Wann verliert man am meisten Haare?

Jeder Mensch verliert täglich Haare und den meisten fällt es auch gar nicht auf, wenn der Haarausfall im Normalbereich liegt. Häufen sich die Haare jedoch in der Dusche oder auf dem Kopfkissen, macht sich Panik breit. 

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 Für viele entwickelt sich die Suche nach der Ursache zu einem Spießrutenlauf. Auffällig ist es, wenn der Haarverlust nicht andauert und sich jährlich zu einer bestimmten Jahreszeit wiederholt. Dabei handelt es sich oftmals um saisonalen Haarausfall.

Wie viel Haarausfall ist normal?

Der tägliche Verlust von Haaren ist völlig normal und noch lange nicht besorgniserregend. Im Schnitt verliert ein Mensch im Normfall im Laufe des Tages rund 100 Haare. Jedes Haar durchläuft einen Wachstumszyklus mit drei Phasen, in welchem das Ausfallen und erneute Wachsen des Haars ein wesentlicher Bestandteil ist. 

Die erste Phase des 3-Phasen-Zyklus wird als Anagenphase bezeichnet und ist der eigentliche Wachstumsprozess, in dem das Haar länger und dicker wird. Die Phase beginnt damit, dass das Haarfollikel ein neues Haar ausbildet und durch Zellteilung wächst. Pro Monat wächst das Haar so ca. 1 Zentimeter. In dieser Phase befinden sich bei einem gesunden Haarwachstum ca. 80-90 Prozent der gesamten Haare.

Die zweite Phase des Haarzyklus ist die Übergangsphase. In dieser rund 2-wöchigen Phase wird die Produktion von Haarsubstanz im Haarfollikel eingestellt und das Wachstum stoppt. Die Haarwurzel wird von der Nährstoffversorgung getrennt und verhornt. Anschließend wird sie in der Kopfhaut langsam nach oben geschoben bis kurz unter die Hautoberfläche. Dort verbleibt das Haar nun. Ca. 1-3 Prozent aller Haare befinden sich in der Übergangsphase.

Die dritte und letzte Phase wird als Ruhephase oder auch Telogenphase bezeichnet. Nachdem das Haar in der Übergangsphase von der Nährstoffversorgung getrennt wurde, fällt es noch nicht sofort aus, sondern verbleibt noch rund 1-3 Monate in der obersten Schicht der Kopfhaut verankert. Gleichzeitig bildet sich bereits ein neues Haar im Haarfollikel, welches das alte Haar langsam hinausschiebt. Dieses Haar fällt dann z.B. beim Duschen oder Haarebürsten aus. Rund 8-14 Prozent aller Haare auf dem Kopf befinden sich in der Ruhephase.

Was ist der Unterschied zwischen Haarwechsel und Haarausfall?

Wenn die Haare vermehrt ausfallen und das ohne erkennbaren Grund, geraten viele Betroffene schnell in Panik. Ohne die Ursache zu kennen wird es nämlich zu einer großen Herausforderung, gegen den Haarausfall vorzugehen. Doch hinter einem vermeintlichen Haarausfall kann auch ein Haarwechsel bzw. saisonaler Haarausfall stecken. Was viele nur aus der Tierwelt kennen, kann nämlich in abgeschwächter Form auch beim Menschen vorkommen. Es ist ein Überbleibsel der Evolution, denn die Haare dienten den Urzeitmenschen als Schutz vor Licht oder Kälte.

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Haarwechsel und Haarausfall ist der Zeitpunkt und die Dauer. Der saisonale Haarausfall bzw. Haarwechsel setzt meist im Sommer bzw. Herbst oder im Frühling ohne vorherige Warnzeichen ein. Dabei fallen die Haare ohne ein erkennbares Muster aus. Meist dauert der saisonale Haarverlust nur wenige Wochen an und hinterlässt keine extremen Unterschiede in der Haardichte oder Haarlänge. Anschließend wächst das Haar ohne Zutun weiter und verdichtet sich mit der Zeit wieder.

Akuter Haarverlust setzt plötzlich und unabhängig von der Jahreszeit oder dem Wetter ein. Je nach Form fallen die Haare in einem erkennbaren Muster z.B. in der Scheitelregion oder in kreisrunden Stellen aus. Oft geht richtiger Haarausfall mit einer Verschlechterung der Haarstruktur einher und das Haar fühlt sich spröde und brüchig an. Das tritt u.a. aufgrund hormoneller Veränderungen oder in Folge einer Stoffwechselerkrankung oder eines Vitaminmangels auf. Akuter Haarausfall dauert im Regelfall auch länger an und lässt sich auch mit einer gezielten Behandlung oft nicht reduzieren. Das Haar dünnt spürbar und sichtbar aus und die Haardichte kann sich in kürzester Zeit halbieren, denn die Haare wachsen kaum nach. 

