Übelkeit, Schwindel, Ohrensausen – schon so manche Medizinerin und mancher Mediziner wurde am OP-Tisch vom eigenen Kreislauf bezwungen. Dabei schürt das Abtreten nicht nur Zweifel an der Facharztwahl, sondern auch Angst vor dem nächsten Einwaschen. Wie beugt man der Synkope vor? Show
Noch eben war die Welt in Ordnung, doch plötzlich wird’s im Kittel heiß. Durchhalten, denke ich, ahne aber schon, was auf mich zukommt. Ein letzter Blick aufs Operationsfeld – Ist der Schritt gerade heikel? Kann ich Klemme und Haken abgeben? – schon übertönt ein tinnitusartiges Geräusch in meinem Ohr die Stimme des Chirurgen, alles dreht sich, ich kapituliere. Ein „Mir ist nicht gut“ genügt, ein „Ich glaub‘, ich muss abtreten“, schon ist die OTA auf Zack und räumt ihr Tischlein aus der Bahn, während Anästhesist und Springer mich auf dem Boden betten. So schnell, wie die Synkope kam, ist sie wieder verflogen; was bleibt, sind Zweifel, Scham und Schuldgefühle. Während ich zum Trinken in den Pausenraum wechsle, verabschiede ich mich innerlich von all den Fachrichtungen, die sich auf dem OP-Plan finden – mal wieder. Dabei sind Kreislaufprobleme am OP-Tisch keine Seltenheit. Nicht nur junge Frauen, auch so manchen gestandenen Chirurgen hat es schon aus den grünen Latschen gehauen. Die Ursachen sind variabel, reichen von niedrigem Blutdruck und Blutzuckerspiegel über Schlafmangel und aktuelle Zyklusphase bis hin zur Angst vor dem Umkippen selbst. Ekel ist eher selten die Ursache. Einen Garant für den perfekten OP-Tag gibt es zwar nicht, dafür eine Reihe simpler Tricks, die dem Kreislauf helfen und ein wenig Sicherheit geben. 1. Ausreichend trinken: Wasser marsch
2. Ausreichend essen: Zucker & Co
3. Der Mundschutz: Die Sache mit dem Atmen
4. Die Venenpumpe: Wenn das Blut versackt
5. Wenn der Übeltäter im eigenen Kopf sitzt
6. Wenn der Kreislauf doch mal streikt
Bis dahin gilt beim Kreislaufkollaps im OP nicht nur „Füße hoch“, sondern vor allem auch: „Kopf hoch“! Was ist wenn jemand umkippt?Eine Synkope ist eine kurze Ohnmacht, auch Kreislaufkollaps genannt. Der Betroffene verliert für wenige Sekunden das Bewusstsein. Meist ist die Ursache eine Mangeldurchblutung des Gehirns. Der Grund dafür ist oft harmlos.
Ist es schlimm wenn man umkippt?In etwa 20 % der Fälle führen Ohnmachten zu Verletzungen (z.B. durch Stürze oder Verkehrsunfälle). Synkopen, die durch Herzrhythmusstörungen verursacht werden, sind besonders gefährlich. Denn mit diesen Herzrhythmusstörungen steigt das Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden.
Was ist der Unterschied zwischen bewusstlos und ohnmächtig?Ein Kollaps oder eine Ohnmacht dauert nur wenige Sekunden und entspricht einer Bewusstseinsstörung. Dabei erlangt die/der Betroffene das Bewusstsein nach wenigen Augenblicken vollständig zurück. Die Bezeichnung Bewusstlosigkeit gilt erst ab einer Dauer von einer Minute.
|