Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung für nichtstaatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der Wohlfahrtspflege. Die BGW gehört zu den gewerblichen Berufsgenossenschaften und erfüllt als Körperschaft des öffentlichen Rechts ihre gesetzlich übertragenen Aufgaben in eigener Verantwortung unter staatlicher Aufsicht. Sie ist Mitglied im Spitzenverband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Die BGW hat zwölf Standorte in Hamburg, Delmenhorst, Berlin, Bochum, Hannover (Außenstelle der Bezirksstelle Magdeburg), Köln, Magdeburg, Dresden, München, Karlsruhe, Mainz und Würzburg. Die Hauptverwaltung befindet sich in Hamburg. Show
Versicherte Branchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Über die Berufsgenossenschaften sind jeweils Angehörige bestimmter Branchen versichert. Die BGW ist für mehr als 9,1 Millionen Versicherte in rund 660.000 Unternehmen zuständig (Stand: 2022).[2] Bei der BGW versicherte Branchen:
Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hauptverwaltung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege in der Pappelallee, Hamburg Weitere Ansicht des BGW-Gebäudes Seit 1947 ist der Sitz der Hauptverwaltung in Hamburg. Die BGW ist bundesweit mit elf Bezirksverwaltungen vertreten, in denen die Versicherungsfälle der regionalen Mitgliedsbetriebe betreut werden.[3] Außerdem verfügt die BGW über zwölf Bezirksstellen (inklusive einer Außenstelle), in denen der regionale Präventionsdienst (Aufsichtspersonen) tätig ist.[4] Dieser arbeitet mit den Mitgliedsbetrieben bei der Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren zusammen. Die BGW betreibt zehn Schulungs- und Beratungszentren, zwei Akademien und das studio78 für die Unterstützung des Friseurhandwerks bei Trends, Prävention und Hautschutz. Ihre Organe sind die Vertreterversammlung sowie der Vorstand. Beide sind paritätisch mit Vertretern der Arbeitgeber und der Versicherten besetzt. Für das laufende Geschäft zeichnet der Hauptgeschäftsführer verantwortlich.[5] Die BGW verzeichnete 2020 insgesamt 72.448 Arbeitsunfälle und 31.293 Wegeunfälle mit Meldepflicht, das heißt, dass eine über drei Tage hinaus gehende Arbeitsunfähigkeit vorlag. Von den 31.844 meldepflichtigen Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit entfiel der größte Anteil auf Infektionserkrankungen (rund 21.000 COVID-19-Fälle). Dahinter folgten Haut- sowie Wirbelsäulenerkrankungen.[6] Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die BGW wurde 1929 in Berlin gegründet. Sie ist die jüngste Berufsgenossenschaft Deutschlands. 1945 wurde durch Einführung der Einheitsversicherung in der sowjetisch besetzten Zone die Verwaltung in Berlin geschlossen. 1946 wurde die BGW in Hamburg neu gegründet und war ab 1950 in Westdeutschland als eigene Berufsgenossenschaft wieder verfügbar. In den 1970er Jahren versäumte die BGW aktuelle Entwicklungen und arbeitete mit zu wenig Personal sowie veralteter Ausstattung. Daraus ergaben sich lange Bearbeitungszeiten und Rückstände. Deshalb wurde die BGW 1982 in einer Sonderprüfung durch das Bundesversicherungsamt „scharf“ kritisiert. In den Folgejahren reformierte sich die BGW. Unter anderem erhielt sie eine neue Geschäftsführung, richtete Bezirksverwaltungen und Bezirksstellen ein und zog 1987 in ein neues Hauptverwaltungsgebäude. Dabei wurde ein modernes EDV-System etabliert. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde die Zuständigkeit der BGW auf die neuen Bundesländer ausgeweitet. Die BGW definiert ihre Arbeitsschwerpunkte jeweils für den sechs Jahre währenden Zeitraum zwischen den Sozialwahlen. Aktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie finde ich heraus in welcher Berufsgenossenschaft ich bin?Ist Ihnen unklar, welcher Unfallversicherungsträger für Sie zuständig ist, dann erkundigen Sie sich entweder direkt bei einer Berufsgenossenschaft oder telefonisch bei der kostenlosen Infoline der Gesetzlichen Unfallversicherung (0800 60 50 40 4) oder per E-Mail. Dort gibt man Ihnen gern Auskunft.
Welche Berufsgenossenschaft ist für Versicherungen zuständig?Die VBG ist u. a. zuständig für Banken, Versicherungen, Verwaltungen, freie Berufe und besondere Unternehmen, Unternehmen der keramischen und Glas-Industrie sowie Unternehmen der Straßenbahnen, U-Bahnen und Eisenbahnen. Aber auch Rechtsanwälte, Steuerberater, Ingenieure und Architekten gehören zur VBG.
Wer entscheidet welche Berufsgenossenschaft?Ob ein Unfall als Arbeitsunfall anerkannt werden kann, entscheiden die gesetzlichen Unfallversicherungsträger. Die Zuständigkeit richtet sich nach der Branche, in der Sie tätig sind oder waren.
Ist die Unfallkasse NRW eine Berufsgenossenschaft?Die Unfallkasse NRW ist ein Unfallversicherungsträger für den öffentlichen Dienst. In ihr sind alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes gesetzlich unfallversichert. Also Beschäftigte des Landes, der Kommunen, etc. Darüber hinaus ist sie Träger der gesetzlichen Schülerunfallversicherung.
|