Wie lange müssen meerschweinchen babys bei der mutter bleiben

Meerschweinchen zählen zu den Nestflüchtern. Im Gegensatz zu Nesthockern wie Kaninchen können Nestflüchter nach der Geburt ihren Eltern bereits folgen. Neben ihrem Haarkleid sind auch ihre Sinnesorgane und die Motorik voll entwickelt. Aus diesem Grund dauert die Tragezeit bei Nestflüchtern vergleichsweise länger.

Weibliche Meerschweinchen werden im Alter von drei bis vier Wochen geschlechtsreif, männliche mit drei Wochen oder einem erreichten Gewicht von 250 Gramm. Die Schwangerschaft ist erst ab der sechsten Woche sichtbar; daher kommt es vor, dass bereits trächtige Jungtiere gekauft werden. Bei einer geplanten Nachzucht beachte bitte das Alter der Tiere zum Deckzeitpunkt, um die besten Voraussetzungen für Mutter und Nachwuchs zu schaffen. Weibchen sollten zum Zeitpunkt der Deckung ein Mindestalter von sechs Monaten erreicht haben. Sie sollten bei ihrer ersten Geburt jedoch nicht älter als ein Jahr sein, da Kalkablagerungen am Becken die Geburt erschweren und die Sterblichkeit drastisch erhöhen können.

Liegen zwischen zwei Würfen mehr als vier Monate, verknöchert das Becken ebenfalls und die Sehnen verlieren an Elastizität. Ein weiteres wesentliches Kriterium stellt das Gewicht der Meerschweinchen bei der Deckung dar: Böckchen müssen ein Mindestgewicht von 500 Gramm erreicht haben, Weibchen sollten mindestens 800, jedoch nicht mehr als 1000 Gramm wiegen. Beide Tiere müssen vollkommen gesund sein; Meerschweinchen, die bereits krank waren oder eine Totgeburt hatten, dürfen nicht zeugen oder austragen.

Bitte mute aus gesundheitlichen Gründen keinem Meerschweinchen mehr als drei Würfe zu. Wegen des sogenannten Letalfaktors herrscht bei der Kreuzung einiger Rassen ein Zuchtverbot. Dalmatiner und Schimmel dürfen weder untereinander noch miteinander verpaart werden, da dieser Meerschweinchen-Nachwuchs sterben würde. Bei beiden Arten wird auch von einer Verpaarung mit Himalaya- sowie bunten Meerschweinchen abgeraten, da diese Dalmatiner oder Schimmel in ihrer Zuchtlinie aufweisen könnten.

Die Meerschweinchen-Geburt läuft in der Regel recht schnell und unkompliziert ab. Meerschweinchenbabys sind Nestflüchter, das bedeutet, schon kurz nach ihrer Ankunft auf der Welt wuseln die Kleinen munter durch das Gehege. Allerdings sollten Sie dennoch Ihre Tierchen aufmerksam beobachten, ob mit ihnen alles in Ordnung ist, und die Böckchen rechtzeitig von den Weibchen trennen. Sonst kann es zu Inzucht und ungewolltem Nachwuchs kommen.

Wie lange müssen meerschweinchen babys bei der mutter bleiben

Meerschweinchenbabys sind Nestflüchter und kommen schon fast fertig entwickelt auf die Welt – Shutterstock / schubbel

Meerschweinchendamen sind etwa alle 14 bis 18 Tage paarungsbereit und für circa acht bis zwölf Stunden fruchtbar. Der Bock läuft dann hinter seiner Auserwählten her, umtanzt sie mit wiegenden Schritten und wirbt mit sogenanntem Brommseln – einem gurrenden Laut – um ihre Gunst. Hat er Erfolg, hebt das Weibchen seinen Po, das Männchen reitet auf – und rund 10 Wochen später steht die Meerschweinchen-Geburt ins Haus.

So verläuft die Geburt bei Meerschweinchen

Ein Wurf besteht meistens aus zwei bis drei Babys, es können jedoch auch Einzelkinder oder bis zu sechs Geschwisterchen auf einmal geboren werden. In ganz seltenen Fällen sind es mehr als sechs, doch dann überleben die Kleinen oft nicht und auch für die Mutter ist es eine schwere Belastung. Die werdende Meerschweinchenmama sucht sich kurz vor der Geburt eine ruhige Ecke im Gehege aus. Sie baut sich kein Nest, sondern setzt sich hin und spreizt ihre Beinchen, damit die kleinen Meerferkel auf die Welt kommen können.

Die Mutter nimmt sich für jeden Neuankömmling fünf bis zehn Minuten Zeit, zieht jedes Baby einzeln am Kopf heraus, nabelt es ab und befreit es von der Eihaut. Erst, wenn ein Ferkelchen draußen ist, kümmert sie sich um das nächste. Am Ende gibt es eine sogenannte Nachgeburt, die die Mutter zusammen mit der Eihaut auffrisst. Meerschweinchenbabys bekommen schon im Mutterleib ihr festes Gebiss und öffnen etwa zwei Wochen vor der Geburt ihre Augen. Sie sehen dann schon wie fertige Meerschweinchen aus, wenn sie das Licht der Welt erblicken, nur, dass sie viel kleiner sind.

