Welche Grundsätze des Denkens Schreibens Lernens und Handelns können Sie Lichtenbergs Aphorismen entnehmen?

[Aus �Sudelbuch� J]

Ich habe �fters gesehen, da� sich wo die Schweine weiden, Kr�hen auf sie setzen, und achtgeben, wenn sie einen Wurm aufw�hlen herabfliegen und ihn holen, alsdann sich wieder an ihre alte Stelle setzen. Ein herrliches Sinnbild von dem Kompilator, der aufw�hlt, und dem schlauen Schriftsteller der es ohne viele M�he zu seinem Vorteil verwendet.

[J 3]
[651]

Bei dem studio der Mathematik kann wohl nichts st�rkeren Trost bei Unverst�ndlichkeiten gew�hren, als da� es sehr viel schwerer ist eines andern Meditata zu verstehen, als selbst zu meditieren.

[J 9]

Mutter unser die du bist im Himmel.

[J 12]

Die Haare stehen einem zu Berge, wenn man bedenkt: was f�r Zeit und M�he auf die Erkl�rung der Bibel gewendet worden ist. Wahrscheinlich ein Million Oktav – B�nde jeder so stark als einer der allg[emeinen]. d[eutschen]. Biblioth. Und was wird am Ende der Preis dieser Bem�hungen nach Jahrhunderten oder –tausenden sein? Gewi� kein anderer als der: die Bibel ist ein Buch von Menschen geschrieben, wie alle B�cher. Von Menschen die etwas anderes waren[652] als wir, weil sie in etwas andern Zeiten lebten; etwas simpler in manchen St�cken waren als wie wir, daf�r aber auch sehr viel unwissender; da� sie also ein Buch sei worin manches Wahre und manches Falsche, manches Gute und manches Schlechte enthalten ist. Je mehr eine Erkl�rung die Bibel zu einem ganz gew�hnlichen Buche macht, desto besser ist sie, alles das w�rde auch schon l�ngst geschehen sein, wenn nicht unsere Erziehung, unsere unb�ndige Leichtgl�ubigkeit und die gegenw�rtige Lage der Sache entgegen w�ren.

[J 17]

In einer Beilage zum Freim�thigen (einer sehr guten katholischen periodischen Schrift) wird ein Gedanke, den ich selbst �fters gehabt habe sehr gut ausgedr�ckt: N�mlich der Mann sagt: ich bin biblisch – katholischer Christ und kein r�misch – katholischer Glaubens – Sklave. Ihr tadelt mich, da� ich meiner Vernunft folge, folgt ihr denn etwas anderm? Nein, Ihr folgt Eurer Vernunft, weil sie euch lehrt, da� ihr euch der Meinung der Kirche blindlings unterwerfen sollt, und ich folge der meinigen, weil sie mich lehrt, da� ich alles, wie der Apostel, pr�fen und das Beste behalten soll. Ihr haltet mich f�r unweise, weil ich meiner Vernunft folge, und ich euch nicht f�r kl�ger weil ihr der Eurigen so folgt.

[J 18]

Zu Aufweckung des in jedem Menschen schlafenden Systems ist das Schreiben vortrefflich, und jeder der je geschrieben hat, wird gefunden haben, da� Schreiben immer etwas erweckt was man vorher nicht deutlich erkannte, ob es gleich in uns lag.

[J 19]
[653]

Man soll alle Menschen gew�hnen von Kindheit an in gro�e B�cher zu schreiben, alle ihre Exercitia, in hartes Schweinsleder gebunden.[654] Da sich kein Gesetz daraus machen l��t, so mu� man Eltern darum bitten, wenigstens mit Kindern, die zum Studieren bestimmt sind. Wenn man jetzt Newtons Schreibb�cher h�tte! Wenn ich einen Sohn h�tte, so m��te er gar kein Papier unter H�nden bekommen, als eingebundenes, zerrisse er es, oder besudelte er es, so w�rde ich mit v�terlicher Dinte dabei schreiben: dieses hat mein Sohn anno * den *ten besudelt. Man l��t den K�rper und Seele, das Punctum saliens der Maschine fortwachsen und verschweigt und vergi�t es. Die Sch�nheit wandelt auf den Stra�en, warum sollten nicht in dem Familien – Archiv die Produkte, oder vielmehr die Signaturen der Fortschritte des Geistes hinterlegt bleiben, und der Wachstum dort eben so sichtbar aufbewahrt liegen k�nnen? Der Rand m��te gebrochen werden, und auf einer Seite immer die Umst�nde und zwar sehr unparteiisch geschrieben werden. Was f�r ein Vergn�gen w�rde es mir sein, jetzt meine Schreibb�cher alle zu �bersehen! Seine eigne Naturgeschichte! Man sieht jetzt immer was man ist und sehr schwach was man war. Man m��te den eigentlichen Gegenstand der Sammlung die Dinge nicht zu oft sehen lassen. Vielleicht nur erst sp�t sehen lassen, das �brige m��te er blo� aus Relationen kennen. Man hebt die Kinderh�ubchen auf, und ich habe �fters selbst den Zusammenk�nften mit beigewohnt, da man einem sehr gro�en, besoldeten und ansehnlichen Kopf sein Kinderh�ubchen wies. Warum nicht eben so mit Werken des Geistes. Die Eltern k�nnten eine solche Sammlung von B�nden eben so aufbewahren, wie ihr Kind, denn es ist der Spiegel desselben. Wie sie seinen Leib zu bilden haben lehrt sie ihr Auge; wie seinen Geist, der Anblick dieser B�nde. Vom 4ten Jahre glaube ich k�nnte man anfangen. Kein Band m��te verloren werden. Denn das Papier m�ssen sie doch bezahlen, und das Aufbehalten macht keine Schwierigkeiten. Ich w��te nicht welches angenehmer und n�tzlicher w�re, die Bewegung aller Planeten zu kennen, oder diese Annalen einiger vorz�glicher Men schen. Die Welt w�rde dadurch sehr gewinnen.

[J 26]

Die Kantische Philosophie mag ein Reich aufrichten was f�r eines sie will, so wird sie doch, wenn sie nicht zu alten, bekannten[655] Lappereien herabsinken will, zugeben m�ssen, da� unseren Vorstellungen etwas in der Welt korrespondiert.

[J 28]
[656]

Wenn bei kleinen Personen alles Innere stark und gut ist, so sind sie gew�hnlich lebhafter als andere Menschen, weil bei gleicher Bluterzeugung weniger Masse zu versorgen ist. Zwerge und Riesen sind gemeiniglich gleich dumm, weil bei erstern die Kr�fte fehlen, und bei letzteren zu viel zu bestreiten ist. Vielleicht k�mmt es noch dahin, da� man die Menschen verst�mmelt, so wie die B�ume, um desto bessere Fr�chte des Geistes zu tragen. Das Kastrieren zum Singen geh�rt schon hieher. Die Frage ist ob sich nicht Maler und Poeten eben so schneiden lie�en.

[J 41]
[658]

Es ist freilich n�tig, da�, wenn die n�tzliche, arbeitende Volks – Klasse erhoben werden soll in Kenntnissen, die h�here sehr viel weiter sein mu� um sie nachzuschleppen. Allein dieses sehr viel weiter ist relativ. Wenn unsere Gelehrten so fortarbeiten, so werden sie sich immer mehr von der gemeinen Menschen – Klasse entfernen, und der Eifer, jene nach sich zu ziehn, wird immer gr��er, aber auch die Verachtung gr��er werden, womit man jene Menschen ansieht. Der Katholike ist in dieser R�cksicht billiger als wir, er gibt das nach, was wir verlangen, da� der Niedrigere zugeben soll. Er segelt langsamer um die schlechten Segler bei sich zu behalten, wir mit vollen Segeln, und hoffen, was kaum zu erwarten ist, da� uns die Kleinen nachkommen sollen.

[J 43]

Ob ich gleich wei�, da� sehr viele Rezensenten die B�cher nicht lesen die sie so musterhaft rezensieren, so sehe ich doch nicht ein was es schaden kann, wenn man das Buch lieset, das man rezensieren soll.

[J 46]

Ich habe einmal, wo ich nicht irre in Rousseau's Emil gelesen, da� ein Mann der t�glich mit der Sonne aufstund und mit Untergang derselben zu Bette ging, �ber 100 Jahr alt geworden sein soll. Ich[659] glaube aber, wo man eine solche Ordnung in einem Manne antrifft, da sind auch mehrere zu vermuten, und diese m�gen dann die Ursache des Alters gewesen sein.

[J 49]

Befehl kein merkw�rdiges Buch ohne den vollst�ndigsten Index zu drucken, k�nnte sehr n�tzlich sein.

[J 50]
[660]

Der schw�chste aller Menschen ist der Woll�stling, der nach dem Leibe sowohl als der nach dem Geist, ich meine der Hurer und der Betbruder, der der mit M�dchen und der mit Religion hurt. Gott bewahre alle Menschen vor einem so hurenden K�nige und Minister. Und Gott beh�te einen solchen K�nig und Minister vor vern�nftigen Untertanen.

[J 59]
[661]

Die Tr�ume k�nnen dazu n�tzen, da� sie das unbefangene Resultat, ohne den Zwang der oft erk�nstelten �berlegung, von unserm ganzen Wesen darstellen. Dieser Gedanke verdient sehr beherzigt zu werden.

[J 72]

Ein Schullehrer und Professor kann keine Individuen erziehn, er erzieht blo� Gattungen. Ein Gedanke, der sehr viele Beherzigung und Auseinandersetzung verdient.

[J 73]

Ich glaube, da� der Instinkt im Menschen dem geschlossenen R�sonnement vorgreift, und da� daher manches von minder gelehrten, aber dabei gnauen Empfindern offenbart sein mag, was das geschlossene R�sonnement noch bis jetzt nicht erreichen und verfolgen kann. Es erzeugt sich tierische W�rme, und wird erzeugt werden, ohne da� man noch gnau im Stande ist zu erkl�ren, woher sie komme. Dahin rechne ich die Lehre �ber die Unsterblichkeit der Seele. Es wird nach unserm Leben so sein wie es vor demselben war, dieses ist ein triebm��iger, instinktm��iger Vorgriff vor allem R�sonnement.[663] Man kann es noch nicht beweisen, aber f�r mich hat [es], zusammengenommen mit andern Umst�nden, Ohnmachten, Bet�ubungen, eine unwiderstehliche Gewalt, und hat es auch vermutlich f�r eine Menge von Menschen, die es nicht gestehen wollen. Kein einziges R�sonnement hat mich noch vom Gegenteil �berzeugt. Meine Meinung ist Natur, jenes ist Kunst, deren Resultat alles so sehr und stark widerspricht, als nur etwas widersprechen kann.

[J 78]
[664]

Verhunzdeutschen. Er hat es verhunzdeutscht.

[J 91]
[665]

Ich habe mich nach dem Strom der Gesinnungen gerichtet, und zweierlei gesucht, entweder reich oder ein Betbruder zu werden, es ist mir aber keines gegl�ckt.

[J 98]

Es ist eine sch�ne Ehre die die Frauenzimmer haben, die einen halben Zoll vom Arsch abliegt!

[J 100]

Der gemeine Mann h�lt bei seinem Kirchengehen und Bibellesen die Mittel f�r Zweck. NB. ein sehr gew�hnlicher Irrtum.

[J 102]
[667]

Das H�chste wozu sich ein schwacher Kopf von Erfahrung erheben kann, ist die Fertigkeit die Schw�chen besserer Menschen auszufinden.

[J 109]

Das Huren – Lied Salomonis.

[J 110]

Die Katholiken verbrannten ehmals die Juden, und bedachten nicht, da� des lieben Gottes Mutter von der Nation war, und bedenken noch jetzt nicht, da� sie eine J�din anbeten.

[J 111]
[669]

Das hei�t die Hand auf den Mund legen und hernach ein wenig durch die Finger plaudern.

[J 119]
[670]

Ich vergesse das meiste was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe, ich wei� aber so viel, beides tr�gt nichts desto weniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (besser)

[J 133]
[673]

Ein kanadischer Wilder, dem man alle Herrlichkeit von Paris gezeigt hatte, wurde am Ende gefragt was ihm am besten gefallen h�tte. Die Metzger – L�den, sagte er.

[J 139]

[674] Jacobi �ber die Lehre des Spinoza

Vorrede. XVII. Lessing sagt: Es gibt keine andere Philosophie, als die des Spinoza.

ibid. Der b�ndige Determinist unterscheidet sich nicht vom Fatalisten. Jacobi.

XXI. Herrn Jacobis Schriften �ber Idealismus und Realismus und Briefe an Mendelssohn f�hren darauf hinaus, da� wir von dem Wesen aller Wesen nichts begreifen, und seine Natur, wenn wir sie erforschen wollen nach unserer Vorstellungs – Art sogar unm�glich finden m�ssen.

Beide aber lehren zugleich den Glauben an dieses unbegreifliche Wesen pp (also blo� unbegreiflich? Der Glaube ist hier etwas gar Elendes. Was ist glauben? Wir m�ssen freilich glauben).

Jacobi h�lt f�r den ganzen Geist des Spinozismus das a nihilo nihil fit. (Ich sehe auch nicht ein, wie wir daraus, da� alles in dem Ph�nomen seine Ursache hat, erweisen wollen, da� das Ganze eine Ursache au�er sich habe, wenn man nicht vorher erwiesen hat, da� man sich jener ersten Ursache n�here, so wie etwa bei Ausdr�cken f�r Irrationalzahlen, das ist aber unm�glich zu erweisen. πμ)

[J 144]
[675]

Warum hat Gott so viel Angenehmes in das Doppelte gelegt. Mann und Frau, das Zwei verdient Aufmerksamkeit. Ist es vielleicht mit Leib und Seele eben so?

[J 153]

Es ist wohl ausgemacht, da� n�chst dem Wasser, das Leben das Beste ist was der Mensch hat.

[J 154]

Er hatte sich in den lieben Gott verliebt.

[J 158]

Das Donnerwetter sah so f�rchterlich im Anzuge aus, da� einige Leute behaupteten sie h�tten w�rklich Cherubims – K�pfe und Posaunen heraus gucken sehen.

