Welpe knurrt mich an, wenn ich schimpfe

Wenn ein Hund knurrt oder schnappt. hat er Sorge, dass etwas Unangenehmes passiert. Wie Du damit umgehen kannst erfährst Du hier.

Respekt

Wenn Dein Hund Dich anknurrt oder sogar nach Dir schnappt, nimm es bitte unbedingt ernst, und gib ihm in dem Moment den Abstand, den er braucht. Knurren und Schnappen sind deutliche Warnungen, dass er sich gerade unwohl fühlt, und mehr Raum braucht, oder Du irgendeine bestimmte Handlung unterlassen sollst. Es bedeutet, dass er sich eine Distanzvergrößerung wünscht.

Würdest Du hier sagen, das darf er nicht, und wolltest Dich durchsetzen, könnte die Situation eskalieren. Nicht jeder Hund ist zum Äußersten bereit und würde seinen Menschen tatsächlich beißen, aber viele tun es in ihrer Verzweiflung, wenn auch diese Warnungen ungehört verhallen und sich der Mensch darüber hinwegsetzt.

Der erste Schritt ist also: Respekt dem Hund gegenüber. Er kann es gerade nicht. Es ist eine Information für Dich, dass hier Trainingsbedarf herrscht. Aber das Training findet in einer neuen, anderen und entspannten Situation statt, und nicht gerade jetzt, wo sich Dein Hund super unwohl fühlt.

Jeder Hund hat einen Grund für sein Verhalten, wenn er knurrt oder schnappt. Darum geht es nach dem ersten Schrecken darum, herauszufinden, was den Hund zu seinem Verhalten bewegt.

Gesundheit

In wirklich vielen Fällen steckt ein unerkanntes Schmerzproblem dahinter. Auch andere Krankheiten können die Ursache sein. Darum schicke ich Klienten zunächst oft zu einem guten Tierarzt oder einem Physiotherapeuten.

Dies ist besonders dann wichtig, wenn Vorerkrankungen bekannt sind, oder wenn das Verhalten plötzlich auftritt, ohne dass es einen ersichtlichen Grund gibt.

Die Untersuchung und Diagnostik ersetzen kein Training, sondern ermöglichen es in vielen Fällen. Wenn die Schmerzproblematik durch Medikamente oder eine Physiotherapie beseitigt wurde, kann Training erst richtig greifen. Wenn die Schilddrüse bei einer Unterfunktion richtig eingestellt wurde, kann der Hund erst die Lerninhalte aufnehmen und abspeichern. Das nur als Beispiele.

Management

Ganz wichtig sind im nächsten Schritt Managementmaßnahmen. Es muss die Sicherheit aller Beteiligten gewährleistet werden. Dafür sorgt Management, bis das Training greift. Management kann bedeuten, dass die auslösende Situation so anders gestaltet wird, dass das unerwünschte Verhalten nicht eintritt. Oder dass ein Kindergitter eingebaut wird, um eine räumliche Trennung zu wahren zwischen den betroffenen Sozialpartnern. Es gibt viele Möglichkeiten, über gutes Management die gefährlichen Situationen zu verhindern. Die Maßnahmen müssen zur Situation und den Gegebenheiten passen, und nicht zuletzt auch zu den betroffenen Familien.

Verhaltensanalyse

Wenn gesundheitliche Ursachen ausgeschlossen werden können oder erkannt und behandelt worden sind, geht es weiter mit einer Verhaltensanalyse. Es ist sehr wichtig, zu verstehen, wann der Hund mit dem Verhalten reagiert, und mit welcher Motivation. Was möchte der Hund erreichen? Was geschieht nach seinem Verhalten als Konsequenz?

 

Wenn das klar ist, können wir gezielt trainieren. Den Anfang macht fast immer die Arbeit am Gefühl des Hundes. Meistens liegt ein solches Verhalten darin begründet, dass der Hund einmal eine schlechte Erfahrung gemacht hat. Er hat erfahren, dass seine Signale von Unwohlsein nicht gesehen oder nicht verstanden werden, und musste daher zu deutlicheren Maßnahmen greifen. Er hat Angst um seine Sicherheit oder seine Ressourcen.

