu viel Fett befreit.

Es werden quasi gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Deswegen würde ich Menschen mit glatten Haaren auch immer empfehlen die Haare regelmäßig mit einer guten, qualitativen und hochwertigen Naturbürste zu bürsten.

Doch das gilt nicht für lockiges, welliges oder krauses Haar.

Das liegt einfach daran das deine Haarform nicht grade ist wie bei glatten Haaren, sondern geschwungen bis gekringelt.

Also, warum solltest du deine Haare nicht bürsten?

Im Gegensatz zu glatten Haaren bilden sich bei Locken einzelne Haarbündel.

Wenn du dann deine Locken mit der Bürste bürstest dann zerteilst du diese Haarbündel und jedes einzelne Haar dreht sich in eine eigene Richtung und verkettet sich ineinander.

Das Ergebnis ist ein Vogelnest und verknotete Haare.

Viele Bürsten sind auch einfach zu hart und spitz und teilen deine Locken quasi mit Gewalt.

Sag hallo zu Haarbruch und Spliss.

Wahrscheinlich fragst du dich jetzt, wie du dann deine Haare entwirren sollst?!

Ganz einfach….

mit den Fingern.

Diese zerstören nicht deine Haarstruktur und du kannst erfühlen wie sanft du sein musst um einen Knoten zu lösen.

Diese Regel gilt vor allem für feines Haar.

Entwirre deine Haare immer nur wenn sie nass sind und eine Spülung drin ist.

Austrocknende Alkohole

Neben Shampoo und Bürsten solltest du auch austrocknende Alkohole in deinen Haarprodukten vermeiden. In der Kosmetik werden Alkohole oft als Lösungsmittel eingesetzt und um das Produkt haltbarer zu machen.

Doch Alkohol ist nicht gleich Alkohol.

Es gibt feuchtigkeitsspendende Alkohole und austrocknende Alkohole.

Einige austrocknende Alkohole mit ihren INCI-Bezeichnungen:

❌ Denatured alcohol

❌ SD alcohol 40

❌ Isopropanol

❌ Ethanol

❌ SD alcohol

❌ Propanol

❌ Propyl alcohol

❌ Isopropyl alcohol

Daher werden diese Alkohole in der Curly Girl Methode vermieden. Zumindest in den Stylingprodukten, da diese im Haar verbleiben.

Lt. Lorraine ist es ok wenn sie in der Haarsspülung zum Haare waschen bzw. einem milden Shampoo enthalten sind.

Falls du trockenes, feines und/oder Haare mit normaler bis hoher Porosität hast, geh auf Nummer sicher und vermeide die o.g. Alkohole einfach in all deinen Haarprodukten.

Wasserunlösliche Silikone

Silikone sind der Lieblingsstoff der Kosmetikindustrie.

Der Stoff ist billig, wird nicht schlecht und macht die Haare glänzend und Hitzeresistent.

In den letzten Jahren ist dieser Stoff jedoch in Ungnade gefallen.

Zu recht.

Zumindest in Shampoos kann ich ziemlich oft lesen das diese Silikonfrei sind.

Doch leider sind dafür in Spülungen, Masken, Kuren und Haarstylingprodukten umso mehr Silikone drin.

Doch was sind eigentlich Silikone?

Silikone sind chemische Stoffe, welche die Eigenschaft besitzen sich wie ein Mantel um deine Haare zu legen.

Sie sind ein sehr starker Filmbildner.

Das hat den besonderen Effekt, dass deine Haare sofort schön glänzen und gut kämmbar werden.

Mit der Zeit, legt sich jedoch eine Schicht nach der anderen um dein Haar und es wird immer schwerer und fällt irgendwann aus. Diese Schicht verhindert gleichzeitig das Feuchtigkeit in dein Haar eindringen kann.

Damit trocknen deine Haare von innen aus.

Sie verdursten wie ein Gefangener ohne Wasser.

Diesen Mantel aus Silikon kannst du nur wieder durch starke Tenside entfernen.