[J 160]
[676]

Ein Not- und H�lfs-B�chlein f�r Schriftsteller k�nnte gut werden.

[J 161]

Die wei�en Federn der Damen sind wei�e Fahnen die sie aufstecken zum Zeichen der Kapitulation.

[J 162]

Bei unserer elenden Erziehung, wo wir in der zweiten H�lfte des Lebens wieder vergessen m�ssen, was wir in der ersten gelernt haben, erfordert also Simpel – Schreiben Anstrengung, und daher glaubt man endlich alles was Anstrengung erfordert sei simpel und gut.

[J 163]

Was man so sehr pr�chtig Sonnenst�ubchen nennt sind doch eigentlich Dreckst�ubchen.

[J 164]

Seine B�cher waren alle sehr nett, sie hatten auch sonst wenig zu tun.

[J 170]

Wenn ich im Traum mit jemanden disputiere und der mich widerlegt und belehrt, so bin ich es der sich selbst belehrt, also nachdenkt. Dieses Nachdenken wird also unter der Form von Gespr�ch angeschaut. K�nnen wir [uns] also wundern, wenn die fr�hen V�lker das was sie bei der Schlange denken (wie Eva) ausdr�cken durch: die Schlange sprach zu mir. Der Herr sprach zu mir. Mein Geist[677] sprach zu mir. Da wir eigentlich nicht gnau wissen wo wir denken, so k�nnen wir den Gedanken hin versetzen, wo wir wollen. So wie man sprechen kann, da� man glaubt es komme von einem Dritten, so kann [man] auch so denken, da� es l��t, als w�rde es uns gesagt: Genius Sokratis pp. Wie erstaunend vieles lie�e sich nicht durch die Tr�ume noch entwickeln.

[J 171]

Es w�re ein denkendes Wesen m�glich dem das Zuk�nftige leichter zu sehen w�re als das Vergangene. Bei den Trieben der Insekten ist schon manches, das uns glauben machen mu�, da� sie mehr durch das K�nftige, als das Vergangene geleitet werden. H�tten die Tiere eben so viel Erinnerung des Vergangenen als Vorgef�hl vom K�nftigen, so w�re uns manches Insekt �berlegen, so aber scheint die St�rke des Vorgef�hls immer in umgekehrter Verh�ltnis mit der Erinnerung an das Vergangene zu stehen.

[J 178]
[678]

Der Deutsche holt bei Beschreibung psychologischer Dinge vieles vom Fallen, es f�llt mir ein, es ist mir entfallen, es ist mir aufgefallen. Zufall, casus accidit. Beifall.

[J 180]

Der Mann machte sehr viel Wind. B. O nein! wenn es noch Wind gewesen w�re, es war aber mehr ein wehendes Vakuum.

[J 181]

Bei dem ist Hopfen und Malz verloren. B. Das setzt voraus, da� es mit ihm auf Bier angelegt gewesen w�re. Das ist es aber nicht. Es war alles Wassersuppe.

[J 182]

Wir wohnen zu G�ttingen in Scheiterhaufen, die mit T�ren und Fenstern versehen sind.

[J 183]

Das Buch mu� erst ausgedroschen werden.

[J 185]
[679]

Es gibt in R�cksicht auf den K�rper gewi� wo nicht mehr doch eben so viele Kranke in[680] der Einbildung als w�rklich Kranke, in R�cksicht auf den Verstand eben so viel, wo nicht sehr viel mehr Gesunde in der Einbildung als w�rklich Gesunde.

[J 193]
[681]

Wenn sie auf dem Leihhause Menschen ann�hmen, so m�chte ich wohl wissen wie viel ich auf mich geborgt bek�me. So sind die Schuldt�rme eigentlich Leihh�user, in welchen man nicht sowohl auf Meubeln, als auf die Besitzer selbst Geld leiht.

[J 208]
[683]

Er hie� dieses: mit stillt�tiger Gedult abwarten. Dieses ist eine gro�e Regel. Die Menschen �ndern sich von selbst, wenn man sie nicht ausdr�cklich �ndern will, sondern ihnen nur unmerklich die Gelegenheit macht zu sehen und zu h�ren. Viele Unternehmungen mi�lingen blo�, weil man die Fr�chte davon noch gerne erleben wollte.

[J 218]

Was eigentlich den Schriftsteller f�r den Menschen ausmacht ist best�ndig zu sagen, was vorz�glichste Menschen, oder �berhaupt der[684] gr��te Teil denkt oder f�hlt ohne es zu wissen, die Mittelm��igen sagen nur, was jeder w�rde gesagt haben. Hierin besteht ein gro�er Vorteil zumal der dramatischen und Romanen – Dichter.

[J 222]

Wenn auch das Gehen auf 2 Beinen dem Menschen nicht nat�rlich ist, so ist es doch gewi� eine Erfindung, die ihm Ehre macht.

[J 226]

Man erleichtert sich, habe ich irgendwo gelesen, die Betrachtungen �ber die Staaten, wenn man sie sich als einzelne Menschen gedenkt. Sie sind also auch Kinder und so lange sie dieses sind m�gen sie monarchisch am besten sein. Wenn aber die Kinder gro� werden, so lassen sie sich nicht mehr so behandeln, denn sie werden alsdann w�rklich nicht selten kl�ger, als der Vater.

[J 227]

Ich habe irgendwo gelesen: Die christliche Moral wird �berall Unterst�tzung und Supplement der Gesetze, da hingegen alles �brige bei der Religion Unterst�tzung des Aberglaubens.

[J 228]
[685]

Marivaux zu einem gesunden Bettler: K�nnt Ihr nicht arbeiten? Der Bettler: Ach lieber Herr, wenn Sie w��ten wie faul ich bin, Sie w�rden gewi� Mitleiden mit mir haben. Diese Aufrichtigkeit gefiel ihm und er gab ihm etwas.

[J 232]
[686]

Noch eine neue Religion einzuf�hren die die W�rksamkeit der christlichen haben sollte ist wohl unm�glich, deswegen bleibe man dabei und suche lieber darauf zu tragen, und gewi� sind auch die Ausdr�cke Christi so beschaffen, da� man so lange die Welt steht das Beste wird hinein tragen k�nnen.

[J 235]

Ich m�chte wohl wissen, was es geben w�rde, wenn ganz Europa einmal recht erzkatholisch w�re, keine Protestanten, die l�chelten, und kluge K�pfe erweckten, und sich kein Pfaffe mehr zu sch�men h�tte, wenn alles so fortgegangen w�re wie vor einigen Jahrhunderten, so w�rde der Pabst g�ttlich verehrt, und sein Dreck nach Karaten gesch�tzt und verkauft worden sein, ja man h�tte wohl gar die Bibel angefangen: Am Anfang schuf der Pabst Himmel und Erden.

[J 236]

Gott hat gesagt: Du sollst nicht stehlen, das w�rkt besser als alle Demonstrationen von Sch�dlichkeit des Diebstahls, und Gott, er sei wer er wolle, hat es ja auch gesagt, die Natur der Dinge, die dem Philosophen freilich respektabel ist, aber [dem] P�bel nicht. Er versteht was das sagt: Gott! aber keine Demonstration. Wenn ich also sage: Es gibt ein Wesen, das die Welt erschaffen hat, oder das die Welt ist, das die Tugend belohnt und das Laster bestraft, so ist ja das alles wahr, und wie kann ich dem Volke geschwinder Ehrfurcht gegen dieses Wesen beibringen als wenn ich es ihm personifiziere? Man mu� immer bedenken was auch Necker gesagt [hat], unter dem Volk gibt es keine redliche Atheisten. Der Gelehrte wird durch andere Dinge im Zaum gehalten.

[J 238]
[687]

Die Mythen der Physiker.

[J 241]

Aufkl�rung in allen St�nden besteht eigentlich in richtigen Begriffen von unsern wesentlichen Bed�rfnissen.

[J 246]
[688]

Die Superklugheit ist eine der ver�chtlichsten Arten von Unklugheit.

[J 248]
[689]

Es schicken wohl wenige Menschen B�cher in die Welt, ohne zu glauben, da� nun jeder seine Pfeife hinlegen oder sich eine anz�nden w�rde um sie zu lesen. Da� mir diese Ehre nicht zugedacht ist, sage ich nicht blo�, denn das w�re leicht, sondern ich glaube es auch, welches schon etwas schwerer ist, und erlernt werden mu�. Autor, Setzer, Korrektor, Zensor, der Rezensent kann es lesen, wenn er will, aber n�tig ist es nicht, das sind also von 1000,000,000 grade 5.

[J 253]
[690]

Die gemeinen Leute unter den Katholiken beten lieber einen Heiligen an, oder richten ihr Gebet an ihn, als an den lieben Gott, so wie sich die Bauern immer lieber an die Bedienten halten. Gleich und gleich gesellt sich gern.

[J 260]
[691]

Offenbarung macht nicht, da� ich eine Sache begreife, sondern da� ich sie, wenn sie Autorit�t hat, begreife. Aber welche Autorit�t kann mir etwas aufdringen zu glauben, das meiner Vernunft widerspricht? Gottes Wort allein. Aber haben wir denn ein Wort Gottes au�er der Vernunft? Gewi� nicht. Denn da� die Bibel Gottes Wort ist, das haben Menschen gesagt, und Menschen k�nnen kein anderes Wort Gottes kennen, als die Vernunft.

[J 269]

Es ist wenigstens von Herrn Kant nicht freundschaftlich gegen seine Leser gehandelt, da� er sein Werk so geschrieben hat, da� man es studieren mu� wie ein Werk der Natur. Bei Werken der Natur wird der Flei� und der Eifer bei der Untersuchung durch die �berzeugung unterhalten, da� das Ganze der Untersuchung wert ist und da� man etwas seines Flei�es W�rdiges finden w�rde, wenn man etwas f�nde. Allein bei menschlichen Werken ist dieses nicht zu erwarten, denn da kann es sein da� der Verfasser sich geirrt hat und da� alles auf Jacob – B�hmismus hinausl�uft. Herr Kant hatte freilich schon vielen Kredit in der Welt, daf�r betraf aber auch sein Buch einen Gegenstand, der an sich nicht der interessanteste f�r die Welt [ist], und doch mu�te man Begriffe, wie den von Vorstellung, selbst aus wiederholter Lesung des Buchs kennen lernen. Die Gegenst�nde von Herrn Kants Buch sind freilich sehr interessant, aber das konnte doch nicht jedermann gleich wissen.

[J 270]

Lange vor der Erfindung des Pabsttums und des Fegfeuers war es schon gebr�uchlich f�r die Verstorbenen zu beten. Ich glaube mich hat auch einmal die Liebe zu meiner Mutter verleitet f�r sie zu beten. Es ist dieses weiter nichts, als die Vermenschung, Vermenschlichung alles dessen, wovon wir nichts wissen und nichts wissen k�nnen, die man �berall antrifft.

[J 271]
[693]

Unsere Theologen wollen mit Gewalt aus der Bibel ein Buch machen, worin kein Menschen – Verstand ist.

[J 277]

Da� zuweilen eine falsche Hypothese der richtigen vorzuziehen sei sieht man aus der Lehre von der Freiheit des Menschen. Der Mensch ist gewi� nicht frei, allein es geh�rt sehr tiefes Studium der Philosophie dazu sich [durch] diese Vorstellung nicht irre f�hren zu[694] lassen; ein Studium zu welchem unter Tausend [die] nicht die Zeit und Gedult haben, und unter 100 die sie haben, kaum einer den Geist hat. Freiheit ist daher eigentlich die bequemste Form sich die Sache zu denken und wird auch allezeit die �bliche bleiben, da sie so sehr den Schein f�r sich hat.

[J 278]

Vor Gott gibt es blo� Regeln, eigentlich nur eine Regel und keine Ausnahmen. Weil wir die oberste Regel nicht kennen, so machen wir General – Regeln, die es nicht sind, ja es w�re wohl gar m�glich, da� das, was wir Regel nennen, wohl selbst noch f�r endliche Wesen Ausnahmen sein k�nnten.

[J 279]

Ich glaube, da� der Spinozist, und der Deist nur differieren wie der Newtonianer und der Eulerianer in R�cksicht auf Farbentheorie.

[J 280]

Der Glaube an einen Gott ist Instinkt, er ist dem Menschen nat�rlich so wie das Gehen auf 2 Beinen, modifiziert wird er freilich bei manchen, bei manchen gar erstickt. Regulariter ist er da und ist zur Wohlgestaltheit des Erkenntnisverm�gens unentbehrlich (zur innern Wohlgestalt).

[J 281]

Beide Systeme f�hren so gewi� einen verst�ndigen Geist auf Eins hinaus, da� man, um zu sehen ob man in dem Spinozismus richtig ist, sich des deistischen bedienen kann, so wie man sich des Augenma�es oft zur Probe der gnausten Messungen bedient.

[J 282]
[695]

Ich glaube von Grund meiner Seele und nach der reifsten �berlegung, da� die Lehre Christi, ges�ubert von dem verfluchten Pfaffen[ge]schmier, und geh�rig nach unserer Art sich auszudr�cken verstanden, das vollkommenste System ist, Ruhe und Gl�ckseligkeit in der Welt am schnellsten, kr�ftigsten, sichersten und allgemeinsten zu bef�rdern, das ich mir wenigstens denken kann. Allein ich glaube auch da� es noch ein System gibt, das ganz aus der reinen Vernunft erw�chst und eben dahin f�hrt, allein es ist nur f�r ge�bte Denker und gar nicht f�r die Menschen �berhaupt, und f�nde es auch Eingang, so m��te man doch die Lehre Christi f�r die Aus�bung w�hlen. Christus hat sich zugleich nach dem Stoff bequemt, und dieses zwingt selbst dem Atheisten Bewunderung ab. (In welchem Verstand ich hier das Wort Atheist nehme wird jeder Denker f�hlen.) Wie leicht m��te es einem solchen Geist gewesen sein ein System f�r die reine Vernunft zu erdenken, das alle Philosophen v�llig befriedigt h�tte. Aber wo sind die Menschen dazu? Es w�ren vielleicht Jahrhunderte verstrichen, wo man es gar nicht verstanden h�tte, und so etwas soll dienen das menschliche Geschlecht zu leiten und zu lenken und in der Todesstunde aufzurichten? Ja was w�rden nicht die Jesuiten aller Zeiten und aller V�lker daraus gemacht haben? Was die Menschen leiten soll mu� wahr aber allen verst�ndlich sein. Wenn es ihm auch in Bildern beigebracht wird, die er sich bei jeder Stufe der Erkenntnis anders erkl�rt. S.p. 47.

