Wasser in der Lunge Wie stirbt man

Ein Lungenödem, umgangssprachlich Wasserlunge genannt, bedeutet vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge. Zu den häufigsten Ursachen für ein Lungenödem gehören Herzerkrankungen wie eine Herzschwäche oder der Aufenthalt in grosser Höhe (Höhenlungenödem).

Ein Lungenödem tritt auf, wenn sich Flüssigkeit in der Lunge ansammelt. Am häufigsten ist eine Herzschwäche der linken Herzkammer (Linksherzinsuffizienz) dafür verantwortlich. Aufgrund der Herzschwäche gibt es einen Rückstau von Blut in der Lunge. Dieser führt zum Austritt von Flüssigkeit aus den Blutgefässen in die Lungenbläschen und es kommt zu einem Lungenödem. Neben der Herzschwäche können Lungenentzündungen, Gase wie Rauchgas oder Chlorgas oder allergische Reaktionen ein Lungenödem verursachen.  Bekannt ist auch das Höhenlungenödem, bei dem es aufgrund des geringeren Sauerstoffdruckes in der Höhe zu einem Austritt von Flüssigkeit aus den Blutgefässen in der Lunge kommt. Das Höhenlungenödem tritt vor allem bei körperlicher Anstrengung in grösser Höhe auf.

Typische Beschwerden bei einem Lungenödem sind Atemnot und starker Hustenreiz. Je nach Schweregrad können Blaufärbung der Lippen (Zyanose), beschleunigter Herzschlag und schaumiger Auswurf hinzukommen. Nächtlicher Hustenreiz, der sich nach Anhebung des Oberkörpers bessert, kann ein erstes Anzeichen für eine Herzschwäche mit beginnendem Lungenödem sein.

Zur Diagnose des Lungenödems werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Beim Abhören der Lunge sind die typischen brodelnden Geräusche zu hören. Im Röntgenbild sieht man den Rückstau der Flüssigkeit in der Lunge.

Die Behandlung eines akuten Lungenödems erfordert eine intensive medizinische Therapie. Der Oberkörper muss hoch und die Beine tief gelagert werden. Oft ist zusätzlich die Verabreichung von Sauerstoff über eine Nasensonde oder eine Gesichtsmaske notwendig. In schweren Fällen muss manchmal eine künstliche Beatmung eingesetzt werden. Medikamente werden zur Ausschwemmung der Flüssigkeit und zur Stärkung der Herzfunktion eingesetzt.

Beim Höhenlungenödem besteht die wichtigste therapeutische Massnahme im raschen Abstieg aus der grossen Höhe.

Geraten wir mit Mund und Nase unter Wasser, hilft uns zunächst der Tauchreflex. Alle lungenatmenden Lebewesen haben ihn, also auch wir. Tauchen wir unter, steht die Atmung plötzlich still, der Herzschlag verlangsamt sich und der Blutkreislauf konzentriert sich auf die lebenswichtigen Organe. Damit sinkt der Sauerstoffverbrauch. Nur so können wir unter Wasser überhaupt für einige Minuten überleben. Ein einzelner Auslöser für diesen Schutzmechanismus wurde bislang nicht bewiesen. Vermutlich spielen unter anderem Rezeptoren auf unserer Haut eine Rolle, besonders in der Nähe von Nase und Oberlippe. Entdeckt hat den Tauchreflex übrigens der Physiologe Paul Bert - bei der Beobachtung einer gründelnden Ente.

Sind wir jedoch zulange unter Wasser, kann Flüssigkeit in unsere Atemwege gelangen. Ein weiterer Schutzmechanismus wird dann ausgelöst: Der Stimmritzenkrampf. Er soll eigentlich verhindern, dass Wasser in unsere Lunge gerät. Doch wie jeder andere Krampf auch lässt er sich nicht aktiv lösen, selbst wenn der Ertrinkende an die Wasseroberfläche geholt wird. Das Atmen wird dadurch unmöglich, es mangelt dem Körper an Sauerstoff. Nach kurzer Zeit wird der Betroffene ohnmächtig.

Jede Minute zählt

Drei bis fünf Minuten lang kommt unser Körper mit dieser Unterversorgung aus, dann sterben die ersten Gehirnzellen. Auch andere Organe wie die Lunge selbst nehmen Schaden. Bei etwa zehn bis 15 Prozent der Ertrinkenden löst sich der Stimmritzenkrampf von allein, so dass sie instinktiv Wasser einatmen. Während für die Ärzte früher eine Rolle spielte, wie viel Wasser dadurch in die Lunge gelangte, weiß man heute, dass das eine untergeordnete Rolle spielt. Entscheidend ist, wie lange der Sauerstoffmangel anhält.

Die Wassertemperatur ist entscheidend

Je kälter das Wasser, desto stärker kühlt auch der Körper aus, der Stoffwechsel wird heruntergefahren. Mit jedem Grad weniger sinkt der Sauerstoffbedarf von Gehirn und Organen um ganze sechs Prozent. Damit steigt auch die Chance, den Unfall im Falle eines Überlebens ohne Folgeschäden zu überstehen. So konnten zum Beispiel auch Kinder gerettet werden, die fast eine Stunde im Wasser lagen. Gleichzeitig besteht dabei aber auch immer die Gefahr der Unterkühlung, die wiederum ebenfalls Organschäden verursachen kann.