Also genau die Tenside, die deine Haare extrem austrocknen.

In der Curly Girl Methode wird in allen Haarprodukten folgende Silikone vermieden:

❌ Inhaltsstoff endet mit -cone (z.B. Dimethicone)

❌ Inhaltsstoff endet mit -xane (z.B. Cyclopentasiloxane)

❌ Inhaltsstoff endet mit -conol (z.B. Dimethiconol)

Es handelt sich dabei um wasserunlösliche Silikone.

Diese Silikone enden im Allgemeinen mit -cone, -conol -xane oder col.

Lt. der Methode ist es jedoch ok wasserlösliche Silikone (wenn PEG als Zusatz aufgeführt ist) zu verwenden.

Hitze

In der Curly Girl Methode wird auf hohe Hitze verzichten.

Glätteisen oder zu heiße Föhnluft sind tabu. Am besten du lässt deine Haare nach dem waschen an der Luft trocknen.

„Föhne deine Haare glatt, bist du glücklich für einen Tag. Bleibe lockig, bist du glücklich fürs Leben.“

Lorraine Massey

Doch im Winter lässt sich das nicht immer realisieren.

Daher ist das Föhnen mit einem Diffuser auf kalter bis mittlerer Stufe ok. Die Föhnluft sollte jedoch eine angenehme Wärme für die Haut haben. Wenn das Föhnen auf der Kopfhaut zu heiß wird, dann ist die Temperatur zu hoch.

Falls du feines, hochporöses Haar und/oder trocknes Haar hast solltest du so oft wie möglich versuchen, komplett auf den Föhn zu verzichten. Je feiner dein Haar ist, desto anfälliger ist es für Hitzeschäden und desto trockener sind deine Locken.

Jetzt weist du welche Dinge du nicht mehr verwenden sollst, wenn du die Curly Girl Methode probieren möchtest. Im Folgenden erkläre ich dir was du benötigst und wie genau du die Methode anwendest.

Was du bei der Curly Girl Methode benötigst

Wie mache ich mir Curly hair?

Haarspülung

Bei der Curly Girl Methode wäschst du deine Haare mit einer Spülung(No-Poo) oder mit einem milden Shampoo oder einer Reinigungsspülung (Low Poo).

Hä?? Spülung zum Haare waschen?

Als ich das zum ersten Mal gelesen habe war ich etwas entsetzt. Wie soll davon denn die Haare sauber werden? Werden die dann nicht strähnig und fettig?!

Ich kann dich beruhigen.

Auch mit einer Spülung können deine Haare sauber werden.

Eine Reinigungsspülung ist nicht so reichhaltig wie eine normale Spülung. Diese Spülung reinigt deine Kopfhaut und Haare auf sehr sanfte weise ohne auszutrocknen.

Im Englischen wird in diesem Zusammenhang gerne von „Co Washing“ (conditioner-washing) geredet. Was einfach bedeutet die Haare mit einem Conditioner zu waschen (engl. für Spülung).

Auf dem amerikanischen Markt gibt es dafür auch spezielle Reinigungsspülungen. Diese enthalten im Gegensatz zu einer normalen Spülung auch milde Tenside.

Im deutschen Raum gibt es dazu nicht so viele Produkte.

Das waschen nur mit einer Haarspülung, hängt auch von deiner Haarstruktur ab. Je weniger gelockt und feiner deine Haare sind, desto schwieriger wird es sein die Haare immer nur mit einer Spülung zu waschen.

Am Anfang habe ich selbst meine Haare nur mit einer Spülung gewaschen. Das hat eine Zeitlang auch ziemlich gut funktioniert aber irgendwann nicht mehr.

Ich habe Schuppen bekommen und meine Locken haben sich immer mehr ausgehangen und ich habe unter Haarausfall gelitten.

Frizz wurde auch wieder zum Problem.

Ich habe dann festgestellt, dass ich ersten zu reichhaltige Spülungen verwendet habe und ab und zu einfach mit einem milden Shampoo ohne Sulfate waschen muss.

