Was ist der unterschied zwischen morphin und fentanyl

Hausarzt MedizinOpioide – die wichtigsten Unterschiede

    • 8 Min.
    • 4. September 2015
    • HA 14/15
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    Zur Behandlung starker Schmerzen kommen Opioide zum Einsatz. Worauf bei der Auswahl einer geeigneten Substanz zu achten ist, lesen Sie in dieser Folge der Serie Schmerz.

    Opioide wirken über verschiedene Untertypen von Opioidrezeptoren sowohl im Zentralnervensystem als auch im peripheren Gewebe. Da jeder Mensch eine andere Ausstattung an Untertypen dieser Opioidrezeptoren hat, ist die Verträglichkeit der unterschiedlichen Opioide bei jedem Menschen anders. Es gilt daher, das für den jeweiligen Patienten am besten geeignete Opioid zu finden und dann auch zu verwenden.

    Nebenwirkungen

    Vor allem in den ersten zwei Wochen der Anwendung ist mit Übelkeit, Erbrechen, Benommenheit und Schwindel zu rechnen. Deshalb sollte in den ersten ein bis zwei Wochen ein Antiemetikum verordnet werden. Haloperidol (z. B. 3 × 5 Tropfen täglich oder 15 Tropfen abends) eignet sich gut, da es direkt an der für die Opioid induzierte Übelkeit verantwortlichen Chemorezeptorentriggerzone wirkt.

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    Abstract

    Bei den Opioiden handelt es sich um eine heterogene Gruppe von Wirkstoffen, deren gemeinsames Merkmal die Bindung an Opioidrezeptoren ist. Unterschiede bestehen insb. in der Affinität zu einzelnen Rezeptor-Subtypen sowie im Hinblick auf den klinischen Effekt der Rezeptorbindung.

    Grundsätzlich werden körpereigene (=endogene) Opioidpeptide von künstlich hergestellten (=semi- bzw. vollsynthetischen) Opioiden unterschieden. Erstere spielen eine wichtige Rolle als Neurotransmitter, letztere können pharmakologisch genutzt oder als Rauschmittel missbraucht werden.

    Hauptwirkung der meisten Opioide ist die Analgesie. Hauptnebenwirkungen sind Übelkeit und Erbrechen sowie eine v.a. bei relativer oder absoluter Überdosierung auftretende Atemdepression. Daneben kann es insb. bei längerfristiger Anwendung zu Obstipation und Toleranzentwicklung bzw. Abhängigkeit kommen (siehe auch: Opioide (Intoxikation und Abhängigkeit).

    Pharmakologisch werden Opioide typischerweise zur Behandlung akuter bzw. chronischer Schmerzen (gemäß dem WHO-Stufenschema) oder im Rahmen einer Allgemeinanästhesie bzw. Analgosedierung eingesetzt. Substanzspezifisch ist jedoch auch eine Anwendung als Peristaltikhemmer (Loperamid), Antitussivum (Codein) oder Antidot (Naloxon, Naltrexon) möglich.

    Wirkstoffe und Dosierungshinweise

    • Einteilung typischerweise nach der Wirkung an den Opioidrezeptoren
      • Schwache vs. starke Agonisten
      • Reine vs. partielle Agonisten
      • Antagonisten
    • Unterscheidung nach primärem Einsatzgebiet möglich
      • Schmerztherapie
      • Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin
    • Überschneidungen und alternative Klassifikationen möglich

    Die Einteilung, Unterscheidung und Klassifikation von Opioiden ist nicht einheitlich definiert!

    Keine Gewähr für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte. Die Angaben erfolgen nach sorgfältigster redaktioneller Recherche. Insbesondere aktuelle Warnhinweise und veränderte Empfehlungen müssen beachtet werden. Soweit nicht anders genannt, beziehen sich die genannten Empfehlungen auf Erwachsene.

    Schwache Agonisten

    Tilidin/Naloxon

    Wirkstoff Tilidin/Naloxon (z.B. Valoron®)
    Applikation
    • p.o.: I.d.R. als Kombinationspräparat mit Naloxon
    Standarddosierung
    • Tilidin/Naloxon 50/4 mg p.o. bis zu 4×/Tag, Tagesmaximaldosis 600 mg
    Indikationen
    • Mittelstarke bis starke akute oder prolongierte Schmerzen bzw. ungenügende Wirksamkeit von Nicht-Opioid-Analgetika und/oder schwächeren Opioiden
      • Stufe II nach WHO-Stufenschema
    • Schmerzen bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen
    Zu beachten
    • Dosierung ist an Schmerzintensität, individuelle Empfindlichkeit, Alter und Gewicht des Patienten anzupassen; grundsätzlich sollte die niedrigste analgetisch wirksame Dosierung gewählt werden
      • Überdosierung siehe: Opioid-Intoxikation
    • Metabolisierung über CYP3A4 und CYP2C19, Dosisreduktion bei gleichzeitiger Anwendung von Inhibitoren erforderlich (z.B. Voriconazol)
    • Nebenwirkungen: Siehe Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
    • Opioid-Abusus in der Anamnese
    • Akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika-, Opioid- oder Psychopharmakaintoxikationen
    • Schädel-Hirn-Trauma, erhöhter intrakranieller Druck
    • Schwere Lungenfunktionsstörungen
      • Atemdepression mit Hypoxie oder Hyperkapnie
      • Obstruktive Erkrankungen der Atemwege
    • Magen-Darm-Passage-Störungen: Abdominelle Erkrankungen wie z.B. akutes Abdomen, paralytischer Ileus, akute Lebererkrankungen, verzögerte Magenentleerung
    • Akutes Abdomen, paralytischer Ileus
    • Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern (inkl. bis 2 Wochen nach Absetzen der MAO-Hemmer-Therapie)
    • Akute Porphyrie
    • Stillzeit
    DANI
    • Keine Dosisanpassung erforderlich
    DALI
    • Keine Dosisanpassung erforderlich
    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
    • Stillzeit: Kontraindikation

    Tramadol

    Wirkstoff Tramadol (z.B. Tramal®, Tramal retard®)
    Applikation
    • p.o.
    • i.v.
    • s.c./i.m.
    Standarddosierung
    • p.o.
      • Tramadol 50–100 mg oder Tramadol retard 100–200 mg 1-0-1
    • i.v.
      • Tramadol 50–100 mg langsam injizieren
    • s.c./i.m.
      • Tramadol 50–100 mg alle 4–6 Std.
    Indikationen
    • Mittelstarke bis starke akute oder prolongierte Schmerzen bzw. ungenügende Wirksamkeit von Nicht-Opioid-Analgetika
      • Stufe II nach WHO-Stufenschema
    Zu beachten
    • Dosierung ist an Schmerzintensität, individuelle Empfindlichkeit, Alter und Gewicht des Patienten anzupassen; grundsätzlich sollte die niedrigste analgetisch wirksame Dosierung gewählt werden
      • Tagesdosis von 400 mg Tramadol sollte im Allgemeinen nicht überschritten werden
      • Überdosierung siehe: Opioid-Intoxikation
    • Nicht verwendbar zur Drogensubstitution
    • Vorsichtige Anwendung bei Komedikation mit SSRI bzw. SNRI
    • Nebenwirkungen: Siehe Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide
      • Häufig Übelkeit und Erbrechen als Nebenwirkung therapielimitierend

