Wie lange dauert das Ergebnis einer Biopsie Darm

Der Begriff Biopsie stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „etwas Lebendes betrachten". Gemeint ist ein medizinisches Verfahren, bei dem der Arzt Gewebe aus dem Körper seines Patienten entnimmt, um es unter dem Mikroskop oder molekularbiologisch genauer von einem Pathologen untersuchen zu lassen. Mit einem kleinen, relativ ungefährlichen Eingriff kann er zum Beispiel klären, ob ein Tumor bösartig ist und entfernt werden muss oder nicht.

Eine Gewebeprobe wird entnommen, wenn eine vorausgegangene Untersuchung einen auffälligen Befund ergeben hat, wie z.B. eine Veränderung der Schleimhaut in Speiseröhre, Magen oder Darm. Bei einer Untersuchung des Magen-/Darm-Trakts entnimmt der Arzt auch bei unauffälligem Befund Proben aus dem Magen oder dem Darm. So kann er eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis), eine Helicobacter-Infektion oder eine kollagene Kolitis erkennen. Es gibt verschiedene Arten der Probengewinnung:

  • Punktion
    Der Arzt führt unter Ultraschall- oder Röntgenkontrolle eine Hohlnadel in das verdächtige Gewebe und saugt Zellmaterial ab (Feinnadelbiopsie).
  • Stanzbiopsie
    Ebenfalls ultraschall- oder röntgenkontrolliert wird mit einem speziellen Instrument ein kleiner Zylinder aus dem zu untersuchenden Gewebe herausgestanzt (z. B. bei Verdacht auf einen Tumor).
  • Endoskopische Entnahme
    Über den Arbeitskanal des Endoskops kann der Gastroenterologe kleine Zangen oder Hochfrequenzschlingen einführen, mit denen er Teile der Schleimhaut der Speiseröhre/Magen abzwickt (Gastroskopie) oder Darmpolypen ganz entfernt (Koloskopie). Während einer Bauchspiegelung kann er mittel Endoskop auch Gewebe von anderen Organen entnehmen (z.B. der Leber, Bauchspeicheldrüse).
  • Probe-Exzision
    Hierbei schneidet der Arzt mit dem Skalpell Gewebeteile heraus. Bei Verdacht auf Hautkrebs entfernt er gleich den gesamten verdächtigen Bereich.
  • Zytologie
    Mit einer kleinen Bürste werden Zellen entnommen und auf ihre Gut- oder Bösartigkeit hin untersucht.

Eine Biopsie erfolgt überwiegend ambulant und ist eine sehr sichere Methode. Bei Bedarf bekommt der Patient Beruhigungs- oder Schmerzmittel. Endoskopische Eingriffe können auch unter Kurznarkose durchgeführt werden. Blutungen des betroffenen Gewebes, Infektionen oder Verletzungen benachbarter Organe kommen sehr selten vor und können in der Regel konservativ behandelt werden.

Der Pathologe im Labor kann anhand einzelner Zellen oder ganzer Zellverbände den Reifungsgrad von Tumorzellen bestimmen und erhält Informationen über die Aggressivität des kranken Gewebes und die Behandlungsaussichten. So unterscheidet sich echter Leberkrebs zum Beispiel deutlich von Lebermetastasen. In manchen Fällen wird die Bös- oder Gutartigkeit eines Gewebes bereits während einer notwendigen Operation durch eine Schnellschnitt-Untersuchung bestimmt, so dass sich - falls notwendig - direkt eine größere Operation anschließen kann.

Bei inneren Organen sind hingegen grundsätzlich vorab bildgebende Untersuchungen wie Röntgen, Ultraschall, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) notwendig, um den genauen Ort der Probenentnahme zu bestimmen.

Wie wird eine Biopsie durchgeführt?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Gewebeprobe zu entnehmen. Ärztinnen und Ärzte wenden abhängig vom Gewebe und der Lage unter anderem folgende Biopsiemethoden an:

  • Stanzbiopsie: Mit einer dickeren Hohlnadel wird aus dem Gewebe ein Zylinder gestanzt. Wird oft bei Brust- oder Prostatabiopsien angewendet und unter Ultraschall, Röntgen oder MRT durchgeführt.
  • Feinnadelbiopsie/-punktion: Durch eine dünne Hohlnadel werden Zellen angesaugt; meist bei weichem Gewebe oder Flüssigkeit eingesetzt, zum Beispiel bei Knochenmark sowie bei der Lunge oder der Bauchspeicheldrüse.
  • Vakuumbiopsie: Computergesteuerte und sehr genaue Gewebeentnahme; oft bei Brustkrebsverdacht angewendet.
  • Exzisionsbiopsie: Auffälliges Gewebe wird hier zum Beispiel mit dem Skalpell herausgeschnitten, etwa bei Hautveränderungen.
  • endoskopische Biopsiegewinnung: Probenentnahme bei der Magen-, Darm- oder Blasenspiegelung, oftmals durch eine kleine Zange.
  • Abstrich: Gewebeentnahme – oftmals Schleimhaut aus der Gebärmutter – über einen Spatel oder ein Bürstchen.

Das gewonnene Biopsat wird in ein Labor gegeben, wo es von einer Pathologin oder einem Pathologen mithilfe des Mikroskops und anderen Untersuchungsgeräten genau analysiert wird.

