Wie heißt ein Roman von Stephen King?

Stand: 22.09.2022 06:00 Uhr

"Fairy Tale" heißt das neue Buch von Stephen King, das der Autor erst vor wenigen Wochen veröffentlicht hat. Der Meister des Horrors hat dieses Mal einen Fantasyroman geschrieben. Und auch eine Verfilmung ist bereits in Planung.

Wenn der Name des Autors größer auf dem Cover ist als der Titel des Buches, dann hat man es geschafft. Und kaum einer hat es so geschafft wie Stephen King. Am 21. September wurde der Autor 75 Jahre alt und man kann ganze Regale mit seinen Bestsellern füllen. "Fairy Tale" ist diesmal kein Horrorroman, wie so oft bei King, sondern irgendwas zwischen einem Märchen- und einem Fantasyroman.

Worum geht es in "Fairy Tale"?

Charlie, 17 Jahre alt, ist ein stinknormaler Teenager. Weil er ein netter Kerl ist, steht er einem alten Nachbarn bei, der einen Unfall hatte. Und in dessen Gartenlaube findet er ein Loch im Boden. Ein Übergang in eine andere Welt.

In meiner Welt hielt ich (…) dieses Getue um Königshäuser für totalen Blödsinn (…). Prinzen und Prinzessinnen gehörten zu ganz normalen Familien, die einfach nur einen genetischen Lottogewinn erzielt hatten. (…) Aber das hier war nicht jene Welt. Das hier war Empis, wo andere Regeln herrschten. Leseprobe

Mit riesigen, freundlichen Insekten, netten Bewohnern, die aber mal keinen Mund, mal keine Ohren haben. Das ist die Welt von Empis.

Das Königreich ist in Gefahr. Böse Riesen und schreckliche neue Herrscher lassen alles grau werden. Charlie wird gefangen und muss, ein bisschen wie bei "Tribute von Panem", in der Arena um sein Leben kämpfen. Er wird zum Anführer der Rebellion.

Ich schloss die Tür auf, ging nach oben, öffnete den Tresor und schnallte mir den Revolvergürtel um. Trotz Silbermuscheln und Lederschnüren fühlte ich mich nicht wie ein Revolverheld, sondern wie ein ängstliches Kind. Leseprobe

Stephen Kings neuer Roman: Langatmig, trostlos, bedrückend

"Fairy Tale" ist leider nicht märchenhaft. Sondern vor allem langatmig. Bis Charlie mal nach Empis kommt, dauert es fast 300 Seiten, von insgesamt fast 900. Er ist auch nicht sonderlich sympathisch. Altklug hat er immer das passende Zitat auf der Lippe aus irgendwelchen Büchern, die er gelesen hat, aus Schwarz-weiß-Filmen, die er gesehen hat. Es ist schwer diese Figur zu "glauben". Und es ist alles so trostlos und bedrückend.

Wunderschön war sie gewesen, lebendig und erfüllt von heiterer, harmloser Magie. (…) Jetzt war sie tot. (…) Sie war so hinüber wie ein Fisch, der, seiner lebhaften Farben beraubt, mit dem Bauch nach oben im Aquarium dümpelte. Leseprobe

Heißt es über eine Meerjungfrau. Und so trist ist diese Welt durchgehend.

"Fairy Tale" ist kein aufregender Fantasyroman

Geschrieben hat King das Buch hauptsächlich während des Höhepunktes der Corona-Krise. Und das schimmert durch. Das erste Drittel, in dem Charlie den alten Nachbarn pflegt, ist mehr ein Text über Sterbebegleitung als Abenteuer. Es gibt auch Passagen, die gelungen sind. Wenn Charlie gefangen ist und in dem perversen Arena-Spiel Mitgefangene töten muss. Oder wenn er liebreizend mit seinem Hund Radar umgeht.

Ich fiel auf den Rücken, und da stand Radar auf mir, die Vorderpfoten auf meinen Schultern, wedelte wie verrückt mit dem Schwanz und leckte mir das Gesicht. Leseprobe

In den 80er-Jahren hatte Stephen King mit "Die Augen des Drachen" schon mal einen Fantasyroman geschrieben. Der ist heute größtenteils vergessen. In den USA sind die ersten Kritiken zu "Fairy Tale" zwar freundlich, aber wenn dieser neue Fantasyversuch des Horrormeisters auch wieder vergessen wird, dann wäre das keine Überraschung.

"Fairy Tale": Verfilmung mit Regisseur Paul Greengrass geplant

Obwohl "Fairy Tale" gerade erst erschienen ist, ist bereits eine Verfilmung des Stoffes in Vorbereitung. Der britische Regisseur Paul Greengrass soll das Schauer-Märchen "Fairy Tale" auf die Leinwand bringen. Bekannt ist Greengrass vor allem für Action-Thriller wie "Captain Phillips" oder die "Bourne"-Reihe ("Die Bourne Verschwörung", "Das Bourne Ultimatum", "Jason Bourne"). Zuletzt drehte er mit Tom Hanks und Helena Zengel den Western "Neues aus der Welt". Greengrass sei eine "wunderbare Wahl" für die Verfilmung, sagte King dem US-amerikanischen Filmmagazin "Deadline".

Weitere Informationen

Wie heißt ein Roman von Stephen King?

Fairy Tale

von Stephen King

Seitenzahl:880 SeitenGenre:RomanZusatzinfo: Aus dem Amerikanischen von Bernhard KleinschmidtVerlag:HeyneBestellnummer:978-3-453-27399-3Preis:28 €

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Neue Bücher | 14.09.2022 | 12:40 Uhr

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Stephen King ist wohl der unangefochtene Meister des Horrors. Seitdem "Carrie" 1973 erschien, hat er über 400 Millionen Bücher verkauft, die in über 40 Sprachen übersetzt wurden. Seine überwiegend düstere Fantasie begeistert tausende Fans weltweit!

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Stephen King, geboren 1947 in Portland, Maine, war zunächst als Englischlehrer tätig, bevor ihm 1973 mit seinem ersten Roman 'Carrie' der Durchbruch gelang. Seither hat er mehr als 30 Romane geschrieben und über 100 Kurzgeschichten verfasst und gilt als einer der erfolgreichsten Schriftsteller weltweit.

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