Was passiert wenn man reanimiert wird?

In einer Patientenverfügung können Sie grundsätzlich auch darüber Aussagen machen, wann Sie eine und wann Sie keine Reanimation wünschen. Im Fall von akuten Notsituationen, in denen beispielsweise ein Rettungsdienst oder ein Notarzt involviert sind, kann es aber zu einer Reanimation trotz Patientenverfügung, die eine Reanimation in diesem Fall ausschließt, kommen. 

Der Hintergrund ist die Dringlichkeit. Würden Rettungssanitäter oder Notärzte zuerst beginnen, eine eventuell vorhandene Patientenverfügung ausfindig zu machen, ginge ihnen die notwendige Zeit verloren, in denen sie den Patienten hätten retten können. Somit wird üblicherweise erst geholfen und dann nach den Wünschen recherchiert.

Besondere Bedeutung erhält eine Ablehnung von Reanimation, wenn sich der Patient bereits in einer Lebenssituation befindet, die seinen persönlichen Maßstäben von Lebensqualität nicht mehr gerecht wird. So kann es z.B. sein, dass ein Patient im Zustand einer weit vorangeschrittenen schweren Krankheit lebenserhaltende Maßnahmen beim Auftreten von akuten Komplikationen ablehnt, um sein Leiden verkürzen zu wollen.

Entscheidend hierbei ist natürlich, dass das direkte Umfeld bzw. das Personal der Einrichtung, in der der Patient bereits untergebracht ist, Kenntnis von einer derartigen Verfügung haben. Nur so kann dies gegenüber dem im Notfall eintreffenden medizinischen Personal auch verbindlich dargelegt bzw. gar kein Notfallszenario mehr angestoßen werden. Befindet sich der Patient in einem bereits länger währenden Zustand der Einwilligungsunfähigkeit und hat er eine derartige Ablehnung im Rahmen einer Patientenverfügung rechtswirksam verfügt, liegt es in der Verantwortung von Betreuer bzw. Vorsorgebevollmächtigten entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Welche Schäden nach Reanimation?

Folgeschäden sind nach einer Reanimation möglich. Dazu gehören zum Beispiel Lungenverletzungen, Risse in Organen (Leber, Milz, Zwerchfell), das Einatmen von Mageninhalt, der Einfluss von Blut in den Pleuraspalt (Hämatothorax) oder das Einströmen von Luft in den Pleuraspalt (Pneumothroax).

Wie lange kann man reanimieren ohne Schäden?

Zehn Minuten nachdem Herzstillstand ist ein Mensch nicht mehr zu retten - das galt lange Zeit als Richtlinie. Das stimmt nicht mehr so ganz, erklärt Notfallmediziner Dr. Johannes Wimmer. Tatsächlich hören viele Ärzte nach 20 Minuten mit der Reanimation auf, dabei wäre es besser, es 40 Minuten lang zu versuchen.

Wie geht es nach einer Reanimation weiter?

Behandlung nach einer Reanimation Neben Stabilisierung der Herz-Kreislauf-Funktion und Beatmung wird eine Hypothermie eingeleitet. Die Abkühlung des Organismus unter 36 Grad Celsius zählt derzeit zur besten Therapie nach einer Wiederbelebung, um Gehirnschäden zu reduzieren.

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eine Reanimation zu überleben?

Nach aktuellen Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters erleiden in Deutschland mindestens 60.000 Menschen pro Jahr einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses[4]. Nur etwa 10 Prozent der Betroffenen überleben [4, 5].