Wie fühlt man sich kurz vor der Periode?

Symptomkatalog der Periode

Der Krampf mit der Regel: typische Symptome

Bei Regelschmerzen denken die meisten sofort an Krämpfe im Unterbauch, dem häufigsten Symptom der Periode. Es gibt aber noch viele weitere Varianten von Regelschmerzen, die weniger bekannt sind und deshalb oft nicht mit dem Zyklus in Verbindung gebracht werden. Dazu zählen zum Beispiel Kopfschmerzen und Migräne, sowie Gelenk- oder Brustschmerzen. Die wichtigsten Fakten über sämtliche Regelschmerzen sollten Frauen kennen. Dann wissen sie, ob ihre Symptome mit der Periode zusammenhängen oder ob etwas anderes dahintersteckt.

Der Klassiker unter den Regelschmerzen: Krämpfe im Unterleib

Krämpfe im Bauch sind das häufigste Symptom der Periode. Sie können als andauernder Schmerz sowie wehenartig in Schüben auftreten. Die Krämpfe beginnen meist kurz vor der Regelblutung und dauern normalerweise bis zu drei Tage an. Bei einigen Frauen machen sich die Schmerzen außerdem im Kopf, in den Gliedern, im Rücken oder in den Oberschenkeln bemerkbar. Menstruationsbeschwerden wie Verstopfung oder Durchfall sind ebenfalls häufig mit dabei. Der Grund dafür sind oft Hormone, die kurz vor der Regelblutung ausgeschüttet werden. Diese sogenannten Prostaglandine sorgen dafür, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Gleichzeitig können diese außerdem den Verdauungstrakt durcheinanderbringen. Typische Beschwerden sind zum Beispiel Blähungen vor und während der Periode. Auf Digestio sind hilfreiche Informationen über die Ursachen dieser Blähungen und hilfreiche Tipps zur Vermeidung zu lesen.

Wenn die Regel zur Kopfsache wird

Pünktlich mit Beginn der Menstruation stellen sich Kopfschmerzen oder gar Migräne ein? Das geht einigen Frauen so, deren Organismus empfindlich auf Hormonschwankungen reagiert. Die Periode gilt deshalb auch als möglicher Grund dafür, dass mehr Frauen als Männer unter Migräne leiden. Auslöser für diese Form von Regelschmerzen ist der absinkende Östrogenspiegel vor der Regelblutung. Auch der Schmerzbotenstoff Prostaglandin spielt mal wieder eine Rolle. Dieser kann nicht nur in Gebärmutter und Darmtrakt für Beschwerden sorgen, sondern eben auch im Kopf. Da die sogenannte menstruelle Migräne oft tagelang dauert, empfiehlt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V. (DMKG) Schmerzmedikamente mit langanhaltender Wirkung einzunehmen. Aber nicht nur Migräne ist ein Symptom der Periode. Auch ganz normale Kopfschmerzen treten auf. Typisch dafür ist ein drückender Schmerz mitten auf dem Schädel.

Gibt es Rückenregelschmerzen?

Leider schon. Rückenschmerzen sind ein weiteres mögliches Symptom der Periode. Meist werden diese durch Verspannungen der Muskulatur ausgelöst. Denn die starken Verkrampfungen in der Gebärmutter können sich auf die umliegenden Muskeln auswirken und in den Rücken ausstrahlen. Treten während der Menstruation Rückenschmerzen auf, werden diese oft von gürtelförmigen Unterleibsschmerzen begleitet. Tipp: eine Wärmflasche auf den Rücken legen. Denn Wärme entspannt die Muskulatur und kann die Beschwerden oft lindern.

Warum die Regel in der Brust schmerzen kann

Wenn sich Bluse und Jeans wenige Tage vor der Regel plötzlich zu eng anfühlen, sind meist hormonbedingte Wassereinlagerungen der Grund. Vor allem die Brüste sind davon betroffen und schmerzen dadurch häufig. Auch beim Blick auf die Waage kann das eingelagerte Wasser erschrecken. Frauen nehmen dadurch oft ein halbes oder sogar bis zu vier Kilo zu. Aber keine Sorge: Der Körper befreit sich schon in den ersten Tagen der Menstruation von dem unnötigen Ballast. Frauen müssen deshalb in dieser Phase meist ständig zur Toilette. Auch die Brustschmerzen verschwinden dann ganz schnell wieder.

Regelschmerzen vertreiben, so geht’s

Welche Symptome der Periode sich bemerkbar machen, ist vor allem typabhängig. Bei vielen Frauen treten von einem Zyklus zum nächsten auch wechselnde Beschwerden auf. Um dabei den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, einen Regelkalender zu führen. Damit lassen sich typische Symptome meist leicht mit Hormonschwankungen der Periode in Zusammenhang bringen. Tipp: Den Regelkalender zum nächsten Frauenarzttermin mitbringen. Der Arzt oder Ärztin kann dann Ratschläge geben, wie sich die Beschwerden am besten lindern lassen.