[J 295]
[698]

ad pag. 45 unten [J 295]: Ich glaube pp. Schmerz warnt uns ja unsere Glieder nicht bis zum Zerbrechen anzustrengen. Was f�r Kenntnisse geh�rten nicht dazu dieses durch blo�e Vernunft einzusehen. Es tut dem Baumeister nicht weh wenn ein Br�ckenpfeiler zu schwach ist und Not leidet, so kann offenbarte Religion f�hlbar machen, was durch Spinozismus zu berechnen zu schwer w�re, und man dar�ber zu Grunde gehen k�nnte.

[J 302]

Wer weniger hat als er begehret, mu� wissen da� er mehr hat als er wert ist (nicht πμ).

[J 304]
[699]

Statt zu �bersetzen sollten sich K�pfe die nichts Besseres zu tun wissen auf das Register-Machen legen.

[J 311]
[700]

Wenn wir w�rklich die freien Wesen w�ren, die man uns zu sein glauben machen will, so m��ten unsere Gedanken mehr zur�ck w�rken k�nnen. Wir m��ten Donnerwetter durch ernstliches Wollen aufhalten k�nnen, so aber wird unser sogenannter Geist durch die Umst�nde determiniert, er selbst aber kann nicht zur�ck w�rken, sondern er determiniert blo� leidend wieder den K�rper pp.

[J 322]

Hier wo die Krankheiten so wohlfeil und die Arzneien so teuer sind.

[J 323]

Hinten hat er einen falschen Zopf eingebunden und vornen ein frommes Gesicht, das nicht viel echter war, auch zuweilen wie jener bei heftigen Bewegungen ausfiel.

[J 326]
[702]

Verbrannte B�cher lasse ich wohl gelten, aber verbrannte Braten!!

[J 328]

Das Zimmer war ganz leer ein bi�chen Sonnenschein aus der zweiten Hand ausgenommen, das auf der Erde lag.

[J 330]
[703]

Meine Phantasie scheute, so wie Pferde und lief fort mit mir. Dieses dr�ckt meinen Zustand in der Empfindlichkeit am besten aus.

[J 343]

Eine ganze Milchstra�e von Einf�llen.

[J 344]
[704]

In England hei�en die Buchh�ndler die gro�en Folianten Leichensteine (Grabsteine) (Tombstones).

[J 346]

In England wurde bei einem politischen Frauenzimmer-Club festgesetzt, da� bei wichtigen Vorf�llen au�er der Pr�sidentin nur noch zwei Personen zu gleicher Zeit reden sollten.

[J 351]

Dieses ist noch das leise Nachhallen eines schweren Donnerschlags des Aberglaubens (Gewissens pp.)

[J 353]

Die unn�tzesten Schriften in unsern Tagen scheinen die moralischen zu sein nachdem wir die Bibel haben, man m�gte fast (die Bemerkung eines Unbekannten (T.H.W.) in Gentleman's Magazine 1789. Mai) den Ausspruch des Kalifen Omar bei dem Brand der Alexandrinischen Bibliothek gebrauchen: Entweder sie enthalten was in der Bibel steht, und dann sind sie unn�tz, oder sie sind[705] darwider und dann mu� man sie verbrennen. Unsere meisten moralischen Schriften sind w�rklich nur sch�ne Rahmen um die 10 Gebote.

[J 354]

Die W�rter-Welt.

[J 357]

Es gibt zwar viele rechtschaffene Christlichen, das ist gar keine Frage, so wie es �berall und in allen St�nden gute Menschen gibt, allein so viel ist gewi�, in corpore und was sie als solches unternommen haben ist nie viel wert gewesen.

[J 358]

Wenn es noch ein Tier g�be dem Menschen an Kr�ften �berlegen, das sich zuweilen ein Vergn�gen machte mit ihm zu spielen, wie die Kinder mit Maik�fern, oder sie in Kabinetten aufspie�te wie Schmetterlinge. Ein solches Tier w�rde wohl am Ende ausgerottet werden, zumal wenn es nicht an Geisteskr�ften dem Menschen sehr weit �berlegen w�re. Es w�rde ihm unm�glich sein sich gegen die Menschen zu halten. Es m��te ihn dann verhindern seine Kr�fte im mindesten zu �ben. Ein solches Tier ist aber w�rklich der Despotismus und doch h�lt er sich noch an so vielen Orten. Bei der Geschichte des Tieres mu� aber auch angenommen werden, da� das Tier den Menschen nicht wohl entbehren kann.

[J 359]
[706]

Man k�nnte die katholische Religion die Gottfresserin nennen.

[J 369]

Der Papagei sprach noch blo� seine Muttersprache.

[J 371]
[707]

Diese ganze Lehre taugt zu nichts als dar�ber zu disputieren.

[J 378]

Non cogitant, ergo non sunt.

[J 379]

Die franz�sische Revolution das Werk der Philosophie, aber was f�r ein Sprung von dem cogito, ergo sum bis zum ersten Erschallen[708] des � la Bastille im Palais Royal. Der Schall der letzten Posaune f�r die Bastille.

[J 380]

Die Leichen�ffnungen k�nnen diejenigen Fehler nicht entdecken, die mit dem Tode aufh�ren.

[J 382]
[709]

Eine gro�e Rede l��t sich leicht auswendig lernen und noch leichter ein gro�es Gedicht. Wie schwer w�rde es nicht halten, eben so viel ohne allen Sinn verbundene W�rter, oder eine Rede in einer fremden Sprache zu memorieren. Also Sinn und Verstand k�mmt dem Ged�chtnis zu H�lfe. Sinn ist Ordnung und Ordnung ist doch am Ende �bereinstimmung mit unserer Natur. Wenn wir vern�nftig sprechen, sprechen wir nur immer unser Wesen und unsere Natur. Um unserm Ged�chtnisse etwas einzuverleiben suchen wir daher immer einen Sinn hineinzubringen oder eine andere Art von Ordnung. Daher Genera und Species bei Pflanzen und Tieren, �hnlichkeiten bis auf den Reim hinaus. Eben dahin geh�ren auch unsere Hypothesen, wir m�ssen welche haben, weil wir sonst die Dinge nicht behalten k�nnen. Dieses ist schon l�ngst gesagt, man k�mmt aber von allen Seiten wieder darauf. So suchen wir Sinn in die K�rperwelt zu bringen. Die Frage aber ist, ob alles f�r uns lesbar ist. Gewi� aber l��t sich durch vieles Probieren, und Nachsinnen auch eine Bedeutung in etwas bringen was nicht f�r uns oder gar nicht lesbar ist. So sieht man im Sand Gesichter, Landschaften usw. die sicherlich nicht die Absicht dieser Lagen sind. Symmetrie geh�rt auch hieher. Silhouette im Dintenfleck pp. Auch die Stufenleiter in der Reihe der Gesch�pfe, alles das ist nicht in den Dingen, sondern in uns. �berhaupt kann man nicht gnug bedenken, da� wir nur immer uns beobachten, wenn wir die Natur und zumal unsere Ordnungen beobachten.

[J 392]
[710]

Er lag sehr gerne antipodisch bei seiner Frau im Bette, � l'antipode.

[J 399]
[712]

Immer Stillschweigen gebietend und nie verschwiegen.

[J 402]

Jungfern, davon 3 aufs S�culum gehn.

[J 403]

Es ist und bleibt doch allemal eine sonderbare Redensart zu sagen: die Seele ist in mir, sie ist im Leibe, da man sagen sollte, ich bin das, man sagt ja auch nicht, die R�nde ist in der Kugel pp. Es ist blo� die �hnlichkeit, die uns hier verf�hrt. Gleichheit ist etwas Objektives, allein �hnlichkeit ist subjektiv. Med.

[J 404]

Man k�nnte Gott auch den unbekannten Obern nennen, dessen Jesuiten die Theologen sind.

[J 405]
[713]

Die Fliege, die nicht geklappt sein will, setzt sich am sichersten auf die Klappe selbst.

[J 415]
[715]

Eine Schraube ohne Anfang.

[J 434]
[717]

Hinl�nglicher Stoff zum Stillschweigen.

[J 438]

Das Wahrheits-Gef�hl.

[J 439]

Wenn man viel selbst denkt, so findet man viele Weisheit in die Sprache eingetragen. Es ist wohl nicht wahrscheinlich, da� man alles selbst hineintr�gt, sondern es liegt w�rklich viel Weisheit darin, so wie in den Spr�chw�rtern.

[J 443]
[718]

Ein Glaubens-Sklave.

[J 446]

Er hatte im Pr�geln eine Art von Geschlechtstrieb, er pr�gelte nur seine Frau.

[J 448]

Sie setzte, wie glaube ich Cr�billon sagt, die Tugend mehr im Bereuen der Fehler als im Vermeiden.

[J 450]
[719]

S. war ein viel zu niedertr�chtiger Mensch, als da� es ihn lange h�tte schmerzen sollen, bei irgend einer eintr�glichen Gelegenheit einmal �ffentlich daf�r gehalten zu werden.

[J 455]
[720]

Man k�nnte die Geizh�lse und Verschwender so ordnen. Leute die bei gro�em Verm�gen so leben als h�tten sie nur noch die letzten 6 Groschen in der Tasche, so k�nnte man auch leben als h�tte man die letzten 10 Taler nur noch ohne Hoffnung andere 10 zu bekommen, und so weiter. Der Verschwender ist der der so lebt, als h�tte er noch immer viel mehr als er w�rklich hat. Dieses k�nnte mathematisch behandelt werden.

[J 461]
[721]

Solche gestempelte Konventions-K�pfe.

[J 467]

Riechen wie viel Uhr es ist, eine besondere Uhr.

[J 468]

Ein Fisch der in der Luft ertrunken war.

[J 469]

Exzerpten-Buch Sparb�chse.

[J 471]

Ich glaube, da� so wie die Anh�nger des Herrn Kant ihren Gegnern immer vorwerfen, sie verst�nden ihn nicht, so glauben auch manche Herr Kant habe recht weil sie ihn verstehen. Seine Vorstellungs-Art ist neu, und weicht von dem Gew�hnlichen sehr ab, und wenn man nun auf einmal Einsicht in dieselbe erlangt, so ist man auch sehr geneigt sie f�r wahr zu halten, zumal, da er so viele eifrige Anh�nger hat, man sollte aber dabei immer bedenken, da� dieses Verstehen[722] noch kein Grund ist es selbst f�r wahr zu halten. Ich glaube da� die meisten �ber der Freude ein sehr abstraktes und dunkel abgefa�tes System zu verstehn zugleich geglaubt haben es sei demonstriert.

[J 472]

Es ist nichts gew�hnlicher, als da� man sich von der Wahrheit einer Sache �berzeugt h�lt, sobald man die Meinung versteht, die ein gro�er Mann davon gehegt hat. Das sind aber ganz verschiedene Dinge. Es ist mir oft selbst so gegangen. Ich glaube, da� mancher, der sich nur durch die Schwierigkeiten des Tychonianischen Systems, und durch alle die Epizyklen durchgearbeitet hatte, dachte, nun gottlob, da� ich endlich alles ins reine habe.

[J 475]

Diejenigen Lehrer, die die gr��ten Sch�ler gezogen haben, sind immer diejenige gewesen die anschauliche Theorien gehabt haben, die synkretistischen Freidenker k�nnen ber�hmte Leute werden, sie sind aber gewi� nie gl�ckliche Lehrer. Es ist nichts Festes darin, f�r sie selbst wohl, aber das pa�t f�r keine Zuh�rer. Ein systematischer Freidenker ist freilich auch ein Systematiker. Gro�e generelle Ideen �berall anzugeben.

[J 476]
[723]

Er urteilt nach dem jedesmaligen Aggregatzustand seiner Empfindungen.

[J 482]
[725]

Die beste Art Lebende und Verstorbene zu loben ist ihre Schwachheiten zu entschuldigen, und dabei alle m�gliche Menschenkenntnis anzuwenden. Nur keine Tugenden angedichtet, die sie nicht besessen haben, das verdirbt alles, und macht selbst das Wahre verd�chtig. Entschuldigung von Fehlern empfiehlt den Lobredner.

[J 487]

Ich habe den Weg zur Wissenschaft gemacht wie Hunde die mit ihren Herrn spazieren gehen, hundertmal dasselbe vorw�rts und r�ckw�rts, und als ich ankam war ich m�de.

[J 489]

Er wurde nur so in dieser Gesellschaft gedultet, wie die Stinkb�cke in Pferdest�llen.

[J 493]
[726]

Das Subjektive in vielen Dingen aufzusuchen. Z.E. da die Lehre Christi auf Goten fiel, mu�te sie notwendig viel Gotisches annehmen.

[J 498]

�Wer den Schaden hat, darf f�r den Spott nicht sorgen.�

[J 499]
[727]

Der Liebe und Mode Beflissene.

[J 514]

In den Schriften ber�hmter Schriftsteller aber mittelm��iger K�pfe findet man immer h�chstens das was sie einem zeigen wollen, da in den Schriften des systematischen Denkers, der alles mit seinem Geiste um fa�t, man immer das Ganze sieht und wie jedes zusammenh�ngt. Erstere suchen und finden ihre Nadel bei dem Licht eines Schwefelh�lzchens das nur an der Stelle leuchtet und k�mmerlich, wo es sich befindet, da die andern ein Licht anz�nden, das sich �ber alles erstreckt.

[J 515]

Man kann w�rklich nicht wissen ob man nicht jetzt im Tollhaus sitzt.

[J 520]

Die meisten Glaubens-Lehrer verteidigen ihre S�tze, nicht weil sie von der Wahrheit derselben �berzeugt sind, sondern weil sie die Wahrheit derselben einmal behauptet haben.