Warum fallen die Haare im Herbst aus?

Haarausfall hat viele verschiedene Auslöser und nicht immer lassen sich diese so leicht identifizieren. Bei vielen Menschen kann ein vermehrter Haarverlust zu bestimmten Jahreszeiten beobachtet werden, insbesondere im Herbst und Winter. In diesem Fall spricht man von saisonalem Haarausfall.

Eine schwedische Forschergruppe hat den Zusammenhang zwischen den einzelnen Jahreszeiten und Haarverlust über mehrere Jahre an 800 Frauen untersucht. Das Ergebnis: Die Frauen verloren vor allem im Herbst überdurchschnittlich viele Haare. 
Eine mögliche Ursache liegt bei den externen Strapazen, denen die Haare verstärkt im Sommer ausgesetzt sind. Der Einfluss von UV-Strahlung, Wärme, Chlorwasser und Salzwasser beansprucht die Kopfhaut und die Haarwurzeln stark. Um das Haar und die Haarwurzel vor den Schäden durch die UV-Strahlung zu schützen, wird vorzeitig die Wachstumsphase unterbrochen und die Ruhephase eingeleitet. Umso öfter das Haar also in den Sommermonaten der Sonneneinstrahlung ausgesetzt war, desto stärker fällt meist der Haarausfall in den darauffolgenden Herbst- und Wintermonaten aus. 

Mit dem Beginn der kalten Jahreszeit nimmt außerdem die Vitamin D-Produktion ab. Die Sonneneinstrahlung in den nördlichen Breitengraden reicht nicht mehr aus, damit der Körper den Vitamin D-Bedarf decken kann. Das führt zu einem Vitamin D-Mangel, von dem ein Großteil der Erwachsenen in Deutschland betroffen ist. Neben Beschwerden wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Muskelschwäche ist auch Haarausfall ein mögliches Symptom.

Es gibt zudem Hinweise darauf, dass das Schlafhormon Melatonin mit verstärktem Haarausfall im Herbst und Winter zusammenhängt. Während der Sommermonate sind die Tage lang und hell und die Nächte relativ kurz. Das wirkt sich auf die Produktion des Schlafhormons Melatonin aus und im Vergleich zur dunklen Jahreszeit ist der Melatoninspiegel geringer. Das kann die die Haarfollikel ebenso wie bei der UV-Strahlung dazu veranlassen, von der Wachstumsphase in die Ruhephase zu wechseln. Mit Beginn des Herbstes steigt die Melatoninproduktion wieder an und die ruhenden Haare werden von neuen, aktiven Haarwurzeln nach außen geschoben. 

Wie lange dauert saisonaler Haarausfall im Herbst an?

Wiederkehrender Haarausfall im Herbst oder Winter ist für Betroffene eine belastende Angelegenheit. Die gute Nachricht bei saisonalem Haarausfall ist, dass er meist nicht lang andauert. Es handelt dabei auch weniger um richtigen Haarausfall, sondern vielmehr um einen Haarwechsel, denn auf die ausgefallenen Haare folgen direkt neue Haare.

Wie lange genau der saisonale Haarausfall im Herbst andauert, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Meist dauert der verstärkte Haarverlust wenige Wochen bis Monate an. Fallen die Haare allerdings über eine längere Zeitspanne hinweg aus, ist der Haarverlust vermutlich auf andere Ursachen zurückzuführen und sollte ärztlich abgeklärt werden. In diesem Fall können auch ein Nährstoffmangel, eine Erkrankung oder erblich bedingter Haarausfall dahinterstecken.

Was hilft bei saisonalem Haarausfall?

Saisonaler Haarausfall zu bestimmten Jahreszeiten kann sehr gut vorgebeugt werden. Grundsätzlich ist bei Haarverlust im Herbst oder Sommer Geduld gefragt und das Problem löst sich meist ganz von allein. Saisonaler Haarausfall kann mit den richtigen Vorkehrungen jedoch auch vorgebeugt werden. So spart man sich verstopfte Abflüsse 

Schutz vor Sonne

Eine der Hauptursachen für saisonalen Haarausfall ist die Beanspruchung der Haare durch die Sonneneinstrahlung. Um zu verhindern, dass die aktiven Haarwurzeln vorzeitig in die Ruhephase wechseln sollte im Sommer stets auf eine Kopfbedeckung geachtet werden. Insbesondere im Urlaub schützt diese nicht nur die Haare, sondern verhindert auch einen Sonnenbrand und Sonnenstich. Überreste von Chlor- und Meerwasser sollten zwischendurch ausgespült und am Ende des Tages gründlich mit Shampoo ausgewaschen werden. Für zusätzlichen Schutz der Haarlängen und der Kopfhaut eignen sich spezielle Haarshampoos mit UV-Filter, die ähnlich wie Sonnencreme das Haar vor Haarbruch und Austrocknung schützen.

