Was bedeutet apex beim golf bedeutung

Wenn ich mich auf der Driving Range so umschaue, habe ich oft den Eindruck, dass bei mir im Club bald ein Long-Drive-Wettbewerb ansteht. Zumindest würde das die hohe Driver-Dichte erklären. Besonders männliche Golfer scheinen sich sehr für Weiten zu interessieren und schlagen einen Ball nach dem anderen mit dem Driver.

Faktoren für einen langen Ballflug

Damit ein Ball besonders weit fliegt, sind vor allem drei Faktoren relevant:

  • Die Stelle des Ballkontaktes auf dem Schlägerblatt (idealerweise im Sweet Spot)
  • Die Schlägerkopfgeschwindigkeit
  • Die Stellung des Schlägerblattes im Treffmoment

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Treffer im Sweet Spot

Wird der Ball im Sweet Spot des Schlägerblattes getroffen, ist die Flugweite länger als bei nicht mittig getroffenen Bällen. Golfschläger werden immer fehlerverzeihender. Das bedeutet, dass Bälle, die nicht im Sweet Spot getroffen wurden, dennoch hohe Weiten erzielen können. Im Sweet Spot ist der Trampolin-Effekt jedoch am höchsten.

Mehr Schlägerkopfgeschwindigkeit

Die Schlägerkopfgeschwindigkeit beeinflusst maßgeblich die Länge des Ballfluges. In Kombination mit einem Treffer im Sweet Spot sind lange Weiten garantiert. Die Distanz, die der Schlägerkopf im Golfschwung zurücklegt, kann die Schlägerkopfgeschwindigkeit steigern. Doch was beeinflusst die Distanz?

Der erste Faktor ist die Länge des Schaftes: Je länger der Schläger, desto größer die zurückgelegte Distanz im Schwung. Da der Driver der längste Schläger ist, können mit ihm die höchsten Schlägerkopfgeschwindigkeiten erzielt werden. Der zweite maßgebliche Faktor sind die Handgelenke. Durch geschicktes Winkeln, kann die Geschwindigkeit des Schlägerkopfes erhöht werden. Hier findest Du mehr zum richtigen Schlagen.

Es gibt auch Übungen, um die Schlägerkopfgeschwindigkeit zu erhöhen.

Stellung des Schlägerblattes

Je nachdem, wie das Schlägerblatt im Treffmoment auf den Ball trifft, entsteht ein Drall. Bei einem stark geöffnetem Schlägerblatt, entsteht ein Slice-Drall. Dieser verursacht, dass er Ball nach rechts driftet. Das Gegenteil ist der Hook. Dieser entsteht durch ein geschlossenes Schlägerblatt. Trifft das Schlägerblatt neutral auf den Ball (»square«), ist die Flugweite am höchsten.

Schlagweiten bei Anfängern, Fortgeschrittenen und Pros

Pros auf der PGA Tour schlagen mit ihrem Driver im Schnitt zwischen 255 und 295 Meter weit. Long Driver mit speziellen Equipment sogar 380 Meter und weiter (hier findest Du mehr dazu).

Im Netz findet man Durchschnittswerte für die Schlagweite. Also Flugweite zuzüglich Roll-Distanz (Carry + Roll). Übrigens: Vergleichen kann unglücklich machen.

Schlagweiten Herren (Amateure)

Schläger Shorthitter Durchschnitt Longhitter
Driver 180 Meter 210 Meter 230 Meter
Eisen 7 105 Meter 130 Meter 145 Meter
Pitching Wedge 80 Meter 95 Meter 110 Meter

Schlagweiten Damen (Amateure)

Schläger Shorthitter Durchschnitt Longhitter
Driver 120 Meter 150 Meter 185 Meter
Eisen 7 65 Meter 85 Meter 105 Meter
Pitching Wedge 50 Meter 60 Meter 80 Meter

Drive-Länge nach Handicap

Wie die obigen Daten ermittelt wurden, konnte ich leider nicht feststellen, da nie Quellen genannt werden. Interessant sind die Werte, die Game Golf veröffentlicht hat. Diese basieren nämlich auf den Werten der Spieler, die das gleichnamige Tracking-System »Game Golf« nutzen. Da nur Schläge auf dem Platz getrackt werden können, dürften diese Werte sehr aussagekräftig sein. Die Daten wurden zwischen April und September 2016 erhoben.