[J 521]

Von dem Ruhme der ber�hmtesten Menschen geh�rt immer etwas der Bl�dsichtigkeit der Bewunderer zu, und ich bin �berzeugt, da� solche Menschen das Bewu�tsein, da� sie von einigen, die weniger Ruhm aber mehr Geist haben, durchgesehen werden, ihren ganzen[729] Ruhm verg�llt. Eigentlicher ruhiger Genu� des Lebens kann nur bei Wahrheit bestehn. Newton, Franklin, das waren Menschen, die beneidenswert sind.

[J 522]

Nichts beweist mir so deutlich wie es in der gelehrten Welt hergeht, als der Umstand, da� man den Spinoza so lange f�r einen b�sen nichtsw�rdigen Menschen und seine Meinungen f�r gef�hrlich gehalten hat; so geht es ebenfalls mit dem Ruhm so vieler andern.

[J 523]

Die Deutschen schreiben die B�cher, aber die Ausl�nder machen, da� sie sie schreiben k�nnen.

[J 524]
[730]

Das ist ein n�rrischer Einfall, sagt man von einer gewissen Art Einf�lle, die nicht weniger als unklug sind, auch das Ding ist doch n�rrisch. Gewi� hat der erste Mann, der die Redensart brauchte, etwas dabei gedacht. Es kann das Unerwartete und das Seltsame in der Verbindung der Ideen bezeichnen, das �berspringende, dergleichen man bei n�rrischen Leuten vieles findet.

[J 529]
[732]

Nach einem drei�igj�hrigen Krieg mit sich selbst kam es endlich zu einem Vergleich, aber die Zeit war verloren.

[J 535]
[733]

Mir tut es allemal weh wenn ein Mann von Talent stirbt, denn die Welt hat dergleichen n�tiger als der Himmel.

[J 539]

Bei einer undeutlichen Hand lernt man Buchstaben kennen durch Erkennung der Worte. Eben so f�hrt der Sinn auf die wahre Bedeutung der Worte in einer Periode und endlich der Sinn des Kapitels auf den von einzelnen Perioden.

[J 540]

Es ist kein t�ckischeres und boshafteres Gesch�pf unter der Sonne als eine Hure, da [sie] sich Alters wegen gen�tigt sieht eine Betschwester zu werden.

[J 544]

Eine Welt, wo die Menschen als Greise geboren werden, und immer frischer werden, endlich Kinder, die immer an Ketschigkeit zunehmen, bis man sie endlich in eine Bouteille sperrt, wo sie nach 9 Monaten alles Leben verlieren, nachdem sie so klein geworden sind, da� man 10 Alexander auf einem Butterbrod verschlingen k�nnte. Die M�dchen von 50 bis 60 Jahren finden ein besonderes Vergn�gen daran, die klein gewordene Alte auf Bouteillen zu ziehn.

[J 547]
[734]

Auch die Bengelei hat ihre Genies, und wer will die Natur zur Verantwortung ziehen, da� sie dieser Gabe es verstattet sich ihrem Besitzer durch das schmeichelhafte Gef�hl von Kraft und �berlegenheit und Behaglichkeit anzuk�ndigen. Die Wege des Himmels sind finster und verwickelt, und ihre Tr�stungen mannigfaltig.

[J 560]
[736]

Die Vorstellung, die wir uns von einer Seele machen, hat viel �hnliches mit der von einem Magneten in der Erde. Es ist blo� Bild. Es ist ein dem Menschen angebornes Erfindungsmittel sich alles unter diesen Formen zu denken.

[J 568]
[737]

Ein Gesch�pf h�herer Art l��t die ganze Geschichte der Welt repetieren, so wie man die Uhren repetieren l��t.

[J 581]

Der Gang der Jahrzeiten ist ein Uhrwerk wo ein Guguck ruft, wenn es Fr�hling ist.

[J 582]
[738]

Ein Vater sagt: der verfluchte Junge macht es gerade so wie ich, ich will ihn pr�geln, da� er des Teufels wird.

[J 590]

Reich gewesen, sch�n gewesen, alles gewesen.

[J 591]
[739]

Eine Art von Gang, als wenn er in seinen Kopf kriechen wollte.

[J 595]

Er konnte einen Gedanken, den jedermann f�r einfach hielt, in sieben andere spalten wie das Prisma das Sonnenlicht, wovon einer immer sch�ner war, als der andere, und dann einmal eine Menge anderer sammeln und Sonnenwei�e hervorbringen, wo andere nichts als bunte Verwirrung sahen.

[J 597]

Wenn man von der wenigen �bereinstimmung, die das Innere des Menschen mit seinem �u�ern hat, ich meine hier der esoterische Mensch mit dem exoterischen, auf etwas �hnliches in den Werken[740] der Natur schlie�en kann, so ist das ein schlechter Trost. Denn wie wenig Freunde w�rden Freunde bleiben, wenn sie ihre Gesinnungen im ganzen sehen k�nnten.

[J 600]

Es ist eine sehr weisliche Einrichtung unserer Natur, da� wir so viele �u�erst gef�hrliche Krankheiten gar nicht f�hlen. K�nnte man den Schlagflu� von seiner ersten Wurzel an versp�ren, er w�rde mit unter die chronischen Krankheiten gez�hlt werden.

[J 601]
[741]

Der vollkommenste Affe kann keinen Affen zeichnen, auch das kann nur der Mensch, aber auch nur der Mensch h�lt dieses zu k�nnen f�r einen Vorzug.

[J 613]

Wer eine Scheibe an seine Garten-T�r malt, dem wird gewi� hineingeschossen.

[J 614]

Ein Charakter: von allem nur das Schlimmste zu sehen, alles zu f�rchten, selbst Gesundheit als einen Zustand anzusehen da man seine Krankheit nicht f�hlt; ich glaube keinen Charakter w�rde ich gl�cklicher durchsetzen k�nnen, als diesen.

[J 615]

Ich habe schon lange gedacht, die Philosophie wird sich noch selbst fressen. – Die Metaphysik hat sich zum Teil schon selbst gefressen.

[J 620]
[742]

Die Entschuldigungen seiner Fehler nehmen sich zum Teil gut aus, sie tragen aber zur Besserung seines Fehlwurfs gemeiniglich so wenig bei, als beim Kegeln das Nachhelfen mit Kopf, Schultern, Armen und Beinen, wenn die Kugel schon aus der Hand ist, es ist mehr Wunsch, als Einw�rkung.

[J 627]

Ein Mann der seinen ganzen Ruf der Neigung der Menschen zu danken hat von seinen Bekannten etwas B�ses zu lesen.

[J 628]
[743]

Ich habe mir zur Regel gemacht, da� mich die aufgehende Sonne nie im Bette finden sollte so lange ich gesund bin. Es kostete mich nichts als das Machen, denn ich habe es bei Gesetzen, die ich mir selbst gab, immer so gehalten, da� ich sie nicht eher festsetzte, als bis mir die �bertrettung fast unm�glich war.

[J 638]

Ich habe �berhaupt sehr viel gedacht, das wei� ich, viel mehr als ich gelesen habe, es ist mir daher sehr viel von dem unbekannt, was die Welt wei�, und daher irre ich mich oft, wenn ich mich in die Welt mische, und dieses macht mich sch�chtern. K�nnte ich das alles was ich zusammengedacht habe so sagen, wie es in mir ist, nicht getrennt, da m�chte sich manches nicht zum besten ausnehmen, so w�rde es gewi� den Beifall der Welt erhalten.

[J 640]
[746]

Ich glaube es l��t sich mit geometrischer Sch�rfe erweisen, da�, vorausgesetzt, da� das neue Testament die Lehren des Christentums vollst�ndig enthalte, die katholische Religion schlechterdings keine christliche genannt werden k�nne. Ob es irgend eine der protestantischen ganz sei la� ich unentschieden. Es l��t sich, glaube ich, eine Million gegen 1 verwetten, da�, wenn die Frage vor einer Versammlung der vern�nftigsten Menschen aus allen V�lkern gebracht w�rde, die Entscheidung dahin ausfallen w�rde: die katholische Religion sei so wenig die christliche als das heutige Italienische das alte Latein. Da� eigentlich in Europa die christliche Religion nirgends die herrschende sei, da� es aber hier und da einzelne Menschen g�be, die sie h�tten, aber es nicht recht laut sagen d�rften, weil sie f�rchten da� man selbst ihre Taten f�r unecht halten w�rde, sobald man w��te, da� ihre Meinungen nicht von der angenommenen Lehre w�ren. Trinket alle daraus steht im neuen Testament.

[J 651]

Die praktische Vernunft oder der moralische Sinn, durch letztern Ausdruck wird es manchem deutlicher was man mit ersterem meint.

[J 656]
[748]

Ich glaube man w�rde immer bl�hen wie die Jugend, wenn man immer so sorglos sein k�nnte, oder macht, umgekehrt, die Bl�te sorglos?

[J 658]

Wenn es der Himmel f�r n�tig und n�tzlich finden sollte mich und mein Leben noch einmal neu aufzulegen, so wollte ich ihm einige nicht unn�tze Bemerkungen zur neuen Auflage mitteilen, die haupts�chlich die Zeichnung des Portr�ts und den Plan des Ganzen angehen.

[J 659]

Es ist zum Erstaunen wie sehr das Wort unendlich gemi�braucht wird, alles ist unendlich sch�ner, unendlich besser pp. Der Begriff mu� etwas Angenehmes haben, sonst h�tte der Mi�brauch nicht so allgemein werden k�nnen. Was haben die Alten davon?

[J 661]

Er verachtet mich, weil er mich nicht kennt, und ich seine Beschuldigungen, weil ich mich kenne.

[J 664]
[749]

Eine betr�chtliche Wolke von angezeigten Druckfehlern beschattet den Beschlu�.

[J 669]

Er war in der Zeugungs-Gegend ein wahrer Presbyt, und w�nschte oft herzlich da� man auch f�r jenen Sinn Brillen schleifen k�nnte.

[J 671]
[750]

Man kann w�rklich, wenn man in einem schlechten Wagen sitzt, ein solches Gesicht machen, da� der ganze Wagen gut aussieht, auch vom Pferde gilt das.

[J 675]

Jedermann ist sehr bereitwillig durch Schaden klug zu werden, wenn nur der erste Schade der dieses lehrt wieder ersetzt w�re.

[J 676]

Es gibt f�r mich keine geh�ssigere Art Menschen, als die welche glauben, da� sie bei jeder Gelegenheit ex officio witzig sein m��ten.

[J 684]
[751]

Sehr viele und vielleicht die meisten Menschen m�ssen, um etwas zu finden, erst wissen, da� es da ist.

[J 688]

Der gesunde Appetit unsrer Vorfahren, zu essen, scheint sich jetzt in einen nicht ganz so gesunden Appetit zu lesen verwandelt zu haben, und so wie ehmals die Spanier zusammen liefen die Deutschen essen zu sehen, so kommen jetzt die Fremden zu uns uns studieren zu sehen.

[J 690]

Es lie�e sich etwas �ber �bersetzungs-Kunst schreiben, das ganz n�tzlich werden k�nnte. Ich meine die, die Sprache der gemeinen Leute, und ihre Behandlungs-Art in die eigentliche Sprache unseres Lebens zu �bersetzen. Die gemeinen Leute dr�cken sich oft sehr f�rchterlich und mit Gel�chter �ber Dinge aus, von denen sie, in unsere Sprache �bersetzt, ganz anders zu reden scheinen w�rden, oder w�rklich reden w�rden. Wir denken �ber die Vorf�lle des Lebens nicht so verschieden, als wir dar�ber sprechen.

[J 692]
[752]

Es gibt gro�e Krankheiten, an denen man sterben kann; es gibt ferner welche die [man], ob man gleich nicht eben daran stirbt, doch ohne viel Studium bemerkt und f�hlt; endlich gibt es aber auch welche, die man ohne Mikroskop kaum erkennt, dadurch nehmen sie sich aber auch recht abscheulig aus und dieses Mikroskop ist Hypochondrie. Ich glaube, wenn sich die Menschen recht darauf legen wollten die mikroskopischen Krankheiten zu studieren, sie w�rden die Satisfaktion haben, alle Tage krank zu sein.

[J 693]

Die Christen begie�en das Pfl�nzchen und die Juden beschneiden es.

[J 696]

Man hat vieles �ber die ersten Menschen gedichtet, es sollte es auch einmal jemand mit den beiden letzten versuchen.

[J 697]
[753]

Das Bilder-Buch der Welt.

[J 702]

Man ist verloren wenn man zu viel Zeit bek�mmt an sich zu denken, vorausgesetzt, da� man sich nicht als ein Objekt der Beobachtung, wie ein Pr�parat ansieht, sondern immer als alles was man jetzt ist. Man wird so viel Trauriges gewahr, da� �ber dem Anblick alle Lust verfliegt, es zu ordnen oder zusammen zu halten.

[J 704]

Ein System: Jeder Mensch k�mmt durch Seelenwanderung in den Zustand, den er in seinem Leben vorz�glich beneidete und w�nschte, so geht alles endlich in einem Zirkel, kein Stand wird ganz leer sein.

[J 705]

Es ist eine Frage, ob wir nicht, wenn wir einen M�rder r�dern, grade in den Fehler des Kindes verfallen, das den Stuhl schl�gt an den es sich st��t.

[J 706]
[754]

Einer der merkw�rdigsten Z�ge in meinem Charakter ist gewi� der seltsame Aberglaube, womit ich aus jeder Sache eine Vorbedeutung ziehe und in einem Tage hundert Dinge zum Orakel mache. Ich brauche es hier nicht zu beschreiben indem ich mich hier nur allzu wohl verstehe. Jedes Kriechen eines Insekts dient mir zu Antworten �ber Fragen �ber mein Schicksal. Ist das nicht sonderbar von[755] einem Professor der Physik? Ist es aber nicht in menschlicher Natur gegr�ndet und nur bei mir monstr�s geworden, ausgedehnt �ber die Proportion nat�rlicher Mischung, wo es heilsam ist?

[J 715]

Er war kein Sklave seines Worts, wie man zu reden pflegt, gegenteils war eine solche Despotie �ber seinen Versprechungen, da� er mit ihnen machte was er wollte.

[J 719]

Er meinte die Russische Kaiserin sollte einige von ihren L�ndereien vermieten.

