Was kann man bei einer Sonographie sehen?

Was kann man bei einer Sonographie sehen?

Was kann man bei einer Sonographie sehen?

© Zoriana Zaitseva über shutterstock

Berlin, 30.10.2018 – Die Bezeichnung Ultraschall entstammt eigentlich der Physik. Gemeint ist damit ein Schall, den das menschliche Gehör nicht mehr wahrnehmen kann, weil seine Frequenzen oberhalb des Hörbereichs des Menschen liegen. In der Medizin hat man daraus ein bildgebendes Verfahren entwickelt, das umgangssprachlich häufig „Ultraschall“ genannt wird. Die korrekte Bezeichnung wäre aber „Sonographie“. Es macht das Körperinnere sichtbar – mithilfe von Schallwellen. Ärzte nutzen es vielseitig, beispielsweise für die Schwangerschaftsvorsorge, für Früherkennungsuntersuchungen bestimmter Krebsarten oder zum Erkennen von Erkrankungen am Herzen oder der Schilddrüse. Wie aber funktioniert das Verfahren? 

Ultraschallfrequenzen in der Sonographie

Menschen nehmen Schallwellen mit einer Frequenz von 20 bis 20.000 Hertz (Hz) als Töne oder Geräusche wahr. Schallwellen mit einer höheren Frequenz werden als Ultraschall bezeichnet und sind für unsere Ohren nicht mehr hörbar. Schallwellen dieser Art nutzen Ärzte für unterschiedliche Anwendungen im medizinischen Bereich. Bei der Sonografie wird Ultraschall im Frequenzbereich zwischen zwei und 18 Millionen Hertz (Megahertz) eingesetzt. 

Ultraschall wird heute in vielen Bereichen auch außerhalb der Medizin genutzt. Man kennt vielleicht das Echolot bei Schiffen oder Bewegungsmelder an Häusern. In der Medizin nutzt man es als Bildgebungsverfahren, um Einblick in den Körper zu bekommen.

Und so läuft das Verfahren ab: Zunächst sendet ein Schallkopf Ultraschallwellen in den Körper und empfängt das von Muskeln, Knochen und Organen erzeugte Echo. Je nachdem, in welcher Zeit das Echo zurückgeworfen wird, berechnet das Gerät, wie weit ein bestimmtes Organ oder eine Gewebeschicht von der Körperoberfläche entfernt ist. Die Stärke des zurückgeworfenen Echos gibt Aufschluss über die Art des Gewebes.

Das heißt konkret, die Sonde des Ultraschallgerätes sendet kurze, gerichtete Schallwellenimpulse aus. Diese werden von den unterschiedlichen Geweben im Körper, beispielsweise Organen, Knochen oder Flüssigkeiten auch unterschiedlich stark durchgelassen oder zurückgeworfen. Man spricht dabei auch von absorbieren und reflektieren. Knochen beispielsweise setzen den Schallwellen einen größeren Widerstand entgegen. Sie reflektieren Schallwellen stark, werfen diese also stark zurück. Flüssigkeiten dagegen, wie der Inhalt der Harnblase oder das Blut, lassen die Schallwellen nahezu ungehindert hindurch. Sie reflektieren Schallwellen also nicht oder nur sehr schwach. Diese Eigenschaften nutzt die Sonografie für die Bildgebung. 

Die vielen Echos, die auf dem Weg durch den Körper an unterschiedlichen Geweben und Körperstrukturen entstehen, lassen ein Schnittbild durch den Körper an der mittels Ultraschall untersuchten Stelle entstehen. Die Stärke der Reflexion kann im Computer in ein Farbsignal umgewandelt werden. Wenn viel zurückgeworfen wird, das Echo also stärker ist, wird das Bild an dieser Stelle heller. Je schwächer das Echo in einem Bereich ist, desto dunkler stellt es sich dar. Moderne Ultraschallgeräte können 256 verschiedene Graubereiche zwischen schwarz und weiß darstellen. Mittels des Ultraschalles lassen sich so beispielsweise Organe detailliert in ihrer Struktur abbilden, unterschiedliche Gewebe erkennen und Hinweise auf Tumorgewebe oder andere Gewebeveränderungen finden. Von den Monitorbildern werden zur Dokumentation häufig Ausdrucke, sogenannte Sonogramme gemacht. Man kennt das von Schwangeren, denen teilweise ein Bild ihres ungeborenen Kindes überlassen wird.

