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Was kann man gegen eine verstopfte Nase tun?Eine verstopfte Nase ist in der Regel harmlos, aber unangenehm. Eine Therapie erfolgt nur dann, wenn die Beschwerden sehr ausgeprägt sind. Welche Behandlung der Arzt wählt, richtet sich nach der Ursache der eingeschränkten Nasenatmung. Nasenspray oder NasentropfenBei akut verstopfter Nase (beispielsweise bei Infekten oder gereizter Schleimhaut) eignen sich abschwellende Nasensprays oder Nasentropfen zur Behandlung. Sie verengen die Blutgefäße und wirken dadurch abschwellend. Abschwellende Nasensprays und Nasentropfen sollen nicht länger als sieben Tage am Stück angewendet werden, da rasch ein Gewöhnungseffekt eintritt: Sobald die abschwellende Wirkung nachlässt, werden die Nasenschleimhäute wieder verstärkt durchblutet, was erneut eine verstopfte Nase zur Folge hat. Bei allergisch bedingt verstopfter Nase verschreibt der Arzt möglicherweise ein kortisonhaltiges Nasenspray oder Nasentropfen. Kortison wirkt entzündungshemmend und abschwellend und macht die Nase schnell wieder frei. Auch hier sollte die Behandlung nur so lange wie vom Arzt verordnet erfolgen. Gegen Schnarchen bei verstopfter Nase gibt es sogenannte Nasenpflaster. Sie öffnen die Nase mechanisch und erweitern dadurch die Nasenlöcher. Trockene Nasenschleimhäute (mit nachfolgendem Nasenbluten) werden am besten mit einer Nasensalbe mit dem Wirkstoff Dexpanthenol behandelt. Wer dauerhaft schlecht Luft durch die Nase bekommt (chronische Nasenatmungsbehinderung), sollte regelmäßige Nasenduschen mit Kochsalzlösung durchführen. Behandlung bei Säuglingen und BabysNasensauger: Weicher Schleim in Babys verstopfter Nase lässt sich mit einem speziellen Nasensauger aus der Apotheke entfernen. Nasensauger für Säuglinge und Kleinkinder gibt es in verschiedenen Ausführungen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Apotheker, wie Sie den jeweiligen Sauger korrekt anwenden. Nasentropfen mit Kochsalz oder Meersalz: Diese Tropfen enthalten keine medizinischen Wirkstoffe, befeuchten aber die Nasenschleimhaut und erleichtern das Atmen durch die Nase. Abschwellende Nasentropfen: In hartnäckigen Fällen verschreibt der Kinderarzt abschwellende Nasentropfen. Oberkörper hoch lagern: Legen Sie ein Handtuch unter die Matratze des Babys, damit der Kopf etwas höher liegt. Dadurch fließt der Schleim aus der Nase besser über den Rachen ab. Luftfeuchtigkeit im Schlafraum:Trockene Luft lässt die Schleimhäute austrocknen. Legen Sie – um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen – ein nasses Handtuch über den Heizkörper. Alternativ eignet sich ein Luftbefeuchter. Lüften Sie zudem regelmäßig! OperationBegradigung der NasenscheidewandBei einer starken Nasenscheidewandverkrümmung ist unter Umständen eine Operation notwendig. Ziel der Behandlung ist, dass nach der Operation auf beiden Seiten der Nase dauerhaft gleich viel Luft einströmt. Ärzte bezeichnen diese Form der Behandlung als „Nasenseptumplastik“. Sie wird in der Regel ab 18 Jahren durchgeführt. Das Ergebnis der Nasenscheidewand-OP ist nicht unmittelbar erkennbar – die Nase ist weiterhin bis zu vier Wochen nach der OP durch Schwellung, Schleim und Krustenbildung verstopft. Bis Betroffene wieder frei atmen, dauert es bis zu drei Wochen. Verkleinerung der NasenmuschelLässt sich eine chronische Vergrößerung der Nasenmuscheln mit einer lokalen Therapie nicht behandeln, ist manchmal eine Operation (Conchotomie) notwendig. Dabei verkleinert der Chirurg die Nasenmuschel operativ. HausmittelAusreichend trinken: Trinken Sie über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit, am besten 1,5 bis zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee. Die Flüssigkeitsaufnahme ist wichtig für die Schleimhäute. Sind die Schleimhäute zu trocken, dringen Krankheitserreger leichter in den Körper ein. Trinken Sie bei einer verstopften Nase keinen Alkohol! Er erweitert die Blutgefäße und verstärkt die Schwellung der Nasenschleimhäute! Meersalz-Spray: Meersalz-Nasensprays befeuchten und reinigen die Schleimhaut, das Nasensekret wird dünnflüssiger. Die Flimmerhärchen in der Nase bewegen sich wieder besser und wehren Staub sowie Krankheitserreger ab. Erhöhte Schlafposition: Eine verstopfte Nase verschlimmert sich häufig nachts. Betroffene schlafen schlecht, werden in der Nacht oft wach oder wachen morgens mit stark verstopfter Nase auf. Grund dafür ist nicht die Tageszeit, sondern das Liegen. In waagrechter Position fließt das Nasensekret nicht so gut in den Rachen ab, sondern verbleibt in der Nase – sie verstopft. Verwenden Sie ein zusätzliches Kopfkissen, damit der Oberkörper etwas höher liegt. Dampf-Inhalation: Wärme und Wasserdampf lösen den Schleim und machen die Nase wieder frei.