[J 721]

Wir sind so eingerichtet, da� wir wohl selten g�ltige Richter dessen sein werden, was uns n�tzlich ist. In diesem Leben ist dieses der Fall, wer will uns gut daf�r sein, da� es in R�cksicht auf k�nftiges Leben nicht eben so ist? Wen Gott lieb hat, den z�chtiget er. Wie wenn es nun hie�e, wen Gott lieb hat, den vernichtet er?

[J 725]
[756]

Sollte es dem K�nige von Frankreich nicht erlaubt sein sich zum Deputierten bei der National-Versammlung w�hlen zu lassen? Es w�re besser f�r ihn.

[J 726]

Feerei: Seele und Leib beide sichtbar darzustellen, wie eins das andere f�hrt, hieraus k�nnte etwas wenigstens Unterhaltendes gemacht werden.

[J 727]

Wir haben eigentlich nur Ableger von Romanen und Kom�dien. Aus dem Samen werden wenige gezogen.

[J 731]
[757]

Bei den Kirschen reift gr�n zu rot allm�hlig, dieses sieht einem Stimmen einer Saite �hnlich. So l��t der K�nstler Dissonanzen zu Harmonie allm�hlig reifen.

[J 737]

Auf die Bl�te folgt die unreife Frucht, die Bl�te ist in sich eine Vollkommenheit. Eben so ist es mit dem Menschen. Der J�ngling wird f�r vollkommener gehalten, als der Mann von 30, 40 Jahren, und dann k�mmt erst wieder ein vollendeter Zustand, die Reife.

[J 738]

Es gibt sehr viele Menschen, die ungl�cklicher sind, als du, gew�hrt zwar kein Dach darunter zu wohnen, allein sich bei einem Schauer darunter zu retirieren ist das S�tzchen gut genug.

[J 739]
[758]

Die Kinder und die Narren reden die Wahrheit, sagt man; ich w�nsche da� jeder gute Kopf, der Neigung zur Satyre bei sich versp�rt, bedenken m�chte, da� der beste Satyriker immer etwas von beiden enth�lt.

[J 746]

Wenn die Rhein- und Mosel-Weine gut sein sollen, so ist es n�tig, da� so wenig vom Rhein und der Mosel selbst hineinflie�e, als m�glich ist.

[J 748]

Die Form des Schachspiels und selbst des Talmuds und der alten scholastischen Philosophie sind gut, aber die Materie taugte nicht viel. Es wurden Kr�fte ge�bt, aber was man dabei lernt hat keinen Wert.

[J 749]
[759]

Einige kommen auf einen Gedanken, andere sto�en darauf, andere fallen darauf, andere verfallen darauf (hier fehlt noch das zerfallen), auch ger�t man darauf. Man sagt nicht, ich habe mich nach dem Gedanken hinbegeben. Das w�re via regia.

[J 756]

Der Satz des zureichenden Grundes, als ein blo� logischer Satz ist ein notwendiges Gesetz des Denkens, und in so fern kann gar nicht dar�ber gestritten werden, ob er aber ein objektiver, realer, metaphysischer Grundsatz sei, ist eine andere Frage.

[J 757]

Es gibt nur eine Pflanze und nur ein Tier und diese beide sind Eins. Das Tier, das von Pflanzen lebt, hat seine Wurzel in der Erde, also auch das Tier, das von Tieren lebt.

[J 758]
[760]

Alle gro�en Herrn sollten so wie die Sultane eine Kunst lernen, wir leben jetzt in sonderbaren Zeiten, man kann nicht wissen ob man sie nicht einmal braucht. Der vorige t�rkische Kaiser schnitzte Bogen und Pfeile sehr gut, der jetzige malt Musselin f�r das Frauenzimmer.

[J 759]

Die Natur hat den Tieren Einsicht genug gegeben f�r ihre Erhaltung zu sorgen. Sie wissen sich alle sehr gut zu helfen wenn es auf diesen wichtigen Artikel ank�mmt. Vaillant gibt davon sehr gute Beispiele von dem Verhalten der Tiere bei Herannahung des L�wen. Den Menschen hat sie sogar fast instinktm��ig gegen die Furcht vor dem Tode gewaffnet, durch Glauben an Unsterblichkeit.

[J 761]

Durch vieles Lesen lernt man sogar Versuche gut erz�hlen, die man sehr schlecht angestellt hat.

[J 764]
[761]

Deutschland hat viele Journale, aber es fehlt ihm d�nkt mich noch an einem des Luxus und der Mode in der Philosophie.

[J 769]

Die Hermeneutik der Hypochondrie.

[J 770]
[762]

Offensiver und defensiver Stolz.

[J 786]

Vom Wahrsagen l��t sichs wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.

[J 787]

Wir wissen mit weit mehr Deutlichkeit, da� unser Wille frei ist, als da� alles was geschieht eine Ursache haben m�sse. K�nnte man also nicht einmal das Argument umkehren und sagen: Unsre Begriffe von Ursache und Wirkung m�ssen sehr unrichtig sein, weil unser Wille nicht frei sein k�nnte, wenn die Vorstellung richtig w�re?

[J 790]

Sympathie ist ein schlechtes Almosen.

[J 791]
[763]

Mancher Schriftsteller so bald er ein bi�chen Beifall erh�lt glaubt alles von ihm interessiere die Welt. Der Schauspiel-Schmierer Kotzebue h�lt sich sogar berechtigt dem Publiko zu sagen, da� er seiner sterbenden Frau ein Klistier gesetzt habe.

[J 794]
[764]

S. tat selten Unrecht, aber was er tat, gemeiniglich zur unrechten Zeit.

[J 803]

Wenn man alle Tage 3 Armen etwas gibt, so gibt man des Jahrs 1095 etwas und das ist eine Armee.

[J 804]

Es ist die Redekunst, die vor der �berzeugung einhertritt und ihren Pfad mit Blumen bestreut.

[J 805]
[765]

Es k�nnte ein Ohr geben f�r welches alle V�lker nur eine Sprache redeten.

[J 815]
[766]

Die Menschen, die erst die Vergebung der S�nden durch lateinische Formeln erfunden haben, sind an dem gr��ten Verderben in der Welt schuld.

[J 842]

Darin, da� man gro�e Krieger bewundert, liegt etwas Nat�rliches, so wie in der Eroberungssucht, das erste korrespondiert mit Sch�nheit und Leibesst�rke, das andere mit Wohlstand, es wird auch daher nie aus der Welt hinaus philosophiert werden k�nnen.

[J 843]

Der Gedanke, den ich heute im Braunschweigischen Journal gelesen habe, ist nicht �bel, n�mlich: da� wenn die Bibel deutlich geschrieben w�re, so w�rden wir in aller Art von Aufkl�rung noch zur�ck sein. Es ist aber auch ein alter Gedanke, den ich glaube ich sogar selbst einmal gehabt habe. Nathan der Weise lauft auch auf so etwas hinaus.

[J 844]

A. Von der Luft kann man nicht leben.

B. ja, aber ohne Luft auch nicht, es ist gut wenn es einem einmal ein bi�chen knapp geht.

[J 845]

So wie Linn� im Tierreiche k�nnte man im Reiche der Ideen auch eine Klasse machen die man Chaos nennte. Dahin geh�ren nicht sowohl die gro�en Gedanken von allgemeiner Schwere, Fixstern-Staub mit sonnenbepuderten R�umen des unerme�lichen Ganzen, sondern die kleinen Infusions-Ideechen, die sich mit ihren Schw�nzchen an alles anh�ngen, und oft im Samen der Gr��ten leben, und[770] deren jeder Mensch wenn er still sitzt [eine] Million durch seinen Kopf fahren sieht.

[J 850]

Ich sehe die Rezensionen als eine Art von Kinderkrankheiten an, die die neugebornen B�cher mehr oder weniger bef�llt. Man hat Exempel, da� die ges�ndesten daran sterben, und die schw�chlichen oft durchkommen. Manche bekommen sie gar nicht. Man hat h�ufig versucht, ihnen durch Amulette von Vorrede und Dedikation vorzubeugen oder sie gar durch eigene Urteile zu inokulieren, es hilft aber nicht immer.

[J 854]

Eine der schwersten K�nste f�r den Menschen ist wohl die sich Mut zu geben. Diejenigen, denen er fehlt, finden ihn am ersten unter dem m�chtigen Schutz eines der ihn besitzt, und der uns dann helfen kann, wenn alles fehlt. Da es nun so viele Leiden in der Welt gibt, denen mit Mut entgegen zu gehen kein menschliches Wesen einem schwachen Trost genug geben kann, so ist die Religion vortrefflich. Sie ist eigentlich die Kunst sich durch Gedanken an Gott ohne weiter andere Mittel Trost und Mut im Leiden zu verschaffen und Kraft demselben entgegen zu arbeiten. Ich habe Menschen gekannt, denen ihr Gl�ck ihr Gott war. Sie glaubten an ein Gl�ck und der Glaube gab ihnen Mut. Mut gab ihnen Gl�ck und Gl�ck Mut. Es ist ein gro�er Verlust f�r den Menschen, wenn er die �berzeugung von einem weisen die Welt lenkenden Wesen verloren hat. Ich glaube, es ist dieses eine notwendige Folge alles Studiums der Philosophie[771] und der Natur. Man verliert zwar den Glauben an einen Gott nicht, aber es ist nicht mehr der h�lfreiche Gott unsrer Kindheit; es ist ein Wesen, dessen Wege nicht unsere Wege und dessen Gedanken nicht unsere Gedanken sind, und damit ist dem H�lflosen nicht sonderlich viel gedient.

[J 855]

In einem Roman m��te es sich gut ausnehmen, des Helden Begriffe z.B. von der Erde in einer kleinen Charte vorzustellen. Die Welt w�rde rund vorgestellt, in der Mitte liegt das Dorf wo er lebt, sehr gro� mit allen M�hlen pp vorgestellt, und dann umher die andern St�dte, Paris London sehr klein, �berhaupt wird alles sehr viel kleiner, wie es weiter wegk�mmt.

[J 856]

Da gnade Gott denen von Gottes Gnaden.

[J 857]

Rousseau hat glaube ich gesagt: ein Kind, das blo� seine Eltern kennt, kennt auch die nicht recht. Dieser Gedanke l��t sich [auf] viele andere Kenntnisse, ja auf alle anwenden, die nicht ganz reiner Natur sind: Wer nichts als Chemie versteht versteht auch die nicht recht.

[J 860]

Wenn, was Leibniz geweissagt hat, dereinst die Bibliotheken St�dte werden, so wird es auch d�stere Stra�en und Schinderg��chen geben so wie jetzt.

[J 861]
[772]

A. Der Mann hat viele Kinder. B. ja, aber ich glaube, von [den] meisten hat er blo� die Korrektur besorgt.

[J 864]

Die meisten deutschen Romanen und Satyren kommen mir vor wie die Fischer-Idyllen, es wird immer blo� vom Handwerk gesprochen. Das Beste geht immer �ber Rezensenten, schlechte Poeten und Nachdrucker und Studenten los.

[J 865]

Man klagt �ber die entsetzliche Menge schlechter Schriften die jede Ostermesse heraus kommen. Ich sehe das schlechterdings nicht ein. Warum sagen die Kritiker, man soll der Natur nachahmen? Diese Schriftsteller ahmen die Natur nach, sie folgen ihrem Triebe so gut wie die gro�en. Und ich m�chte nur wissen was irgend ein organisches Wesen mehr tun k�nne als seinem Triebe folgen? Ich sage: seht die B�ume an, zum Exempel die Kirschenb�ume, sagt, wie viele Kirschen von den gr�nen werden da reift? nicht der 50te Teil; die andern fallen ab. Wenn nun die Kirschenb�ume Makulatur drucken, wer will es den Menschen wehren, die doch besser sind als die B�ume? Ja was sage ich die B�ume. Wi�t ihr nicht, da� von den Menschen, die das prokreierende Publikum j�hrlich herausgibt,[773] mehr als ein Drittel stirbt, ehe es 2 Jahre alt wird? Wie die Menschen, so die B�cher, die von ihnen geschrieben werden. Anstatt mich also �ber die �berhandnehmende Schriftstellerei zu beklagen, bete ich vielmehr die hohe Ordnung der Natur an, die es �berall will, da� von allem was geboren wird ein gro�er Teil zu D�nger wird und zu Makulatur, welches eine Art von D�nger ist. Mit einem Wort Deutschland ist das wahre B�cher-Beet f�r die Welt, die Treibh�user, die G�rtner, ich meine die Buchh�ndler m�gen auch sagen was sie wollen.

[J 868]
[774]

Eine der sonderbarsten Einbildungen, deren man f�hig ist, w�re die da� man glaubte man sei rasend, und man s��e im Tollhause, �brigens aber ganz vern�nftig handelte. Wenn jemand einmal zu dieser �berzeugung k�me, so sehe ich f�rwahr nicht ein, wie man sie ihm ausreden wollte.

[J 878]

Au�er der Zeit gibt es noch ein anderes Mittel gro�e Ver�nderungen hervorzubringen und das ist die – Gewalt. Wenn die eine zu langsam geht, so tut die andere �fters die Sache vorher.

[J 880]
[776]

Man hat Nachtst�hle, die wie aufeinander gelegte Folianten aussehen. Einige Schriftsteller scheinen Gefallen an der umgekehrten Methode zu finden und B�cher zu schreiben die sich wie Nachtst�hle pr�sentieren.

[J 886]
[777]

Die Kunst Menschen mit ihrem Schicksale mi�vergn�gt zu machen, die heutzutage so sehr getrieben wird. O wenn wir doch die Zeiten der Patriarchen wieder h�tten, wo die Ziege neben dem hungrigen L�wen graste, und Kain in den z�rtlichen Umarmungen seines Bruders Abel seine Saecula durchlebte (hier m�ssen noch mehr solche feine Geschichtchen aufgesucht werden von Sodomiterei, Betrug um Erstgeburt), oder in dem gl�cklichen Otaheite wo man f�r einen eisernen Nagel haben kann, was in Hannover und Berlin goldne Tabatieren und Uhren gilt, und wo man bei v�lliger Gleichheit der Menschen das Recht hat seine Feinde aufzufressen und von ihnen gefressen zu werden.