    Kontraindikationen

    • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
    • Opioid-Abusus in der Anamnese
    • Akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika-, Opioid- oder Psychopharmakaintoxikationen
    • Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern (inkl. bis 2 Wochen nach Absetzen der MAO-Hemmer-Therapie)
    • Schwer einstellbare Epilepsie
    DANI
    • Niereninsuffizienz: Verlängerte Dosierungsintervalle und/oder Dosisreduktion erwägen
    DALI
    • Leberinsuffizienz: Verlängerte Dosierungsintervalle und/oder Dosisreduktion erwägen
    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Nicht empfohlene Substanz während der Schwangerschaft
    • Stillzeit: Die Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden

    Starke Agonisten (Schmerztherapie)

    Pethidin

    Wirkstoff Pethidin (z.B. Dolantin®)
    Applikation
    • i.v.
    • i.m.
    • s.c.
    Standarddosierung
    • i.v.
      • Einzeldosis: Pethidin 50 mg i.v.
      • Langsame, kontinuierliche i.v. Infusion: 15–35 mg/Std.
    • s.c. oder i.m.: Pethidin 50–150 mg s.c. oder i.m.
    Indikationen
    • Mittelstarke bis starke akute Schmerzen (bzw. ungenügende Wirksamkeit von Nicht-Opioid-Analgetika und/oder schwächeren Opioiden) wie
      • Schwere posttraumatische und postoperative Schmerzzustände
      • Tumorschmerzen
      • Spasmen der glatten Muskulatur (z.B. Nieren- und Gallenkolik)
    • Bei Krampfwehen und Durchtrittsschmerzen in der Geburtshilfe
    • Im Rahmen einer Sedierung bei Bronchoskopie (zusätzlicher antitussiver Effekt)
    Zu beachten
    • Dosierung ist an Schmerzintensität, individuelle Empfindlichkeit, Alter und Gewicht des Patienten anzupassen; grundsätzlich sollte die niedrigste analgetisch wirksame Dosierung gewählt werden
      • Überdosierung siehe: Opioid-Intoxikation
    • Mittel der 2. Wahl für die Therapie chronischer Schmerzen
      • Hohe Neurotoxizität des Hauptmetaboliten Norpethidin → Pethidin sollte nicht über einen längeren Zeitraum angewendet werden
    • Unter der Geburt sollte nur die intramuskuläre Applikation in der niedrigstmöglichen Dosis erfolgen
    • Nebenwirkungen siehe: Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
    • Opioid-Abusus in der Anamnese
    • Akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika-, Opioid- oder Psychopharmakaintoxikationen
    • Schwere Lungenfunktionsstörungen
      • Chronische Ateminsuffizienz
      • Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie
      • Schwere chronisch-obstruktive Lungenerkrankung
      • Cor pulmonale
      • Schweres Bronchialasthma
    • Magen-Darm-Passage-Störungen
      • Paralytischer Ileus
    • Erhöhter Hirndruck
    • Supraventrikuläre Tachykardie
    • Phäochromozytom
    • Konvulsive Zustände wie Status epilepticus
    • Gleichzeitige Verabreichung von MAO-Hemmern inkl. Selegilin bis zu 2 Wochen nach deren Absetzen
    • Diabetische Azidose mit Komagefahr
    • Schwere Leberinsuffizienz
    • Hypothyreoidismus
    • Morbus Addison
    • Kindern unter 1 Jahr
    DANI
    • Niereninsuffizienz: Verlängerte Dosierungsintervalle
    DALI
    • Leberinsuffizienz: Individuelle Dosisreduktion
    • Schwere Leberinsuffizienz: Kontraindikation
    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
    • Stillzeit: Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden

    Piritramid

    Wirkstoff Piritramid (z.B. Dipidolor®)
    Applikation
    • i.m.
    • i.v.
    • s.c.
    Standarddosierung
    • Akute Schmerzzustände bzw. Durchbruchschmerz unter Opioid-Dauertherapie
      • 15–30 mg i.m./s.c. als Einzeldosis, alle 6–8 Std.
      • Wenn rascher Wirkungseintritt erforderlich: 7,5–15 mg als langsame Infusion/Injektion mit max. (10 mg/min), alle 6–8 Std.
    Indikationen
    • Starke und stärkste Schmerzen
    Zu beachten
    • Dosierung ist an Schmerzintensität, individuelle Empfindlichkeit, Alter und Gewicht des Patienten anzupassen; grundsätzlich sollte die niedrigste analgetisch wirksame Dosierung gewählt werden
      • Überdosierung siehe: Opioid-Intoxikation
      • Vorsicht bei Hypothyreose, Nebennierenrindeninsuffizienz, Prostatahypertrophie und Schock, eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion, eingeschränkter Atemfunktion
      • Vorsicht bei Gallenwegserkrankungen, obstruktiven und entzündlichen Darmerkrankungen, Phäochromozytom und Pankreatitis
    • Risiko der Akkumulation: Dosiserhöhungen nur vorsichtig durchführen
      • μ-Opioidantagonist (z.B. Naloxon) bereithalten
    • Bradykardie möglich: Vorsichtige Anwendung bei Bradyarrhythmie, zunächst niedrige Dosierung anwenden und engmaschig überwachen!
    • Nebenwirkungen siehe: Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
    • Atemdepression
    • Komatöse Zustände
    • Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern (inkl. bis 2 Wochen nach Absetzen der MAO-Hemmer-Therapie)
    • Kinder <1 Jahr
    DANI
    • Bei Nieren- und/oder Leberinsuffizienz
      • Anfängliche Dosisreduktion
      • Vorsichtige Ein- und Aufdosierung
    DALI
    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
    • Stillzeit: Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden

    Morphin

    Wirkstoff Morphin (z.B. MST®)
    Applikation
    • p.o.
    • s.c./i.m.
    • i.v.
    Standarddosierung
    • p.o.
      • Morphin retard 10–20 mg p.o. 1-0-1
      • Bei ungenügender Wirksamkeit oder Zunahme der Schmerzen: Steigerung der Dosis, bis eine ausreichende Analgesie erreicht ist
    • s.c./i.m.
      • Morphin 5–10 mg i.m. oder s.c. alle 4–6 Std.
    • i.v.
      • Morphin 2–10 mg i.v. langsam injizieren
      • Kontinuierliche Infusion: Initial Morphin 1–2 mg/Std. i.v. (i.d.R. Perfusor mit 1 mg/mL)
    Indikationen
    • Mittelstarke bis stark prolongierte Schmerzen bzw. ungenügende Wirksamkeit von Nicht-Opioid-Analgetika und/oder schwächeren Opioiden (Stufe III nach WHO-Stufenschema)
      • Chronische Schmerzen
      • Prämedikation in der Anästhesie
      • Analgosedierung
    Zu beachten
    • Dosierung ist an Schmerzintensität, individuelle Empfindlichkeit, Alter und Gewicht des Patienten anzupassen; grundsätzlich sollte die niedrigste analgetisch wirksame Dosierung gewählt werden
      • Tagesdosis von 100 mg Morphin sollte im Allgemeinen nicht überschritten werden
      • Überdosierung siehe: Opioid-Intoxikation
    • Bei Umstellung von parenteral auf oral ist mit einem zwei- bis dreimal höheren Bedarf an Morphin zu rechnen
    • Bei höherem Lebensalter, Nieren- bzw. Leberinsuffizienz, Hypothyreose oder Prostatahypertrophie sind meist niedrigere Dosen wirksam
    • Für die Umstellung auf ein anderes Opioid siehe: Morphin-Äquivalenzdosierungen
    • Nebenwirkungen siehe: Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
    • Opioid-Abusus in der Anamnese
    • Akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika-, Opioid- oder Psychopharmakaintoxikationen
    • Schädel-Hirn-Trauma und erhöhter intrakranieller Druck
    • Schwere Lungenfunktionsstörungen
      • Atemdepression mit Hypoxie oder Hyperkapnie
      • Obstruktive Erkrankungen der Atemwege
    • Magen-Darm-Passage-Störungen: Abdominelle Erkrankungen wie z.B. akutes Abdomen, paralytischer Ileus, akute Lebererkrankungen, verzögerte Magenentleerung
    • Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern
    • Kinder unter 1 Jahr
    DANI
    • Niereninsuffizienz: Meist bereits niedrigere Dosen wirksam
    DALI
    • Leberinsuffizienz: Meist bereits niedrigere Dosen wirksam
    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
    • Stillzeit: Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden

    Oxycodon

    Wirkstoff Oxycodon (z.B. Oxygesic®)
    Applikation
    • p.o.
    • i.v., s.c.
    Standarddosierung
    • Initial Oxycodon 10 mg p.o. 1-0-1
    Indikationen
    • Mittelstarke bis starke Schmerzen bzw. ungenügende Wirksamkeit von Nicht-Opioid-Analgetika und/oder schwächeren Opioiden (Stufe III nach WHO-Stufenschema)
    Zu beachten
    • Dosierung ist an Schmerzintensität, individuelle Empfindlichkeit, Alter und Gewicht des Patienten anzupassen; grundsätzlich sollte die niedrigste analgetisch wirksame Dosierung gewählt werden
      • Korrekte Dosierung: Ausreichende Kontrolle der Schmerzen bei 2× täglicher Gabe; individuell kann auch eine Dosisaufteilung in 3–4 Einzelgaben/Tag erforderlich bzw. sinnvoll sein
      • Überdosierung siehe: Opioid-Intoxikation
    • Falls eine Opioidtherapie nicht länger angezeigt ist, sollte die Therapie ausschleichend beendet werden
    • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen
    • Für die Umstellung auf ein anderes Opioid siehe: Morphin-Äquivalenzdosierungen
    • Nebenwirkungen siehe: Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
    • Opioid-Abusus in der Anamnese
    • Akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika-, Opioid- oder Psychopharmakaintoxikationen
    • Schwere Lungenfunktionsstörungen
      • Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie
      • Schwere chronisch-obstruktive Lungenerkrankung
      • Cor pulmonale
      • Schweres Bronchialasthma
    • Magen-Darm-Passage-Störungen
      • Paralytischer Ileus
    • Stillzeit
    DANI
    • GFR <30 mL/min: Dosisreduktion und vorsichtige Steigerung unter engmaschiger Kontrolle der Nierenparameter
      • Therapiebeginn vorsichtig: Oxycodon 5 mg p.o. 1-0-1
    DALI
    • Mittlere bis schwere Leberinsuffizienz (Child B und C): Dosisreduktion und vorsichtige Steigerung unter engmaschiger Kontrolle der Leberparameter

    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
    • Stillzeit: Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden

    Oxycodon-Naloxon-Kombinationspräparate

    Wirkstoff

    Oxycodon/Naloxon (z.B. Targin®, verschiedene Generika)

    Applikation
    • p.o.
    Standarddosierung
    • Oxycodon/Naloxon 10 mg/5 mg p.o. alle 12 Std., Tagesmaximaldosis 160 mg/80 mg, bei Nicht-Tumorschmerzen Tagesmaximaldosis 40 mg/20 mg
      • Schema zur Dosiserhöhung
    Indikationen
    • Starke bis sehr starke Schmerzen, die nur mit Opioidanalgetika angemessen behandelt werden können (Stufe III nach WHO-Stufenschema)
      • Prävention einer Obstipation im Rahmen einer dauerhaften Schmerztherapie
    Zu beachten
    • Dosierung ist an Schmerzintensität, individuelle Empfindlichkeit, Alter und Gewicht des Patienten anzupassen; grundsätzlich sollte die niedrigste analgetisch wirksame Dosierung gewählt werden
      • Korrekte Dosierung: Ausreichende Kontrolle der Schmerzen bei 2× täglicher Gabe; individuell kann auch eine Dosisaufteilung in 3–4 Einzelgaben/Tag erforderlich bzw. sinnvoll sein
      • Überdosierung siehe: Opioid-Intoxikation
    • Bei schweren Leberfunktionsstörungen kann ein verminderter Abbau des Naloxons in der Leber auch zu einer zentralen Opioid-Blockade führen
    • Nebenwirkungen siehe: Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide
      • Geringere Obstipation durch Blockade der peripheren Opioidwirkung am Darm (durch Naloxon) ohne Verminderung der zentral analgesierenden Effekte

    Kontraindikationen

    • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
    • Opioid-Abusus in der Anamnese
    • Akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika-, Opioid- oder Psychopharmakaintoxikationen
    • Schwere Lungenfunktionsstörungen
      • Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie
      • Schwere chronisch-obstruktive Lungenerkrankung
      • Cor pulmonale
      • Schweres Bronchialasthma
    • Magen-Darm-Passage-Störungen
      • Paralytischer Ileus
    • Stillzeit
    • Mittlere bis schwere Leberfunktionsstörung
    • Hereditäre Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel und Glucose-Galactose-Malabsorption
    • Kinder und Jugendliche (Zulassung ab 18 Jahren)
    DANI
    • Bei Niereninsuffizienz vorsichtige Anwendung und sorgsame medizinische Überwachung
    DALI
    • Bei leichter Leberfunktionsstörung vorsichtige Anwendung, bei mittlerer und schwerer Leberfunktionsstörung kontraindiziert
    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Bei strenger Indikationsstellung kurzfristig anwendbar, kann neonatale Entzugssymptomatik und Atemdepression hervorrufen, Paracetamol, Tramadol oder Buprenorphin sind zu bevorzugen
    • Stillzeit: Kontraindiziert