 

Das können wir wieder „wegtrainieren“, indem wir ihm Sicherheit geben in der Situation, in der sein Schnappen sonst immer auftritt. In kleinen Schritten lernt der Hund, dass er keine Angst zu haben braucht. (In Wahrheit trainieren wir nichts weg, sondern was hin. Ein neues, angenehmes Gefühl.)

Dann bauen wir ein alternatives Verhalten auf. Das bedeutet, dass der Hund ein Verhalten neu lernt, das er zeigen kann, anstatt zu schnappen.

 

Er könnte sich zum Beispiel auf seinen sicheren Platz zurückziehen, wenn ihm etwas unangenehm ist.

 

Der Hund ist nicht dominant

Zu all diesen Ansätzen gehört unbedingt dazu, dass die Bezugspersonen verstehen, dass ihr Hund ganz sicher NICHT aus der Dominanz heraus so gehandelt hat, wie er es getan hat. Damit beginnt die Arbeit mit meinen Klienten. Denn vielen ist das nach wie vor gar nicht klar.

Wenn Du zu dem Thema mehr lesen möchtest, hier entlang: Über Dominanz und Hierarchie

 

Wäre er wirklich souverän, also dominant, dann hätte er mit sehr feinen Zeichen kommuniziert. Ein leichtes Nase kräuseln, ein Lecken über den Nasenspiegel, ein Kopf wegdrehen – so etwas hätte genügt, wenn der Hund sich verstanden gefühlt und souverän hätte reagieren können.

 

In sehr vielen Fällen übersehen die Bezugspersonen diese Zeichen aber. Sie gehen davon aus, dass ihr Hund alles mit sich machen lassen muss, was sie tun wollen.

Das beginnt mit einfachem Streicheln, und endet mit der Körperpflege – oder auch nicht. Denn es gibt endlos viele Sachen, die Menschen mit ihrem Hund machen, ohne zu bemerken, dass den Hunden sehr unwohl dabei ist.

 

Verständnis für den Hund

In dem Moment, wo die Bezugspersonen verstehen, dass ihr Hund ihnen nichts Böses tun will, sondern einfach um seine eigene Sicherheit oder seine Ressourcen besorgt ist, und wenn sie daraufhin bereit sind, ihr eigenes Verhalten zu verändern, und ihren Hund richtig zu verstehen, verändert sich alles ins Positive.

 

Die Bezugspersonen lernen, die Körpersprache zu sehen, zu lesen, und adäquat darauf zu reagieren. Sie lernen, wie sie durch positives Training das Verhalten des Hundes ändern können, und auch die Gefühle positiv beeinflussen.

 

Sie nehmen insofern Rücksicht auf ihren Hund, indem sie durch Routinen, Rituale und Ankündigungen dem Hund so viel Sicherheit wie möglich geben. Der Hund braucht genau wie wir selbst Kontrolle. Kontrollverlust ist für alle Säugetiere ein großer Stressor.

 

Wer Kontrolle hat, braucht sich weniger zu fürchten, und kann ruhig und besonnen reagieren.

 

Ich hoffe, durch meine Ausführungen ist klar geworden, dass das Wort „Kontrolle“ nicht bedeutet, dass uns der Hund auf der Nase herumtanzt. Das tut eh kein Hund. Hunde tun das, was sich für sie lohnt. Das ist alles.

 

Es gibt keine moralisch verwerflichen Hintergedanken bei Hunden.

 

Kontrolle heißt, dass der Hund eine Vorhersagekraft hat für die Dinge, die gleich passieren. Dass er Möglichkeiten hat, sich zu artikulieren, und verstanden und respektiert wird.

Was nicht zum Ziel führt

Jetzt wird auch klar, warum die rangreduzierenden Maßnahmen mancher Trainer keinen Sinn machen. Ein zu hoher Rang ist einfach überhaupt nicht das Problem. Sondern im Gegenteil, eine zu große Unsicherheit des Hundes ist das Problem.

Ich habe schon die absurdesten Dinge gehört, was manche Trainer*innen so vorschlagen, wenn der Hund Familienmitglieder anknurrt oder nach ihnen schnappt.

