Wie erkennt man das Dativobjekt in einem Satz?

Dieser Artikel befasst sich mit dem Dativ. Es wird erklärt, was man unter dem Dativ versteht, wie man ihn bildet und verwendet. Zum besseren Verständnis gibt es Beispiele. Dieser Artikel gehört zu unserem Bereich Deutsch.


Der Dativ ist einer der vier Fälle (Kasus) des Nomens. Der Dativ ist der 3. Fall. Er wird auch Wem-Fall genannt, da man nach ihm mit Wem…? fragt. Die anderen Fälle sind Nominativ (1. Fall, Wer-Fall), Genitiv (2. Fall, Wes-Fall), und Akkusativ (4. Fall, Wen-Fall). Im Dativ stehen können alle deklinierbaren Wortarten, also Nomen (Vogel), Artikel (der, eine), Pronomen (wir, euch, derselbe, mein), Adjektive (dick) und Numerale (sieben). Benötigt wird der Kasus, um Sätze zu bilden.

Beispiele Dativ:
Peter gratuliert seinem Onkel.
Frage: Wem gratuliert Peter?
Antwort: seinem Onkel (= Dativ)

Die Lehrerin gibt den Schülern ihre Arbeiten zurück.
Frage: Wem gibt die Lehrerin ihre Arbeiten zurück?
Antwort: den Schülern (= Dativ)

Wir fahren mit dem Bus zur Schule.
Frage: Mit wem fahren wir zur Schule?
Antwort: dem Bus (=Dativ)

Mir fällt nichts ein.
Frage: Wem fällt nichts ein?
Antwort: mir (= Dativ)

Hinweis:

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Verwendung des Dativs

Der Dativ wird als Objekt nach bestimmten Verben verwendet, die den Dativ fordern (schenken, helfen, geben, gehören, zuhören, schicken, zeigen, sagen, empfehlen). Außerdem wird er in Sätzen mit mehreren Objekten als indirektes Objekt benutzt sowie nach bestimmten Präpositionen (zu, aus, bei, gegenüber, nach, seit, von, mit) und in manchen Wendungen (kalt sein, egal sein).

Beim indirekten Objekt ist der Dativ meistens der, für den der Akkusativ bestimmt ist (Ich gebe dir ein Buch)

  • Dativobjekt: Die Schüler hören dem Lehrer zu.
  • indirektes Objekt: Die Kinder schicken ihrer Oma eine Postkarte.
  • nach bestimmten Verben: Sie zeigt ihrer Freundin ihre neue Brille.
  • nach bestimmten Präpositionen: Der Lehrer will mit den Eltern sprechen.
  • Wendungen mit Dativ: Mir ist warm.

Bildung des Dativs

Nomen im Dativ verändern im Singular meistens nur den Artikel (das Haus – dem Haus, der Lehrer – dem Lehrer, die Schule – der Schule). Im Plural ändert sich der Artikel und häufig wird -n (den Häusern, den Lehrern, den Schulen) oder -s (den Autos, den Tees) angehängt.

Wir verwenden den Genitiv kaum, also gibt es auch meistens kein Genitivobjekt. Wir würden den Satz so formulieren:

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Wir erinnern uns an unsere Ferien.

Subjekt-Frage: Wer erinnert? Wir

Prädikat-Frage: Was tun wir? Erinnern uns

Präpositionalobjekt-Frage: An wen erinnern wir uns? An unsere Ferien

Hier handelt es sich bei dem Objekt um ein Präpositionalobjekt. 

Sätze mit zwei Objekten

Sätze können auch mehr als ein Objekt beinhalten. Sieh selbst:

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Max schenkt dir ein Buch.

Subjekt-Frage: Wer schenkt? Max

Prädikat-Frage: Was tut Max? Schenken

Dativ-Objekt: Wem schenkt Max ein Buch? Dir

Akkusativ-Objekt: Wen oder was schenkt Max? Ein Buch

Hier gibt es sowohl ein Akkusativ-Objekt als auch ein Dativ-Objekt. Wir finden sie natürlich wieder mit den Fragen Wem? und Wen oder was?

Der deutsche Satzbau ist für viele, die Deutsch lernen, etwas sehr Kompliziertes. Heute schauen wir uns die Positionen des Akkusativobjekts und des Dativobjekts im Satz bei Nomengruppen und Personalpronomen an.

In einem normalen deutschen Satz finden wir ein Subjekt, ein Verb und in der Regel mindestens ein weiteres Objekt. Oft ist das Objekt ein Akkusativobjekt, wie im folgenden Satz:

Franziska kauft einen Fernseher.

Wie erkennt man das Dativobjekt in einem Satz?

Das Subjekt (=Nominativ) “Franziska” steht in in diesem Satz in grüner Farbe. Es steht in der Regel VOR den Objekten. Das Akkusativobjekt “einen Fernseher” steht hier in blauer Farbe.

Auch ein Dativobjekt ist möglich, wie zum Beispiel in diesem Satz:

Johannes gratuliert seiner Mutter zum Geburtstag.

Das Subjekt (=Nominativ) “Johannes” steht in diesem Satz wieder in grüner Farbe und vor den Objekten. Das Dativobjekt “seiner Mutter” steht in roter Farbe.

 

Sätze mit zwei Objekten

Aber natürlich kann ein deutscher Satz auch zwei oder mehr Objekte haben. Das folgende Beispiel zeigt einen Satz mit einem Akkusativobjekt und einem Dativobjekt:

Der Kellner bringt dem Gast das Bier.

 

Die Reihenfolge der Objekte 

Man kann in dem Beispiel oben schon erkennen, dass das Dativobjekt vor dem Akkusativobjekt steht. Dies ist aber nicht immer der Fall.

 

Beide Objekte sind Nomen …

Wenn beide Objekte Nomen sind, setzen wir normalerweise das Dativobjekt VOR das Akkusativobjekt.

KURZ: Beide Objekte Nomen => Dativ VOR Akkusativ

Peter gibt seiner Chefin den Brief.

Wenn wir ein Objekt besonders betonen möchten, KÖNNEN wir die Reihenfolge jedoch ändern. Der Satz …

Peter gibt seiner Chefin den Brief.

ist auch so möglich:

Peter gibt den Brief seiner Chefin.

…, wenn wir das Akkusativobjekt “den Brief” besonders betonen möchten.

ABER,…

wenn das Akkusativobjekt einen unbestimmten Artikel hat, steht das Dativobjekt immer VOR dem Akkusativobjekt.

Peter gibt seiner Chefin einen Brief.

Der Artikel im Akkusativ “einen” vor dem Nomen “Brief” ist ein unbestimmter Artikel.

Also steht “einen Brief” HINTER dem Dativobjekt “seiner Chefin”.

 

Ein Pronomen und ein Personalpronomen ...

Aber wenn ein Objekt ein Personalpronomen ist und das andere nicht, setzen wir das Personalpronomen VOR das andere Objekt.

Wo steht das Dativobjekt in einem Satz?

Hier die Reihenfolge, die in den meisten Fällen gilt: Bestehen beide Objekte aus einem Substantiv oder einer Substantivgruppe, steht das Dativobjekt in der Regel vor dem Akkusativobjekt.

Was ist ein Dativobjekt Beispiel?

Dativobjekt: Die Schüler hören dem Lehrer zu. indirektes Objekt: Die Kinder schicken ihrer Oma eine Postkarte. nach bestimmten Verben: Sie zeigt ihrer Freundin ihre neue Brille. nach bestimmten Präpositionen: Der Lehrer will mit den Eltern sprechen.