Auch ein mildes Shampoo ist nach der Curly Girl Methode erlaubt.

Zumindest nach der zweiten Version.

Du kannst also die Haarspülung mit einem milden Shampoo abwechseln.

Je nach dem welche Produkte ich verwende oder welche Jahreszeit herrscht brauche ich auch ein Tiefenreinigungsshampoo ca. alle 3-6 Wochen.

Das gehört aber nicht zur Curly Girl Methode. Aber wie ich am Anfang geschrieben habe, sehe ich die Methode lediglich als Einstieg.

Es muss aber jeder selber sein Haare gut beobachten und das richtige Maß finden.

Wenn deine Haare mit der Co-Wash Methode nicht klar kommen, versuche mal ein Shampoo mit milden Tensiden.

Oder eine leichtere Spülung. Oder massiere die Spülung länger ein. Oder wasche öfter…

Falls die Haare trotzdem immer noch schnell nachfetten, kannst du am Anfang die Haare auch jeden Tag oder alle 2 Tage mit einer Spülung waschen.

Erlaubt ist was hilft.

Pflegespülung

Spülungen die zum Haare waschen geeignet sind, sind für viele Lockenköpfe nicht reichhaltig genug.

Vor allem für diejenigen unter uns mit Haartyp 4 oder dicken und/oder porösen Haaren brauche eine zweite Spülung. Daher wird bei der Curly Girl Methode nach der Reinigung noch eine reichhaltigere Pflegespülung verwendet.

Die Pflegespülung ist hauptsächlich dafür da, das Haar einfacher zu entknoten und zu entwirren. Sie enthält Inhaltsstoffe die deine Haare glitschig machen bzw. „Slip“ geben. Das erleichtert enorm das kämmen mit den Fingern.

Je dicker und trockner deine Haare sind desto reichhaltiger (z.B. mit Sheabutter) darf diese Spülung sein. Falls du feines und/oder hoch poröses Haar hast, wäre auch eine Pflegespülung mit Proteinen sehr gut. Du kannst aber auch versuchen, ob dir nicht auch die Reinigungsspülung als Pflegespülung ausreicht.

Leave-In Spülung

Bei der Curly Girl Methode wird die Spülung gar nicht oder nicht komplett ausgespült.

Nach Lorraine kommt es auf den Haartyp an. Also je lockiger das Haar ist desto mehr Spülung darf drin bleiben. Das wäre für mich nur ein Anhaltspunkt. Denn es ist auch von Bedeutung wie reichhaltig deine Pflegespülung ist und was du für Haareigenschaften hast.

Je dicker, poröser und/oder trockener deine Haare sind, desto mehr Spülung kannst du drin lassen.

Es gibt auf dem Markt auch spezielle Leave- In Conditioner (Also Drin lass Spülungen) die extra dafür entwickelt wurden im Haar zu verbleiben. Diese sind normalerweise leichter als eine Pflegespülung und enthalten mehr Inhaltstoffe, die die Schuppenschicht versiegeln.

Haargel

Nach der Spülung ist das Haargel das zweitwichtigste Produkt in der Curly Girl Methode.

Die Hauptaufgabe des Gels ist es den Locken Halt und Definition zu geben. Die Inhaltsstoffe sollen die Schuppenschicht des Haares versiegeln und damit die Locken vor dem austrocknen schützen.

Bei den Inhaltsstoffen ist es besonders wichtig, dass keine austrocknende Alkohole im Gel enthalten sind.

Dadurch, dass das Haargel am längsten im Haar verbleibt, kann Alkohol die Haare mit der Zeit austrocknen.

Manche Haargele bilden einen sogenannten „Gelcast“.

Dieser entsteht wenn das Gel trocknet.

Dann wird das Gel hart und schützt die Haare vor Umwelteinflüssen. Diesen Gelcast kannst du sobald die Haare zu 100% trocken sind wieder herauskneten.

