Es kann allerdings durchaus problematisch werden: So kommt es beispielsweise in Pflegeeinrichtungen immer wieder zu Konflikten mit Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern, wenn sie permanent deren Zimmer betreten. Vor allem aber birgt es eine Reihe von Gefahren. Es besteht erstens das Risiko, dass Menschen mit Demenz ihre Wohnung ohne Begleitung verlassen und aufgrund ihres beeinträchtigten Orientierungssinns nicht mehr nach Hause finden. Zweitens können einige von ihnen mit dem Laufen selbst dann nicht aufhören, wenn sie eigentlich schon müde und erschöpft sind. Dabei verbrennen sie zum einen so viele Kalorien, dass sie stark an Gewicht verlieren können, obwohl sie vielleicht drei bis vier Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Zum anderen kann es aufgrund der großen körperlichen Anstrengung beim Laufen zu einer Unterzuckerung kommen und dann wie bei Diabetikern gewisse Verhaltensauffälligkeiten auftreten (wie zum Beispiel lautem Rufen oder heftiger Gegenwehr gegen Versuche, sie zum Ausruhen zu bewegen). Das größte Problem aber ist, dass pausenloses Umherlaufen Stürze oder gar Frakturen zur Folge haben kann. Show Der Bewegungsdrang kann durch unterschiedlichste Faktoren hervorgerufen werden:
Die Pflegeverantwortlichen müssen sich in jedem einzelnen Fall fragen, ob das Laufen der betroffenen Person gut tut oder ob ihr Bewegungsdrang ein Ausmaß angenommen hat, das ihr selber schadet oder für andere unzumutbar ist. Genießt sie das Wandern, sollte man es nach Möglichkeit unterstützen. Überwiegen Risiken und Konfliktpotenzial, oder stellt sich heraus, dass es eher eine Reaktion auf als negativ erlebte Reize darstellt, gilt es, zu prüfen, ob man die Ursachen beheben kann. In einigen Fällen kann man die Ursachen dadurch herausfinden, dass man überlegt, ob es einen zeitlichen Zusammenhang zwischen (verstärktem) Bewegungsdrang und bestimmten räumlichen, personellen oder medikamentösen Änderungen gibt. Manchmal findet man allerdings trotz sorgsamer Beobachtung keine eindeutige Erklärung und muss den Laufdrang als Symptom der Demenz-Krankheit akzeptieren. Es bieten sich folgende Möglichkeiten, den Bewegungsdrang von Menschen mit Demenz zu reduzieren oder Gefahrenquellen zu minimieren: Warum Menschen mit Demenz weglaufen?Oft ist das Herumwandern und Weglaufen eine so grosse Belastung, dass der Heimeintritt unvermeidlich ist. Das Herumwandern hilft Menschen mit Demenz, aktiv zu bleiben und Konflikte zu bewältigen. Es kann aber auch Ausdruck von Unwohlsein, Angst und Schmerzen sein. Nicht selten droht die Gefahr des Weglaufens.
Wie verhalten sich Demenzkranke im Endstadium?Es gibt auch Menschen mit fortgeschrittener Demenz, die deprimiert und teilnahmslos wirken und kaum auf ihre Umgebung reagieren. Wieder andere sind ruhelos, gereizt oder aggressiv. Manche schlafen nachts schlecht.
Haben Demenzkranke auch klare Momente?Beobachter: Und die Gegenwart ist gänzlich verschwunden? Held: Nicht unbedingt. Demenz ist ein sehr wechselhaftes Zustandsbild. Es gibt immer wieder luzide Momente, in denen die Betroffenen ihre aktuelle Situation glasklar erkennen.
Wie lange kann man einen Demenzkranken alleine lassen?Eine Heilung ist aktuell nicht möglich, aber im Durchschnitt kann eine Person mit einer Demenzdiagnose mit einer Lebenserwartung von etwa zehn Jahren rechnen. Auch hier gibt es Unterschiede in Bezug auf die Lebenserwartung. Manche Menschen leben nach einer Demenzdiagnose noch über 20 Jahre.
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