Was bedeuten diese redewendungen die katze im sack kaufen

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Quelle: Wahrig, Deutsches Wörterbuch; Wahrig, Herkunftswörterbuch; Duden, Redewendungen

Wenn man etwas, ohne es zu prüfen, kauft und dabei hereingelegt wird. Auf den Märkten früher passierte es manchmal, dass die Marketender einem unaufmerksamen Käufer eine Katze unterjubelten anstelle des tatsächlich erstandenen Karnickels oder Ferkels.

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Wer "die Katze aus dem Sack lässt" offenbart ein Geheimnis oder eine überraschende Neuigkeit. Das Sprichwort hängt vermutlich mit der Redewendung "die Katze im Sack kaufen" zusammen. Was genau der Ursprung dieses Ausdrucks ist, ist zwar nicht zweifelsfrei geklärt – es gibt aber zwei Theorien, die die Herkunft erläutern.

Was bedeuten diese redewendungen die katze im sack kaufen

"Was es wohl mit Geheimnissen zu tun hat, wenn Katzen aus dem Sack gelassen werden?", wundert sich diese Fellnase – Shutterstock / kmsh

Katzen spielen in so manchen Sprichwörtern die zentrale Rolle. Nicht immer ist es leicht, zu klären, woher die Redewendungen kommen. So ist es auch bei dem Ausdruck "die Katze aus dem Sack lassen". Lesen Sie im Folgenden, welche Erklärungsansätze es gibt – und entscheiden Sie einfach selbst, was Ihnen plausibler erscheint.

Die Katze im Sack kaufen und zu Hause aus dem Sack lassen

Der erste Erklärungsansatz ist sozusagen die Fortsetzung vom Ausdruck "die Katze im Sack kaufen". Diese Redewendung benutzt man, wenn jemand etwas kauft, ohne es vorher überprüft zu haben und ohne zu wissen, ob es überhaupt das wert ist, was er dafür bezahlt hat.

Der Ursprung dieses Sprichworts geht wahrscheinlich darauf zurück, dass die Menschen früher auf Märkten einkaufen gingen. Wenn sie ein Ferkel, ein Huhn oder einen Hasen kauften, tauschten unlautere Verkäufer gelegentlich das wertvolle Tier gegen eine streunende Katze aus – die aus Sicht des Käufers kaum etwas wert war.

Kam er zu Hause an, noch immer in dem Glauben, ein wertvolles Tier gekauft zu haben und öffnete dann das Behältnis, ließ er die Katze aus dem Sack. Das Geheimnis – dass er vom Verkäufer über den Tisch gezogen worden war – war gelüftet.

Kritiker dieser Theorie geben zu bedenken, dass eine streunende Katze sich bestimmt nicht ruhig und friedlich in einen Sack stecken und dann durch die Gegend tragen lässt, bis der Käufer daheim angekommen ist. Sie würde eher fauchen, jaulen, maunzen und knurren – alles Geräusche, die selbst der trotteligste Käufer kaum für ein Ferkel, Huhn oder Hasen halten könnte.

Die Katze aus dem Sack lassen, um ungehorsame Seemänner zu bestrafen

Eine weitere Theorie besagt, dass die Redewendung ihren Ursprung in der Seefahrt hat. Der Kapitän eines Schiffs musste ab und zu Seeleute disziplinieren und bestrafen, die sich nicht an die Regeln hielten oder Befehle verweigerten. Zu dieser Zeit – im 18. Jahrhundert – war der Umgang auf dem Schiff nicht gerade zimperlich.

Als Strafe wurden ungehorsame Matrosen ausgepeitscht – und zwar mit einer sogenannten Neunschwänzigen Katze. Der Kapitän bewahrte diese Peitsche mit neun Riemen in einem Sack auf. Ließ er die Katze aus dem Sack, bedeutete das sehr unangenehme Folgen für den bestraften Seemann.

Bei dieser Erklärung bleibt allerdings die Frage offen, warum ein Geheimnis offenbart wird, wenn man die Katze aus dem Sack lässt. Schließlich wussten alle Matrosen, welches Los sie erwartet, wenn sie den Unmut des Kapitäns erregten.

Hier gibt es noch eine Erweiterung der Theorie: Demzufolge verriet der Kapitän erst, wie viele Peitschenhiebe den unglückseligen Seemann erwarteten, nachdem er die Neunschwänzige Katze aus dem Sack geholt hatte. Dies würde also wieder einen Zusammenhang zur Enthüllung eines Geheimnisses herstellen.

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Redensart/Redewendung

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1) die Katze im Sack kaufen
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2) die Katze aus dem Sack lassen

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Bedeutung

1) etwas kaufen, ohne es vorher angeschaut/überprüft zu haben – sich auf etwas einlassen, ohne genau zu wissen, worauf – leichtsinnig/fahrlässig handeln
2) seine wahre Absicht/Meinung zu erkennen geben – ein Geheimnis, eine Neuigkeit preisgeben – etwas offenbaren/enthüllen

Herkunft

Womöglich müssen Sie die Katze im Sack kaufen oder gewissermaßen lesen, weil es sich zumindest teilweise als schwierig bis unmöglich erweist, selbige aus ebendem zu lassen. Es sieht so aus, als würden schon zu diesen beiden Redewendungen mehr Erklärungen umherschwirren als Mücken im Sommer.

