Wie machen sich Probleme mit der Prostata bemerkbar?

Nicht immer Krebs Fünf Symptome für eine kranke Prostata

Aktualisiert am 05.10.2022Lesedauer: 4 Min.

Wie machen sich Probleme mit der Prostata bemerkbar?

Ob die Prostata vergrößert ist, lässt sich an verschiedenen Symptomen erkennen. (Quelle: Korrawin/getty-images-bilder)

Prostata-Beschwerden sind in den meisten Fällen harmlos – aber nicht immer. Bei diesen Symptomen sollten Männer zum Urologen gehen.

Hinter Prostata-Beschwerden steckt in den meisten Fällen kein Krebs. Doch eine Untersuchung ist auf jeden Fall ratsam, wenn Männer bestimmte Symptome haben. Nur so können gutartige Geschwüre oder Prostatakrebs früh entdeckt und unangenehme Beschwerden verhindert werden.

Mediziner unterscheiden zwischen gutartigen und bösartigen Prostataerkrankungen: Zu den gutartigen zählen Entzündungen (Prostatitis) sowie die Prostatavergrößerung, zu den bösartigen Leiden zählt der Prostatakrebs.

Die Prostata gehört zu den Geschlechtsorganen des Mannes. Sie liegt unterhalb der Harnblase und umgibt die Harnröhre. Die Prostata wiegt circa 20 Gramm und ist kastaniengroß – etwa drei Zentimeter lang und vier Zentimeter breit. Die Drüse produziert ein Sekret, das bei der Ejakulation in die Harnröhre abgegeben wird und sich mit den Spermien vermischt. Es macht etwa 30 Prozent der Samenflüssigkeit aus und sorgt für eine bessere Beweglichkeit der Spermien.

Beschwerden beim Wasserlassen

Die Prostata umgibt die Harnröhre. Vergrößert sich die Drüse, drückt sie auf die Röhre und der Mann bekommt Probleme beim Wasserlassen. Oft kann sich die Blase gar nicht richtig entleeren. Das betrifft fast jeden zweiten Mann über 50 Jahren. Häufiger Harndrang und das sogenannte Nachtröpfeln sind typische Begleiterscheinungen. Auch ein weniger kräftiger Harnstrahl sowie nächtlicher Harndrang sind Hinweise für eine vergrößerte Vorsteherdrüse (benigne Prostatahyperplasie).

Wie machen sich Probleme mit der Prostata bemerkbar?

So zeigt sich eine vergrößerte Prostata. (Quelle: Dr_Microbe/getty-images-bilder)

Bemerken Männer diese Anzeichen bei sich, sollten sie zu einem Urologen gehen. Mit der richtigen Therapie verbessern sich die Symptome erheblich und auch Blasensteinen oder Nierenschäden kann vorgebeugt werden. Eine Prostatavergrößerung ist gutartig – aber störend sind vor allem die Begleiterscheinungen.

Dennoch ist es wichtig, die Ursachen der Prostataprobleme abzuklären, denn es können auch andere Erkrankungen dahinterstecken. Dazu zählen beispielsweise Harnwegsinfekte oder Tumoren.

Blut im Urin oder im Sperma

Weitere Warnzeichen sind Blut im Urin oder Blut im Sperma. Auch dann sollte auf jeden Fall ein Arzt (Urologe) aufgesucht werden, der eine Diagnose stellt. Es kann eine harmlose Ursache dahinterstecken, aber eben auch ein Hinweis auf ein bösartiges Prostatakarzinom sein. Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft erkrankt jeder sechste Mann über 50 an Prostatakrebs.

Im Anfangsstadium bemerken die Betroffenen nichts. Beschwerden treten erst dann auf, wenn der Tumor so groß geworden ist, dass er auf die Harnröhre übergreift oder wenn sich Tochtergeschwülste außerhalb der Prostata gebildet haben. Symptome sind neben Blut im Urin und in der Samenflüssigkeit auch Schmerzen bei der Ejakulation sowie Schmerzen in der Prostata. Betroffene berichten zudem häufig über Schmerzen im unteren Rückenbereich, in der Hüfte und im Becken.

  • Blut im Urin: Ursachen für Hämaturie bei Mann, Frau und Kind

Inkontinenz: Wenn die Blase schwächelt

Blasenschwäche und unfreiwilliger Urinverlust können verschiedene Ursachen haben. Das kann als eigenständige Erkrankung auftreten, aber auch ein Symptom einer anderen Erkrankung sein, wie einer vergrößerten Prostata oder von Prostatakrebs. Eine Inkontinenz ist aber eher in seltenen Fällen ein Anzeichen für einen Tumor. Eine Schwäche der Blase ist viel häufiger eine Begleiterscheinung der Krebsbehandlung.

  • Inkontinenz: Ursachen für Blasenschwäche beim Mann

Potenzstörung: Die Prostata kann dahinterstecken

Kommt es zu Impotenz oder ist die Erektion weniger stark ausgeprägt, kann ebenfalls die Prostata daran Schuld sein. In den meisten Fällen liegt die Ursache in der Prostatavergrößerung, aber in einigen Fällen ist auch ein Prostatakarzinom der Auslöser.

Schmerzhafte Ejakulation und weniger Samenflüssigkeit und Erektionsstörungen sind häufig die Folge. Das liegt daran, dass die Prostata auch in ihrem Inneren anschwillt. Dadurch verengen sich die Ausführungsgänge der Samenflüssigkeit und es gibt weniger Sperma beim Orgasmus. Schmerzen entstehen, wenn sich die Prostata zusätzlich entzündet. Dann tut es weh, wenn Sekret ausgestoßen wird.

  • Potenzstörung: Diese Erkrankungen können dahinterstecken

Erhöhter PSA-Wert: Hinweis auf Prostatakrebs?

Der Arzt kann über eine Blutuntersuchung Ihren PSA-Wert ermitteln. Beim sogenannten prostataspezifischen Antigen handelt es sich um ein Eiweiß, das von der Prostata gebildet wird. Ist der PSA-Wert erhöht, kann das ein Hinweis auf eine gut- oder bösartige Veränderung der Prostata sein, aber auch auf eine Entzündung hinweisen. Im Bedarfsfall werden dann weitere Untersuchungen in die Wege geleitet.

Wie merke ich dass ich Probleme mit der Prostata habe?

Schwacher oder unterbrochener Harnfluss. Schmerzhafte Ejakulation. Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit. Starke Schmerzen im unteren Rückenbereich (Kreuzgegend), in Becken, Hüften oder Oberschenkeln (Ischiasschmerzen)

Wo spürt man die Schmerzen in der Prostata?

Die Prostataentzündung ist eine Entzündung der Vorsteherdrüse, der Prostata. Die Erkrankung kann Männern erheblich zusetzen. Schmerzen – vor allem im Bereich des Damms und beim Wasserlassen – sind ein Hinweis darauf, dass sich in der Prostata eine Entzündung abspielt.