Für Säuglinge und Kinder sowie Asthma-Patienten sind ätherische Öle nicht geeignet. Sie lösen unter Umständen Atemnot aus. Nasenspülung mit Salzwasser: Salzwasser reinigt die Nase und befeuchtet die Schleimhäute.
Scharfes Essen: Wer scharfes Essen mag und verträgt, greift zu Lebensmitteln wie Senf, Meerrettich, Zwiebeln, Knoblauch oder Ingwer. Die darin enthaltenen ätherischen Öle, Schwefelstoffe und Senföle helfen, die Nase von Schleim zu befreien. Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. HomöopathieGegen eine verstopfte Nase gibt es einige homöopathische Mittel. Liegen organische Gründe für die eingeschränkte Nasenatmung vor – wie beispielsweise eine verkrümmte Nasenscheidewand, Abszesse oder Tumoren in der Nase – sollten Sie aber nicht zu Globuli greifen, sondern einen Arzt aufsuchen, der Sie schulmedizinisch behandelt. Falls Sie Homöopathie gegen Ihre verstopfte Nase anwenden möchten, erhalten Sie entsprechende Mittel in der Apotheke. Alternativ können Sie einen Homöopathen (z.B. einen Heilpraktiker oder einen Arzt, der Homöopathie anbietet), aufsuchen. Er stellt fest, welches Mittel in Ihrem Fall passend ist. Beispiele für homöopathische Mittel, die bei verstopfter Nase angewendet werden:
Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt. AkupressurDie Akupressur ist Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und eng mit der Akupunktur verwandt. Statt mit Nadeln wird mit den Fingern Druck auf bestimmte Punkte (Akupressurpunkte) ausgeübt. Ziel ist, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.
Die wissenschaftliche Datenlage zu Akupressur und Akupunktur ist eingeschränkt. Hinweise auf einen positiven Effekt gibt es in lediglich kleinen Studien. Schüßler-SalzeWer die Beschwerden bei verstopfter Nase mit Schüßler-Salzen lindern möchte, greift am besten zu Kalium chloratum (Nr. 4) und Calcium sulfuricum (Nr.12). Das Konzept der Schüßler-Salze und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt. Warum ist die Nase immer wieder verstopft?In den meisten Fällen ist ein harmloser Schnupfen Ursache für eine verstopfte Nase. In einigen Fällen verbergen sich aber auch andere Ursachen hinter einer behinderten Nasenatmung. Entzündete NasenschleimhautAkute Entzündung der NasenschleimhautIst die Nasenschleimhaut entzündet, werden die Schwellkörper in der Nasenschleimhaut stärker durchblutet und bilden mehr Sekret. Betroffenen ist es nicht oder nur eingeschränkt möglich, durch die Nase zu atmen. Mögliche Ursachen dafür sind: Akute Infektionen (meist viral bedingter Schnupfen, Rhinitis simplex acuta): Zunächst bildet die Schleimhaut flüssiges Sekret, das zunehmend schleimig wird. Kommt aufgrund der geschädigten Schleimhaut eine bakterielle Infektion (Superinfektion) hinzu, wird der Schleim grünlich. Weitere Symptome sind Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, manchmal Fieber. Allergien (Heuschnupfen, Tierhaarallergie, Hausstaubmilbenallergie, Schimmelpilze): Typische Symptome sind blockierte Nasenatmung, laufende Nase, vermehrte Schleimbildung im Rachen, Juckreiz und Niesattacken. Bei Allergien, die ganzjährig auftreten (Tierhaare, Hausstaub, Schimmelpilze) steht das Symptom verstopfte Nase im Vordergrund. Äußere Einflüsse (trockene Heizungsluft, klimatisierte Räume, Staub, Zigarettenrauch) Chronische Entzündung der NasenschleimhautInfolge einer chronischen Entzündung der Nasenschleimhaut vergrößern sich die Nasenmuscheln. Ärzte sprechen von einer „Nasenmuschel-Hyperplasie“. Sie führt zu einer ständigen (länger als drei Monate andauernden) Behinderung der Nasenatmung und hat folgende mögliche Ursachen:
„Vasomotorischer“ SchnupfenKälte, Alkohol, heiße Getränke und psychische Belastungen lösen unter Umständen eine laufende oder verstopfte Nase aus. Die Ursachen dafür sind weitgehend unbekannt. Häufig kommen Beschwerden wie ein vermindertes Geruchsempfinden und Kopfschmerzen hinzu. Verkrümmte NasenscheidewandDie Nasenscheidewand (Nasenseptum) teilt die Nase in eine rechte und eine linke Nasenhöhle. Normalerweise verläuft sie annähernd in der Mitte der Nase. Ist sie verkrümmt, ist eine Nasenhöhle stark eingeengt, was wiederum die Nasenatmung stark beeinträchtigt. Mediziner bezeichnen diese Verkrümmung als „Nasenseptumdeviation“. In den meisten Fällen ist sie angeboren, seltener entsteht sie erst später im Leben durch einen Nasenbeinbruch oder Tumoren der Nase. Weitere Ursachen
Verstopfte Nase bei SäuglingenBabys atmen in den ersten Lebensmonaten ausschließlich durch die Nase. Zudem sind die Nasengänge von Natur aus noch sehr eng. Jede Irritation der Nasenschleimhaut (wie beispielsweise ein Infekt) erschwert daher die Nasenatmung. Ist die Nasenschleimhaut angeschwollen, versuchen die Säuglinge weiterhin, durch die Nase zu atmen, da sie die Mundatmung noch nicht beherrschen. Typisches Anzeichen ist eine röchelnde Atmung. Zudem haben betroffene Neugeborene und Babys oft große Mühe beim Trinken, schlafen schlecht ein und wachen nachts oft auf. BeschreibungIm Normalfall erfolgt die Atmung – außer beim Sprechen – über die Nase. Gelangt die Luft in die Nase, wird sie zunächst erwärmt, angefeuchtet und gereinigt. Dieser Vorgang schützt den Organismus vor Krankheitskeimen, Staub und zu kalter Luft. Ist die Nase verstopft, bekommen Betroffene weniger Luft und atmen unbewusst durch den Mund. Dies führt unter Umständen langfristig zu weiteren gesundheitlichen Problemen. Eine verstopfte Nase ist unangenehm, aber meist ungefährlich. Am häufigsten kommt es durch Schnupfenviren zu einer akut behinderten Nasenatmung. Die Nasenschleimhaut schwillt an und bildet ein klares oder eitriges Sekret, das die Nasenhöhlen verstopft. Ist die Nase chronisch verstopft, verbirgt sich dahinter unter Umständen eine verkrümmte Nasenscheidewand, die das Atmen über die Nase erschwert. Chronische Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum führen manchmal dazu, dass sich die Nasenmuscheln vergrößern und Betroffene weniger Luft durch die Nase bekommen. Wer über längere Zeit durch den Mund atmet, riskiert unangenehme Folgeerscheinungen. Dazu zählen:
Was sind die Nasenmuscheln?Die Nasenlöcher bilden den Eingang zu den beiden Nasenhöhlen. In jeder Nasenhöhle befinden sich drei Nasenmuscheln. Sie ragen von der Seite in die Nasenhöhle hinein und bestehen aus dünnen Knochenplatten, die mit Schleimhaut überzogen sind. Zwischen Schleimhaut und Knochen befinden sich dicht verzweigte feinste Blutgefäße (Schwellkörper). Werden diese stärker durchblutet, schwellen sie an und vergrößern sich. Aufgabe der Nasenmuscheln ist, die Luft zu erwärmen und anzufeuchten. Kleine Härchen (Flimmerhärchen) befreien die eingeatmete Luft von Schmutzpartikeln und Keimen. NasenzyklusDie Nasenschleimhaut unterliegt einem natürlichen Zyklus: Die Nasenschleimhäute beider Nasenhöhlen schwellen abwechselnd in unregelmäßigen Abständen (eine bis sieben Stunden) ohne äußeren Reiz an. Mediziner vermuten, dass das wechselseitige Anschwellen der Regeneration der Nasenschleimhaut dient. Im abgeschwollenen