    Hydromorphon

    Wirkstoff Hydromorphon (z.B. Palladon®, Jurnista®)
    Applikation
    • p.o. (es stehen sowohl retardierte als auch unretardierte Präparationen zur Verfügung)
    • s.c.
    • i.v.
    Standarddosierung
    • p.o.
      • Hydromorphon retardiert (z.B. Palladon®) 4 mg p.o. 1-0-1, ggf. Dosissteigerung um 4–8 mg/Tag bei nicht suffizienter Analgesie
        • Alternativ spez. Zubereitung zur 1× täglichen Einnahme: Jurnista®4 mg p.o. 1-0-0, ggf. Dosissteigerung auf max. 32 mg/Tag möglich
      • Hydromorphon unretardiert (z.B. Palladon akut®) 1,3–2,6 mg p.o. als Einmalgabe bei akuten Schmerzzuständen bzw. Durchbruchschmerzen unter einer Dauertherapie mit retardierten Hydromorphon-Präparaten
    • s.c./i.v.
      • Hydromorphon (z.B. Palladon®) 1–2 mg s.c. alle 3–6 Std.
    Indikationen
    • Mittelstarke bis starke Schmerzen bzw. ungenügende Wirksamkeit von Nicht-Opioid-Analgetika und/oder schwächeren Opioiden (Stufe III nach WHO-Stufenschema)
    Zu beachten
    • Dosierung ist an Schmerzintensität, individuelle Empfindlichkeit, Alter und Gewicht des Patienten anzupassen; grundsätzlich sollte die niedrigste analgetisch wirksame Dosierung gewählt werden
      • Überdosierung siehe: Opioid-Intoxikation
    • Im Vergleich zu Morphin weniger aktive Metabolite und weniger Akkumulation bei Niereninsuffizienz
    • Anwendung im Rahmen einer patientenkontrollierten Analgesie (PCA) möglich und verbreitet
    • Für die Umstellung auf ein anderes Opioid siehe: Morphin-Äquivalenzdosierungen
    • Nebenwirkungen siehe: Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
    • Opioid-Abusus in der Anamnese
    • Akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika-, Opioid- oder Psychopharmakaintoxikationen
    • Schädel-Hirn-Trauma und erhöhter intrakranieller Druck
    • Schwere Lungenfunktionsstörungen
      • Atemdepression mit Hypoxie oder Hyperkapnie
      • Obstruktive Erkrankungen der Atemwege
    • Magen-Darm-Passage-Störungen: Abdominelle Erkrankungen wie z.B. akutes Abdomen, paralytischer Ileus, akute Lebererkrankungen, verzögerte Magenentleerung
    • Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern
    • Kinder unter 1 Jahr
    DANI
    • Niereninsuffizienz: I.d.R. sind bereits niedrigere Dosen wirksam, vorsichtige Ein- und Aufdosierung empfohlen
    DALI
    • Leberinsuffizienz: I.d.R. sind bereits niedrigere Dosen wirksam, vorsichtige Ein- und Aufdosierung empfohlen
    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Kurzfristige Anwendung unter strenger Risiko-Nutzen-Abwägung möglich
    • Stillzeit: Kurzfristige Anwendung unter strenger Risiko-Nutzen-Abwägung möglich

    Starke Agonisten (Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin)

    Alfentanil [1][2][3]

    Wirkstoff Alfentanil (z.B. Rapifen®, verschiedene Generika)
    Applikation
    • i.v. (Bolusgabe oder kontinuierlich über eine Spritzenpumpe)
    Standarddosierung
    • Allgemeinanästhesie [4]
      • Narkoseeinleitung: 10–25 μg/kgKG i.v. als langsame Bolusgabe (bei Adipositas nach LBW)
      • Aufrechterhaltung der Narkose: 10–15 μg/kgKG i.v. als repetitive Bolusgabe oder 15–45 μg/kgKG/h i.v. als kontinuierliche Gabe
    Indikationen
    • Einleitung und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie bei Erwachsenen und Kindern (keine Altersbeschränkung)
    Zu beachten
    • Verfügbare Wirkstoffkonzentration: 0,5 mg/mL
    • Dosisreduktion empfohlen bei
      • Lebensalter >65 Jahre
      • Reduziertem Allgemeinzustand
    • Metabolisierung hauptsächlich über CYP3A4: Vorsicht bei Vorbehandlung mit
      • CYP3A4-Inhibitoren
      • CYP3A4-Induktoren
    • Schneller Wirkeintritt, daher insb. bei Bolusgabe erhöhtes Risiko für
      • Thoraxrigidität
      • Bradykardie bis Asystolie
    • Nebenwirkungen: Siehe Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Absolut: Bekannte oder vermutete Überempfindlichkeit bzw. Allergie gegen Alfentanil (oder sonstige Medikamentenbestandteile)
    DANI
    • Niereninsuffizienz: Individuelle Dosisreduktion aufgrund der potenziell veränderten Pharmakokinetik
    DALI
    • Leberinsuffizienz: Individuelle Dosisreduktion aufgrund der potenziell veränderten Pharmakokinetik

    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Anwendung während der gesamten Schwangerschaft möglich, perinatal strenge Indikationsstellung [5]
      • Siehe auch: Anästhesierelevante Medikamente in der Schwangerschaft
    • Stillzeit: Anwendung möglich, Stillpause erwägen [5][6][7]

    Fentanyl [1][2][8]

