Baby wirft Kopf hin und her Zahnen

Wer so hilf­los ge­bo­ren wird wie ein Men­schen­kind, ist dar­auf an­ge­wie­sen, dass die Um­welt sich um sein Über­le­ben küm­mert. Schon Neu­ge­bo­re­ne und Ba­bys kön­nen des­halb ihr Be­fin­den und ihre Be­dürf­nis­se ganz ohne Wor­te zum Aus­druck brin­gen.Sie äus­sern sich über ihr Ver­hal­ten und ihre Kör­per­spra­che. Um al­les rich­tig zu deu­ten, müs­sen wir nur auf­merk­sam auf be­stimm­te Si­gna­le ach­ten. Be­son­ders ein­drück­lich ge­lingt dies, wenn El­tern und Baby mit­ein­an­der in der „Zwer­gen­spra­che“, ei­ner ba­by­ge­rech­ten Zei­chen­spra­che mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren.

Was ist schö­ner als ein Baby-Lä­cheln? Alle jun­gen El­tern fie­bern dem ers­ten„so­zia­len“ Lä­cheln ih­res Kin­des ent­ge­gen und sind be­geis­tert, wenn es ir­gend­wann im zwei­ten Le­bens­mo­nat – etwa ab der sechs­ten Le­bens­wo­che– so­weit ist. Das so­ge­nann­te En­gels­lä­cheln in den ers­ten Le­bens­wo­chen, das man häu­fig beim schla­fen­den Neu­ge­bo­re­nen sieht, ist Fol­ge ei­ner noch un­be­wuss­ten Mus­kel­be­we­gung. 

Ei­gent­lich kann man ein Lä­cheln gar nicht falsch deu­ten. Es si­gna­li­siert Wohl­be­fin­den auf der gan­zen Li­nie! Das muss aber nicht im­mer eine Re­ak­ti­on auf et­was sein, was Sie ge­ra­de ge­macht ha­ben. Ba­bys lä­cheln auch ein­fach mal so, ohne ei­nen er­sicht­li­chen Grund.

Manch­mal wird Ihr Baby ganz in sich ver­sun­ken ei­nen Ge­gen­stand be­trach­ten. Mund und Hän­de sind ent­spannt und leicht ge­öff­net, die Au­gen vor Stau­nen ganz gross. Ihr Baby ent­deckt kon­zen­triert sei­ne Welt und möch­te nicht ge­stört wer­den.

Sau­gen an der Hand


Nu­ckelt das Baby an sei­ner Faust, wird das oft au­to­ma­tisch für ein Hun­ger­si­gnal ge­hal­ten. Ist die letz­te Mahl­zeit aber we­ni­ger als zwei­ein­halb Stun­den her und gibt das Baby kei­ne wei­te­ren Zei­chen von sich, wie das Hin- und Her­dre­hen des Köpf­chens, eine ge­roll­te Zun­ge oder schmat­zen­de Ge­räu­sche, dann ist das Sau­gen eine Mass­nah­me zur Selbst­be­ru­hi­gung, wie auch das Nu­ckeln am Dau­men, am Nug­gi oder an der Brust. 

Ba­bys zei­gen die­ses Ver­hal­ten oft, wenn sie müde sind und sich da­mit selbst in Rich­tung Schlaf brin­gen. An­de­rer­seits ist es aber auch mög­lich, dass Ihr Baby ge­ra­de et­was an­ge­spannt ist, zum Bei­spiel bei zu vie­len Rei­zen wie Licht, Ge­räu­sche oder Far­ben. Dann braucht Ihr Baby ein­fach mal eine Pau­se. 

Stram­peln ist nicht ganz so ein­fach zu deu­ten, be­ob­ach­ten Sie auf­merk­sam das üb­ri­ge Ver­hal­ten: Wenn Ihr Baby lä­chelt, Blick­kon­takt mit Ih­nen sucht, mit den Ar­men we­delt, sie zu Ih­nen aus­streckt und lus­ti­ge Quiet­sch­lau­te von sich gibt, dann will es Ih­nen zei­gen, dass es ihm nicht bes­ser ge­hen könn­te. Pure Le­bens­freu­de und Lust zu spie­len! 