Auf einen Blick

  • Viele Frauen haben an den Tagen vor der Regelblutung Beschwerden wie Schmerzen, Brustspannen und Stimmungsschwankungen.
  • Der medizinische Ausdruck dafür ist prämenstruelles Syndrom (PMS).
  • Bei den meisten sind die Beschwerden leicht und beeinträchtigen den Alltag kaum.
  • Bei stärkeren Symptomen kommen unterschiedliche Medikamente und Maßnahmen infrage.

Einleitung

Wie fühlt man sich kurz vor der Periode?

Viele Frauen kennen das: An den „Tagen vor den Tagen“ haben sie Unterleibs- oder Kopfschmerzen, sind traurig und gereizt, fühlen sich aufgeschwemmt oder allgemein unwohl. Der medizinische Ausdruck für dieses Phänomen ist prämenstruelles Syndrom (PMS). Bei den meisten Frauen sind die PMS-Beschwerden nicht sehr stark, und sie gehen mehr oder weniger entspannt damit um. Einige Frauen sind aber so beeinträchtigt, dass sie während dieser Zeit nicht ihren normalen Alltagsaktivitäten nachgehen können. Verschiedene Behandlungen und Maßnahmen können helfen, die Beschwerden zu mildern.

Als prämenstruelles Syndrom bezeichnet man ein Bündel aus körperlichen und psychischen Beschwerden, die einige Tage bis zwei Wochen vor Einsetzen der Periode auftreten können.

Viele Frauen haben zum Beispiel Spannungsgefühle in den Brüsten und im Unterleib. Andere Beschwerden können Kopf-, Rücken-, Gelenks- oder Muskelschmerzen sein. Auch Wassereinlagerungen, Schlaf- oder Verdauungsprobleme, Hautunreinheiten und Heißhunger sind möglich.

Frauen mit PMS fühlen sich in der Zeit vor ihrer Periode häufig erschöpft, unsicher, niedergeschlagen, lustlos, gereizt oder wütend. Manche haben Konzentrationsprobleme und Stimmungsschwankungen. Einigen kommt es so vor, als ob sie die Kontrolle über ihren Körper und ihre Gefühle verlieren. Ausgeprägte PMS-Beschwerden können im Alltag stark einschränken und auch die Beziehungen in der Familie, im Freundes- und Kollegenkreis belasten.

Bei einem starken PMS mit deutlichem Einfluss auf die Psyche – wie Depressivität und Angstgefühle – sprechen Fachleute von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS).

Die Ursachen eines PMS sind noch nicht abschließend geklärt. Man geht aber davon aus, dass die hormonellen Schwankungen während des weiblichen Zyklus eine Rolle spielen. Zwar haben Frauen mit PMS nicht unbedingt einen veränderten Hormonspiegel, reagieren aber möglicherweise besonders empfindlich auf Abbauprodukte von Progesteron. Das Hormon wird vor allem in der zweiten Zyklushälfte vor dem Einsetzen der Monatsblutung gebildet.

Zudem wird eine Wechselwirkung von Progesteron mit Botenstoffen im Gehirn vermutet. Dabei spielt offenbar Serotonin eine besondere Rolle. Zusätzlich beeinflussen wahrscheinlich die familiäre Veranlagung und Umweltfaktoren die Entstehung eines PMS.

Die meisten Mädchen und Frauen spüren in der Zeit vor ihrer Regelblutung ab und an einzelne leichte PMS-Symptome. Sie fühlen sich dadurch aber kaum beeinträchtigt.

Etwa 20 bis 40 % aller Mädchen und Frauen haben mehrere stärker ausgeprägte PMS-Beschwerden, die sie im Alltag spürbar belasten.

Bei ungefähr 3 bis 8 % sind die Symptome – insbesondere die psychischen Probleme – so stark, dass sie das Alltagsleben deutlich stören. Fachleute sprechen dann von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS).

PMS-Beschwerden treten in der zweiten Hälfte des Monatszyklus nach dem Eisprung auf. In dieser Zeit produziert der Körper vermehrt das Hormon Progesteron, während gleichzeitig das weibliche Geschlechtshormon Östrogen abfällt.

Wenn die Regelblutung einsetzt und ein neuer Zyklus beginnt, klingen die PMS-Beschwerden wieder ab. Sie sind spätestens mit Ende der Blutung komplett verschwunden und können erst nach dem nächsten Eisprung wieder auftreten.

Manche Frauen haben in einigen Zyklen Beschwerden und in anderen nicht. Auch die Stärke der Symptome kann je nach Zyklus sehr unterschiedlich sein und sich zudem über die Jahre verändern. Wie sich die Beschwerden entwickeln, lässt sich aber nicht vorhersagen. Sicher ist nur, dass sie spätestens mit der letzten Regelblutung in den Wechseljahren verschwinden.

