Hallo! Show
Kann ich verstehen, dass du davor Angst hast. Man weiss nicht, was einen genau erwartet und was man sagen soll erst recht nicht. Aber sie wird sich mit Sicherheit freuen, dich zu sehen und dann geht es auch. Ich würde versuchen, mir gar keine Szenarien vorher auszudenken oder Themen zurecht zu legen. Versuch einfach zu ihr zu gehen, wie du es auch gemacht hättest, wenn sie wegen einer kleinen Sache im Krankenhaus liegen würde und erzählt so, wie ihr es immer getan habt. Man muss nicht unbedingt und immer über die Krankheit und den Tod reden, damit muss sie sich ja eh beschäftigen, wahrscheinlich ist sie froh, mit dir ein ganz normales Gespräch führen zu können. Und wenn sie darüber reden will, dann wirst du auch das schaffen! Und wenn dir Tränen kommen, dann kommen sie eben...auch das ist nicht schlimm! Was ich verstehen kann, das man ein komisches Gefühl hat, wenn man das erste Mal ein Hospiz betritt. Weil man einfach nicht weiß, was einen dort erwartet. Ich kann dazu nur sagen, das es ein wunderbarer Ort ist, ein Ort wo zwar der Tod am Ende des Aufenthaltes steht, aber bis es soweit ist zählt das Leben, mit all seinen Facetten. Eine wunderbare Alternative, wenn ein Mensch nicht in seinen eigenen vier Wänden sterben kann. Ich habe schon mehrere Hospize kennengelernt, in einem konnte man sogar übernachten, ich habe mich mit meiner Freundin in ihr Bett gekuschelt, wir haben geschwiegen, erzählt, gelacht, geweint. Wir haben Wein getrunken, Filme geschaut, den Pizzadienst kommen lassen. Auch wenn es für sie nur zwei Bissen davon waren. Es waren ihre letzten "guten" Tage. Ich habe auch danach noch viel Zeit in ihrer Nähe verbracht, immer darauf bedacht zu schauen was sie gerade braucht. Es gab Tage da war ich nur ein paar Minuten da und Tage da habe ich stundenlang an ihrem Bett gesessen, ihre Hand gehalten. Körperliche Veränderungen sowie Veränderungen im Sprechen und in der nonverbalen Kommunikation kündigen den nahen Tod an. Tut dies auch die Seele des Sterbenden? Wie macht sie uns auf den zu erwartenden Abschied aufmerksam?Wir wissen zu wenig darüber, um qualifiziert Auskunft geben zu können. Aus Erfahrung wissen wir aber, was der Seele eines Menschen in seinen letzten Stunden gut zu tun scheint; was sie braucht, um in Frieden Abschied nehmen zu können. Für das Trostspenden am Sterbebett gilt in besonderer Weise, dass es sehr behutsam und einfühlsam vorgenommen werden muss. Will man das Innerste, die Mitte eines Menschen ansprechen und trösten, dann kann dies nur in Ehrfurcht geschehen, nicht aus der Position des Überlegenen, des Starken, des Besserwissenden. Nur die Haltung der Ehrfurcht wahrt das Geheimnis und damit die einmalige Würde dieses Menschen. Es gibt unter Männern Zeichen von Trost, die sehr behutsam sind. Da legt einer dem anderen die Hand auf die Schulter und sagt: «Tut mir leid, alter Junge, das hattest du nicht verdient.» Er will ihm nicht zu nahetreten, er nimmt ihn nicht in den Arm, um ihn wie ein kleines Kind zu trösten, obwohl dem anderen vielleicht die Tränen der Trauer in den Augen stehen. So sollen wir auch am Sterbebett trösten, den anderen gross sein lassen und uns die Zeit für ihn nehmen. Was der sterbende Mensch zu Lebzeiten geglaubt, gehofft und geliebt hat, welche Einstellungen und Haltungen er in religiösen Fragen gewonnen und wie er diese im Alltag des Lebens «gelebt» hat, das muss in unserem Trösten geachtet und gewürdigt werden. Wie dies in der konkreten Situation geschehen kann, wird uns häufig der Sterbende selbst noch «wissen lassen». Es bedarf dazu vor allem eines «hörenden und verstehenden Herzens», das aufnimmt, was in dem, der unseren Trost nötig hat, vor sich geht. Fragen Sie sich, welchen Trost der Sterbende vielleicht noch erwartet
Trösten erfordert einen Raum der Stille; es geschieht in leisen Tönen und behutsamen Gesten Dies gilt erst recht in der Stunde des Todes:
Es kann tröstlich sein, im Sterben nicht allein zu sein. Möglicherweise aber signalisiert uns der Sterbende auch, dass er jetzt allein sein möchte. Wir haben das zu respektieren. Vielleicht kann er so leichter gehen. Wir dürfen aber gewiss sein, dass kein Mensch im Sterben allein sein wird (auch wenn wir nicht bei ihm sind). Eine «andere» Gemeinschaft erwartet ihn schon. Und manchmal werden wir am Sterbebett Zeugen dieses Empfangs durch Freunde und Angehörige, die ihm schon vorausgegangen sind. Quelle: Palliativnetzwerk Mainz Lesen Sie auch die weiteren Beiträge zu diesem Thema:
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Was kann man einem sterbenden Menschen schreiben?Ich will meine Emotionen und Empfindungen durch den bevorstehenden Tod ausleben dürfen. Ich will meine Therapie und Pflege mitbestimmen dürfen und habe bis zuletzt vollen Anspruch darauf. Ich will nicht unnötig leiden müssen. Ich will ehrliche und vollständige Antworten.
Was schreibe ich jemandem der im Sterben liegt?Man kann ihm deutlich machen, dass man mitfühlend ist, ohne dass man ihm das schön redet, und das kann man eigentlich sehr leicht ausdrücken. Zum Beispiel "ich tröste dich nicht, aber ich würde gerne. Ich weiß, es geht nicht, aber ich würde es dir gerne mitteilen". Das hilft schon enorm.
Was kann man einem Sterbenden wünschen?Die Wünsche der Sterbenden sind meist bescheiden
«Uns geht es darum, ein Vertrauensverhältnis zu den Patienten aufzubauen, damit sie uns sagen können, was sie wirklich bewegt», sagt Annett Ehrentraut. Oft sind es letzte Wünsche, die die Patienten erfüllt haben möchten, bevor sie endgültig gehen.
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