Wirkt Ihr stram­peln­des Baby da­ge­gen eher un­ru­hig und quen­ge­lig, kann es sein, dass es ir­gend­et­was quält, wie zum Bei­spiel Blä­hun­gen. Wir­ken die hef­ti­gen Bein­be­we­gun­gen da­ge­gen un­ko­or­di­niert, kann das auf Mü­dig­keit hin­wei­sen. 

Zum Kör­per an­ge­zo­ge­ne Bei­ne, kom­bi­niert mit Schrei­en und Wei­nen, sind ein ty­pi­sches Zei­chen für star­ke Leib­schmer­zen. Dar­an kön­nen Blä­hun­gen, wie zum Bei­spiel die 3-Mo­nats-Ko­li­ken), aber auch Ver­stop­fung schuld sein. Ers­te Mass­nah­men zur Lin­de­rung sind zum Bei­spiel eine ver­dau­ungs­för­dern­de Ba­by­mas­sa­ge oder das Baby im Flie­ger­griff her­um­zu­tra­gen.

Auch dies ist ein Si­gnal für Schmer­zen: Das Baby wölbt den Rü­cken. Wäh­rend des Füt­terns kann Ma­gen­bren­nen da­für der Aus­lö­ser sein. Beim Baby funk­tio­niert der Schliess­mus­kel zum Ma­gen noch nicht rich­tig und we­gen der Schief­la­ge beim Stil­len oder Füt­tern fliesst Ma­gen­in­halt zu­rück in die Spei­se­röh­re. Oft speit das Baby dann ei­nen Teil der Mahl­zeit wie­der aus. Der ge­krümm­te Rü­cken ver­schafft Er­leich­te­rung, weil es den Rück­fluss (Re­flux) stoppt. 

Ein durch­ge­drück­ter Rü­cken ge­mein­sam mit Quen­geln und Schrei­en ist aber auch ein Zei­chen da­für, dass ir­gend­et­was nicht in Ord­nung ist. Ist die Win­del voll? Hat es Hun­ger? Tut ihm et­was weh?

Au­gen­rei­ben, Gäh­nen, ste­reo­ty­pe Kopf­be­we­gun­gen und schwe­re Au­gen­li­der si­gna­li­sie­ren ein­deu­tig: Ihr Baby ist müde. Es wen­det den Blick ab und hat gla­si­ge Au­gen, fährt sich mit ge­ball­ten Händ­chen durchs Ge­sicht. Die­sen Zeit­punkt soll­ten Sie nut­zen, Ihr Baby in sein Bett­chen zu brin­gen. Eine Vier­tel­stun­de spä­ter kann es schon über­dreht sein und das idea­le Zeit­fens­ter zum mü­he­lo­sen Ein­schla­fen ist ver­passt.

Ist Ihr Baby aus­ge­schla­fen, kann das Au­gen­rei­ben auf Schmer­zen hin­deu­ten – viel­leicht eine Bin­de­haut­rei­zung, der An­fang ei­ner Bin­de­haut­ent­zün­dung beim Baby? Schau­en Sie sich die Au­gen ein­mal ge­nau an und be­ob­ach­ten Sie das Ver­hal­ten wei­ter. Wenn Sie eine krank­haf­te Ver­än­de­rung ver­mu­ten, soll­ten Sie mit Ih­rem Baby un­be­dingt zum Arzt ge­hen. 

Bei et­was äl­te­ren Ba­bys kann das Be­de­cken der Au­gen auch eine Auf­for­de­rung zum Ver­steck­spiel sein. 

Der na­he­lie­gen­de Ge­dan­ke: Da könn­te eine Oh­ren­ent­zün­dung Schmer­zen be­rei­ten – oder neue Zäh­ne bre­chen durch. So­lan­ge Ihr Baby aber kein Fie­ber hat oder an­de­re Krank­heits­sym­pto­me zeigt, müs­sen Sie sich noch kei­ne Sor­gen ma­chen. 