    Wirkstoff Fentanyl (z.B. Abstral®, Actiq®, Effentora®, Instanyl®, PecFent®, Durogesic®, Matrifen®, verschiedene Generika)
    Applikation
    • i.v. (Bolusgabe oder kontinuierlich über eine Spritzenpumpe)
    • mukosal (Bolusgabe)
      • oral
      • sublingual
      • buccal
      • nasal
    • transdermal (kontinuierlich über ein Pflaster)
    • epi- bzw. peridural (Bolusgabe oder mittels PCEA)
    • intrathekal (Bolusgabe)
    • s.c. (kontinuierlich über eine Spritzenpumpe) [9][10]
    • i.m. (Bolusgabe)
    Standarddosierung
    • Allgemeinanästhesie [4]
      • Narkoseeinleitung: 2–4 μg/kgKG i.v. (bei Adipositas nach LBW [11]) als langsame Bolusgabe
      • Aufrechterhaltung der Narkose: 1–2 μg/kgKG i.v. als repetitive Bolusgabe oder 1–5 μg/kgKG/h i.v. als kontinuierliche Gabe (bei Adipositas jeweils nach LBW [11])
    • Regionalanästhesie
      • Periduralanästhesie: Lokale Standards beachten [12]
      • Spinalanästhesie: Lokale Standards beachten [12][13]
      • Periphere Regionalanästhesie: Individuelle Indikationsstellung
    • Analgesie
      • Schmerztherapie
        • Akute postoperative Schmerzen: PCIA [14][15]
        • Chronische Schmerzen: Individuelle Dosierung unter Beachtung des WHO-Stufenschemas
      • Notfallmedizin: 0,6–2,5 μg/kgKG i.v. bzw. i.o. als langsame Bolusgabe oder 1–2 μg/kgKG intranasal [16][17]
      • Intensivmedizin: 1–10 μg/kgKG/h i.v. als kontinuierliche Gabe [18][19][20]
    Indikationen
    • Einleitung und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie bei Erwachsenen und Kindern (keine Altersbeschränkung)
    • Behandlung akuter und chronischer Schmerzen bei Erwachsenen und Kindern (applikationsabhängige Altersbeschränkung)
    • Analgesie bzw. Analgosedierung in der Intensivmedizin bei Erwachsenen und Kindern (keine Altersbeschränkung) [21]
    Zu beachten
    • Verfügbare Wirkstoffkonzentrationen
      • Injektionslösung: 0,05 mg/mL
      • Tablette: 100 / 200 / 300 / 400 / 600 / 800 / 1200 / 1600 μg
      • Nasenspray: 50 / 100 / 200 / 400 μg/Sprühstoß
      • Pflaster: 12 / 25 / 37,5 / 50 / 75 / 100 / 150 μg/h
    • Dosisreduktion empfohlen bei
      • Lebensalter >65 Jahre
      • Reduziertem Allgemeinzustand
    • Metabolisierung hauptsächlich über CYP3A4: Vorsicht bei Vorbehandlung mit
      • CYP3A4-Inhibitoren
      • CYP3A4-Induktoren
    • Risiko eines serotonergen Syndroms bei Kombination mit SSRI, SNRI und MAO-Hemmern
    • Nebenwirkungen: Siehe Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Absolut
      • Bekannte oder vermutete Überempfindlichkeit bzw. Allergie gegen Fentanyl oder andere Opioide (oder sonstige Medikamentenbestandteile)
      • Injektionslösung: Geplante intraoperative Herdlokalisation bei bekannter Epilepsie
      • Tablette, Nasenspray: Risiko für schwere Atemdepression, obstruktive Lungenerkrankungen, Schmerztherapie außerhalb von Tumor-Durchbruchschmerzen
      • Pflaster: Schwere Atemdepression, Therapie akuter Schmerzen
    • Bei epi- bzw. periduraler und intrathekaler Anwendung zusätzlich zu beachten: Allgemeine Kontraindikationen für rückenmarksnahe Regionalanästhesieverfahren
    DANI
    • Niereninsuffizienz: Individuelle Dosisreduktion aufgrund der potenziell veränderten Pharmakokinetik
    DALI
    • Leberinsuffizienz: Individuelle Dosisreduktion aufgrund der potenziell veränderten Pharmakokinetik

    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Anwendung während der gesamten Schwangerschaft möglich, perinatal strenge Indikationsstellung [21][22]
      • Siehe auch: Anästhesierelevante Medikamente in der Schwangerschaft
    • Stillzeit: Anwendung möglich, Dauer der empfohlenen Stillpause abhängig von der Art der Anwendung
      • Bei einmaliger bzw. kurzzeitiger Anwendung: Stillpause erwägen [6][7][22][23]
      • Bei dauerhafter Anwendung: Individuelle Entscheidung nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung [22]

    Sufentanil [1][2][24]

    Wirkstoff Sufentanil (z.B. Sufenta®, Zalviso®, verschiedene Generika)
    Applikation
    • i.v. (Bolusgabe oder kontinuierlich über eine Spritzenpumpe)
    • epi- bzw. peridural (Bolusgabe oder mittels PCEA)
    • intrathekal (Bolusgabe) [13]
    • mukosal
      • nasal (Bolusgabe) [16][25]
      • sublingual (Bolusgabe) [26]
    Standarddosierung
    • Allgemeinanästhesie [4]
      • Narkoseeinleitung: 0,2–0,5 μg/kgKG i.v. (bei Adipositas nach LBW oder IBW) als langsame Bolusgabe
      • Aufrechterhaltung der Narkose: 0,1–0,2 μg/kgKG i.v. als repetitive Bolusgabe oder 0,3–1,5 μg/kgKG/h i.v. als kontinuierliche Gabe
    • Regionalanästhesie
      • Periduralanästhesie: Lokale Standards beachten [12]
      • Spinalanästhesie: Lokale Standards beachten [12][13]
    • Analgesie
      • Intensivmedizin: 0,2–1,0 μg/kgKG/h i.v. als kontinuierliche Gabe (zusätzliche Bolusgaben von 10 μg bei akutem Bedarf möglich) [19][20][21][27]
    Indikationen
    • Einleitung und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie bei Erwachsenen und Kindern ≥1 Monat
    • Rückenmarksnahe Regionalanästhesie (als Adjuvans) bei Erwachsenen und Kindern ≥1 Jahr
    • Analgesie bzw. Analgosedierung in der Intensivmedizin bei Erwachsenen [21]
    Zu beachten
    • Verfügbare Wirkstoffkonzentrationen
      • Injektionslösung: 5 und 50 μg/mL
      • Sublingualtablette: Sufentanil 15 μg
    • Dosisreduktion empfohlen bei
      • Lebensalter >65 Jahre
      • Reduziertem Allgemeinzustand
    • Vorsichtige Anwendung bei SHT bzw. erhöhtem Hirndruck
    • Auslösen von Husten bei der Narkoseeinleitung möglich (insb. bei schneller Bolusgabe)
    • Metabolisierung hauptsächlich über CYP3A4: Vorsicht bei Vorbehandlung mit
      • CYP3A4-Inhibitoren
      • CYP3A4-Induktoren
    • Risiko eines serotonergen Syndroms bei Kombination mit SSRI, SNRI und MAO-Hemmern
    • Nebenwirkungen: Siehe Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Absolut
      • Bekannte oder vermutete Überempfindlichkeit bzw. Allergie gegen Sufentanil (oder sonstige Medikamentenbestandteile)
      • Zustände mit streng zu vermeidender Dämpfung des Atemzentrums
      • Injektionslösung: Akute hepatische Porphyrie
    • Bei epi- bzw. periduraler und intrathekaler Anwendung zusätzlich zu beachten: Allgemeine Kontraindikationen für rückenmarksnahe Regionalanästhesieverfahren
    DANI
    • Niereninsuffizienz: Individuelle Dosisreduktion aufgrund der potenziell veränderten Pharmakokinetik
    DALI
    • Leberinsuffizienz: Individuelle Dosisreduktion aufgrund der potenziell veränderten Pharmakokinetik
    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Anwendung während der gesamten Schwangerschaft möglich, perinatal strenge Indikationsstellung [21][28]
      • Siehe auch: Anästhesierelevante Medikamente in der Schwangerschaft
    • Stillzeit: Anwendung möglich, Stillpause erwägen [7][28]

