Was soll man tun wenn das handy ins wasser fällt

Ein unachtsamer Moment und schon ist es passiert: das Handy ist ins Wasser gefallen. Egal ob in die Badewanne, in eine Pfütze oder sogar in die Toilette – jetzt ist Schnelligkeit gefragt, damit du deinen täglichen Begleiter noch retten kannst. Laut Bilanz der Versicherungs-Plattform Friendsurance gehört Wasser im Smartphone zu den Top Drei der häufigsten Handyschäden.

Wir verraten dir die wichtigsten Dos und Don’ts, um hohe Reparaturkosten zu sparen.

Die Dos – mit diesen Hacks gibt’s gute Überlebenschancen

Hol dein Smartphone so schnell wie möglich aus dem Wasser!

Lass keine Panik aufkommen, aber handle schnell. Du solltest das Gerät zügig aus dem Wasser entfernen, um größere Schäden zu vermeiden. Je mehr Flüssigkeit in den Innenraum gelangt, desto höher ist die Gefahr, dass dein Handy Korrosionen und Kurzschlüsse davonträgt.

Schalte das Handy sofort aus!

Das Ausschalten des Geräts ist ein absolutes Muss. So vermeidest du Kurzschlüsse, die weitere Bauteile beschädigen. Ist das Modell durch den unfreiwilligen Tauchgang ausgegangen, schalte es nicht ein.

Entferne den Akku und die SIM-Karte!

Entferne alle herausnehmbaren Teile (SIM, Akku, SD-Karte) aus dem Inneren. Am besten legst du sie zum Trocknen gleich auf ein Stück Küchenpapier. Bei einigen Modellen, wie dem iPhone, kannst du den Akku leider nicht entfernen, da er fest verbaut ist. Mach in dem Fall direkt mit dem nächsten Tipp weiter.

Trockne die Außenhülle mit einem Tuch!

Nutze ein fusselfreies Tuch und tupfe das Wasser ab, statt am Gehäuse zu reiben. Letzteres ist nicht empfehlenswert, da sich die Flüssigkeit unter Umständen verteilt und sich der potenzielle Schaden dadurch noch verschlimmern kann.

Leg dein Smartphone in eine Schachtel mit ungekochtem Reis!

Dieser Lifehack funktioniert meist sehr gut – das können wir aus eigener Erfahrung bestätigen. ;-) Nimm einfach einen verschließbaren Zip-Beutel oder einen Behälter und fülle ihn mit handelsüblichem ungekochten Reis. Dann legst du dein baden gegangenes Mobiltelefon hinein, sodass es komplett mit Reiskörnern bedeckt ist. Der Reis ist hygroskopisch, heißt: er zieht die Flüssigkeit aus dem Handy. Ein echter Retter in der Not.

Hier findest du eine einfache Anleitung:
 

Übrigens: Kieselgel (auch Silicagel genannt) eignet sich ebenfalls gut zum Trocknen von Smartphone-Wasserleichen. Die kleinen Papiertütchen findest du oft in neuen Taschen, Manteltaschen oder anderen feuchtigkeitsempfindlichen Waren. Es lohnt sich also, die Säckchen nach dem nächsten Klamottenkauf aufzuheben. ;-) Darüber hinaus solltest du keine Experimente machen. Salz, Zucker und Co. sind nicht zu empfehlen.

Schalte das Handy frühestens nach 24 Stunden wieder ein!

Ja, auch wenn es sich ohne das tägliche Gebimmel schwer leben lässt – tu deinem technischen Begleiter etwas Gutes! Lass das Gerät mindestens einen Tag lang im Reis liegen, am besten sogar zwei Tage. So ist die Chance hoch, dass keine Schäden zurückbleiben.

Lass das Gerät von Profis reparieren!

Wenn das alles nicht funktioniert hat, ist der letzte Ausweg die Reparatur beim Profi. Die Preise variieren je nach Smartphone-Modell und fangen ab etwa 29 Euro an. Wenn dir die Services in deiner Umgebung zu teuer sind, kannst du auch Online-Anbieter nutzen. Achte jedoch darauf, dass nur Originalteile verwendet werden. Hier findest du vier empfehlenswerte Anbieter.