Ultraschall-Untersuchungen (Sonografie) bergen bei vorschriftsmäßiger Anwendung kaum Risiken. Daher wird die Ultraschalldiagnostik heute von fast allen medizinischen Fachdisziplinen genutzt. Sie gilt als risikoarme, nichtinvasive Anwendung, die schmerzlos und strahlenexpositionsfrei durchgeführt werden kann. Die Schallwellen, die bei der Sonografie genutzt werden, üben – anders als zum Beispiel Röntgenstrahlen – keine schädigende Wirkung auf Zellen oder Zellbestandteile des Körpers aus. 

Wegen der geringen Risiken werden Sonographien beispielsweise standardmäßig im Rahmen der Schwangerschaftsuntersuchungen eingesetzt, um Wachstum und Entwicklung eines ungeborenen Kindes zu begutachten. Ultraschall eignet sich aber auch zur Darstellung und Untersuchung vieler Organe: etwa des Herzens, der Leber, Gallenblase, Harnblase oder der Nieren. Aber auch die Blutgefäße, Augen oder das Gehirn lassen sich mittels der Sonografie untersuchen. Ärzte verwenden das Verfahren, um Hinweise auf Krankheiten, wie Krebs, und andere Gewebeveränderungen, wie Ablagerungen oder Entzündungen, zu bekommen. Auch Durchblutungsstörungen und bestimmte Fehler in der Funktionsweise des Herzens lassen sich damit finden. Frauen bekommen Ultraschall-Untersuchungen teilweise auch als Individuelle Gesundheitsleistung – kurz IGeL – als Früherkennungsmaßnahme für Eierstockkrebs angeboten. Der Nutzen dieser Angebote ist jedoch umstritten. 

Auch wenn die Ultraschall-Untersuchung grundsätzlich einer Funktionsweise folgt: Es gibt viele Varianten, das Verfahren einzusetzen. Häufig angewendet werden zum Beispiel folgende Verfahren:

Ultraschall als Selbstzahler-Leistung

In bestimmten Fällen werden Ultraschall-Untersuchungen auch als sogenannte Individuelle GesundheitsLeistungen – kurz IGeL –angeboten. IGeL sind Leistungen, die man selbst zahlen muss. Nicht immer liegen Hinweise auf einen Nutzen solcher Angebote vor. Im Gegenteil, manche Verfahren werden tendenziell als „negativ“ eingestuft. Dies bedeutet, sie schaden möglicherweise mehr als sie nutzen. Erfahren Sie mehr zu:

  • wichtigen Hintergründen und Fakten zu IGeL
  • der Nutzenbewertung einer als IGeL angebotenen Eierstockkrebs-Früherkennung 
  • dem IGeL-Monitor, einer Plattform mit Informationen zu gängigen Selbstzahler-Leistungen

    Grafik: Nicht jeder Schall ist hörbar

    Kann man einen Tumor mit Ultraschall erkennen?

    Ultraschall und Krebs Ultraschalluntersuchungen werden auch als Sonographie oder Echographie bezeichnet. Ein "Ultraschall" geht schnell und belastet nicht. Krebs kann man mit Ultraschallaufnahmen alleine aber meist nicht nachweisen. Deshalb werden zusätzlich weitere Untersuchungen gemacht.

    Wie aussagekräftig ist eine Sonographie?

    Im Bereich der Halsweichteile, der Schilddrüse und der Nieren ist die Sonographie sehr aussagekräftig. Mit speziellen Ultraschallsonden ist die Mammasonographie eine hervorragende Ergänzung zur Mammographie und ggf.

    Was ist besser Ultraschall oder Sonographie?

    Im Folgenden haben wir die häufigsten Fragen für Sie zusammengestellt. Was ist der Unterschied zwischen Ultraschall und Sonographie? Es gibt keinen Unterschied, die Begriffe sind Synonyme.

    Kann man eine Entzündung im Ultraschall sehen?

    Ultraschall und MRT spielen eine wichtige Rolle, da beide Methoden in der Lage sind, akute Entzündungen festzustellen. Farbdoppler Ultraschall ist unter anderem dazu in der Lage, Hypervaskularisation und Entzündungen der inneren Schicht der Gelenkskapsel zu erkennen.