"Trockenes Ertrinken": Wasser in der Lunge ist eine Zeitbombe für die Lungenbläschen

Gelangt Wasser in die Lunge, egal ob viel oder wenig, können die Lungenbläschen verkleben. Die zarten Membranen halten der Kraft des Wassers nicht stand. Der Sauerstoffmangel verstärkt diesen Effekt und schränkt den Stoffwechsel weiter ein. Das muss sich aber gar nicht sofort am Unfallort bemerkbar machen, sondern kann auch erst Stunden später auftreten. Genauso wie eine Infektion durch das eingeatmete Wasser, die dann zu einer Lungenentzündung führen kann. Bekannt ist dieses Phänomen unter dem Begriff "sekundäres Ertrinken", der unter Medizinern jedoch umstritten ist und den die WHO auch nicht anerkennt. Deshalb ist es wichtig, dass jeder, der gerettet werden konnte, anschließend für mindestens 24 Stunden im Krankenhaus beobachtet wird. Selbst wenn er das eingeatmete Wasser ausgespuckt hat und insgesamt einen stabilen Eindruck macht.

Ob der Ertrinkende Süß- oder Salzwasser einatmet, spielt nur eine geringe Rolle. Zwar sind im Salzwasser Ionen enthalten, die umliegenden Zellen dazu animieren, noch mehr Wasser in die Lunge zu pumpen. Aber im Vergleich zum Effekt des Sauerstoffmangels an sich, ist das nicht entscheidend für die Überlebens- und Genesungschancen des Geretteten.

Landlebewesen Mensch: Wie lange halten wir es unter Wasser aus?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab: wer gesund und gut trainiert ist und die Ruhe bewahrt, kann unbeschadet länger unter Wasser bleiben als jemand in schlechter körperlicher Verfassung, der im Wasser wild um sich schlägt. Absolute Apnoe-Tauchprofis schaffen es ganze zehn Minuten lang, dann wird auch bei ihnen die Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Blut zu hoch. Der Drang, Luft zu holen, steigt. Der Körper signalisiert: auftauchen bitte - oder eben: einatmen!

Badeunfälle vermeiden - aber wie?

Im vergangenen Sommer sind bei uns in Deutschland mindestens 504 Menschen ertrunken. Ganze 86 Prozent von ihnen in Binnengewässern. Darunter Nichtschwimmer, die verunglücken, Schwimmer, die ihre Kräfte überschätzen. Auch ein Herzinfarkt oder Schlaganfall mitten im See, Übermut oder Alkohol und Drogen können einen Badeunfall verursachen. Wohl überlegt ins tiefe Wasser zu steigen und sich über seine Kondition vorher Gedanken zu machen, kann helfen, ein Unglück zu vermeiden.

Kindchenschema gefährted die Kleinen selbst in flachem Wasser

Wer noch nicht schwimmen kann, ist in und an tiefen Gewässern grundsätzlich in Gefahr. Die üblichen Schwimmhilfen sind keine Überlebensgarantie und ersetzen auf keinen Fall die persönliche pausenlose Aufsicht durch erwachsene Schwimmer. Aber auch im seichten Wasser besteht ein hohes Risiko: Aufgrund ihres Körperbaus können sich Kinder selbst im Flachen oft nicht retten. Sie toben ausgelassen, fallen hin und bekommen den Kopf nicht mehr über die Wasseroberfläche. Er ist im Vergleich zum Körper einfach zu groß und zu schwer. Je kleiner das Kind, desto stärker der Effekt.

Eine Forsa-Umfrage ergab, dass in Deutschland 59 Prozent der Zehnjährigen nicht sicher schwimmen können. Als sicherer Schwimmer gilt in diesem Zusammenhang, wer das Jugendschwimmabzeichen in Bronze abgelegt hat. Dafür muss man unter anderem eine Distanz von 200 m in einer Zeit von unter 15 Minuten zurücklegen. Auch wenn die Zahl der Toten durch Badeunfälle seit 1951 deutlich zurückgegangen ist, sieht die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft DLRG das Ergebnis kritisch. Die Schließung vieler öffentlicher Bäder aus Kostengründen hätten dazu geführt, dass etwa 25 Prozent der Grundschulen keinen Zugang mehr zu einem Schwimmbad haben, um Schwimmunterricht durchzuführen. Und dort lernten schließlich die meisten Kinder das sichere Schwimmen.

Wie schnell führt Lungenödem zum Tod?

Ein akutes Lungenödem bei Linksherzinsuffizienz ist ein medizinischer Notfall, der unbehandelt zum Atemstillstand und damit in wenigen Minuten zum Tod des Patienten führen kann. Eine frühzeitige Alarmierung von Rettungsdienst und Notarzt ist erforderlich.

Was ist wenn ältere Menschen Wasser in der Lunge haben?

Insbesondere wenn Flüssigkeit in die Lungenbläschen übertritt, kann nicht mehr genug Sauerstoff aufgenommen und Kohlendioxid abgegeben werden. Ein lebensbedrohlicher Zustand kann eintreten, und es muss dringend behandelt werden. Oft ist eine intensivmedizinische Behandlung notwendig.

Wie fühlt sich das an wenn man Wasser in der Lunge hat?

Der Körper reagiert mit Husten und flacher, schneller Atmung. Dabei entstehen rasselnde Geräusche in der Lunge, die oft schon mit bloßem Ohr zu hören sind. In schweren Fällen wird der Husten häufig von schaumigem Auswurf begleitet. Auffällig sind außerdem eine ausgeprägte Gesichtsblässe und bläulich verfärbte Lippen.

Wie lange Krankenhaus bei Wasser in der Lunge?

Wasser in der Lunge: Wie lange ist der Krankenhausaufenthalt? In der Regel ist bei einem Lungenödem ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig. Besteht das Wasser in der Lunge aufgrund eines akuten Herzversagens, müssen etwa 20 Prozent der Betroffene nach kurzer Zeit erneut ins Krankenhaus.