Hier ein paar Beispiele:

  • den Hund nur noch an der kurzen Leine führen
  • das Körbchen für sich selbst beanspruchen (also Mensch geht ins Körbchen)
  • Hund ignorieren, und nur beachten, wenn er auf Signal sofort kommt
  • den Hund bei Fehlverhalten in die Ecke stellen
  • jegliche Privilegien entziehen (aufs Sofa dürfen etc.)
  • den Hund 5 Minuten vor dem gefüllten Napf warten lassen
  • …und was es noch alles Schreckliches gibt.

Mit ein wenig Einfühlungsvermögen sollte klar sein, dass diese Maßnahmen dafür sorgen, dass der Hund eine größtmögliche Frustration und Verunsicherung erlebt. Er wird also noch tiefer in das Loch getrieben, in dem er sowieso schon steckt. Das kann keinen Sinn machen!

Frustration ist ein großer Stressor und führt nicht selten zu Krankheiten und noch häufiger zu stärkerem unerwünschten Verhalten.

Wir wollen einen souveränen Hund

Wenn Du das vergleichst mit den positiven Maßnahmen, die ich oben beschrieben habe, wird hoffentlich klar, was für ein gewaltiger Unterschied das ist. Wir wollen, dass der Hund souverän ist, wir möchten, dass er sich wohl fühlt, sich sicher fühlt, dass er respektiert wird.

Ich respektiere meinen Hund als Hund und als Individuum. Heißt, ich nehme auf die Gefühle von Grace Rücksicht. Ich gebe ihr größtmögliche Kontrolle über die Abläufe des Tages, über die Handlungen, die ich an ihr durchführe. Ich gebe ihr Entscheidungsmöglichkeiten.

Wenn Du so handelst, nimmt Dich Dein Hund als souverän wahr. Er fühlt sich gesehen und verstanden. Sein Stress wird reduziert, denn die Missverständnisse zwischen euch sind behoben, zumindest weitgehend.

Wirst Du Dich trotzdem manchmal über ein Verhalten Deines Hundes ärgern? Möglich, ich finde es sogar sehr wahrscheinlich. Niemand ist perfekt, nicht mal Dein Hund. Und es ist vollkommen in Ordnung, sich auch mal zu ärgern. Vorausgesetzt, Du überlegst dann, wie Du mit freundlichen und fairen Maßnahmen reagieren und sein Verhalten verändern kannst. Oder einfach mal mit dieser Macke lebst. Nobody is perfect.

Was bedeutet es wenn mein Welpe knurrt?

Knurren ist eine Warnung und gehört zum angeborenen und überlebensnotwendigen Verhaltensrepertoire eines Hundes. In der Hundesprache bedeutet Knurren primär, dass der Hund sich in einer für ihn bedrohlichen und unangenehmen Situation befindet.

Wie gewöhnt man einem Welpen das Knurren ab?

Hunde lassen sich sehr schnell ablenken. Legen Sie ein Spielzeug vor seine Nase und spielen Sie mit ihm. Hat er sich beruhigt und knurrt nicht mehr, geben Sie ihm ein Leckerli. Geben Sie Ihm jedoch kein Leckerli, wenn er weiterhin knurrt – sonst assoziiert der Hund sein Knurren mit etwas Gutem.

Was tun wenn Welpe knurrt und schnappt?

Respekt. Wenn Dein Hund Dich anknurrt oder sogar nach Dir schnappt, nimm es bitte unbedingt ernst, und gib ihm in dem Moment den Abstand, den er braucht. Knurren und Schnappen sind deutliche Warnungen, dass er sich gerade unwohl fühlt, und mehr Raum braucht, oder Du irgendeine bestimmte Handlung unterlassen sollst.

Wie mit Welpen schimpfen?

Erziehung heißt: Abbruchkommando statt Hund schimpfen Besser ist es aber, dem Hund ein Abbruchkommando beizubringen. Bewährt haben sich hierfür klare und deutliche Kommandos wie „Pfui“, „Aus“ oder „Nein“. Das Kommando sollten Sie jedoch keinesfalls schreien, sondern mit starker, selbstbewusster Stimme von sich geben.