Handicap Gesamtlänge Drive (Durchschnitt)
HCP unter 5 229,5 Meter
HCP 5 bis 10 211,3 Meter
HCP 10 bis 19 197,2 Meter
HCP 19 bis 28 179,2 Meter
HCP über 28 162,3 Meter

Schlagweiten nach Schläger

Als grobe Orientierung der Schlagweiten (Carry inkl. Roll) nach Golferschläger kann bei den Herren folgende Tabelle dienen.

Hohes Handicap Mittleres Handicap Niedriges Handicap
Driver (Holz 1) 190 Meter 220 Meter 250 Meter
Holz 3 170 Meter 200 Meter 230 Meter
Holz 5 150 Meter 170 Meter 210 Meter
Eisen 3 / Hybrid 3 150 Meter 170 Meter 210 Meter
Eisen 4 / Hybrid 4 140 Meter 160 Meter 200 Meter
Eisen 5 / Hybrid 5 130 Meter 150 Meter 190 Meter
Eisen 6 120 Meter 140 Meter 170 Meter
Eisen 7 110 Meter 130 Meter 160 Meter
Eisen 8 100 Meter 120 Meter 140 Meter
Eisen 9 90 Meter 110 Meter 130 Meter
Pitching Wedge 80 Meter 100 Meter 120 Meter
Gap Wedge 70 Meter 90 Meter 110 Meter
Sand Wedge 50 Meter 70 Meter 90 Meter
Lob Wedge 30 Meter 50 Meter 70 Meter

Ermittlung der eigenen Schlagweite

Gerade als Anfänger solltest Du wissen, dass mehr Power und Kraft im Schwung zu mehr Ungenauigkeit führt. Logisch: Je schneller der Schläger (hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit), desto schwieriger ist ein Treffer im Sweet Spot. Es kann natürlich immer mal vorkommen, dass beide Faktoren stimmen. Auf dem Platz ist jedoch die Wiederholbarkeit entscheidend. Nicht umsonst predigt Ex-Nationaltrainer Frank Adamowicz den halben Schwung, um die Konstanz auf dem Platz zu steigern.

Wenn Du Deine eigene Schlagweite ermitteln möchtest, macht es also wenig Sinn, wenn Du von zehn Drives nur einen »gut« triffst und dessen Länge als Grundlage nimmst. Solltest Du daran interessiert sein, gutes Golf zu spielen, ist es viel wichtiger, dass Du lernst, Deine Bälle in einen bestimmten Korridor zu spielen. Das Kennen Deiner Schlagweite hilft vor allem bei der Schlägerwahl auf dem Platz.

Die besten Werte bekommst Du mit einem Launch-Monitor. Wenn Dein Pro einen TrackMan oder FlightScope hat, könntest Du Deine Schlagweiten im Rahmen einer Trainerstunde ermitteln. Ansonsten gehe wie folgt vor: Definiere auf der Range einen Ziel-Korridor mit einer Breite von 30 bis 40 Meter.

Was bedeutet apex beim golf bedeutung

Schlage nun mindestens zehn Bälle mit einem Schläger und notiere die Weiten. Ermittle den Durchschnitt und Du hast die Schlagweite für einen Schläger. Der Zielkorridor hilft Dir, die Qualität Deiner Schlagweite zu beurteilen. Wenn weniger als sieben Bälle im Korridor gelandet sind, könntest Du versuchen, mit etwas weniger Kraft zu schlagen bzw. weniger weit auszuholen. Das wird sich vielleicht negativ auf die Distanz auswirken. Doch die ist beim Golf schließlich nicht alles, oder?