[J 896]

Die Welt ist nicht da um von uns erkannt zu werden, sondern uns in ihr zu bilden. Das ist eine Kantische Idee.

[J 898]
[779]

Wenn man Mitleid f�hlt, so fragt man nicht erst andere Leute ob man es f�hlen soll.

[J 909]

Nachdem ich vieles menschenbeobachterisch und mit vielem schmeichelhaften Gef�hl eigner Superiorit�t aufgezeichnet, und in noch feinere Worte gesteckt hatte, fand ich oft am Ende, da� grade das das Beste war, was ich ohne alle diese Gef�hle so ganz b�rgerlich niedergeschrieben hatte. (sehr sehr wahr)

[J 910]
[780]

Ora & non labora.

[J 919]

Eine intolerante Bestie von einem Hund kam herausgeschossen.

[J 922]

[781] Der Pater: Ihr seid Menschenfresser Ihr Neuseel�nder. Neuseel�nder: Und ihr seid Gottfresser ihr Pfaffen.

[J 926]
[782]

In dem freien Frankreich, wo man jetzt aufkn�pfen lassen kann, wen man will.

[J 935]

Die Welt jenseit der geschliffenen Gl�ser ist wichtiger, als die jenseits der Meere, und wird vielleicht nur von der jenseits des Grabes �bertroffen.

[J 937]

Seit der Mitte des Jahrs 1791 regt sich in meiner ganzen Gedanken-�konomie etwas, das ich noch nicht recht beschreiben kann. Ich will nur einiges anf�hren und k�nftig aufmerksamer darauf werden. N�mlich ein au�erordentlich[es] fast zu schriftlichen T�tlichkeiten �bergehendes Mi�trauen gegen alles menschliche Wissen, Mathematik ausgenommen, und was mich noch an [das] Studium der Physik fesselt, ist die Hoffnung etwas dem menschlichen Geschlecht N�tzliches auszufinden. Wir m�ssen n�mlich auf Ursachen und Erkl�rungen denken, weil ich gar kein anderes Mittel sehe uns ohne dieses Bestreben in T�tigkeit zu erhalten. Jemand kann freilich wochenlang auf die Jagd gehn und nichts schie�en, aber so viel ist gewi�, zu Hause w�rde er auch nichts geschossen haben und zwar gewi� nichts, da er doch nur auf dem Felde die Wahrscheinlichkeit f�r sich hat, so gering sie auch sein mag. Wir m�ssen freilich etwas ergreifen. Aber ob das nun alles so ist, wie wir glauben? Da frage ich mich wieder: was nennst du so Sein, wie du es dir vorstellst? Dein Glaube, da� es so ist, ist ja auch etwas, und von dem �brigen wei�t du nichts. Dieses war auch die Zeit da ich (Gott verzeih mir wenn ich irre) zu glauben anfing, da� die Muscheln in den Bergen gewachsen sein k�nnten. Es war aber kein positives Glauben, sondern blo� dunkeles Gef�hl von unsrer Unf�higkeit, oder wenigstens von der meinigen in die Geheimnisse der Natur einzudringen.

[J 938]
[784]

Zum Teil zum Vorhergehenden geh�rig: Das Wesen, was wir am reinsten aus den H�nden der Natur empfangen, und was uns zugleich am n�chsten gelegt wird, sind wir selbst, und doch wie schwer ist da alles und wie verwickelt! Es scheint fast, wir sollen blo� w�rken ohne uns selbst zum Gegenstand der Beobachtung zu machen. So bald wir uns zum Gegenstand der Beobachtung machen: so ist es fast einerlei ob wir aus dem Hainberg den Ursprung der Welt, oder aus unsern Verrichtungen die Natur unserer Seele wollen kennen lernen.

[J 939]

Die Dachziegel mag manches wissen was der Schornstein nicht wei�.

[J 941]

Selbst unsere h�ufigen Irrt�mer haben den Nutzen, da� sie uns am Ende gew�hnen zu glauben, alles k�nne anders sein, als wir es uns vorstellen. Auch diese Erfahrung kann generalisiert werden, so wie das Ursachen-Suchen, und so mu� man endlich zu der Philosophie gelangen, die selbst die Notwendigkeit des principii contradictionis leugnet.

[J 942]

Die beiden Begriffe von Sein und Nichtsein sind blo� undurchdringlich in unsern Geistes-Anlagen. Denn eigentlich wissen wir nicht einmal was Sein ist, und so bald wir uns ins Definieren einlassen, so m�ssen wir zugeben da� etwas existieren kann was nirgends ist. Kant sagt auch so was irgendwo.

[J 943]

Es ist doch f�rwahr zum Erstaunen, da� man auf die dunkeln Vorstellungen von Ursachen den Glauben an einen Gott gebaut hat, von dem wir nichts wissen, und nichts wissen k�nnen, denn alles Schlie�en auf einen Urheber der Welt ist immer Anthropomorphismus.

[J 944]
[785]

Wenn der Verstand reift, oder seine Regierungskr�fte f�hlt ohne etwas zu haben was er regieren kann, so entstehen freilich seltsame Dinge. Man f�llt in den Fehler der kleinen F�rsten, und macht sich vor den Gro�en l�cherlich. Hat man viel gelesen und besitzt wenig Regierungskunst, so macht man sich vor den Weisen l�cherlich. Wenn sich denn doch am Ende einmal l�cherlich gemacht sein soll: so wollte ich doch lieber vor dem Gro�en l�cherlich werden, als vor dem Weisen, lieber vor dem Belesenen, als vor dem Denker, der mich immer nach der Art beurteilt, womit ich von meinem Verm�gen Gebrauch gemacht habe.

[J 945]

Zu einem Sinngedicht.

Demokrat. Weg mit dem Adel! Verdienst allein soll mir der Weg zur Ehre sein.

Aristokrat: O schweig. So verfehlst du den Weg zur Ehre gewi�, aber geadelt kannst du wohl noch einmal werden.

Man k�nnte ihm den Titul: Hieb von beiden Seiten geben. Denn der Adliche, der dem andern hier sicherlich kein Kompliment macht, macht sich selbst sicherlich auch keines. Es ist also Vergleich.

[J 946]

Man ist nie gl�cklicher als wenn uns starkes Gef�hl bestimmt, nur in dieser Welt zu leben. Mein Ungl�ck ist nie in dieser sondern in einer Menge von m�glichen Ketten von Verbindungen zu existieren, die sich meine Phantasie unterst�tzt von meinem Gewissen schafft, so geht ein Teil meiner Zeit hin, und keine Vernunft ist im Stand dar�ber zu siegen. Dieses verdiente sehr auseinander gesetzt zu werden. Lebe dein erstes Leben recht, damit du dein zweites genie�en kannst. Es ist immer im Leben wie mit der Praxis des Arztes, die ersten Schritte entscheiden. Das ist doch Unrecht irgendwo, in der Anlage oder im Urteil?

[J 948]
[786]

Passabel auszudr�cken, was andere Leute gedacht hatten, war seine ganze St�rke.

[J 951]

Das deutsche Genie ist sehr geneigt in wissenschaftlichen Dingen statt der Sache selbst sich an die Literatur zu halten. Das deutsche Publikum, das selbst schon nach der Seite gestimmt ist, ist auch daher geneigt diese Literatoren mit dem Ruhm zu kr�nen, der eigentlich dem Denker und dem Erweiterer der Wissenschaft allein geh�rt.

[J 953]

Es geht freilich sonderbar zu unter uns Erdreichern.

[J 954]

Man liest jetzt so viele Abhandlungen �ber das Genie, da� jeder glaubt er sei eines. Der Mensch ist verloren, der sich fr�h f�r ein Genie h�lt.

[J 956]
[787]

Ist es nicht besonders, da� die katholischen Prediger immer ihre Gemeinden vor den protestantischen Schriften warnen m�ssen? Die protestantischen hingegen warnen die ihrigen nie vor den katholischen. Ja w�re ich ein protestantischer Prediger, ich w�rde glaube ich meiner Gemeinde die Lesung der sogenannten erzkatholischen B�cher als eines der st�rksten Befestigungsmittel in ihrem Glauben empfehlen.

[J 957]

Bei aller meiner Bequemlichkeit bin ich immer in Kenntnis meiner selbst gewachsen, ohne die Kraft zu haben mich zu bessern, ja ich habe mich �fters f�r alle meine Indolenz dadurch entsch�digt gehalten, da� ich dieses einsah, und das Vergn�gen, das mir die genaue Bemerkung eines Fehlers an mir machte, war oft gr��er, als der Verdru�, den der Fehler selbst bei mir erweckte. So sehr viel mehr galt bei mir der Professor, als der Mensch. Der Himmel f�hrt seine Heiligen wunderlich.

[J 958]

Mehr Dinge zu erfinden wie etwa der Schnupftabak, der allerdings eine gar seltsame Erfindung ist. Es ist doch w�rklich, wenn man bedenkt wie viel Wohlger�che es in der Natur gibt, eine Art von Onanie.

[J 960]
[788]

Er ritt vorbei und der Morgensonne zu, von seinen Wangen gl�nzte den eichsfeldischen Sch�nen eine Gesundheit, und aus seinem Munde ihrem K�lberbraten ein Gebi� entgegen, das beiden unaufhaltsame Zerst�rung drohte.

[J 963]

Aus allem erhellt die stark belegte Zunge des Verfassers, wo blo�es Abschaben wenig hilft, sondern die Reinigung tiefer geschehen mu�.

[J 965]

Eine goldne Regel: Man mu� die Menschen nicht nach ihren Meinungen beurteilen, sondern nach dem, was diese Meinungen aus ihnen machen. – Ich f�hle, da� ich nach der Meinung der Welt hiergegen nicht aushalte, ob ich gleich vor Gott �berzeugt bin, da� ich es w�rde, wenn sie mich genauer kennte. Also das Aus-ihnen-machen mu� genau beobachtet werden.

[J 966]
[789]

Ich m�chte zum Zeichen f�r Aufkl�rung das bekannte Zeichen des Feuers (Δ) vorschlagen. Es gibt Licht und W�rme, es [ist] zum Wachstum und Fortschreiten alles dessen was lebt unentbehrlich, allein – unvorsichtig behandelt brennt es auch und zerst�rt auch.

[J 971]

Es steckte viel Anlage in dem Menschen und er trug auch zu, allein es fehlte ihm so g�nzlich alles was man irgend hierbei St�psel nennen k�nnte, da� gemeiniglich, noch ehe er etwas zusammenbringen konnte, was der M�he wert gewesen w�re in leichtem Maulwerk verdampfte.

[J 973]

Die Theorien der physischen Welt (Erde) fangen mit einem rohen Klumpen an, der immer besser wurde, die von der moralischen[790] fangen mit patriarchalischer Vollkommenheit an und werden immer �rger. Ich glaube es ist in der 2ten nicht besser gegangen als in der ersten. Da� der rohe Mensch in manchen St�cken besser ist als der gebildete, das ist nicht zu verwundern, so ist auch das Kind in vielen besser als der Erwachsene pp.

[J 974]
[791]

In den Kehrigthaufen vor der Stadt lesen und suchen was den St�dten fehlt, wie der Arzt aus dem Stuhlgang und Urin.

[J 990]
[792]

Ich habe das Register der Krankheiten angesehn, und habe die Sorgen und traurige Vorstellungen nicht darunter gefunden, das ist sehr unrecht.

[J 992]

Gott, der Vergelder alles Guten.

[J 994]

Der eine akkouchierte mit subtilem Finger die t�neschwangere Fl�te w�hrend der andere der dicken ba�schwangern Geige mit der Faust eben den Dienst erwies. (Stil)

[J 995]

Er hatte viel hypochondrische Attention gegen sich selbst.

[J 996]

Schlecht Disputieren ist immer besser als gar nicht, selbst Kannegie�ern macht die Leute weiser, wenn gleich nicht in der Politik, doch in andern Dingen. Das bedenkt man nicht genug.

[J 1001]
[793]

Er war Professor und handelte zugleich mit Holz, aber der Holzh�ndler ern�hrte hier den Professor, so wie der Herzog von Piemont den K�nig von Sardinien.

[J 1003]

Der Ton stimmt oft die Behauptung statt da� die Behauptung den Ton angeben sollte. Selbst gute Schriftsteller, wenn sie auch gerne sch�n sprechen, finden sich unvermerkt zuweilen da, wo sie eigentlich nicht hin wollten.

[J 1005]
[794]

Es k�mmt so au�erordentlich viel darauf an wie etwas gesagt wird da� ich glaube, die gemeinsten Dinge lassen sich so sagen, da� ein anderer glauben m��te, der Teufel h�tte es einem eingegeben.

[J 1011]
[795]

Ich habe einen Mann gekannt, der die seltsame Grille hatte nach Tische beim Obst, aus �pfeln regelm��ige stereometrische K�rper zu schneiden, wobei er immer den Abfall aufa�. Meistens endigte sich die Aufl�sung des Problems mit einer g�nzlichen Aufzehrung des Apfels.

[J 1016]
[796]

Anstatt da� sich die Welt in uns spiegelt, sollten wir vielmehr sagen, unsere Vernunft spiegele sich in der Welt. Wir k�nnen nicht anders, wir m�ssen Ordnung und weise Regierung in der Welt erkennen, dieses folgt aber aus der Einrichtung unsrer Denkkraft. Es ist aber noch keine Folge, da� etwas, was wir notwendig denken m�ssen, auch w�rklich so ist, denn wir haben ja von der wahren Beschaffenheit der Au�enwelt gar keinen Begriff, also daraus allein l��t sich kein Gott erweisen. (�Diese Schwierigkeiten das Dasein Gottes durch die Natur auf eine Art zu beweisen, welche alle vern�nftige Bedenklichkeiten befriedigte, f�hrten ihn zur�ck zu einer tiefen Erforschung unseres eigenen vern�nftigen Wesens, durch eine gl�ckliche Ahndung hier die verborgenen Gr�nde zu treffen, worauf sich unser Glaube an einen weisen Urheber des Weltalls gegen alle Zweifel der Vernunft best�ndig erhielte. Und siehe! er fand was er suchte. Er fand in dem notwendigen und unver�nderlichen Bewu�tsein, welches wir von unserer eignen vern�nftigen Kraft haben, Gr�nde f�r diesen Glauben, deren Wahrheit wir auf keine andere Weise bezweiflen k�nnen, als wenn wir an unsrer eignen Vernunft d.h. an unsrem eignen Dasein zweifeln wollten.�) Die hier eingeschlossene Stelle ist aus einer Abhandlung im Schleswig-Braunschweigischen Journal Mai 1792, die die �berschrift hat: Ideen zur Bestimmung des Urteils �ber den Einflu� der Kantischen Philosophie auf die Religion des Lebens. Eine Einleitung zu pr�fenden Bemerkungen �ber Reimarus nat�rliche Religion pp.