    Remifentanil [1][2][29][30]

    Wirkstoff Remifentanil (z.B. Ultiva®, verschiedene Generika)
    Applikation
    • i.v. (Bolusgabe oder kontinuierlich, jeweils über eine Spritzenpumpe)
    Standarddosierung
    • Allgemeinanästhesie [4]
      • Narkoseeinleitung: 0,5–1 μg/kgKG i.v. als langsame Bolusgabe über 30–60 s oder 0,5–1 μg/kgKG/min (≙ 30–60 μg/kgKG/h) als kontinuierliche Gabe über 8–10 min (bei Adipositas jeweils nach LBW [11])
        • Einstellung bei TCI: 3–8 ng/mL (Blut-Zielkonzentration)
      • Aufrechterhaltung der Narkose: 0,1–0,5 μg/kgKG/min (≙ 6–30 μg/kgKG/h) i.v. als kontinuierliche Gabe
        • Einstellung zur ergänzenden Analgesie bei erhaltener Spontanatmung: 0,025–0,1 μg/kgKG/min i.v. (≙ 1,5–6 μg/kgKG/h) als kontinuierliche Gabe
        • Einstellung bei TCI: 3–15 ng/mL (Blut-Zielkonzentration)
    • Analgesie
      • Intensivmedizin: Beginn mit 0,1–0,15 μg/kgKG/min (≙ 6–9 μg/kgKG/h) i.v. als kontinuierliche Gabe, dann individuelle Dosisanpassung
      • Geburtshilfe: Lokale Standards beachten [13]
    Indikationen
    • Einleitung und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie bei Erwachsenen und Kindern ≥12 Jahren
    • Analgesie bzw. Analgosedierung in der Intensivmedizin bei mechanisch beatmeten Erwachsenen [21]
    Zu beachten
    • Verfügbare Wirkstoffkonzentrationen
      • Ausgangssubstanz: 1 / 2 / 5 mg als lyophilisiertes Pulver mit Glycinzusatz
      • Infusionslösung: 20 / 40 / 100 μg/mL (lokale Standards beachten)
    • Dosisreduktion empfohlen bei
      • Lebensalter >65 Jahre
      • Reduziertem Allgemeinzustand
    • Konstante kontextsensitive HWZ
      • Auch bei sehr langen Eingriffen sehr gut steuerbar
      • Nicht geeignet für die postoperative Analgesie
    • Schneller Wirkeintritt, daher insb. bei Bolusgabe erhöhtes Risiko für
      • Thoraxrigidität
      • Bradykardie bis Asystolie
    • Anwendung mittels Target Controlled Infusion (TCI) möglich
    • Teilweise opioid-induzierte Hyperalgesie nach kontinuierlicher Gabe [31][32]
    • Nebenwirkungen: Siehe Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Absolut: Bekannte oder vermutete Überempfindlichkeit bzw. Allergie gegen Remifentanil (oder sonstige Medikamentenbestandteile sowie Fentanyl-Analoga)
    DANI
    • Niereninsuffizienz: Keine Dosisanpassung erforderlich aufgrund der organunabhängigen Elimination
    DALI
    • Leberinsuffizienz: Keine Dosisanpassung erforderlich aufgrund der organunabhängigen Elimination

    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Anwendung während der gesamten Schwangerschaft möglich, perinatal strenge Indikationsstellung [21][33][34]
      • Siehe auch: Anästhesierelevante Medikamente in der Schwangerschaft
    • Stillzeit: Anwendung möglich, Stillpause erwägen [6][7][34]

    Partielle Agonisten

    Buprenorphin

    Wirkstoff Buprenorphin (z.B. Temgesic®)
    Applikation
    • sublingual/buccal (z.B. als Sublingual-Tabletten)
    • i.v./i.m.
    • transdermal
    Standarddosierung
    • Akute Schmerzzustände bzw. Durchbruchschmerz unter Opioid-Dauertherapie
      • Buprenorphin 0,4 mg sublingual alle 6–8 Std., nach Bedarf Intervall ggf. verkürzen
      • Buprenorphin 0,3–0,6 mg i.v. oder i.m. alle 6–8 Std., nach Bedarf Intervall ggf. verkürzen
    • Chronische Schmerzen
      • Buprenorphin als transdermales Matrixpflaster in den Dosierungsstufen 37,5 μg/Std., 52,5 μg/Std. oder 70 μg/Std., Pflasterwechsel alle 72–96 Std.
    Indikationen
    • Mittelstarke bis starke Schmerzen wie chronische Schmerzen, Tumorschmerz und postoperative Schmerzen (Stufe III nach WHO-Stufenschema) bzw. ungenügende Wirksamkeit von Nicht-Opioid-Analgetika und/oder schwächeren Opioiden
    Zu beachten
    • Buprenorphin hat eine höhere Rezeptoraffinität als Opioide mit einer höheren Potenz (z.B. Fentanyl), so dass bei gleichzeitiger Gabe die Wirkung des höher-potenten Opioids ausbleiben würde
    • Dosierung ist an Schmerzintensität, individuelle Empfindlichkeit, Alter und Gewicht des Patienten anzupassen; grundsätzlich sollte die niedrigste analgetisch wirksame Dosierung gewählt werden
      • Überdosierung siehe: Opioid-Intoxikation
    • Resorption kann individuell stark variieren, bei warmer Haut ist sie z.B. gesteigert
      • Wirkungsverlust nach 2 Tagen möglich, wenn objektivierbar kann eine Verkürzung des Pflasterwechsel-Intervalls erwogen werden
    • CAVE: Eine Buprenorphin-Intoxikation lässt sich aufgrund der hohen Rezeptoraffinität nicht durch nachträgliche Gabe von Naloxon antagonisieren!
      • Bei Intoxikation kann der Einsatz des Analeptikums Doxapram erforderlich werden
    • Nebenwirkungen: Siehe Allgemeine Nebenwirkungen der Opioide

    Kontraindikationen

    • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe
    • Opioid-Abusus in der Anamnese
    • Akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika-, Opioid- oder Psychopharmakaintoxikationen
    • Erhöhter intrakranieller Druck
    • Schwere respiratorische Insuffizienz
    • Schwere Leberinsuffizienz
    DANI
    • GFR <30 mL/min: Vorsichtige Dosierung unter engmaschiger Kontrolle der Retentionsparameter
    DALI
    • Schwere Leberinsuffizienz: Kontraindikation

    Gravidität/Stillzeit
    • Gravidität: Nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eingeschränkt verwendbar
    • Stillzeit: Die Substanz sollte in der Stillzeit nicht verwendet werden