Mögliche Komplikationen bei der Meerschweinchen-Geburt

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Meerschweinchen ein paar Tage vor der Geburt Ruhe und die Möglichkeit hat, sich jederzeit zurückzuziehen. Am besten lassen Sie den Vater der Kleinen bereits nach der Befruchtung kastrieren, dann müssen Sie die Meerligruppe nicht trennen. Ein unkastriertes Böckchen kann leider nicht bei der Mutter bleiben, da sie sonst kurz nach der Geburt erneut befruchtet werden könnte, was für sie eine große Belastung wäre. Zudem muss ja auch für jedes Meerschweinchenbaby später ein schönes neues Zuhause gefunden werden, sofern es nicht in der Familie bleiben kann.

Trächtige Schweinchen können an sogenannter Schwangerschaftstoxikose erkranken. Bringen Sie Ihre werdende Meerlimutter sofort zum Tierarzt, wenn sie sich während der Schwangerschaft oder kurz vor dem Geburtstermin auf die Seite legt. Bei sehr jungen Müttern unter sechs Monaten sowie älteren Müttern über ein Jahr kann es außerdem zu Komplikationen kommen. Ist sie zu jung, kann es zu Wachstumsstörungen bei den Babys kommen, ist sie zu alt, hat ihr Becken angefangen, sich zu verknöchern, was unter anderem zu Fehlgeburten führen kann. Bei Zweifeln und Sorgen wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Tierarzt.

Wie sich Meerschweinchenbabys in den ersten Wochen entwickeln

Bei ihrer Geburt wiegen Meerschweinchen zwischen 60 und 100 Gramm. Einzelkinder sind meist etwas größer und schwerer als Mehrlinge. Gesunde Ferkelchen nehmen in den ersten sechs Wochen täglich drei bis vier Gramm zu – kontrollieren Sie dies am besten jeden Tag mit einer Küchenwaage. Sollten die Kleinen nicht spätestens ab dem dritten Lebenstag genug zunehmen, ist das ein Hinweis darauf, dass sie nicht genug gesäugt werden oder krank sind. Eventuell müssen Sie dann zufüttern, zum Beispiel mit Katzenmilch ohne Taurin. Drei Wochen lang werden die Minimeerlis gesäugt, danach werden sie abgestillt. Sie fressen bereits von Anfang an auch das Erwachsenenfutter, sollten jedoch nicht gleich stark wasserhaltiges Gemüse wie Gurken oder Salat bekommen. Gewöhnen Sie sie erst später langsam daran.

Bereits mit drei Wochen können die Böckchen schon neuen Nachwuchs zeugen, auch, wenn sie erst ein paar Wochen später vollständig geschlechtsreif sind. Schauen Sie daher bei den Meerschweinchenbabys schon frühzeitig nach dem Geschlecht, indem Sie die Bauchhaut oberhalb der Geschlechtsteile leicht in Richtung Kopf ziehen. Bei Böckchen lässt sich ein länglicher Strich mit einem Punkt darüber erkennen, der wie ein "i" aussieht. Bei Weibchen ist der Buchstabe "Y" erkennbar. Setzen Sie nach drei Wochen die männlichen Babys zu ihrem Vater oder lassen Sie sie frühkastrieren.

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Wie lange müssen Meerschweinchen bei Mutter bleiben?

Die Weibchen vertragen sich in der Regel gut und ziehen ihre Würfe sogar gemeinsam auf. Die Jungen sollten mindestens drei bis vier Wochen (so lange wie möglich) bei der Mutter bleiben.

Was muss man bei Baby Meerschweinchen beachten?

Meerschweinchenbabys sind Nestflüchter und knabbern schon wenige Stunden nach der Geburt an Heu und Gemüse. Trotzdem ist es wichtig, dass sie in den ersten 3 Lebenswochen von der Mutter gesäugt werden.

Wie lange brauchen Meerschweinchen Babys Muttermilch?

Denn auch wenn Meerschweinchen als Nestflüchter bereits am Tag ihrer Geburt sehr aktiv sind und auch schon beginnen selbstständig zu fressen, so sind sie dennoch für 3-4 Wochen auf Muttermilch und Fürsorge angewiesen.

Wann verlassen Meerschweinchen das Nest?

Aus diesem Grund sollten Meerschweinchenböcke das gemeinsame Nest nach spätestens 4 Wochen verlassen. Weibchen dürfen gerne noch etwas länger bei der Mutter bleiben, jedoch dürfen dann keine unkastrierten Böcke in der Nähe sein. Ab 5 Wochen und einem Gewicht von ca. 300 g dürfen die kleinen Nager abgegeben werden.