Eine Kündigung sollte nicht nur gut überlegt, sondern auch wirksam sein. Dafür müssen Sie die Kündigungsfrist richtig berechnen. So geht's. Show
Das Wichtigste im Überblick
Egal, ob Sie als Angestellter Ihren Job wechseln oder als Chef einem Mitarbeiter kündigen – halten Sie dabei die Kündigungsfrist nicht ein, trennen sich die Wege doch nicht. Wir zeigen Ihnen, für wen welche Frist gilt, ab wann die Zeitspanne läuft und geben Beispiele für die korrekte Berechnung.Wie lang ich ist die Kündigungsfrist, wenn ich selber kündige?Für Arbeitnehmer beträgt die gesetzliche Kündigungsfrist vier Wochen zum 15. oder zum Ende eines Kalendermonats, sobald sie länger als sechs Monate im Unternehmen angestellt sind (§ 622 BGB). In der Probezeit beträgt die gesetzliche Kündigungsfrist lediglich zwei Wochen (mehr dazu hier). Ist in Ihrem Arbeitsvertrag eine längere Kündigungsfrist festgelegt, gilt diese. Eine kürzere wäre hingegen unwirksam. Ist Ihr Arbeitgeber an einen Tarifvertrag gebunden, gelten die dort vereinbarten Fristen – aber nur, wenn Sie für Sie als Arbeitnehmer günstiger sind. Lesen Sie hier mehr dazu, was Arbeitnehmer bei Kündigungen beachten sollten. Wie berechne ich die Kündigungsfrist als Arbeitnehmer?Egal, ob für Sie als Arbeitnehmer die gesetzliche oder eine vereinbarte Kündigungsfrist gilt, Berechnungsgrundlage ist immer das Datum, an dem die Kündigung beim Arbeitgeber eingeht – nicht das Datum Ihres Kündigungsschreibens. Dieser Tag zählt aber selbst noch nicht mit in die Berechnung der Kündigungsfrist (§ 187 ff. BGB). Die Zeitspanne beginnt also erst am darauffolgenden Tag zu laufen. Sonn- und Feiertage werden dabei wie ganz normale Arbeitstage mitgezählt. Der Tag, an dem die Kündigung zugeht, entspricht also dem Wochentag, an dem die Frist endet.
Kündigungsfrist von einem MonatGilt für Sie eine Kündigungsfrist, die sich statt nach Wochen nach Monaten berechnet, entsprechen sich beim Zugangstag und dem Tag des Fristendes nicht die Wochentage, sondern die Kalendertage.
Kündigungsfrist von drei MonatenBei einer mehrmonatigen Frist verlängert sich die Spanne entsprechend. Gilt beispielsweise ein dreimonatige Kündigungsfrist zum 15. oder zum Ende eines Kalendermonats, hätte Ihre Kündigung Ihren Arbeitgeber schon am 15. März 2022 erreichen müssen, um zum 15. Juni 2022 zu kündigen. Kündigungsfrist zum Monats- oder QuartalsendeManche Arbeitsverträge sehen auch Kündigungsfristen ausschließlich zum Monatsende oder gar Quartalsende vor. Um zum 30. Juni 2022 kündigen zu können, müssten Ihr Kündigungsschreiben bei einer einmonatigen Kündigungsfrist also spätestens am 30. Mai 2022 Ihren Arbeitgeber erreichen. Der 31. Mai 2022 wäre dafür bereits zu spät, da der Mai einen Tag kürzer ist als der Juni. In diesem Fall wäre die Kündigung bei einer Frist zum Monatsende erst am 31. Juli 2022 gültig, bei einer Frist zum Quartalsende sogar erst am 30. September 2022. Wie berechne ich die Kündigungsfrist als Arbeitgeber?Im Prinzip genauso wie als Arbeitnehmer (siehe oben), nur dass für Arbeitgeber möglicherweise eine andere Ausgangslage gilt. Denn anders als für Arbeitnehmer verlängert sich die gesetzliche Kündigungsfrist für Arbeitgeber automatisch, sobald seine Angestellten länger als zwei Jahre bei ihm beschäftigt sind.
Statt der vier Wochen zum 15. oder zum Ende des Kalendermonats gilt beispielsweise nach zwei Jahren eine einmonatige Frist zum Ende des Kalendermonats, nach fünf Jahren steigt sie auf zwei Monate zum Ende des Kalendermonats. Lesen Sie hier, wie sich die Fristen je nach Betriebszugehörigkeit verlängern. Verwendete Quellen
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Wie schreibe ich eine Kündigung mit 4 Wochen Frist?Sehr geehrte/r Frau/Herr [Vertragspartner], hiermit kündige ich das mit Ihnen bestehende Arbeitsverhältnis vom ______ ordentlich und fristgerecht zum ______ oder zu nächstmöglichen Zeitpunkt. Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt dieser Kündigung und das Aufhebungsdatum des Arbeitsvertrages schriftlich.
Wie rechnet man 1 Monat Kündigungsfrist?In einem Kalendermonat mit 31 Tagen muss die Kündigung spätestens am 3. des Monats zugehen, um noch am Ende des Monats wirksam zu werden. In der Probezeit ist eine Kündigung wesentlich schneller möglich. Ist eine Probezeit im Arbeitsvertrag vereinbart, erlaubt § 622 Abs.
Welches Datum muss in einer Kündigung stehen?Der Tag, an dem die Kündigung zugeht, entspricht dem Wochentag, an dem die Frist endet. Beispiel: Soll das Arbeitsverhältnis am Dienstag, dem 15. November 2022 enden, muss die Kündigung spätestens am Dienstag, den 18. Oktober 2022 zugehen. Sonst wirkt die Kündigung gemäß der gesetzlichen Regelung erst zum 30.
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