Microfaserhandtuch

Falls du dir bisher keinerlei Gedanken gemacht hast mit welchem Handtuch du deine Haare trocknest, verwendest du wahrscheinlich ein normales Frotteehandtuch.

Die Struktur dieses Handtuchs ist nicht glatt sondern hat eine raue Oberfläche.

Diese hilft dabei Wasser schneller aufzusaugen.

Das hat den Effekt, dass du dich damit schnell abtrocknen kannst.

Doch wenn du so ein Handtuch für deine Haare nutzt, reibt die Struktur an deinen Haaren und raut diese auf. Vor allem entzieht sie deinen Haaren zu viel Feuchtigkeit.

Und das wollen wir auf jeden Fall vermeiden.

Eine bessere Alternative sind Micofaserhandtücher*, Baumwoll-T-Shirts oder einfach Klopapier ;-).

Micofaserhandtücher sind deshalb so gut weil sie eine nahezu glatte Struktur haben. Trotzdem nehmen sie gut Feuchtigkeit auf aber nicht zu viel.

Also Perfekt für deine Naturlocken.

Solche Handtücher gibt es für kleines Geld bei Amazon*.

Baumwoll-T-Shirts haben ebenfalls eine glatte Struktur aber saugen auch gleichzeitig gut Feuchtigkeit auf. Hierbei nehme ich gerne ein großes T-Shirt von meinem Freund ;-). Vor allem aber hast du sowas meist schon zu Hause und musst nicht extra eins kaufen.

Klopapier ist ebenso möglich wenn du weder ein Microfaserhandtuch noch ein Baumwoll T-Shirt zu Hause hast.

Jetzt weist du was du alles für die Curly Girl Methode brauchst.

Sobald du dir die passenden Produkte zugelegt hast, kann es auch schon fast losgehen.

Bevor du jedoch das erste Mal mit der Curly Girl Methode startest,  solltest du eine intensive Reinigung mit einem geeigneten Shampoo (z.B. Tiefenreinigungsshampoo) durchführen.

Dieser Schritt ist nicht Bestandteil der Curly Girl Methode.

Aber wenn du noch Haarprodukte mit Silikonen verwendest, ist dieser Schritt ein unbedingtes Muss um deine Haare von allen Silikonrückständen zu befreien.

Wie du die Curly Girl Methode anwendest

So jetzt erfährst du wie die Curly Girl Methode Schritt für Schritt anwendest.

Sie erfolgt in 4 Schritten.

Reinigung, Spülung & Entnoten, Styling und zum Schluss Trocknen.

1. Die Reinigung

  • Nimm eine wallnussgroße Menge Haarsspülung und massiere diese gleichmäßig auf deine Kopfhaut. Nimm dir für diesen ersten Schritt ausreichend Zeit. Die Massage kann ruhig 4-5 Minuten gehen. Achte darauf, nicht die Fingernägel zu benutzen und die Haarlängen erstmal auszusparen.
  • Wasche deine Haare unter warmem Wasser gründlich aus und massiere dabei weiter deine Kopfhaut.
  • Wiederhole das ein zweites Mal. Diesmal muss es nicht soooo lange sein. So ca. 1 Minute.
  • Spüle alles gründlich aus und fahre mit dem nächsten Schritt fort.

Wie genau du vorgehst wenn du deine Haare wäschst, ist extrem wichtig. Dieser Punkt wird leider oft vernachlässigt.

Aber warum ist es so wichtig wie du deine Haare wäschst?

Du kannst dir als Vergleich das Reinigen deiner Anziehsachen in der Waschmaschine vorstellen.

Deine Waschmaschine entfernt nicht allein aufgrund der Zugabe von Waschmittel den Dreck aus deinen Klamotten, sondern erst durch das Schleudern werden deine Sachen richtig sauber.

Genau diese Methode kannst du auch auf deine Haarwäsche übertragen.
Das Schleudern der Waschmaschine kannst du beim Haare waschen ganz einfach durch eine intensive Kopfhautmassage simulieren.