Um herauszufinden, ob es sich um ein PMS handelt, fragen Ärztinnen oder Ärzte nach den Beschwerden und danach, wann sie auftreten. Dabei geht es auch darum, Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie Depressionen, Schilddrüsenerkrankungen oder Reizdarmsyndrom auszuschließen.

Ein Tagebuch kann dabei helfen, die Beschwerden im Zyklusverlauf festzuhalten. Am besten werden darin alle Symptome über mindestens 2 bis 3 Monate notiert.

Zur Frage, was gegen PMS-Beschwerden hilft, gibt es bisher nur wenige aussagekräftige Studien. Deshalb ist der Nutzen vieler Behandlungen, die bei PMS eingesetzt werden, noch unklar.

Mädchen und Frauen mit PMS probieren oft verschiedene Mittel und Methoden aus, um ihre Beschwerden zu lindern. Bei leichteren Beschwerden versuchen es manche zum Beispiel mit Entspannungsverfahren, Akupunktur, mehr Bewegung, weniger Alkohol und Kaffee oder salzarmer Ernährung. Andere greifen zu pflanzlichen Präparaten und Nahrungsergänzungsmitteln wie Mönchspfeffer, Johanniskraut, Kalzium oder Vitamin B6.

Bei stärkeren Beschwerden kommen unterschiedliche Medikamente infrage. Viele sind jedoch nicht zur Behandlung eines PMS zugelassen, und sie können Nebenwirkungen haben:

  • Hormonelle Mittel wie die Antibabypille oder Hormonpflaster beeinflussen den Hormonspiegel und lindern PMS- und PMDS-Symptome.
  • Antidepressiva: Sogenannte SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) können helfen, starke psychische Beschwerden bei PMS oder PMDS zu lindern.
  • Schmerzmittel können starke Regelschmerzen wirksam lindern und sind meist gut verträglich. Ob sie auch PMS-Beschwerden lindern, ist bislang aber kaum untersucht.
  • Bei starken Beschwerden durch Wassereinlagerungen können entwässernde Mittel (Diuretika) eingesetzt werden.

Frauen mit ausgeprägten psychischen Problemen können eine kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ausprobieren. Ob sie hilft, PMS-Beschwerden zu lindern, ist allerdings unklar.

Viele Frauen mit PMS-Beschwerden versuchen, es in dieser Zeit etwas ruhiger angehen zu lassen und sich im Alltag bewusst mehr Pausen und Entspannung zu gönnen als sonst – ob mit einem heißen Bad, einem Spaziergang, einem ruhigen Abend mit einem Buch oder vor dem Fernseher.

Einige finden es auch hilfreich, mit dem Partner, der Partnerin, Freundinnen oder der Familie über die eigenen Beschwerden zu sprechen, um an diesen Tagen mehr Verständnis, Rücksicht und Unterstützung zu bekommen.

Manche Frauen befürchten allerdings, dass es dann nur dem PMS zugeschrieben wird, wenn sie einmal gereizt oder wütend sind, und dass Probleme nicht ernst genommen werden. Manchen Frauen machen außerdem Vorurteile zu schaffen, dass sie in dieser Zeit „hormongesteuert“ und deshalb irrational und unberechenbar seien.

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Wie lange vorher kündigt sich die Periode an?

Viele Mädchen stellen fest, dass sie sich etwa eine Woche vor ihrer Periode ein wenig anders fühlen. Der Fachbegriff für diese Symptome vor der Periode ist prämenstruelles Syndrom, kurz PMS. Manchmal kommen die Symptome vor deiner Periode ganz schleichend.

Wie fühlt sich eine Frau vor der Periode?

Frauen mit PMS fühlen sich in der Zeit vor ihrer Periode häufig erschöpft, unsicher, niedergeschlagen, lustlos, gereizt oder wütend. Manche haben Konzentrationsprobleme und Stimmungsschwankungen. Einigen kommt es so vor, als ob sie die Kontrolle über ihren Körper und ihre Gefühle verlieren.

Wie viele Tage vor der Periode sind die Symptome?

Was ist PMS? Das PMS umfasst eine Reihe von monatlich wiederkehrenden Symptomen, die 10 -14 Tage vor der Regelblutung auftreten und mit dem Beginn der Periode wieder verschwinden. Wie bereits erwähnt leiden etwa 20 bis 40% aller Mädchen und Frauen leiden an starken PMS-Beschwerden.

Woher weiß ich dass ich meine Periode bekomme?

Zuerst wird es wie ein Flaum sein, mit der Zeit aber kräftiger werden. Deine erste Periode bekommst du normalerweise etwa ein bis zwei Jahre später. Vaginaler Ausfluss: Vaginaler Ausfluss: Die weiße oder gelbliche Flüssigkeit ist normalerweise ein sicheres Zeichen dafür, dass deine erste Periode unterwegs ist.