Wenn frau viel ausfluss hat

Jede Frau hat vaginalen, geruchslosen Ausfluss, der die Scheide vor Krankheitserregern schützt und reinigt. Und zwar sorgen die enthaltenen Milchsäurebakterien für ein saures Scheidenmilieu, in dem Bakterien oder Pilze nicht überleben können. Normal sind täglich etwa fünf Milliliter Ausfluss – allerdings ist die Scheidenflora sensibel, sodass es schnell mal zu Schwankungen in Menge, Konsistenz und Aussehen des Zervixschleims kommen kann. Mögliche und harmlose Ursachen für einen stärkeren Ausfluss sind: 

  • Schwankungen durch den weiblichen Zyklus; an den fruchtbaren Tagen ist der Ausfluss stärker und dünnflüssiger
  • Hormonelle Veränderungen, beispielsweise durch die Einnahme der Pille oder eine Schwangerschaft
  • Sexuelle Erregung
  • Einnahme von Antibiotika
  • Stress oder andere seelische Belastungen

Bemerken Sie zusätzlich zum stärkeren Ausfluss einen veränderten, schlecht riechenden Geruch, dann sind dies meist Anzeichen für eine ernsthaftere Erkrankung. Aus diesem Grund sollten Sie der Ursache auf den Grund gehen und die Symptome von Ihrem Frauenarzt abklären lassen.

Starker Ausfluss: Das sind mögliche Erkrankungen

Chlamydien

Chlamydien sind die meistverbreitete Geschlechtskrankheit. Das Tückische? Rund 70 bis 80 Prozent der bakteriellen Infektionen verlaufen ohne Beschwerden ab. Treten jedoch Symptome auf, kann ein stärkerer Ausfluss, der auch leicht blutig sein kann, auf eine Infektion hinweisen. Weitere Anzeichen, dass Sie sich mit Chlamydien angesteckt haben, sind vermehrter Harndrang, vaginaler Juckreiz, Zwischenblutungen sowie Fieber. Je eher Sie Ihre Infektion behandeln lassen, desto besser. In der Regel sind die Bakterien mit Antibiotika gut behandel- und heilbar.  

Vaginose

Bemerken Sie einen stärkeren, gräulichen und dünnflüssigen Ausfluss bei sich, der zusätzlich noch unangenehm nach Fisch riecht? Hier handelt es sich um eine bakterielle Infektion der Scheide, eine Vaginose. Es liegen zu wenig Milchsäurebakterien vor, was eine Vermehrung von anderen Bakterienarten begünstigt. Ihr Frauenarzt verschreibt Ihnen ein Antibiotikum, das Ihr Scheidenmilieu wieder ins Gleichgewicht bringt.

Trichomonaden

Eine Trichomonadeninfektion wird über Geschlechtsverkehr übertragen. Der Erreger ist ein Parasit, der im Scheidensekret vorkommt, ohne Beschwerden zu verursachen. Häufig tritt eine Trichomonadeninfektion begleitend mit einer Vaginose auf. Der Scheidenausfluss riecht und ist stärker. Zudem ist er schaumig und weist eine grünliche Farbe auf. Weitere Symptome sind ein vaginaler Juckreiz sowie Schmerzen beim Wasserlassen. Um eine Trichomonadeninfektion vorzubeugen, sollten Sie beim Geschlechtsverkehr ein Kondom verwenden. 

Entzündungen am Gebärmutterhals und an der Gebärmutter

Bei einer aufsteigenden Infektion (beispielsweise bei Chlamydien) können sich der Gebärmutterhals und die Gebärmutter entzünden. Die Entzündung kann ohne Beschwerden auftreten und  daher unbemerkt bleiben. Bemerken Sie allerdings verstärkten Ausfluss, haben Sie Zwischenblutungen oder eine verlängerte Periode, können diese Anhaltspunkte für eine Entzündung an der Gebärmutter sein.

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Ausfluss aus der Scheide

Ausfluss aus der Scheide kann

  • als Normalbefund oder
  • als spezielles Symptom von Erkrankungen im Genitalbereich

auftreten. 

Was ist Ausfluss? 

Schleimabsonderung aus der Scheide wird als "Ausfluss" bezeichnet. Ausfluss ist bei der Mehrheit der Frauen ein Zeichen ihrer Geschlechtsreife und gehört wie der Eisprung und die monatliche Regelblutung (Menstruation) zur Biologie der erwachsenen, fruchtbaren Frau. Der Ausfluss kann aber auch in veränderter Form, Menge, Beschaffenheit, Farbe und Geruch ein Symptom verschiedener Krankheitsbilder sein. 

Wie entsteht Ausfluss? 

Ausfluss wird bei gesunden Frauen durch zwei Mechanismen verursacht: 

Zum einen entsteht Flüssigkeit, wenn die in der Scheide ansässigen Milchsäurebakterien die abschilfernden Zellen der Scheidenhaut verdauen. Dadurch wird auch das natürliche, saure Milieu der Scheide aufrechterhalten. Zum anderen gibt es am und im Muttermund Drüsen, die Schleim bilden. Dieser Schleim unterliegt in Beschaffenheit, Farbe und Menge dem Hormonzyklus der Frau. Zur Zyklusmitte ist der Schleim durchsichtig, glasig und dünnflüssig, zum Zyklusende hin und kurz nach der Menstruation ist der Schleim zähflüssig und dicht. 

Ausfluss kann aber auch Symptom einer Erkrankung sein: 

Als Ursachen für abnormen Ausfluss kommen vor allem Infektionskrankheiten im Genitaltrakt, in seltenen Fällen aber auch Krebserkrankungen in Frage. 

Wie werden die Ursachen des Ausflusses diagnostiziert? 