Vitamin D-Speicher füllen

Um den Vitamin D-Speicher aufzufüllen und so dem saisonalen Haarausfall vorzubeugen sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll. Eine Studie des RKI hat gezeigt, dass die Hälfte der deutschen Bevölkerung nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt ist. Vitamin D kann ganz einfach in in Kapsel- oder Tropfenform eingenommen werden. Insbesondere in den Wintermonaten ist die Supplementierung von Vitamin D wichtig, da die UV-Strahlung nicht ausreicht. Häufig können dadurch nicht nur Haarprobleme, sondern auch saisonale Beschwerden wie Winterdepressionen verhindert werden.

Pflege mit natürlichen Wirkstoffen

Nach den Strapazen der Sommermonate benötigen die Haare besonders viel Zuwendung in Form von Pflege. Dafür eignen sich Haaröle auf natürlicher Basis wie z.B. Rezilin mit Basilikum-Extrakt. Diese versorgen Erfahrungsberichten zufolge die Kopfhaut und das Haar mit Feuchtigkeit und pflegen es bis in die Spitzen. Der Wirkstoff aus Basilikum beugt zudem nicht krankheitsbedingtem Haarausfall vor. Im Rezilin Test hat unsere freie Mitarbeiterin Susanne die Haarkur ausprobiert.
Um das Haarwachstum zu stimulieren, eignen sich pflegende Mittel mit Koffein. Diese unterstützen die neuen Haare in der Wachstumsphase und regen die Durchblutung in der Kopfhaut an. Das können neben Haarkuren auch Shampoos und Tinkturen sein, die Koffein beinhalten.

Regelmäßige Kopfmassagen

Auch regelmäßige und sanfte Kopfmassagen beschleunigen den Haarwechsel im Herbst. Mithilfe der Finger, einer Haarbürste oder speziellen Silikonbürsten werden die alten, losen Haare aus der Kopfhaut gelöst und der Platz für neue, aktiv wachsende Haare gemacht. Zudem regen die Massagen die Durchblutung an und verbessern somit die Versorgung der Haarwurzeln mit Nährstoffen. Durch sanftes Bürsten wird der Talg auf der Kopfhaut und dem Haar verteilt und bildet eine schützende sowie feuchtigkeitsspendende Schicht. Für eine Extraportion Pflege können Haaröle oder Haarkuren einmassiert werden.

Wann sollte man zum Arzt?

Wenn die Haare plötzlich ausfallen, ist ein Gang zum Arzt immer empfohlen. Fällt das Haar aus, deutet das in der regel auf ein Ungleichgewicht oder eine Störung im Körper bzw. Stoffwechsel hin. 

Wann fallen zu viele Haare aus?

Es ist normal, 50 bis 100 Haare pro Tag zu verlieren. Aber wenn du mehr als 50-100 Haare pro Tag verlierst, hast du möglicherweise Haarausfall.

In welchen Monaten saisonaler Haarausfall?

Saisonaler Haarausfall tritt besonders häufig im Spätsommer und im Herbst auf. Verantwortlich dafür sind möglicherweisen die langen und hellen Tage und dadurch die höhere Belastung der Haare mit UV-Strahlung.

Wann ist Haarausfall nicht mehr normal?

Die Faustregel lautet: 70 bis 100 pro Tag bei einem gesunden Erwachsen sind normal. Und selbst wenn es mehr sein sollten, spricht man nicht zwangsläufig von krankhaftem Haarausfall. Auch lichter werdendes Haar mit zunehmendem Alter ist etwas Normales und liegt häufig schon in den Genen.

Hat man im Frühjahr mehr Haarausfall?

Fakt ist, dass viele Menschen besonders im Frühling häufig unter verstärktem Haarausfall leiden. Oft liegt bei diesem Haarausfall ein Mangel an Spurenelementen oder Vitaminen vor. Ratsam sind hier B-Vitamine, Ginkgo, Kupfer, Vitamin C und Zink.