Was passiert wenn man zwischen 2 und 3 Uhr aufgewacht?

Wer jede Nacht unabhängig der Schlafenszeit zu einer bestimmten Uhrzeit aufwacht, sollte genauer hinschauen. Laut der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) könnte der Körper damit nämlich wichtige Signale senden.

Schuld daran: Die sogenannten Chinesische Organuhr, welche jeder Tageszeit ein bestimmtes Organ zuordnet und in der TCM zu einem wichtigen Diagnoseinstrument gehört.

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Symptome des Körpers beobachten

„An der Organuhr ist theoretisch etwas dran“, erklärt der Schlafmediziner Dr. med. Michael Feld gegenüber FIT FOR FUN. „Nur nicht ganz so streng wie in der TCM-Lehre festgehalten.“

Die Organuhr wurde von den Chinesen über Jahrtausende durch das genaue Beobachten und Dokumentieren von gesundheitlichen Beschwerden innerhalb der menschlichen Zyklen entwickelt.

Der Fokus der TCM dabei vor allem auf den Symptomen, die ein Patient zeigt, sowie auf der direkten Behandlung dieser.

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„Daher kommt auch das feine Spüren von Akupunkturpunkten sowie weitere TCM-Ansätze – so auch die Organuhr“, weiß der Experte.
 

So wird die Organuhr gelesen

Allen Körperorganen und -funktionen ist dieser jahrtausendealten Lehre zufolge eine bestimmte Tages- bzw. Nachtzeit zugeordnet.

In der TCM hat jedes Organ zu einer bestimmten Uhrzeit seine maximale Energie – wacht man dann auf, sendet der Körper demnach wichtige Signale.
 

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21-23 Uhr:
Das ist die Zeit des dreifachen Erwärmers, der kein Organ ist, sondern laut TCM das Zusammenspiel der Energiekreisläufe beschreibt, die am Abend zur Ruhe kommen.

Blutdruck und Puls sinken, die Verdauungsorgane gehen in die Erholungsphase. Das ist eine gute Zeit, um zu lesen, zu meditieren oder sich der Liebe zu widmen.

Wer früh ins Bett geht und immer wieder aufwacht, könnte unter Strom stehen und sollte etwas gegen Stress sowie für die Entspannung tun. Auch späte Mahlzeiten können den Schlaf stören und sollten vermieden werden.

23-1 Uhr: Jetzt schlägt die Stunde der Gallenblase und es wird Zeit zum Schlafengehen. Puls, Blutdruck und Kortisolwert sinken und die Haut regeneriert sich.

Was nun besonders negativ wirkt, sind Alkohol und schwere Mahlzeiten.

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1-3 Uhr: In diesen Stunden entgiftet die Leber den Körper – falls man am Abend zu tief ins Glas geschaut hat, wälzt man sich in dieser Zeit vermutlich unruhig im Bett umher.

Alkoholfreie Abende und leberunterstützende Lebensmittel wie ein grüner Tee vor dem Zubettgehen wirken Wunder.

3-5 Uhr: Die Lunge reinigt sich – bei offenem Fenster zu schlafen, kann diesen Prozess unterstützen. 

Wer in dieser Zeit oft vom eigenen Husten aufwacht, sollte überlegen, wie es seiner Lunge geht: Sind Zigarette oder Allergien möglicherweise ein Problem? Auch auf eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme macht der Körper durch den Hustenreiz aufmerksam.

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5-7 Uhr: Laut Chinesischer Organuhr denkt der Körper jetzt bereits ans Aufwachen und stimmt den Organismus mit verstärkter Kortisolausschüttung darauf ein. Das regt auch den Darm an, was viele zur Toilette treibt.

Wer morgens als erstes ein Glas lauwarmes Wasser trinkt, kann seine Verdauung unterstützen und den Tag mit Leichtigkeit beginnen.

7-9 Uhr: Jetzt ist der Körper auf die Nahrungsmittelaufnahme eingestellt. Die TCM empfiehlt eine leichte warme Morgenmahlzeit, zum Beispiel Porridge mit Zimt und gedämpftem Obst.

Die Aufmerksamkeit sollte auf dem Frühstück statt auf negativen Nachrichten oder Vorbereitungen für den Job liegen. Dann startet der Tag entspannt und voller Kraft.

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Organuhr kann wichtige Hinweise geben

„Wenn man die Organuhr betrachtet, ist es tatsächlich so, dass es gewisse Zuordnungen zur Organphysiologie in der Nacht gibt“, erklärt Dr. Feld.