Der Griff zum Ohr kann auch zei­gen, dass Ihr Baby über­for­dert ist. Sor­gen Sie für eine reiz­ar­me Um­ge­bung und eine Ru­he­pau­se. Rei­ben am Ohr kann zu­dem wie das Sau­gen an der Hand zur Selbst­be­ru­hi­gung die­nen. 

Wenn Ihr Baby sei­nen Kopf ab­wen­det und den Au­gen­kon­takt mei­det, ist das ein si­che­res Zei­chen für Un­be­ha­gen. Es ist von ei­nem Reiz über­for­dert und muss ihn erst ein­mal ver­ar­bei­ten. Gön­nen Sie Ih­rem Baby jetzt eine Pau­se. 

Alle Kin­der ha­ben ir­gend­ei­nen Tick: Die Hand dre­hen, das Ohr rei­ben oder mit dem Kopf ge­gen ei­nen Ge­gen­stand tip­pen und das im­mer und im­mer wie­der – sol­che ver­meint­lich un­nor­ma­len Ver­hal­tens­mus­ter las­sen El­tern schnell an eine  Zwangs­stö­rung den­ken. Aber rhyth­mi­sche Wie­der­ho­lun­gen schen­ken dem Baby Si­cher­heit und Be­ru­hi­gung. Ba­bys nei­gen vor al­lem bei Stress und Über­for­de­rung zu sol­chem Ver­hal­ten.

Wenn Ihr Baby un­ge­wöhn­lich schrill schreit oder nur ganz schwach und jäm­mer­lich wim­mert, wenn es das Ge­sicht schmerz­haft ver­zo­gen hat, die Hän­de zu Fäus­ten ge­ballt sind, der Atem schnell geht und es sich auch auf dem Arm län­ge­re Zeit gar nicht be­ru­hi­gen lässt, soll­ten Sie sich an Ih­ren Kin­der­arzt oder Ihre Kin­der­ärz­tin wen­den. Denn hin­ter je­dem Schrei­en kann auch eine erns­te­re Er­kran­kung ste­cken, vor al­lem, wenn Ih­nen das Ver­hal­ten selt­sam vor­kommt.

FAQHäu­fi­ge Fra­gen zum The­ma

Stimmt es, dass man Ba­bys und Klein­kin­der nicht kit­zeln soll­te?

Wenn das Baby nur nürzt, wie lan­ge darf man ab­war­ten?

War­um kön­nen Ba­bys durch Wie­gen bes­ser ein­schla­fen?

Schluck­auf bei Ba­bys

Vor und nach der Ge­burt wer­den Ba­bys häu­fig von Schluck­auf ge­plagt, Früh­ge­bo­re­ne so­gar durch­schnitt­lich 15 Mi­nu­ten am …

Links be­vor­zugt

Mehr als zwei Drit­tel al­ler Men­schen tra­gen ein Baby vor­zugs­wei­se auf dem lin­ken Arm. Bei Frau­en sind es so­gar drei …

Warum wirft mein Baby Kopf hin und her?

Es handelt sich oft um eine Einschlafgewohnheit. Es sind oft Kinder mit einem Faible für rhythmische Bewegungen, die eine solche Gewohnheit entwickeln, meist um sich selbst das Einschlafen zu erleichtern.

Was tun bei KiSS Syndrom?

In der Regel wird bei einem Verdacht auf das KiSS-Syndrom eine Therapie aus der Alternativmedizin (z. B. Osteopathie) vorgeschlagen. Dabei soll die betroffene Halsregion des Babys mit speziellen Druck- und Zugbewegungen mobilisiert werden.

Wann ist das Zahnen am schlimmsten?

Schlaflose Nächte, Fieber und Unruhe können mit dieser Phase einhergehen. Die Schmerzen sind meist am stärksten, bevor sich die Zähnchen den Weg durch das Zahnfleisch gebohrt haben. Wenn sie dann erst einmal durchgebrochen sind, kündigt sich leider oftmals bereits der nächste Zahn an.