Zustand „arbeitet“ die Nase – erwärmt, filtert und reinigt die eingeatmete Luft. Die andere, angeschwollene Seite regeneriert sich. Normalerweise bemerken Menschen nichts von der wechselseitigen Funktion. Bei einer Erkältung hingegen wird das Phänomen deutlich: Ist die Nasenschleimhaut ohnehin schon geschwollen, fühlt sich mal das eine, dann das andere Nasenloch mehr verstopft an. Wann zum Arzt?Eine verstopfte Nase ist meist harmlos und nur selten Anlass für einen Arztbesuch. Suchen Sie aber einen Arzt auf, wenn die Symptome länger als zehn Tage anhalten, immer nur ein Nasenloch verstopft ist (ohne Schnupfen oder Erkältung) oder ein eigenartiger Geruch aus der Nase strömt. Gleiches gilt, wenn Schmerzen oder Schwellungen im Gesicht auftreten beziehungsweise Fieber hinzukommt. Was macht der Arzt?Erster Ansprechpartner bei verstopfter Nase ist der Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten (HNO-Arzt). AnamneseIm Erstgespräch erkundigt sich der Arzt nach der Krankengeschichte und den aktuellen Beschwerden, um sich einen ersten Überblick über die Situation zu verschaffen. So stellt der Arzt zum Beispiel folgende Fragen:
HNO-UntersuchungMithilfe einer Nasenspiegelung (Rhinoskopie) ist es dem Arzt möglich, das Innere der Nase, die Nasennebenhöhlen und den Nasen-Rachen-Raum auf Veränderungen zu untersuchen. Dabei handelt es sich um ein spezielles Endoskop, das der Arzt über die Nase oder den Mund einführt. Am vorderen Ende des Endoskops befinden sich eine Lichtquelle und eine kleine Kamera, die das Bild auf einen Monitor überträgt. Der Arzt achtet besonders auf folgende Veränderungen:
RhinomanometrieDie Rhinomanometrie ist eine Untersuchung, mit der sich die Nasendurchgängigkeit bzw. der Luftwiderstand beim Atmen durch die Nase messen lässt. Dabei misst der Arzt den Luftstrom auf beiden Seiten der Nase, also ob und inwieweit die Nase durchgängig ist. Die Untersuchung wird mit einer speziellen Atemmaske durchgeführt, dauert nur kurz und ist schmerzlos. RiechtestDer Richtest (Olfaktometrie) dient dazu, das Riechvermögen objektiv zu beurteilen. Dafür bietet der Arzt dem Patienten verschiedene standardisierte Gerüche (wie zum Beispiel Vanille) an. Anschließend wählt der Patient aus vier verschiedenen Antworten den richtigen Stoff (Geruch) aus. Bildgebende VerfahrenBildgebende Verfahren wie Ultraschall, Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) setzt der Arzt ein, um strukturelle Veränderungen der Nase beziehungsweise der Nasennebenhöhlen (wie beispielsweise eine verkrümmte Nasenscheidewand, Polypen oder Tumoren) zu erkennen. Allergietest: Prick und RASTBei Verdacht auf eine allergische Ursache für die verstopfte Nase führt der Arzt verschiedene Allergietests durch. Dazu zählen etwa der Prick-Test und der RAST-Test. VorbeugenNicht immer ist es möglich, einer verstopften Nase vorzubeugen. Diese Tipps helfen, das Risiko zu vermindern:
Warum läuft die Nase beim schlafen nicht?Wenn wir uns hinlegen, kann der Nasenschleim nicht so gut abfließen. Liegt der Kopf etwa höher als sonst, verringert sich der Druck auf die Nebenhöhlen und du kannst besser durchatmen.
Warum ist nachts immer die Nase zu?Schon ein einfacher Schnupfen oder eine allergische Reaktion kann die nasalen Atemwege so verengen, dass der Schläfer häufig aufwacht und keinen erholsamen Schlaf findet. Andere Gründe für eine verengte Nase können Polypen, Nasenscheidewandverkrümmungen und übergroße Nasenmuscheln sein.
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