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So kann man z.B. die Erklärung finden, dass früher ein unaufmerksamer Käufer auf dem Markt des Öfteren betrogen wurde. Statt des eigentlich gekauften Ferkels oder Kaninchens wurde ihm eine wertlose Katze in den Sack, in dem er das Tier besser nach Hause bringen konnte als unter den Arm geklemmt, gepackt. Daheim erlebte der stolze Käufer eine böse Überraschung: Er ließ die Katze aus dem Sack. Für diese Bauernfängerei mussten anscheinend so oft Samtpfoten herhalten, dass aus der ursprünglichen Redewendung etwas im Sack kaufen (so noch von Luther gebraucht) das uns bekannte die Katze im Sack kaufen wurde.

In diese Richtung weist auch, dass mancherorts alten Marktordnungen zufolge bereits geschlachtete Kaninchen nur mit Kopf oder Pfoten verkauft werden durften, weil sie sonst zu schwer von Katzen zu unterscheiden gewesen wären.

Aber was heißt „alten“… In der – willkürlich herausgegriffenen – Marktordnung der Stadt Klagenfurt (Österreich) vom 07.12.1988 gebietet §19, Punkt 4: „Geschlachtete Kaninchen dürfen nur mit nicht abgezogenen Hinterläufen zum Verkauf angeboten werden.“

Klingt recht plausibel. Aber man kann die Redewendung ebenso schlüssig auch anders herleiten.

Ganz sicher haben Sie schon einmal von Till Eulenspiegel gehört oder sogar einige der Geschichten über seine mitunter recht derben Späße gelesen. Dieser wohl ständig vom Hafer gestochene Tunichtgut hatte eines Tages die fragwürdige Idee, eine Katze in ein Kaninchenfell einzunähen und auf dem Markt als Kaninchen zu verkaufen. Selbstverständlich fand sich ein Depp, der dem frechen Till auf den Leim ging.

Die Streiche Eulenspiegels waren im Volk äußerst beliebt, entsprechende Bücher waren – für damalige Verhältnisse – Verkaufsschlager. Daher ist es nicht verwunderlich, dass einige „Eulenspiegeleien“ zu sprichwörtlichen Redensarten wurden.

Und auch auf die Frage, wie die Katze aus dem Sack lassen zu deuten ist, lässt sich mehr als nur eine Antwort ausfindig machen.

Eine Erklärung lautet bspw., dass man die Katze aus dem Sack ließ, wenn man sie – auch nichts für Tierfreunde – „eingetütet“ hatte, um sie zu ersäufen, sie aber unvorsichtigerweise doch wieder entwischen ließ.

Es kursiert weiterhin eine Deutung, die den Ursprung aufs Meer und in die oft romantisch verklärte Zeit der Segelschiffe verlegt. Hatte sich ein Seemann unbotmäßig verhalten, büßte er standardmäßig mit einer Auspeitschung vor versammelter Mannschaft. Dazu wurde die berüchtigte neunschwänzige Katze (eine Peitsche mit neun Riemen) aus dem Sack gelassen, in dem sie normalerweise verwahrt wurde.

Beispiele

1) „So schnell werden sie nicht noch einmal die Gelegenheit haben, eine solch kapitale Katze im Sack zu kaufen.“
„Auf keinen Fall sollte man die Katze im Sack kaufen, nur weil ein Angebot günstig erscheint.“
2) „Materazzi lässt die Katze aus dem Sack: Deine Schwester wäre mir lieber.“
„Erst am kommenden Montag will CDU-Chefin Merkel die Katze aus dem Sack lassen.“
„Voller spürbarer Ungeduld warten die Journalisten auf den Moment, an dem die Katze aus dem Sack gelassen wird.“

Wer kauft schon die Katze im Sack?

Wer die Katze im Sack kauft, kann eine böse Überraschung erleben. Im Klartext: Kaufe nichts, ohne es vorher angesehen zu haben.

Was bedeuten die Redewendungen?

Eine Redewendung, auch Phraseologismus, Idiom oder idiomatische Wendung, ist eine feste Verbindung mehrerer Wörter („feste Wortverbindung“) zu einer Einheit, deren Gesamtbedeutung sich nicht unmittelbar aus der Bedeutung der Einzelelemente ergibt.

Wie Till Eulenspiegel die Katze im Sack kaufen wollte?

Die 53. Historie sagt, wie Eulenspiegel in Leipzig den Kürschnern eine lebende Katze in ein Hasenfell nähte und sie in einem Sack als lebendigen Hasen verkaufte.

Was bedeutet der Spruch die Katze lässt das Mausen nicht?

Wenn jemand einmal etwas gestohlen hat, dann ist davon auszugehen, dass er es wieder tut. So ähnlich ist es bei der Katze, die das Mausen - also das Mäuse-Fangen - nicht lässt. Immer wieder wird sie auf Mäusejagd gehen, man kann es ihr nicht abgewöhnen. Bei dieser Wendung geht es aber nicht immer nur um Diebstahl.