9. November 2022, 10:33 Uhr Show
Du fühlst dich schon seit Tagen nicht gut, hast dich bei der Arbeit krankgemeldet und gehst nun zum Arzt, um dir eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ausstellen zu lassen. Aber kann dich der Arzt auch rückwirkend krankschreiben, um die Tage mit abzudecken, an denen du schon bei der Arbeit gefehlt hast? Hier liest du, in welchen Fällen und für wie lange das möglich sein kann. Ärger mit dem Arbeitgeber, weil die Krankschreibung zu spät kam? Wir stärken deine Rechte. >> Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung muss rechtzeitig vorliegenAls Arbeitnehmer hast du im Krankheitsfall Pflichten gegenüber deinem Arbeitgeber: Du musst ihm schnellstmöglich mitteilen, dass du erkrankt bist und nicht arbeiten kannst, zum Beispiel per Telefon. Und du musst dafür sorgen, dass er ein Attest über deine Arbeitsunfähigkeit erhält, wenn du nicht nach kurzer Zeit wieder fit bist. In der Regel ist das Attest spätestens ab dem vierten Tag der Arbeitsunfähigkeit fällig. Mehr zu deinen Rechten und Pflichten bei einer Krankmeldung liest du hier. >> Voraussetzung für die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist üblicherweise, dass du persönlich von einem Arzt untersucht wurdest. Aber was, wenn du es nicht innerhalb von drei Tagen zum Arzt geschafft hast? Da wäre es doch praktisch, wenn der Arzt dir nachträglich bescheinigen könnte, dass du schon länger erkrankt bist. INFO Telefonische Krankschreibung während der Corona-Pandemie Normalerweise muss ein Arzt dich persönlich sehen, damit er dich krankschreiben kann. Während der Zeit der Corona-Pandemie ist aber bei leichten Atemwegserkrankungen die telefonische Krankschreibung möglich. Nach derzeitiger Regelung geht das noch bis mindestens zum 31. März 2023 für bis zu sieben Tage. Rückwirkend krankschreiben lassen: Wann und für wie lange ist das möglich?Die Krankenkassen haben Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien (AU-RL) aufgestellt, die die Ärzte beachten müssen, wenn sie jemanden krankschreiben. § 5 Absatz 3 der AU-RL legt fest:
Ärzte sind verpflichtet, jeden Fall einer rückwirkenden Krankschreibung genau zu prüfen und zu hinterfragen. Nur wenn sie überzeugt sind, dass es einem Patienten nicht möglich war, früher für eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in die Praxis zu kommen, dürfen sie ihn nachträglich krankschreiben. Ist deine Erklärung für den Arzt nicht nachvollziehbar, kann er sich weigern. Denn: Wenn Ärzte mit rückdatierten AUs zu freigiebig umgehen, kann ihnen selbst juristischer Ärger drohen. Rechtzeitig handeln, um Ärger mit der Krankschreibung zu vermeidenWenn du es krankheitsbedingt tatsächlich nicht schaffst, zu Arzt zu gehen, aber die AU dringend brauchst, solltest du nicht auf die rückwirkende Krankschreibung vertrauen. Am besten rufst du gleich in der Arztpraxis an, schilderst dein Problem und fragst nach einer Lösung. Vielleicht ist ein Hausbesuch möglich. Wichtig auch: Informiere deinen Arbeitgeber über die Situation und halte ihn auf dem Laufenden. Vermutlich findet ihr gemeinsam eine Lösung, wenn du gleich mit offenen Karten spielst. Solltest du dennoch Probleme mit deinem Chef bekommen, kann ein Berufs-Rechtsschutz helfen. FAZIT
Bitte lesen Sie zu dem Inhalt auch unsere Rechtshinweise. Ich war jetzt 3 mal beim Arzt, er hat mich 3 mal eine Woche krank geschrieben. Geh morgen früh wieder zum Arzt, kann er mich bzw darf er mich auch länger als eine Woche am Stück krank schreiben, geht das ? Also z.B. einen Monat am Stück ? 8 Antworten
Im Prinzip kann der Arzt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung über jeden Zeitraum ausstellen. Der Zeitraum sollte jedoch so gewählt werden, dass die Genesung in diesem Intervall möglich erscheint oder der Arzt den Patienten nicht "aus den Augen verliert", der Patient sich also nicht zu Kontrolluntersuchungen vorstellen muss. Nach sechs Wochen genügt der "gelbe Schein" aber nicht mehr. Dann verliert der arbeitsunfähige Arbeitnehmer
nämlich den Anspruch auch Lohn-/Gehaltsfortzahlung und erhält Krankengeld. Der Anspruch auf Krankengeld muss vom Patienten i.d.R. alle zwei Wochen durch einen Auszahlungsschein nachweisen, der vom Arzt unterschireben werden muss. De Facto kann der Arzt also die ersten sechs Wochen am Stück krank schreiben, danach nur in Intervallen von 2 Wochen.
es kommt auf die fachrichtung und die diagnose an, eine woche ist üblich. es gibt fachärzte, z.b. orthopäden, psychologen, die länger am stück krankschreiben. ein monat am stück wirst du bei keinem doc
bekommen, allerhöchstes 3 wochen.
Ja, der Arzt kann das. Ich war einmal 5 Monate im Krankenstand. Allerdings kommt nach ca. 6-7 Wochen ein Schreiben der Krankenkasse - Vorladung beim Amtsarzt! Und dann hast du den Anweisungen des Amtsarztes Folge zu leisten.
Natürlich kann er dich länger krank schreiben, liegt im Ermessen des Arztes.
Was möchtest Du wissen?Wie lange darf der Hausarzt am Stück krank schreiben?Grundsätzlich liegt es im Ermessen Ihres Arztes, wie lange er Sie krankschreibt. Gemäß der Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien (AU-RL) soll ein Zeitraum von zwei Wochen (bzw. einem Monat in Ausnahmefällen) bei einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung jedoch nicht überschritten werden.
Wie lange kann man krank geschrieben sein?Wie lange bekomme ich Krankengeld? Das Sozialgesetzbuch sieht vor, dass du innerhalb von drei Jahren über einen Zeitraum von 78 Wochen Krankengeld erhalten kannst. Dabei musst du nicht über einen fortlaufenden Zeitraum krankgeschrieben sein, sondern kannst auch in unterschiedlichen Zeiträumen wiederholt erkranken.
Kann der Hausarzt wegen Depressionen krank schreiben?Wer stellt die Krankschreibung aus? Bei einer Depression können Sie sich krank schreiben lassen – genauso wie bei jeder anderen Krankheit auch. Eine Anlaufstelle ist Ihre Hausarztpraxis.
Wie lange kann man sich auf die Psyche krankschreiben lassen?Deine Burnout-Krankschreibung ist bis zu 18 Monate durch Lohnfortzahlung und Krankengeld abgesichert. Die volle Lohnfortzahlung erhältst Du in den ersten sechs Wochen.
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