Erst durch das massieren deiner Kopfhaut mit reichlich Wasser und Spülung, kann sich der Schmutz und Dreck lösen.

Du kannst zur Hilfe eine Kopfmassage Bürste* benutzen.

Zum Beispiel diese:

Wie mache ich mir Curly hair?

Durch so eine Bürste schaffe ich es locker 4-5 Minuten meine Kopfhaut zu massieren.

Wenn du bisher deine Haare mit normalem Shampoo gewaschen hast, kann es einige Zeit dauern bis sich deine Kopfhaut umgewöhnt hat.

Hier ist wiedermal Geduld das Stichwort.

„Gib deinem Haar Zeit sich anzupassen. Wahrscheinlich sieht es zuerst schrecklich aus.“

(Lorraine Massey)

2. Spülung & Entknoten

  • Nimm eine wallnussgroße Menge Pflegesspülung und verteile sie auf dem kompletten Haar.
  • Kämme mit deinen Fingern deine Haare und entwirre ggf. Knoten (Nutze evtl. mehr Spülung).
  • Mach deine Hände nass und quetsche die Spülung mit dem Wasser in deine Haare. Die Haare sollten sich wie Seetang anfühlen.
  • Anschließend kannst du die Spülung komplett mit kühlem Wasser auswaschen oder teilweise drin lassen.
  • Evtl. benutzt du jetzt einen Leave – In Conditioner.

Jetzt ist der Zeitpunkt deine Haare schön mit Spülung einzuschmieren.

Wenn deine Haare sehr trocken oder kraus sind, kann du hier ruhig eine ordentliche Menge nehmen.

In der Curly Girl Methode wird für diesen Schritt eine reichhaltigere Spülung verwendet als die, die du zum Haare waschen verwendet hast.

Du kannst aber auch die gleiche probieren.

Dadurch, dass bei der Curly Girl Methode keine Kämme oder Bürsten verwendet werden dürfen, musst du deine Haare jetzt mit den Fingern entwirren (Niemals wenn deine Haare trocken sind).

Durch die Spülung lassen sich deine Haare viel einfacher entknoten.

Denke immer daran nicht grob an deinen Haaren zu ziehen sondern sie wie einen kostbaren Stoff zu behandeln.

Du würdest doch auch nicht grob an einer feinen Halskette ziehen, die sich in einem teurem Kaschmirpullover verfangen hat oder?

Nachdem du alle Knoten und losen Haare mit den Fingern entfernt hast, solltest du die Spülung gut in deine Haare kneten.

Dabei fühlen sich die Haare wie Seetang an und du hörst ein schmatzendes Geräusch.

Das Kneten bewirkt das du das Wasser in die Haare einarbeitet.

Deine Locken brauchen viel Feuchtigkeit und die bekommen sie nur vom Wasser.

Die Spülung hilft dir lediglich dabei das Wasser in deine Haare einzuarbeiten und zu verschließen.

Jetzt könntest du die komplette Spülung mit kaltem Wasser auswaschen oder du lässt einen Teil drin.

Statt die Spülung drin zu lassen kannst du sie auch komplett ausspülen und als nächstes eine Leave – In Spülung verwenden.

3. Styling

  • Nimm eine haselnussgroße Menge Gel und kämme es mit den Fingern in deine Haare.
  • Wenn du das Gel überall verteilt hast knete dieses von unten nach oben in deine Haare. Hierbei sollten deine Haare wieder ein schmatzendes Geräusch machen.
  • Um die restliche Feuchtigkeit in deine Haare zu kneten benutze ein Microfaserhandtuch, T-Shirt oder Klopapier und knete damit nochmal durch all deine Locken.

Nach dem Haare waschen verwendest du ein Haargel im nassen Haar. Das Haargel ist dafür da, die Schuppenschicht zu verschließen und die Feuchtigkeit in den Haaren zu halten.

Ebenfalls sorgt es für einen guten Halt der Locken.

Wenn du feine Haare und/oder wenig Haare hast, ist Haarschaum  wahrscheinlich besser als ein Gel. Oder du nimmst ein sehr leichtes Gel wie z.B. Gleitgel.

