Was ist krätze für eine krankheit

Synonyme

Skabies, Scabies, Acarodermatitis, Räude

Definition: Was ist Krätze?

Was ist krätze für eine krankheit

Krätze (Skabies) ist eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Milben hervorgerufen wird. Entgegen der weitverbreiteten Meinung kann Krätze auch in den "besten Familien" und unter besten hygienischen Bedingungen vorkommen. In den letzten Jahren wurden sogar wieder vermehrt Fälle von Krätze diagnostiziert. Meistens werden Krätzmilben von Mensch zu Mensch übertragen. Gegen den Parasitenbefall helfen spezielle Antimilbenmittel.

Krätze: Symptome

Juckreiz und Milbengänge

Typische Symptome von Krätze sind starker Juckreiz und kleine gerötete Knötchen auf der Haut, die oft in einer Linie liegen. Beim genauen Hinsehen erkannt man darunter sogar den Milbengang. Ein Milbengang ist bis zu 5 Millimeter lang und schimmert blass-bräunlich unter der Haut hervor. Häufig kommt es zu Juckreiz, der durch Wärme (vor allem Bettwärme) verstärkt wird.

Bevorzugt siedeln sich die Krätze-Milben zwischen den Fingern, an Hand- und Fußgelenken, Achselhöhlen, Ellenbeugen und im Anal- und Genitalbereich an. Sie können sich aber auch im Gesicht oder auf dem behaarten Kopf einnisten. Erstaunlicherweise verursachen sie dort meist keine Rötungen oder Juckreiz. Die Beschwerden beginnen erst 3 bis 4 Wochen nach der Ansteckung und werden öfter als Hautallergie oder Ekzem missdeutet.

Krätze: Ursachen

Krätze wird von der Krätzmilbe (Sarcoptes scabiei variatio hominis) übertragen. Diese Milben leben parasitär und ernähren sich von menschlichen Hautschuppen. Sie können nur auf dem menschlichen Körper überleben, während sie auf Gegenständen (z.B. Bettwäsche) meist nach kurzer Zeit absterben. Einmal beim Menschen angelangt, bohren die Weibchen Gänge in die oberen Hautschichten und legen dort ihre Eier ab. Die Symptome der Krätze erklären sich aus der Reaktion der körpereigenen Abwehr auf den Eindringling.

Übertragung von Krätze

Krätze wird in der Regel durch intensiven Hautkontakt übertragen, seltener über Kleidung und Bettwäsche. Meistens befällt Krätze die ganze Familie.

Behandlung von Krätze

Bei der Behandlung von Krätze müssen Krätzmilben beseitigt und Hautschäden behandelt werden.

Medikamente gegen Krätzmilben

Krätzmilben werden mit speziellen Antimilbenmitteln bekämpft. Üblicherweise werden Mittel mit den Wirkstoffen Dimeticon, Benzylbenzoat, Crotamiton oder Allethrin-Piperonylbutoxid eingesetzt. Wichtig ist es, den gesamten Körper zu behandeln. Sonst ziehen sich die Milben in unbehandelte Regionen zurück und vermehren sich weiter.

Ein sehr häufig eingesetzter Wirkstoff ist das Insekten-Nervengift Permethrin. Vorteil dieses Wirkstoffs: Die Milben sterben schon häufig nach nur einer Behandlung mit permethrinhaltiger Salbe ab. Nachteil dieser Behandlung von Krätze sind Nebenwirkungen. Außerdem sollte der Wirkstoff nicht bei Kindern unter zwei Jahren angewendet werden. Ähnlich wie bei Läusen sollten bei Milbenbefall alle Familienmitglieder behandelt werden.

Medikamentöse Nachbehandlung von Krätze

Auch wenn die Krätze-Milben abgestorben sind, lassen Juckreiz oder Missempfindungen nicht immer sofort nach. Denn oft verbleiben Reste der Milben für einige Zeit in der Haut und lösen dort entzündliche Prozesse aus. Diese Entzündungen werden in der Regel mit Salben behandelt, die Wirkstoffe wie Lindan, Benzylbenzoat oder Crotamiton enthalten.

Selbsthilfe gegen Krätze-Milben

Krätzmilben kommen auch in den besten Haushalten vor und sind kein Ausdruck von mangelnder Hygiene. Es ist Pech, wenn ein Familienmitglied – das kann auch ein Haustier sein - die Parasiten einschleppt.

Auch wenn die Krätzmilben nicht lange auf Kleidung oder Gegenständen überleben: Bei Krätze ist die große Wäsche gegen Milben zu empfehlen. Kleidung, Bettwäsche und Handtücher sollten Sie möglichst heiß waschen, am besten kochen. Wenn das nicht möglich ist, lagern Sie die vermutlich milbenbefallene Wäsche und Kleidung 72 Stunden in fest verschließbaren Müllsäcken. In dieser Zeit verhungern die Tiere und sterben ab. Am besten lagern Sie diese Wäschesäcke bei Temperaturen unterhalb von 12 Grad. Wer ganz sicher gehen will, kann den Wäschesack auch in die Kühltruhe legen. Spätestens innerhalb von vier Tagen sterben die Milben in den Textilien ab.

Bei Krätze nicht kratzen

Um bakterielle Infektionen der Haut zu vermeiden, sollten Sie sich bei Juckreiz durch Krätze möglichst nicht kratzen. Denn unter den Fingernägeln sammeln sich Krätzmilben gern und werden so an bisher nicht befallene Stellen getragen. Gegen den Juckreiz helfen sogenannte Antihistaminika als Salben, Gele, Tropfen oder Tabletten. Diese erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke.

Eine Selbstbehandlung mit antiparasitären Mitteln ist bei Krätze nicht zu empfehlen. Die Therapie der Erkrankung gehört in ärztliche Hände.

Krätze vorbeugen

Gegen Krätze-Milben gibt es leider keine geeignete Vorbeugung.

Was ist die Ursache für Krätze?

Wie wird Krätze übertragen? Skabiesmilben verbreiten sich von Mensch zu Mensch vor allem bei länger andauerndem Hautkontakt (länger als fünf bis zehn Minuten), zum Beispiel beim gemeinsamen Spielen, beim Kuscheln, bei Hilfe bei der Körperpflege, Schlafen in einem Bett oder beim Geschlechtsverkehr.

Wie merkt man das man Krätze hat?

Das Hauptsymptom der Krätze ist ein starker, oft quälender Juckreiz, der nachts meist am stärksten ist. Damit reagiert das Immunsystem des Körpers auf die Milben und ihre Ausscheidungen. Manchmal jucken auch Körperstellen, die nicht direkt von Krätzmilben befallen sind.

Wo tritt Krätze als erstes auf?

Häufig sind am Anfang vor allem die Hände von Krätze betroffen, insbesondere Finger, beziehungsweise: die Fingerzwischenräume. Bei männlichen Patienten auch der Genitalbereich, genauer: der Penisschaft.

Was kann man gegen Krätze tun?

Grundsätzlich ist Permethrin topisch das Mittel der ersten Wahl. Wenn wegen nicht zu beeinflussender Rahmenbedingungen eine bestimmungsmäßige Anwendung von Permethrin nicht möglich ist, wird Ivermectin oral empfohlen.