„Zum Beispiel ist es so, dass die Leber nachts einen erhöhten Stoffwechsel hat – also mehr arbeitet als am Tag.“

Die Organuhr habe laut dem Mediziner demnach richtige Ansätze, nur seien die Uhrzeiten sehr streng zugeordnet. „So genau festgeschrieben ist es in der Realität nicht.“
 

Uhrzeiten zu streng festgelegt

„In der Organuhr sieht man zum Beispiel die Leber zwischen eins und drei. Das hängt in der Realität aber davon ab, wann man ins Bett geht und was vorher gegessen wurde.“

Auch, dass es in den frühen Morgenstunden mehr Asthmaanfälle gebe, da sich durch den niedrigen Cortisolpegel die Bronchen verengen würden, sei ungefähr passend.

Was nicht vergessen werden darf: In der Organuhr ist nicht immer direkt das Organ gemeint, sondern der Meridian. Also sozusagen die „Leitbahnen“, die sich durch den Körper ziehen.

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Stress raubt den Schlaf

Die Organuhr kann also tatsächlich Hinweise auf ein gesundheitliches Problem liefern. Allerdings gibt es auch andere Gründe, wieso man immer zu einer bestimmten Zeit aufwacht – Dr. Feld führt hier vor allem Stress an.

„Der Körper kann sich zudem merken, dass er beispielsweise immer um vier Uhr wach wird“, erklärt der Experte weiter. „Ganz ohne, dass es einen Grund gibt.“

Organische Gründe sollten dennoch nicht ausgeschlossen werden. Laut dem Mediziner könnten dies folgende sein:

  • Reflux in den frühen Morgenstunden durch aufsteigende Magensäure – also Sodbrennen.
  • Probleme Luft zu bekommen, da sich die Bronchien verengen.
  • Vermehrtes Schnarchen, wenn in der REM-Schlafphase am Morgen die Muskeln am meisten erschlaffen.

Solange man wieder einschläft und es keine Krankheiten oder starke Tagesmüdigkeit gibt, ist das regelmäßige Aufwachen laut Dr. Feld übrigens nur halb so schlimm.

„Wenn jedoch Komplikationen hinzu kommen, sollte man sich doch beim Schlafmediziner checken lassen“, gibt er zu bedenken.
 

Richtig entspannen, besser schlafen

Um selbst das Bestmögliche aus der Nachtruhe zu holen, helfen einige einfache Regeln, weiß Dr. Feld.

  1. „Handy weglegen und Fernseher am besten raus aus dem Schlafzimmer!“ Der hohe blauwellige Anteil der Bildschirme hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Besser: Eine entspannte Atmosphäre mit gemütlichem, warmen Licht.
  2. „Versuchen Sie sich generell zu entspannen. Denken sie nicht zu viel an das Schlafen und vermeiden Sie die ständigen Blicke auf die Uhr“, rät Dr. Feld.
  3. Auch Rituale, wie ein beruhigender Tee oder ein Buch vor dem Einschlafen können sich positiv auswirken. Durch den wiederholten Ablauf beginnt der Köper, sich zu entspannen. Regelmäßige Schlafenszeiten können ebenfalls helfen.

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Warum wacht man zwischen 2 und 3 Uhr auf?

Dass manche Menschen in der Nacht häufig zwischen 3 und 4 Uhr aufwachen, ist kein Zufall. Dahinter verbirgt sich ein medizinisches Phänomen. Das Aufwachen in dieser Zeit hängt mit unserem Hormonspiegel zusammen, genauer gesagt mit dem Zusammenspiel aus Melatonin, Serotonin und Cortisol.

Welches Organ arbeitet zwischen 2 und 3 Uhr nachts?

Nächtliche Phasen der chinesischen Organuhr Die Gallenblase unterstützt die Leber, die zwischen 1 Uhr und 3 Uhr nachts auf Hochtouren arbeitet, um den Körper zu entgiften. In dieser Phase braucht der Körper Ruhe, damit die Leber ihre Aufgabe erfüllen kann.

Was bedeutet es wenn man immer um 2 Uhr aufgewacht?

Die Theorie: Wer nachts um zwei Uhr wach wird, hat laut Organuhr wahrscheinlich Beschwerden an der Leber. Diese Aussage der Verfechter der Organuhr ist allerdings kaum haltbar, weil Menschen mit Lebererkrankungen fast immer noch andere Symptome aufweisen.

Was passiert nachts um 3 Uhr im Körper?

Unser Körper schüttet Melatonin aus, wenn es dunkel wird – so werden wir müde. Er wandelt es dann in Serotonin um. Gegen 3 Uhr morgens ist unsere Körpertemperatur durch den Schlaf stark heruntergefahren, während der Melatonin-Spiegel sehr hoch ist. Der Cortisol- und Serotonin-Spiegel sind zu dieser Zeit sehr niedrig.