Pathologinnen und Pathologen sind Fachärztinnen und -ärzte, die sich auf die Untersuchung von krankhaften Zuständen und Vorgängen im menschlichen Körper spezialisiert haben. Zum großen Teil analysieren sie Biopsate von lebenden Patientinnen und Patienten auf Gewebs- oder Zellveränderungen und suchen beispielsweise nach Tumorzellen.

Wann wird eine Biopsie durchgeführt?

Ärztinnen und Ärzte führen eine Biopsie vor allem dann durch, wenn ihnen Gewebeveränderungen auffallen. Dies kann beispielsweise beim Abtasten vorkommen, bei auffälligen Untersuchungsergebnissen in Bildaufnahmen von inneren Organen oder auch bei mit dem bloßen Auge sichtbaren Veränderungen, beispielsweise der Haut oder Schleimhaut.

Eine Biopsie ist unter anderem angezeigt bei:

  • auffälligen Veränderungen der Haut wie bei veränderten Muttermalen
  • tastbaren Knoten in der Brust
  • Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut über eine längere Zeit
  • Knoten an der Schilddrüse
  • veränderter Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt sowie der Blase

Kleine auffällige Muttermale, Lymphknoten oder auch Polypen im Darm werden in der Regel sicherheitshalber gleich komplett entfernt.

Daneben werden Biopsien jedoch auch zur Überwachung von Krebserkrankungen durchgeführt: Kommen neue Beschwerden bei einer bestehenden Krebserkrankung hinzu, deren Ursache sich durch andere Untersuchungsmethoden nicht klar feststellen lässt, wird mitunter eine Biopsie gemacht. Manchmal lässt sich nur so klären, ob es sich um eine Entzündung oder um Tumorzellen eines neuen Krebsgeschwürs handelt.

Ist eine Biopsie schmerzhaft?

Die Biopsie ist in den meisten Fällen ein kleiner ambulanter Eingriff und keine größere Operation. Meist führen Fachärztinnen und Fachärzte diese ambulant in der Praxis oder im Krankenhaus durch. Oft ist die Entnahme der Gewebeprobe schmerzfrei, zum Beispiel bei einer Biopsie im Rahmen einer Magen- und Darmspiegelung. Auch der Gewebeabstrich bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt zählt zur Biopsie und ist selten schmerzhaft.

Wenn doch mit Schmerzen zu rechnen ist, erhalten Sie in der Regel eine örtliche Betäubung, so etwa wenn auffällige Muttermale entfernt werden sollen. Nur in seltenen Fällen ist eine Kurznarkose für die Entnahme der Gewebeprobe notwendig. Bei einer Knochenmarkbiopsie kann es in manchen Fällen trotz Betäubung zu Schmerzen kommen.

Wie lange warten Betroffene auf das Ergebnis einer Biopsie?

Wie lange Sie auf die genauen Ergebnisse der Laboruntersuchung der Biopsie warten müssen, erfahren Sie in der Regel von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Allerdings können diese zur genauen Dauer jedoch nicht immer eine sichere Auskunft geben, da das entnommene Gewebe manchmal keine eindeutigen Ergebnisse aufzeigt. In solchen Fällen muss es dann oft nochmals untersucht oder an ein anderes Labor versendet werden.

Grundsätzlich hängt die Dauer, bis ein Ergebnis der Biopsie vorliegt, von verschiedenen Faktoren ab. Einfluss haben beispielsweise

  • die Versandzeit: Wird die Gewebeprobe nicht direkt im Krankenhaus untersucht, sondern versendet, kommt die Zeit für den Versand hinzu.
  • die Routineuntersuchung: Handelt es sich um eine Routineuntersuchung, um zum Beispiel einen Krebsverdacht auszuschließen, liegen Ergebnisse in der Regel nach zwei bis drei Tagen vor.
  • Zusatzuntersuchungen: Sind spezielle weitere Untersuchungen notwendig, dann warten Betroffene hier meist weitere ein bis zwei Wochen auf ihre Ergebnisse.

Ergebnis innerhalb von Minuten? Schnellschnittuntersuchung während einer Operation

Die Schnellschnittuntersuchung wird bei Tumor-Operationen angewendet. Das Ergebnis liegt meist innerhalb von Minuten vor. Es dient Chirurginnen und Chirurgen zum weiteren Vorgehen während der Operation.

Wie lange dauert Biopsie Ergebnis Darm?

Wie lange es dauert, bis der Befund einer Biopsie vorliegt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Soll ein Krebsverdacht abgeklärt werden, liegen die Ergebnisse bei Routineuntersuchungen in der Regel nach 2 bis 3 Tagen vor. Zusatzuntersuchungen dauern 1 bis 2 Wochen, gelegentlich auch länger.

Wie lange dauert es im Krankenhaus bis man das Ergebnis von der Gewebeprobe hat?

Da mit dieser Methode nur ein sehr kleines Biopsat gewonnen werden kann, schneidet der Arzt oft vier bis fünf Gewebezylinder aus. Die gesamte Biopsie dauert etwa zehn Minuten und wird oft unter örtlicher Betäubung oder Kurznarkose durchgeführt.

Warum dauert das Ergebnis einer Biopsie so lange?

Wie lange es dauert, bis die Biopsie-Ergebnisse vorliegen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: zum Beispiel, ob umfangreichere molekularbiologische oder mikroskopische Untersuchungen notwendig sind, um eine Tumorerkrankung zu bestätigen oder auszuschließen.

Wie lange dauert die histologische Untersuchung von Darmpolypen?

Die Untersuchung ist schmerzlos und dauert zwischen fünf Minuten und einer halben Stunde.