Die Don’ts – diese vermeintlichen Tipps solltest du ganz schnell vergessen

Schalte dein Smartphone nicht wild an und aus!

Widerstehe der Versuchung und probier nicht zigmal aus, ob das Telefon noch funktioniert. Durch häufiges An- und Ausschalten riskierst du Kurzschlüsse, die den Schaden noch schlimmer machen. Also erstmal Finger weg vom Power-Knopf.

Bau keine fest verbauten Einzelteile aus!

Auch wenn du dich für einen ziemlich guten Handwerker hältst – ein Smartphone eigenhändig in seine Einzelteile zu zerlegen ist keine gute Idee. Unter Umständen beschädigst du nicht nur kleine Teile, sondern verlierst auch noch die Garantie. Tutorials zur Reparatur gibt es zwar reichlich, aber ohne ein gewisses Know-how kann einiges schief gehen – bis zum Totalschaden. Die genauen Bestimmungen hierzu kannst du in den Garantie-Richtlinien des Herstellers nachlesen.

Leg das Gerät nicht in die pralle Sonne oder auf die Heizung!

Leider kursieren diese Tipps immer noch in sämtlichen Foren. Dennoch solltest du dein Smartphone weder in die pralle Sonne noch auf die Heizung legen. Starke Hitze beschädigt die Bauteile und richtet einen noch größeren Schaden an. Auch in diesem Fall ist der Garantieanspruch Geschichte.

Leg das Gerät auf gar keinen Fall in den Backofen oder die Mikrowelle!

Tu das bitte bitte nicht. Niemals. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dabei die Hardware zerstört. Backofen und Mikrowelle sind ebenfalls ein No-Go. Das Ganze kann ziemlich gefährlich werden, besonders bei Geräten ohne herausnehmbaren Akku.

Auch Föhn und Staubsauger sind tabu!

Der Vollständigkeit halber erwähnen wir auch das: Haartrockner und Staubsauger gehören ebenso zu den absoluten Don’ts nach einem Wasserunfall mit deinem Smartphone. Der Föhn verteilt das Wasser erst recht im Gerät – abgesehen von der schädigenden Hitzeeinwirkung. Und auch Staubsauger richten durch die statische Elektrizität mehr an, als dass sie Gutes tun.

Unsere Empfehlung: Vorbeugende Maßnahmen treffen

Dass du mit deinem Smartphone achtsam umgehen solltest, ist dir wahrscheinlich klar. Aber hey – nobody’s perfect. Deshalb sind vorbeugende Maßnahmen clever. Vielleicht bist du häufig draußen aktiv und ein Outdoor-Handy ist das Richtige für dich? Diese solltest du zwar auch nicht gleich mit zum Baden nehmen, sie halten im Vergleich zu herkömmlichen Modellen aber eine Menge aus.

Neben robusten Outdoor-Modellen bieten auch immer mehr Highend-Hersteller Smartphones an, die einen kurzen ungewollten Tauchgang locker abkönnen. Dazu gehören zum Beispiel das Samsung Galaxy S7 und S7 Edge sowie das G6 von LG.

Ein weiterer Tipp für alle, die zur Schusseligkeit neigen: eine Versicherung, die Wasserschäden am Smartphone abdeckt. Die Hausrat- oder private Haftpflichtversicherung greift in solchen Fällen in aller Regel nicht, da ein Wasserschaden als eigenes Verschulden gilt. Eine spezielle Versicherung fürs Handy hält den finanziellen Schaden im Ernstfall gering, egal wie oft das Gerät im Wasser landet. Je nach Modell erhältst du ab etwa vier Euro monatlich einen umfassenden Schutz. Auch hier lohnt sich ein Vergleich der Anbieter.

Ist es schlimm wenn das Handy ins Wasser gefallen?

Wie bekomme ich die Feuchtigkeit aus dem Handy?

Warum sollte man sein Handy nicht in Reis legen?