Zur Diagnostik des Ausflusses benötigt Ihre Frauenärztin/ Ihr Frauenarzt zunächst genaue Angaben über die Vorgeschichte. 

  • Wann begann der Ausfluss ? 
  • Wie ist die Menge und Beschaffenheit ? 
  • Wurde ein unangenehmer Geruch bemerkt ? 
  • Wie ist die Farbe des Ausflusses ? 
  • Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ausfluss und Menstruationszyklus ? 
  • Wurden Allgemeinsymptome wie Fieber, Gliederschmerzen, Unwohlsein bemerkt ? 
  • Bestehen parallel zum Ausfluss Juckreiz im Genitalbereich und/oder Brennen beim Wasserlassen ? 
  • Bestehen Unterbauchbeschwerden ? 
  • Treten Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf ? 
  • Sind Ihrem Partner ebenfalls Veränderungen in seinem Genitalbereich aufgefallen? 

Die Untersuchung der Genitalorgane durch Ihre Ärztin/ Ihren Arzt ist der nächste diagnostische Schritt. Sowohl die äußerliche Betrachtung der Schamlippen, des Scheideneinganges und der Harnröhrenmündung, als auch die endoskopische (innere) Betrachtung der Scheide und des Muttermundes über eine spezielle, vergrößernde Optik (mit dem sogenannten Kolposkop) gehören dazu. In der Scheide wird Menge und Qualität des Schleims von Ihrer Ärztin/ Ihrem Arzt eingeschätzt. Sie/ er kann durch eine Geruchsprobe und durch gezielte Entnahme des Scheideninhaltes die weiterführende Diagnostik veranlassen. Diese Diagnostik besteht aus der mikrobiologischen Untersuchung des gewonnenen Materials auf bestimmte Keime (Bakterien, Viren, Pilze, Einzeller) und der mikroskopischen Untersuchung des Scheideninhalts im Ausstrich. Ein zusätzliches Hilfsmittel ist die Bestimmung des Scheiden-pH-Wertes (Säuremessung). 

Sprechen klinisches Bild und Vorgeschichte gegen eine Infektion, vielmehr aber für eine Gewebeveränderung in der Scheide oder am/im Muttermund, so wird von den veränderten Stellen eine Gewebeprobe entnommen und feingeweblich (histologisch) untersucht. In sehr seltenen Fällen kann zum Beispiel ein blutiger Ausfluss Anhalt für Gebärmutterhalskrebs sein. 

Entsteht Ausfluss zusammen mit Unterbauchschmerzen, Fieber und/oder Unwohlsein, kann eine aufsteigende Infektion der Gebärmutter und vor allem der Eileiter und Eierstöcke vorliegen, wobei hier als Ursache hauptsächlich Chlamydien und verschiedene Bakterien in Frage kommen.

Wie wird Ausfluss behandelt? 

Ausfluss wird je nach Ursache behandelt. Wenn z.B. in der Schwangerschaft oder beim Tragen einer "Spirale" vermehrter Ausfluss ohne krankheitsbezogene Ursache auftritt, ist keine Therapie nötig. 

Es gibt bestimmte Zustandsformen des Muttermundes, bei denen besonders viele schleimbildende Drüsen vorhanden sind. Dies ist keine Erkrankung im eigentlichen Sinne, kann die betroffenen Frauen aber sehr stark beeinträchtigen. Mittels Laserverschorfung (Vaporisation) kann eine Besserung erreicht werden. 

Bei spezifischen, also durch bestimmte Keime ausgelösten Entzündungen müssen Antibiotika eingenommen werden. In fortgeschrittenen Infektionsstadien, die bereits Gebärmutter und/oder Eierstöcke mitbetreffen, muß eine Antibiotikainfusion direkt in die Vene erfolgen. Bei wiederkehrenden sollte eine Partneruntersuchung und, falls angezeigt, eine Partnerbehandlung durchgeführt werden, damit es nicht zur gegenseitigen Neuansteckung kommt. 

Ist die Ursache des Ausflusses eine bösartige Erkrankung, so muss diese entsprechend ihrer Größe und Ausdehnung therapiert werden (Operation, Chemotherapie, Bestrahlung). 

Was muß ich als Frau bei Ausfluss beachten? 

Ausfluss von klarer oder weißlicher Farbe ist normal. 

Ändert sich die Menge und Qualität des Ausflusses abrupt, ist der Ausfluss übelriechend oder blutig gefärbt, hat er eine grünliche, bräunliche oder andere abnorme Färbung, so sollte eine Frauenärztin/ ein Frauenarzt befragt werden. 

Was ist wenn man zu viel Ausfluss hat?

Vor allem in der Zyklusmitte wird der Ausfluss (Fluor vaginalis) häufig etwas stärker. Auch Nervosität, Stress, seelische Belastungen können diese normale Ausscheidung beeinflussen. In der Schwangerschaft ist die Sekretion ebenfalls erhöht. Schon vor der Pubertät können junge Mädchen ein weißliches Sekret bemerken.

Was bedeutet vermehrter Ausfluss aus der Scheide?

Kurz vor dem Eisprung, in der Zyklusmitte, wird mehr Sekret produziert, ebenso wie vor dem Einsetzen der Regelblutung. Dies ist auf den Einfluss des weiblichen Sexualhormons Östrogen zurückzuführen. Vorübergehend können auch Stress oder Erregung zu einem vermehrten Ausfluss führen.

Wie viel Weißfluss ist normal?

Pro Tag werden davon etwa fünf Milliliter gebildet wobei Stress und Erregung zu vermehrtem Scheidensekret führen können. Um den Eisprung herum wird der Ausfluss stärker und auch flüssiger. Also auch oder gerade wenn es da unten mal richtig feucht wird ist alles im grünen Bereich!