Ein Gel kann das Volumen stark reduzieren und das ist für manche Lockenköpfe wichtiger als eine perfekte Lockendefinition.

Nachdem du das Haargel überall verteilt hast, nimmst du ein Microfaserhandtuch, T-Shirt oder einfach Klopapier und knetest nochmal kopfüber von unten in die Haare.

Auch hierbei hörst du ein schmatzendes Geräusch.

Dieser Vorgang ist nicht unbedingt dafür da deine Locken zu trocknen sondern die Feuchtigkeit in deine Haare zu kneten.

Manche Lockenköpfe verwenden auch gerne die Plopping Methode für 5-10 Minuten.

https://youtu.be/XPm3cseuHX4

Diese Technik funktioniert am besten bei langen Haaren.

Für mehr Volumen am Ansatz kannst du auch die Haare nach der sog. Clipping Methode noch mit Klammern am Haaransatz festklammern.

https://www.youtube.com/embed/LFLCD12RKbw

4. Trocknen

  • Lasse deine Haare an der Luft trocken, fasse sie nicht an.
  • Falls es Winter ist oder du keine Zeit hast, benutze einen Föhn mit Diffuseraufsatz auf kalter bis mittlerer Stufe.
  • Diffuse einen Bereich nach dem anderen, fasse auch hier wieder deine Haare nicht an.
  • Wenn deine Haare komplett trocken sind löse die Haarklammer und schüttel deine Haare am Ansatz auf. Wenn Gelcast vorhanden, knete diesen jetzt aus den Haaren. Fertig!

Entweder lässt du jetzt deine Locken Lufttrocknen oder du benutzt einen Föhn mit Diffuser.

Beim Diffusen nimmst du dir jeweils eine Partie vor bleibst dort für 30-60 Sekunden. Diese Methode nennt sich auch Pixie-Curl Methode.

https://www.youtube.com/embed/QfbLMcqei5A

Verwende die kälteste oder mittel warme Stufe deines Föhns. Wenn die Wärme an der Kopfhaut unangenehm ist, dann ist der Föhn zu heiß eingestellt.

Es sollte nicht wärmer sein als ein warmer Windstoß. Wenn der Föhn zu heiß ist verbrennst du deine Haare und trocknest sie zu stark aus.

Egal ob du lufttrocknest oder einen Föhn benutzt, du solltest deine Haare nicht anfassen bis sie 100% trocken sind.

Wenn du an deinen Haaren spielst während sie trockenen, entsteht Frizz.

Es kann es sein das sich beim Trocknen deiner Haare der sog. „Gelcast“ bildet. Als ich das erste Mal ein Lockengel in die Haare gemacht habe, habe ich mich richtig erschrocken wie hart die Haare beim Trocknen geworden sind.

Ich wusste damals nichts vom Gelcast.

Dieser ist aber überhaupt nicht schlimm sondern gewollt, da er Frizz verhindert bzw. reduziert.

Wenn deine Haare dann 100% trocken sind, knetest du diesen Gelcast einfach mit den Händen auf. Weiche Haare, die nicht schmierig sind, kommen dann zum Vorschein.

Wie mache ich mir Curly hair?

Die Curly-Girl-Methode kurz zusammengefasst

So jetzt kennst du die Curly Girl Methode bis ins kleinste Detail.

Im Folgenden nochmal eine kurze Zusammenfassung.

Was du bei der Curly Girl Methode vermeiden solltest:

❌ Herkömmliche Shampoos

❌ Bürsten & Kämme

❌ Austrocknende Alkohole

❌ Hitze

❌ Wasserunlösliche Silikone

Was du bei der Curly-Girl-Methode benötigst:

✅ eine Spülung zum Haare waschen oder ein mildes Shampoo

✅ Eine Pflegespülung

✅ Optional: einen Leave In Condioner

✅ Sytlingprodukt, z.B. Leinsamengel

✅ Mikrofaserhandtuch oder Baumwoll T-Shirt

✅ Optional: Tiefenreinigungsshampoo

✅ Optional: Buch “ Schöne Locken: Das Handbuch*“

Die Curly-Girl-Methode ist ein super Einstieg in deine neue Pflegeroutine. Wenn du Locken, Wellen oder krauses Haar hast solltest du sie unbedingt mal probieren.