[J 1021]

Er war in nichts regelm��iger als in Dingen, die er gar nicht zum Gegenstand seiner Obhut machte, so verbrauchte er z.E. regelm��ig alle 3 Wochen ein Pfund Schnupftabak ob er gleich gar hierin keiner Regel folgte. Hatte er sich einmal im Ernst vorgenommen ordentlich darin zu sein, so w�rde alles sehr unordentlich darin gegangen sein.

[J 1022]
[797]

Es ist schlimm genug, da� heut zu Tage die Wahrheit ihre Sache durch Fiktion, Romane und Fabeln f�hren lassen mu�.

[J 1030]

Glitzernde W�rtchen.

[J 1033]
[798]

Der alles was ihm vork�mmt aus dem ver�nderlichen Hinterhalt einer Art schwimmender Philosophie beschie�t.

[J 1036]

Es ist f�r des Menschen Rechtfertigung hinreichend, wenn er so gelebt hat, da� er seiner Tugenden wegen Vergebung f�r seine Fehler verdient.

[J 1037]

Man lacht, und mit Recht, �ber den Versuch jenes Menschen, der seinem Pferde das Fressen abgew�hnen wollte. Es starb aber leider! grade an dem Tage, da die gr��te Hoffnung war, ihm die Kunst endlich beizubringen. Mit dem Klug-Werden geht das nicht blo� den Schwaben so, sondern den meisten Menschen.

[J 1043]
[799]

Ich nehme der Mamsell ihre Tugend in acht, als wenn es meine eigne w�re, sagt eine alte Gouvernante.

[J 1045]

Die Allmacht Gottes im Donnerwetter wird nur bewundert entweder zur Zeit da keines ist, oder hinten drein beim Abzuge.

[J 1047]
[800]

Die Natur hat die Frauenzimmer so geschaffen, da� [sie] nicht nach Prinzipien sondern nach Empfindung handeln sollen.

[J 1059]
[801]

Da� Gott, oder was es ist, durch das Vergn�gen im Beischlaf den Menschen zur Fortpflanzung gezogen hat, ist doch bei Kants h�chstem Prinzip der Moral auch zu bedenken.

[J 1071]
[803]

Wenn der Schlaf ein Stiefbruder des Todes ist, so ist der Tod ein Stiefbruder des Teufels.

[J 1093]

Die Gegner der Franz�sischen Republik sprechen immer, da� es das Werk einiger wenigen aufr�hrischen K�pfe sei. Hier kann man frei fragen: Was ist je bei gro�en Begebenheiten das Werk von vielen zugleich gewesen? Oft war es nur das Werk eines einzigen. Und was sind denn unsere Potentaten-Kriege je anders gewesen, als das Werk von wenigen? K�nig und Minister. Es ist ein elendes R�sonnement. Selbst das Mehrere in den K�pfen hindert den Fortgang; es m�ssen und k�nnen nur wenige sein, wenn etwas Gro�es ausgef�hrt werden soll, die �brigen, die Menge mu� allemal her�bergebracht werden, man mag nun das �berzeugung oder Verf�hrung nennen, das ist gleich viel. Auch spricht man so ver�chtlich von Bierbrauern, Parf�meurs die jetzt gro�e Rollen spielen. Es geh�rt ja dazu nichts als grader Menschen-Sinn, Mut und Ehrgeiz. Mu� denn gerade [ein] Exzerpier-Comptoir allen Mutterwitz versessen haben um ein Volk anzuf�hren? (blo� Gerippe des Gedankens)

[J 1094]
[806]

K�nnten nicht die Titul Magister, Doktor pp zu Taufnamen erhoben werden?

[J 1096]
[807]

Im Namen des Herrn sengen, im Namen des Herrn brennen morden und dem Teufel �bergeben, alles im Namen des Herrn.

[J 1099]

Es ist viel anonymisches Blut vergossen worden.

[J 1102]

Er pflegte sich und seinen Kindern so viel circenses zu geben, da� es endlich beiden am pane zu fehlen anfing.

[J 1103]
[808]

Es gibt manche Leute die nicht eher h�ren bis man ihnen die Ohren abschneidet.

[J 1107]
[809]

Das ist auch einer von denen, die glauben der Mensch w�re schon fertig und der j�ngste Tag k�nnte nun anfangen.

[J 1121]

Viel Hasen sind der Hunde Tod, sagt der Oberf�rster, dem man seinen Hund aus Versehen tod geschossen hatte weil der Sch�tzen zu viele waren.

[J 1122]
[810]

Es w�re vielleicht besser f�r das menschliche Geschlecht, wenn es ganz katholisch w�re als ganz protestantisch. Sobald aber einmal Protestantismus existiert, so mu� man sich sch�men ein Katholik zu sein. Denn was der allgemeine Katholizismus Gutes h�tte f�llt nun weg, und ihn wieder allgemein zu machen ist unm�glich.

[J 1134]
[812]

Wenn jemand in Cochinchina sagt doii (doji mich hungert), so laufen die Leute als wenn es brennte ihm etwas zu essen zu geben. In manchen Provinzen Deutschlands k�nnte ein D�rftiger sagen: mich hungert, und es w�rde gerade so viel helfen, als wenn er sagte doii.

[J 1147]

Den franz�sischen Freiheitsbaum linneisch zu schildern, k�nnte eine gute Satyre werden.

[J 1148]

Das herannahende Alter und die Furcht davor recht auszumalen, das allm�hlige Vergehn der Z�hne, die einzelnen grauen Haare. Alle die heimlichen Untersuchungen dar�ber. Bemerkt man einen solchen Zustand recht genau, so wird man dadurch auch in den Stand gesetzt einen erdichteten eben mit dem charakteristischen Detail zu schildern. So lernt man das menschliche Herz schildern. Der Alternde tr�stet sich damit, da� j�ngere Leute auch schon keine Z�hne mehr, und graue Haare haben, und er vergleicht sich immer mit den Besten und Vorteilhaftesten.

[J 1149]
[814]

Ich m�chte wohl wissen was geschehn w�rde, wenn einmal die Nachricht vom Himmel k�me, da� der liebe Gott ehestens eine Kommission von bevollm�chtigten Engeln herab schicken w�rde, in Europa herum zu reisen, so wie die Richter in England, um die gro�en Prozesse abzutun wor�ber es in der Welt keinen andern Richter gibt, als das Recht des St�rkeren. Was w�rde dann aus manchen K�nigen und Ministern werden? Mancher w�rde [lieber] um gn�digsten Urlaub ansuchen einem Walfischfang beizuwohnen oder die reine Kap-Horn-Luft zu atmen pp als an seiner Stelle bleiben.

[J 1151]

Es verdiente wohl, da� man am Ende des Jahres ein Gericht �ber die Zeitungen hielte, vielleicht machte dieses die Schreiber derselben behutsamer. Da die Zeitungsschreiber auch selbst belogen werden, so m��te man behutsam verfahren um nicht Unrecht zu tun. Man m��te zwei oder mehrere entgegengesetzte Bl�tter mit einander vergleichen, und beide mit dem Lauf der Begebenheiten. So lie� sich am Ende etwas �ber den Wert der politischen Zeitungen �berhaupt festsetzen. Ihr Charakter, oder auch ein Vorspiel in Versen, wo die deutschen politischen Zeitungen als Personen auftr�ten, k�nnte eine gute Satyre werden. Das Politische Journal, Schl�zers Staats-Anzeigen, das Ristretto, der Correspondent, der Moniteur. Sie k�nnten angeben, womit sie handeln. Sie k�nnten als Handelsleute, Contrebandiers arretiert werden.

[J 1154]
[815]

Man gibt falsche Meinungen, die man von Menschen gefa�t hat, nicht gern auf, so bald man sich dabei auf subtile Anwendung von Menschenkenntnis etwas zu gute tun [zu] k�nnen f�r berechtigt h�lt, und glaubt solche Blicke in das Herz des andern k�nnten nur gewisse Eingeweihte tun. – Es gibt daher wenige F�cher der menschlichen Erkenntnis, worin das Halbwissen gr��ern Schaden tun kann, als dieses Fach.

[J 1160]

Ich sehe nicht was es schaden kann dem Patriotismus f�r den nicht alle Menschen Gef�hl haben Liebe des K�nigs unterzuschieben, wenn der K�nig so herrscht, da� alles aus Liebe zu ihm und Treue[816] gegen ihn [geschieht]. Liebe und Treue gegen einen rechtschaffenen Mann ist dem Menschen viel verst�ndlicher als die gegen das beste Gesetz. Was f�r eine Macht haben nicht die Lehren der Tugend wenn sie aus dem Munde rechtschaffener Eltern kommen. Gott hat gesagt, du sollst nicht t�den, du sollst Vater und Mutter ehren, du sollst kein falsch Zeugnis reden pp. Gott, der Herr der Natur, dein Sch�pfer hat es dir geboten, das versteht jedermann. Der Beweis aus dem Rechte der Natur ist nicht so verst�ndlich. Jene Worte sind deswegen kein Betrug, denn es ist die Stimme der Natur und Gottes.

[J 1161]

Es fehlt nicht viel, so ordnet man die Menschen in R�cksicht auf Geistes-F�higkeiten, so wie die Mineralien nach ihrer H�rte, oder eigentlich nach der Gabe die eines besitzt, das andere zu schneiden und zu kratzen.

[J 1162]
[817]

Wir nehmen Dinge wahr verm�ge unsrer Sinnlichkeit. Aber was wir wahrnehmen sind nicht die Dinge selbst, das Auge schafft das Licht und das Ohr die T�ne. Sie sind au�er uns nichts. Wir leihen ihnen dieses. Eben so ist es mit dem Raume, und der Zeit. Auch wenn wir die Existenz Gottes nicht f�hlen, beweisen k�nnen wir sie nicht. Alle diese Dinge f�hren auf eines hinaus. Es ist aber nicht m�glich sich hiervon ohne tiefes Denken zu �berzeugen. Man kann Kantische Philosophie in gewissen Jahren glaube ich eben so wenig lernen als das Seiltanzen.

[J 1168]

Glaubt etwa jemand, da� sich alte Mi�br�uche auf der Welt so leicht wegwischen lassen? Die franz�sische Revolution wird manches Gute zur�cklassen das ohne sie nicht in die Welt gekommen w�re, es sei auch was es wolle. Die Bastille ist weg, und das infame[818] Insekt, das Herr von Born in seiner Monachologie beschrieben hat, ist dadurch etwas zusammengeschwefelt worden.

[J 1172]

Wenn ein Krieg 20 Jahre gedauert hat, so kann er wohl 100 dauern. Denn der Krieg wird nun ein Status. Polemokratie. Die Menschen die den Frieden geschmeckt haben sterben weg.

[J 1181]
[819]

Was der Soldat f�r ein Tier ist sieht man deutlich aus dem gegenw�rtigen Krieg. Er l��t sich gebrauchen Freiheit festzusetzen, Freiheit zu unterdr�cken, K�nige zu st�rzen, und auf dem Thron zu befestigen. Wider Frankreich, f�r Frankreich und wider Polen!

[J 1182]

Man schreibt wider den Selbstmord mit Gr�nden die unsere Vernunft in dem kritischen Augenblick bewegen sollen. Dieses ist aber alles vergeblich, so lange man sich diese Gr�nde nicht selbst gefunden hat, das hei�t, so bald sie nicht die Fr�chte, das Resultat unserer ganzen Erkenntnis und unsres erworbenen Wesens sind. Also alles ruft uns zu, bem�he dich t�glich um Wahrheit, lerne die Welt kennen, beflei�ige dich des Umgangs mit rechtschaffnen Menschen, so wirst du jederzeit handeln wie dirs am zutr�glichsten ist, und findest du dereinst den Selbstmord f�r zutr�glich, das hei�t sind alle deine Gr�nde nicht hinreichend dich abzuhalten, so ist er dir auch – erlaubt.

[J 1186]
[820]

Die Franzosen versprachen in den adoptierten L�ndern Bruderliebe, sie schr�nkten sich aber am Ende blo� auf Schwesterliebe ein.

[J 1192]

Ich m�chte wohl wissen, ob alle die wider die Gleichheit der St�nde schreiben und dieselbe l�cherlich finden recht wissen was sie sagen. Eine v�llige Gleichheit aller Menschen, so wie etwa aller Maik�fer l��t sich gar nicht denken, so k�nnen es auch die Franzosen unm�glich verstanden haben, denn sie reden ja �berall von den Reichen. Selbst Cambon sagt in dem Rapport vom 15. Dezember, worauf das ber�chtigte Dekret gebaut wurde: Nur die Reichen sollen zu den Staatslasten beisteuern. Unter den Studenten auf Universit�ten findet eine solche Gleichheit statt, der �rmste Student d�nkt sich so viel wie der Graf und gibt diesem nichts vor und das ist recht, ob er gleich gerne zugibt, da� er im Collegio an einem besondern Tische sitzt und bessere Kleider tr�gt. Nur mu� er als Graf keine Vorz�ge pr�tendieren, die ihm bewilligten l��t ihm jedermann gerne. Wollte er welche pr�tendieren, so w�re dieses der Weg zu bewirken, da� man ihm alle versagte. Nur die stolzen Pr�tensionen sind, was der freie Mensch nicht vertragen kann, er ist �brigens gar sehr geneigt wenn man ihn gehen l��t jedem [die] Vorz�ge zu bewilligen, die er verdient, und was er f�r welche verdient, dazu hat er gew�hnlich ein sehr richtiges Ma�. Jede Achtung ist ein Geschenk, das nicht erzwungen werden darf und kann. Bewilligt das Volk durch Dekrete[821] gewisse Vorz�ge, so ist dieses eine Abgabe und kein Geschenk des einzelnen und diese k�nnen pr�tendiert werden, so sind die Vorrechte der Magistrats-Personen im Dienst. Jedermann denke doch an die B�rger seiner Vaterstadt. Wenn der reichste Kaufmann einer Stadt einen Vorzug vor dem �rmsten Schuster oder Schneider pr�tendierte, so m�chte er �bel ankommen, du hast mir nichts zu befehlen, ist die Antwort, pr�tendiert er ihn nicht und ist sonst ein ehrlicher Mann, so wird ihm der den Vorzug nie versagan.