    Wirkstärke und Äquivalente von Opioiden

    Allgemeines [36]

    • Analgetische Potenz: Einschätzung der relativen Wirkstärke einzelner Opioide im Vergleich zu Morphin
      • Morphin (p.o.) hat Referenzwert 1
      • Höhere analgetische Potenz erfordert eine niedrigere Dosis zum Erreichen derselben Analgesie
    • Morphin-Äquivalenzdosierung: Dosis eines Opioids mit der gleichen analgetischen Wirkung wie eine vorgegebene Dosis Morphin
      • Angaben zu Äquivalenzdosierungen variieren in der Literatur
      • Äquivalenzdosierungen z.T. nicht streng linear [37]
      • Umrechnungstabellen nur zur Orientierung gedacht
      • Individuelle Begebenheiten beachten
    • Opioidrotation: Umstellung einer Opioid-Medikation auf ein anderes Opioid mit dem gleichen Wirkmechanismus [38]
      • Indikationen
        • Inadäquate Analgesie einer bestehenden Medikation
        • Therapieresistente Nebenwirkungen
        • Reaktionen auf die Anwendungsform (bspw. Hautirritation bei transdermaler Anwendung)
        • Medikamenteninteraktionen
        • Neu aufgetretene oder verstärkte Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
      • Durchführung: Umstellung der Darreichungsform und/oder Umstellung des Wirkstoffs
      • Beachte [39]
        • Individuelle Variabilität in der Wirkung einzelner Substanzen
        • Gabe eines neuen Opioids in reduzierter Dosis
        • Umstellung opioidgewöhnter Personen erfordert schmerz- bzw. suchttherapeutische Erfahrung
        • Siehe auch: Äquivalenzdosierungen nicht-parenteral verabreichter Opioide

    In der Literatur gibt es teils sehr unterschiedliche Angaben zu den Äquivalenzdosierungen!

    Bei opioidgewöhnten Personen sollte eine Umstellung möglichst durch schmerztherapeutisch bzw. suchtmedizinisch erfahrenes ärztliches Personal durchgeführt werden!

    Analgetische Potenz gängiger Opioide

    Orientierende analgetische Potenz gängiger Opioide
    WirkstoffPotenz im Vergleich zu
    Morphin p.o. Morphin i.v. [40]
    Sufentanil i.v. [24][40]

    1.000

    333

    Remifentanil i.v. [40]

    100

    33

    Fentanyl i.v. oder transdermal [8][38][41][42]

    100

    33

    Buprenorphin transdermal [38][43]

    80

    27

    Alfentanil i.v. [42][44]

    15

    5

    Hydromorphon i.v. [45][46]15 5
    Hydromorphon p.o. [38][47]

    7,5

    2,5

    Levomethadon p.o. [37][48][49]

    5–12

    1,6–4

    Oxycodon i.v. [38][50]4 1,3
    Piritramid i.v. oder s.c. [40][51]

    2

    0,7

    Oxycodon p.o. [38][52]

    2

    0,7

    Tapentadol p.o. [38]

    0,4

    0,13

    Dihydrocodein p.o. [53][54]0,166 0,06
    Pethidin rektal [42][54]0,125 0,04
    Tramadol p.o. [38][55]

    0,1

    0,03

    Tilidin/Naloxon p.o. [38]

    0,1

    0,03

    Äquivalenzdosierungen nicht-parenteral verabreichter Opioide (Äquivalenzdosis)

    Äquivalenzdosierungen nicht-parenteral verabreichter Opioide [38]
    Wirkstoff Beispieldosierungen
    Morphin p.o. [54][56]

    10 mg

    15 mg

    20 mg

    30 mg

    60 mg

    90 mg

    120 mg

    Fentanyl TTS [8]

    12,5 μg/h

    25 μg/h

    37,5 μg/h

    50 μg/h

    Buprenorphin TTS [43]

    5 μg/h

    10 μg/h

    15 μg/h

    35 μg/h

    52,5 μg/h

    70 μg/h

    Buprenorphin sublingual [57]

    0,2 mg

    0,4 mg

    0,8 mg

    1,2 mg

    1,6 mg

    Hydromorphon p.o. [47]

    2 mg

    4 mg

    8 mg

    12 mg

    16 mg

    Levomethadon p.o. [37][48][49]

    2,5 mg (0,5 mL)

    3,75 mg (0,75 mL)

    5 mg (1 mL)

    7,5 mg (1,5 mL)

    12,5 mg (2,5 mL)

    15 mg (3 mL)

    20 mg (4 mL)

    Oxycodon p.o. [52]

    5 mg

    10 mg

    15 mg

    30 mg

    45 mg

    60 mg

    Tapentadol p.o. [58]

    25 mg

    50 mg

    75 mg

    150 mg

    225 mg

    300 mg

    Dihydrocodein p.o. [53][54]

    60 mg

    90 mg

    120 mg

    180 mg

    Pethidin rektal [54][59]

    100 mg

    200 mg

    400 mg

    Tramadol p.o. [55]

    100 mg

    150 mg

    200 mg

    300 mg

    Tilidin/Naloxon p.o. [60]

    100 mg

    150 mg

    200 mg

    300 mg

    600 mg

    Die angegebenen Äquivalenzdosierungen dienen lediglich der Orientierung und unterliegen inter- und intraindividuellen Unterschieden!

    Übersicht

    Gebräuchliche Opioid-Analgetika in der Schmerztherapie

    Buprenorphin hat eine höhere Rezeptoraffinität als Opioide mit einer höheren Potenz (z.B. Fentanyl), sodass bei gleichzeitiger Gabe die Wirkung des höher-potenten Opioids ausbleiben würde! Naloxon und Naltrexon können Buprenorphin nicht antagonisieren, da es die höchste Rezeptoraffinität hat!

    • Begrifflichkeiten
      • Maximal erreichbare Analgesie
      • Analgetische Potenz
        • Sufentanil > Fentanyl > Levomethadon > Oxycodon > Morphin > Dihydrocodein > Tramadol
        • Siehe auch: Wirkstärke und Äquivalente von Opioiden