Die richtigen Produkte zu finden, die auch zu deinen Haaren passen, wird wahrscheinlich die größte Herausforderung sein.

Daher habe ich für dich die folgenden Produkte herausgesucht, die für viele Lockenköpfe geeignet sind. Ich habe alle selber zu Hause und benutze sie sehr gerne.

Meine Lieblingsprodukte für die Curly-Girl-Methode

Mildes Locken-Shampoo*

Wie mache ich mir Curly hair?

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Pflegespülung Co-Wash*

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Leave-In-Spülung*

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Lockengel*

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Tiefenreinigung Shampoo*

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Mikrofaser Handtuch*

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Kopfmassage Bürste*

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Haarclips*

Wie mache ich mir Curly hair?

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Da ich weiß, dass die Suche nach dem richtigen Produkt viel Zeit und Geld kosten kann, habe ich für dich eine Schritt für Schritt Anleitung geschrieben. Mit Hilfe dieser Anleitung findest du alle wichtigen Informationen, um dein Vogelnest endlich in Locken zu verwandeln, auf die du richtig stolz bist.

Zusätzlich erhälst du eine Liste mit über 70 Produktempfehlungen die alle weniger als 10€ kosten.

Dabei handelt es sich um naturnahe Kosemtik oder Naturkosmetik, denn natürliche Lockenpflege muss nicht teuer sein. Mehr dazu erfährst du hier.

Wie du wahrscheinlich gemerkt hast, kannst du diese Methode unendlich erweitern und anpassen. Das finde ich auch wichtig, da ich nichts davon halte eine Methode dogmatisch und stur zu folgen ohne die Reaktionen der eigenen Haare zu beachten.

Daher beobachte deine Haare wie sie mit der Curly Girl Methode klar kommen und passe sie gegebenenfalls einfach an.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Wie mache ich mir Curly hair?

Rocke deine Locken

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Als perfekten Einstieg bekommst du, neben meinen Tipps, zusätzlich mein Mini-Ebook als Geschenk mit den 3 wichtigsten Geheimtipps für deine Lockenpflege.

Wie bekommt man Curly Haare?

Shampoos ohne Silikone und Sulfate wählen Für die Curly Girl Methode sollte man silikon- und sulfatfreie Shampoos verwenden. Das Shampoo gut in die Längen einmassieren und anschließend gründlich ausspülen. Abschließend wird ein pflegender Conditioner bis hoch zum Haaransatz eingearbeitet.

Was braucht man für Curly hair?

Locken so wenig wie möglich anfassen. Regel 7: Passende Produkte für Haarporosität und Curly Girl Methode finden. Das wird benötigt: Mildes Shampoo oder Co-Wash-Conditioner, Pflege-Conditioner, Lockenverstärker, Lockengel.

Wie kann man sich selbst Locken machen?

Angefeuchtete Haare in Strähnen abteilen. Etwas Küchenpapier (oder Alufolie) abtrennen, einrollen und an den Haaransatz einer Strähne legen. Diese um das Papier wickeln, die Enden behutsam verknoten. Nach 6h können Sie die DIY-Wickler lösen und die Locken mit Haarspray in Form bringen.

Kann man mit glatten Haaren naturlocken bekommen?

Um glattes Haar zu Locken zu drehen, sind Lockenwickler nach wie vor eine ausgezeichnete Lösung. Idealerweise sollte das Haar vor dem Aufrollen jeder einzelnen Haarsträhne auf die Lockenwickler nicht völlig trocken sein. So können Sie Ihr Haar ein wenig fönen und mit Hilfe der Wärme Ihr Haar modellieren.