[J 1194]

Deutscher Flei�, mit diesem Titul pflegen oft K�pfe, die nicht zum Denken aufgelegt sind, ihre trockene geistl�hmende Bem�hungen zu belegen. Tag und Nacht lesen und sammeln hat etwas sehr Schmeichelhaftes f�r den Sammler, dem es an wahrer Geistesst�rke fehlen mu�, denn sonst schickte er sich nicht zu solchen Arbeiten, die immer etwas von Neger-Dienst an sich haben. Es ist auch nicht ohne Verdienst in jedem Sinn, wo dieses Wort auch Einnahme bedeutet, aber man sollte doch bedenken, da� ein solcher Mann immer unendlich tief unter dem kleinsten Erfinder steht. In England werden die Literatoren wenig geachtet. In Deutschland sieht man den Mann schon als etwas an, der wei� was in jeder Sache geschrieben worden ist, ja wenn man ihn um sein Urteil in einer Sache fragt, so nimmt man wohl vorlieb, wenn er einem eine Liter�r-Geschichte der Sache statt der Antwort gibt.

[J 1195]

Eine Wirkung v�llig zu hindern, dazu geh�rt eine Kraft, die der Ursache von jener gleich ist, aber ihr eine andere Richtung zu geben bedarf es �fters nur einer Kleinigkeit.

[J 1196]
[822]

Was doch eigentlich den Armen den Himmel so angenehm macht ist der Gedanke an die dortige gr��ere Gleichheit der St�nde.

[J 1202]

Unter die Mi�verst�ndnisse oder die falschen Darstellungen bei der franz�sischen Revolution geh�rt auch die da� man glaubt, die Nation werde von einigen B�sewichtern geleitet. Sollten nicht vielmehr diese B�sewichter sich die Stimmung der Nation vielmehr zu Nutz machen?

[J 1203]

Er redete so zu den Leidenschaften der Menschen, als wenn sie zu einem Sturm kommandiert w�ren.

[J 1204]
[823]

Mein K�rper ist derjenige Teil der Welt, den meine Gedanken ver�ndern k�nnen. Sogar eingebildete Krankheiten k�nnen w�rkliche werden. In der �brigen Welt k�nnen meine Hypothesen die Ordnung der Dinge nicht st�ren.

[J 1208]
[824]

A. Sie sind sehr alt geworden. B. Ja, das ist gew�hnlich der Fall wenn man lange lebt.

[J 1215]

Manna – Hannah – Osianna.

[J 1216]

F�r den Verlust von Personen, die uns lieb waren, gibt es keine Linderung als die Zeit, und sorgf�ltig und mit Vernunft gew�hlte Zerstreuungen, wobei uns unser Herz keine Vorw�rfe machen kann.

[J 1221]
[825]

In der allgemeinen Litteratur-Zeitung wird einmal angemerkt man h�tte zu Paris die Statuen einschlie�en sollen (1793. No 78, p. 622.) um der Barbarei ihrer Zerst�rung vorzubeugen, auch an einem andern Ort (No 85 S. 675), es h�tte manches bei der Revolution nicht so gewaltsam geschehen m�ssen. Als wenn je die Natur die Ausf�hrung ihrer Plane der Metaphysik abtreten w�rde. Es w�re wohl auch gut gewesen, wenn die St�dte in Kalabrien so lange in Sicherheit w�ren gebracht worden, bis die Natur den Kellerbau, den sie unter denselben vorhatte, vollendet gehabt h�tte, das ist es eben. Ich sollte denken, wenn trotz aller Reparaturen und alles St�tzens, das Geb�ude doch endlich einst�rzt, so lag die bessere Einrichtung des Ganzen nicht in dem Reparatur-Plan und dessen Fortgangs-Gesetz. Aus einem immer verbesserten, aber nach seinen Grunds�tzen verbesserten Katholizismus konnte nie Protestantismus, und aus einer verbesserten Popul�r-Philosophie nie Kantische Philosophie werden. Aus einer allm�hlig verbesserten Cartesianischen Physik konnte nie die wahre Newtonische werden. Die gr��ten Mathematiker[826] haben an den Wirbeln gedreht und gelenkt um sie gehen zu machen. Aber es half alles nichts, sie mu�ten herunter diese Wirbel und allgemeine Schwere bestieg den Thron und herrscht nun von der Milchstra�e bis zur Sonne, und wird herrschen bis ans Ende der Zeit.

[J 1223]

Man hat Sagen der Vorzeit von Veit Weber. Unsere Zeitungen sind Sagen der Zeit, so sollte man sie nennen. Man hat nachgerechnet und gefunden da� 1/4 (Viertel) von jedem Blatt mit Berichtigung von alten L�gen und 3/4 mit neuen angef�llt sind. Siehe S. 141. Col. 2 [1238].

[J 1224]

Die Dogmatik, die fruchtbare und g�tige Mutter der Polemik.

[J 1226]

Ist es nicht sonderbar, da� jedermann sein eigner Arzt, auch sein eigner Advokat sein darf, sobald er aber sein eigner Priester sein will, so schreit man Jammer und Weh �ber ihn und die G�tter der Erde mischen sich darein. Was wohl die Ursache sein mag da� sich die G�tter der Erde so sehr um das ewige Wohl der Menschen bek�mmern, da sie doch ihr zeitliches oft so unverantwortlich vernachl�ssigen? Die Antwort ist nicht sehr schwer.

[J 1227]
[827]

Ordnung f�hret zu allen Tugenden! aber was f�hret zur Ordnung?

[J 1230]
[828]

Hermeneutische Billigkeit kann jeder Schriftsteller von seinem Leser verlangen, denn diese ihm versagen, ist eigentlich Chicane.

[J 1233]

Ist denn etwa die Lage so selten in der einem Philosophie das Philosophieren versagt?

[J 1234]

Zeitungen besser Sagen der Zeit so wie man Sagen der Vorzeit hat. Nach Zeitung ist R�umung. Das letztere ist Platzmachen, so wie das erste Zeitmachen oder Zeitenmachen. Zeitungen sind �ffentliche Bl�tter worin die neusten Begebenheiten so erz�hlt werden wie es [sich] f�r Zeit und Umst�nde des Orts wo sie gedruckt werden am besten schickt. Exoterische und esoterische.

[J 1238]

Ich glaube der beste Kopist und Zeichner w�rde einen Kopf oder eine Figur nicht gut treffen k�nnen, wenn sie ihm verkehrt vorgelegt[829] w�rde, und unter der Bedingung weder das Original noch seine Kopie w�hrend der ganzen Arbeit je gerade vor sich hinzulegen. Man sieht also was der K�nstler tut der ein Gesicht kopiert, er liest best�ndig im Ganzen, und mit dem Geiste dieses Ganzen vor Augen tut er manchen Strich in der augenblicklichen Begeisterung wenn ich so reden darf, wovon er nichts wei�, und so wird die Kopie �hnlich. Man wird finden, da� dieses Lesen, dieses Zusammennehmen derselben bei jedem Unternehmen n�tig ist und den Mann von Genie zu diesem Unternehmen von dem gemeinen Kopf unterscheidet. So sind bei dem Kommando von Armeen, bei Anlagen gro�er mechanischer Werke, bei gro�en Finanzoperationen oft die tiefsten Theoretiker die elendesten Ausf�hrer. Sie haben immer das Detail zu sehr vor Augen, und das Ungemeine, das von wenigen Erkannte, das Neuentdeckte, auch das Schwere, und vergessen dar�ber das leichte Allt�gliche, das immer oder doch wenigstens in den meisten F�llen auch das Haupts�chlichste ist. Hier f�llt mir der Mathematiker ein, der gegen eine Maschine, die den Weg des Schiffes auf der See zeichnen sollte, nichts einzuwenden hatte, als da� es wegen der Ausdehnung des Papiers tr�gen k�nne.

[J 1241]

Sie f�hlen den Druck der Regierung so wenig als den Druck der Luft.

[J 1243]

So wie es eines jeden Verm�gens-Umst�nde verstatten, ich meine hier des geistischen Verm�gens.

[J 1245]
[830]

In Frankreich g�rt es, ob [es] Wein oder Essig werden wird ist ungewi�.

[J 1249]

Es ist eine herrliche Bemerkung, die ich in einem Aufsatz im Schleswig-Braunschweigischen Journal gelesen habe, da� der P�bel in der Welt, die Sansculottes und die Gro�en der Erde, also die beiden �u�ersten Menschen-Klassen grade die sind, die von Wahrheit und Tugend am weitsten entfernt sind, und von denen auch die gr��ten Schandtaten begangen werden. Paris hat seine Sansculottes nicht besser erzogen, als seinen Hof, der sogar einmal seinen Helden den Namen aus der verworfensten Klasse der Sansculottes gab, n�mlich den von rou�s.

[J 1250]

Es w�re wohl gut wenn ihm jemand einmal sein goldnes Wolfs-Vlies �ber die Ohren z�ge. Einem das Vlies �ber die Ohren ziehen, ist besser als Fell.

[J 1253]
[831]

Es verdiente einmal recht ernstlich f�r eigene Haushaltung untersucht zu werden: warum die meisten Erfindungen durch Zufall m�ssen gemacht werden. Die Hauptursache ist wohl die, da� die Menschen alles so an sehen lernen wie ihre Lehrer und ihr Umgang es ansieht. Deswegen m��te es sehr n�tzlich sein einmal eine Anweisung zu geben wie man nach gewissen Gesetzen von der Regel abweichen k�nne.

[J 1329]
[244]

Gott, diese gro�e Qualitas occulta.

[J 1485]
[275]

Ein Meisterst�ck der Sch�pfung ist der Mensch auch schon deswegen, da� er bei allem Determinismus glaubt er agiere als freies Wesen.

[J 1491]
[276]

Es ist sonderbar, da� nur au�erordentliche Menschen die Entdeckungen machen, die hernach so leicht und simpel scheinen, dieses setzt voraus da� die simpelsten aber wahren Verh�ltnisse der Dinge zu bemerken sehr tiefe Kenntnisse n�tig sind.

[J 1529]

[283] Das Wort Schwierigkeit mu� gar nicht f�r einen Menschen von Geist als existent gedacht werden. Weg damit!

[J 1534]
[284]

Durch das Planlose Umherstreifen durch die planlosen Streifz�ge der Phantasie wird nicht selten das Wild aufgejagt, das die planvolle Philosophie in ihrer wohlgeordneten Haushaltung gebrauchen kann.

[J 1550]

Der Mensch ist ein Ursache[n] suchendes Wesen, der Ursachensucher w�rde er im System der Geister genannt werden k�nnen. Andere Geister denken sich vielleicht die Dinge unter andern uns unbegreiflichen Verh�ltnissen.

[J 1551]
[286]

Da Menschen sehr lange scheinbar todt sein k�nnen, so ist die Frage ob man nicht endlich lernt ihnen diese Bet�ubung k�nstlich zu geben, und sie so zu erhalten.

[J 1574]
[290]

Man mu� etwas Neues machen um etwas Neues zu sehen.

[J 1770]
[321]

Es ist gewi� etwas sehr Charakteristisches in dem Deutschen ein paar Erfahrungen sogleich in ein System zu ordnen, dieses tut der Engl�nder nicht. Nichts hindert den Fortgang der Wissenschaft mehr, wie schon Baco und hundert andere gesagt haben.

[J 1781]
[323]

Was w�rde das f�r ein Gerede in der Welt geben, wenn man durchaus die Namen der Dinge in Definitionen verwandeln wollte!

[J 1806]
[327]

Man k�nnte den Menschen so den Ursachen-B�r, so wie den Ameisen-B�r nennen. Es ist etwas stark gesagt. Das Ursachen-Tier, w�re besser.

[J 1826]

Kolumbus, Kolumbus! �berall.

[J 1849]
[333]

Alle k�nstliche Versuche sind gewisserma�en Monstra.

[J 2009]

Was haben wir getan?

Was tun wir jetzt?

Was sollten wir noch tun?

[J 2076]
[378]

Nicht zu sagen Hypothese, noch weniger Theorie, sonder[n] Vorstellungs-Art.

[J 2093]
[381]

Philosophie ist immer Scheidekunst man mag die Sache wenden wie man will. Der Bauer gebraucht alle die S�tze der abstraktesten Philosophie nur eingewickelt, versteckt, gebunden, latent, wie der Physiker und Chemiker sagt; der Philosoph gibt uns die reinen S�tze

[J 2148]
[393]

Warum kann man Lichtenberg als typischen Vertreter der Aufklärung bezeichnen?

Über seine naturwissenschaftlichen Entdeckungen hinaus ist der Aufklärer Georg Christoph Lichtenberg durch seine von Autoritäten unabhängige, kritisch-analytische Denkweise und die Betonung des Experiments in der Physik einer der wichtigsten Begründer der modernen naturwissenschaftlichen Methodik.

Was haben Aphorismen mit Aufklärung zu tun?

Aphorismen – Mittel zur Verbreitung unbequemer Wahrheiten Neben Fabeln sind Aphorismen eine geeignete literarische Kurzform, um eine kritische Meinung zu verbreiten. Georg Christoph Lichtenberg (1742–1799) verfasste viele, teil- weise ironische Aphorismen rund um die Aufklärung.

Wer verfasste die Sudelbücher?

Georg Christoph LichtenbergSudelbücher / Autornull

Wie glücklich würde mancher leben?

Wie glücklich würde mancher leben, wenn man sich um anderer Leute Sorgen ein wenig kümmerte.