    Opioid-Analgetika in der Anästhesie

    Opioid-Analgetika in der Anästhesie
    Opioid Analgetische Potenz WirkdauerWichtige Fakten
    Fentanyl
    • 100-fach
    • 20–30 min
    • Leitsubstanz der Opioid-Analgetika in der Anästhesie
    • Starke Lipophilie
      • Rasche Anflutung ins ZNS
      • Deutliche Kumulation bei kontinuierlicher Zufuhr
    • Applikation: Auch als Fentanylpflaster in der Therapie chronischer Schmerzen einsetzbar
    Remifentanil
    • 100-fach
    • 3–4 min
    • Inaktivierung durch unspezifische Esterasen im Blut
      • Sehr kurze Wirkdauer
      • Keine Kumulation, kein Überhang nach der Narkose
      • Keine Dosisanpassung bei Leber-/Niereninsuffizienz erforderlich
    Sufentanil
    • 1.000-fach
    • 30–45 min
    • Höchste analgetische Potenz aller in der Humanmedizin zugelassenen Opioide
    • Ähnliche Lipophilie wie Fentanyl mit ähnlicher Pharmakodynamik
      • Die Kumulation ist etwas geringer ausgeprägt
    Alfentanil
    • 15-fach
    • <10 min
    • Geringere Lipophilie als Fentanyl
      • Trotz geringer Lipophilie rasche Anflutung, da Alfentanil besser die Zellmembran passieren kann
      • Geringere Kumulationsgefahr → Gute Steuerbarkeit

    Nicht zentral wirksame Opioide

    • Loperamid
      • Pharmakokinetik
        • Geringe Bioverfügbarkeit
        • Nicht ZNS-gängig
      • Pharmakodynamik
        • Potenter μ-Rezeptoragonist am Plexus myentericus des Darms
        • Obstipierender Effekt durch
          • Hemmung der propulsiven Peristaltik, Erhöhung des Analsphinktertonus
          • Hemmung der Flüssigkeitssekretion ins Darmlumen

    Wirkung

    • Agonistische oder partialagonistische Wirkung an den Opioidrezeptoren des antinozizeptiven Systems im ZNS
      • 3 Arten von Opioidrezeptoren mit unterschiedlicher Bindungsaffinität für Opioide
        • MOR (M-Opioidrezeptor)
        • KOR (κ-Opioidrezeptor)
        • DOR (δ-Opioidrezeptor)
      • Affinität zum M-Opioidrezeptor am höchsten, weshalb Opioide auch als MOR-Agonisten bezeichnet werden
    • Hauptwirkung [61]: Hemmung der Weiterleitung von Schmerzreizen durch
      • Präsynaptische Inhibition spannungsabhängiger Calciumkanäle → Ausschüttung exzitatorischer Transmitter↓
      • Postsynaptische Öffnung von Kaliumkanälen → Leitfähigkeit des exzitatorischen NMDA-Rezeptors
    • Wirkungen (und Nebenwirkungen) unterscheiden sich je nach Rezeptorbindung

    Nebenwirkung

    Indikation

    • Schwere Schmerzzustände
      • Intravenös: Bspw. Piritramid bei akuten postoperativen Schmerzen
      • Oral: Bspw. Fentanyl-Sublingualtablette bei Tumordurchbruchschmerzen
      • Transdermal (Pflaster): Bspw. bei chronischem Schmerzsyndrom oder Tumorschmerz, enthaltener Wirkstoff ist meist Fentanyl
        • Stabile Plasmakonzentration wegen Hautdepot
        • Verzögerung der maximalen Analgesie (ca. 12 Std.)
        • Konstante Wirkstoffabgabe bis zu 72 Std.
    • Notfallmedizin
      • Bspw. Morphin i.v.
      • Wirkt schmerzlindernd, beruhigend und angstlösend
        • Akutes Koronarsyndrom
        • Lungenödem
    • Analgosedierung
      • Fentanyl, Sufentanil und Remifentanil i.v.
      • Typischerweise in Kombination mit einem intravenösen Hypnotikum (bspw. Propofol, Midazolam)
    • Langzeitanalgesie bei Intensivpatienten
      • Fentanyl oder Sufentanil i.v.
      • Insb. bei Patienten mit assistierter Beatmung
    • (Trockener) Husten
      • Dihydrocodein bzw. Codein
      • Aufgrund des starken antitussiven Effektes in bestimmten Hustensäften enthalten
    • Diarrhö
      • Loperamid (wirkt obstipierend)

    Aufgrund einer schnellen Toleranzentwicklung sollte bei schweren Schmerzzuständen keine dauerhafte intravenöse Gabe von Opioiden erfolgen!

    Implikationen für die Verschreibungspraxis von Opioid-Analgetika

    Zur Prävention einer Opioid-Abhängigkeit und zur Vermeidung von Überdosierungen sollten folgende Punkte beachtet werden [62][63]

    • Indikation
      • Strenge Indikationsprüfung
      • Beachtung des WHO-Stufenschemas
      • Reevaluation der Indikation bei längerer Gabe
    • Patientenaufklärung über
      • Suchtpotenzial
      • Gefahr der Übersedierung bei zusätzlicher Einnahme psychogener Medikamente oder Suchtmittel
    • Verordnung
      • Zeitliche Begrenzung
      • Verschreibung einer effektiven, aber möglichst niedrigen Dosis
      • Feste Einnahmeschemata statt Einnahme bei Bedarf
      • Wenn notwendig Ausschleichschema beim Absetzen

    Die gleichzeitige Gabe von Benzodiazepinen und Opioid-Analgetika sollte vermieden werden (Gefahr der Überdosierung!)

    4Ks: Klare Indikation, Korrekte Dosierung, Kurze Anwendung, Kein abruptes Absetzen

    Studientelegramme zum Thema

    HOMe Studientelegramme Innere Medizin

    • Studientelegramm 08-2017-2/3: Ibuprofen versus Opioidanalgetika bei akutem Extremitätenschmerz
    • Studientelegramm 04-2017-2/3: Opioidabhängigkeit nach einer Tumor-OP

    One-Minute Telegram (aus unserer englischsprachigen Redaktion)

    • One-Minute Telegram 35-2021-2/3: Long-acting buprenorphine vs. buprenorphine-naloxone for opioid addiction

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    Quellen

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    Was ist besser Fentanyl oder Morphin?

    Fentanylpräparate wirken schneller als Morphin, wenn sie erst in der Blutbahn sind. Gegen Placebo wurden sublinguale Fentanyltabletten (FST) bereits erfolgreich getestet. In einer aktuellen Studie wurden nun FST gegen subkutanes Morphin (SCM) während der ersten 30 Minuten nach der Anwendung getestet.

    Wie viel Mal ist Fentanyl stärker als Morphin?

    Fentanyl ist ein narkotisierendes Analgetikum mit mindestens 80 mal höherer Wirkstärke als Morphin.

    Was passiert wenn man Fentanyl nimmt?

    Fentanyl wirkt etwa 80-mal stärker als Morphin, ist stark lipophil und wirkt überwiegend an µ-Opiatrezeptoren (5). Neben einer Analgesie führt es dosisabhängig zu reduzierter Wahrnehmungsfähigkeit, Bewusstseinstrübungen bis hin zu Atemdepression und komatösen Zuständen.

    Welches Schmerzmittel ist stärker als Fentanyl?

    Sufentanil ist ein synthetisches Opioid, das als stärkstes in Deutschland in der Humanmedizin zugelassene Schmerzmittel vor allem in der Anästhesie angewendet wird und mit Fentanyl strukturell verwandt ist. Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.