Wenn ich mich auf der Driving Range so umschaue, habe ich oft den Eindruck, dass bei mir im Club bald ein Long-Drive-Wettbewerb ansteht. Zumindest würde das die hohe Driver-Dichte erklären. Besonders männliche Golfer scheinen sich sehr für Weiten zu interessieren und schlagen einen Ball nach dem anderen mit dem Driver. Show Faktoren für einen langen BallflugDamit ein Ball besonders weit fliegt, sind vor allem drei Faktoren relevant:
Tipp: E-Book mit Bewegungsübungen für mehr Länge 10 Übungen für längere Drives Treffer im Sweet Spot Wird der Ball im Sweet Spot des Schlägerblattes getroffen, ist die Flugweite länger als bei nicht mittig getroffenen Bällen. Golfschläger werden immer fehlerverzeihender. Das bedeutet, dass Bälle, die nicht im Sweet Spot getroffen wurden, dennoch hohe Weiten erzielen können. Im Sweet Spot ist der Trampolin-Effekt jedoch am höchsten. Mehr Schlägerkopfgeschwindigkeit Die Schlägerkopfgeschwindigkeit beeinflusst maßgeblich die Länge des Ballfluges. In Kombination mit einem Treffer im Sweet Spot sind lange Weiten garantiert. Die Distanz, die der Schlägerkopf im Golfschwung zurücklegt, kann die Schlägerkopfgeschwindigkeit steigern. Doch was beeinflusst die Distanz? Der erste Faktor ist die Länge des Schaftes: Je länger der Schläger, desto größer die zurückgelegte Distanz im Schwung. Da der Driver der längste Schläger ist, können mit ihm die höchsten Schlägerkopfgeschwindigkeiten erzielt werden. Der zweite maßgebliche Faktor sind die Handgelenke. Durch geschicktes Winkeln, kann die Geschwindigkeit des Schlägerkopfes erhöht werden. Hier findest Du mehr zum richtigen Schlagen. Es gibt auch Übungen, um die Schlägerkopfgeschwindigkeit zu erhöhen. Stellung des Schlägerblattes Je nachdem, wie das Schlägerblatt im Treffmoment auf den Ball trifft, entsteht ein Drall. Bei einem stark geöffnetem Schlägerblatt, entsteht ein Slice-Drall. Dieser verursacht, dass er Ball nach rechts driftet. Das Gegenteil ist der Hook. Dieser entsteht durch ein geschlossenes Schlägerblatt. Trifft das Schlägerblatt neutral auf den Ball (»square«), ist die Flugweite am höchsten. Schlagweiten bei Anfängern, Fortgeschrittenen und ProsPros auf der PGA Tour schlagen mit ihrem Driver im Schnitt zwischen 255 und 295 Meter weit. Long Driver mit speziellen Equipment sogar 380 Meter und weiter (hier findest Du mehr dazu). Im Netz findet man Durchschnittswerte für die Schlagweite. Also Flugweite zuzüglich Roll-Distanz (Carry + Roll). Übrigens: Vergleichen kann unglücklich machen. Schlagweiten Herren (Amateure)
Schlagweiten Damen (Amateure)
Drive-Länge nach HandicapWie die obigen Daten ermittelt wurden, konnte ich leider nicht feststellen, da nie Quellen genannt werden. Interessant sind die Werte, die Game Golf veröffentlicht hat. Diese basieren nämlich auf den Werten der Spieler, die das gleichnamige Tracking-System »Game Golf« nutzen. Da nur Schläge auf dem Platz getrackt werden können, dürften diese Werte sehr aussagekräftig sein. Die Daten wurden zwischen April und September 2016 erhoben.
Schlagweiten nach SchlägerAls grobe Orientierung der Schlagweiten (Carry inkl. Roll) nach Golferschläger kann bei den Herren folgende Tabelle dienen.
Ermittlung der eigenen SchlagweiteGerade als Anfänger solltest Du wissen, dass mehr Power und Kraft im Schwung zu mehr Ungenauigkeit führt. Logisch: Je schneller der Schläger (hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit), desto schwieriger ist ein Treffer im Sweet Spot. Es kann natürlich immer mal vorkommen, dass beide Faktoren stimmen. Auf dem Platz ist jedoch die Wiederholbarkeit entscheidend. Nicht umsonst predigt Ex-Nationaltrainer Frank Adamowicz den halben Schwung, um die Konstanz auf dem Platz zu steigern. Wenn Du Deine eigene Schlagweite ermitteln möchtest, macht es also wenig Sinn, wenn Du von zehn Drives nur einen »gut« triffst und dessen Länge als Grundlage nimmst. Solltest Du daran interessiert sein, gutes Golf zu spielen, ist es viel wichtiger, dass Du lernst, Deine Bälle in einen bestimmten Korridor zu spielen. Das Kennen Deiner Schlagweite hilft vor allem bei der Schlägerwahl auf dem Platz. Die besten Werte bekommst Du mit einem Launch-Monitor. Wenn Dein Pro einen TrackMan oder FlightScope hat, könntest Du Deine Schlagweiten im Rahmen einer Trainerstunde ermitteln. Ansonsten gehe wie folgt vor: Definiere auf der Range einen Ziel-Korridor mit einer Breite von 30 bis 40 Meter. Schlage nun mindestens zehn Bälle mit einem Schläger und notiere die Weiten. Ermittle den Durchschnitt und Du hast die Schlagweite für einen Schläger. Der Zielkorridor hilft Dir, die Qualität Deiner Schlagweite zu beurteilen. Wenn weniger als sieben Bälle im Korridor gelandet sind, könntest Du versuchen, mit etwas weniger Kraft zu schlagen bzw. weniger weit auszuholen. Das wird sich vielleicht negativ auf die Distanz auswirken. Doch die ist beim Golf schließlich nicht alles, oder? |