Beim nase putzen knacken im ohr und schwindelgefühl

Bei der Tubenbelüftungsstörung oder Mittelohrbelüftungsstörung handelt es sich um einen eingeschränkten oder fehlenden Druckausgleich des Mittelohres mit dem Nasenrachenraum.  

Entstehung

Das Mittelohr ist ein luftgefüllter Hohlraum, der zum Gehörgang durch das druckbewegliche Trommelfell abgedichtet ist und mit der Ohrtrompete wie mit einer Luftpumpe aus dem Rachenraum mit Luft gefüllt wird.

Meist ist als Ursache der Belüftungsstörung des Mittelohrs eine mechanische Verlegung der Ohrtrompete verantwortlich. Dabei sind Schleimhautschwellungen zum Beispiel bei chronischen Entzündungen oder Allergien möglich, aber auch eine Verlegung durch Nasenpolypen oder eine vergrößerte Rachenmandel denkbar. Letzteres stellt im Kindesalter, neben dem deutlich flacherem Verlauf der Ohrtrompete, die klassische Ursache dar. Eine beeinträchtige Nasenatmung, wie es bei der Nasenscheidewandverkrümmung oder vergrößerten Nasenmuscheln vorkommt, kann den Luftaustausch zwischen Nase und Ohr ebenfalls beeinträchtigen. Die Folge ist jeweils ein unzureichender Luft- und Sekretaustausch durch die Ohrtrompete (auch: Eustachi’sche Röhre, Tuba auditiva).

Symptome

In der Folge kommt es zu einem Druckgefühl im Ohr, eventuell mit Schmerzen  und einem veränderten oder verminderten Hörempfinden. Durch die schlechte Mittelohrbelüftung kann es zu Mittelohrentzündungen kommen, welche sich auch mit Ohrausfluss bei aufgeplatztem Trommelfell darstellen können. Begleitende Ohrgeräusche (Pfeifen, Rauschen) und (Dreh-)Schwindel können Hinweis für ein geplatztes Trommelfell, aber auch ein Übergreifen der Entzündung auf das Innenohr (bestehend aus Hörorgan und Gleichgewichtsorgan) bedeuten. 

Besonders häufig merken Patienten die Belüftungsprobleme bei starken Druckunterschieden, beispielsweise beim Fliegen, Tauchen oder Fahrten in den Bergen.  

Diagnostik

Schon die Krankheitsgeschichte gibt wichtige Hinweise für die Erkrankung. Eine Ohruntersuchung mit dem Ohrmikroskop kombiniert mit einem Hörtest und einer Druckuntersuchung des Mittelohres ermöglichen meist die Sicherung der Diagnose. Ergänzend zur Ursachenerkennung sind auch die Nasen- und Nebenhöhlenuntersuchung unerlässlich. Eine Röntgen-Schichtaufnahme (CT=Computertomographie oder DVT=digitale Volumentomographie) kann bei bestimmten Fragestellungen hilfreich sein.

Therapie

Für Patienten, die auf konservative, abschwellende Maßnahmen, bzw. eine Behebung der auslösenden Ursache für die Belüftungsstörung nicht ansprechen, ergibt sich eine neuere Therapieoption. Seit 2009 wird die Anwendung eines Ballonkatheters zur Aufdehnung der Ohrtrompete erprobt, nach dem Vorbild der Herzkranzgefäßaufdehnung bzw. der Nebenhöhlenaufdehnung mittels Ballonkatheter. 

Für die Ballondilatation der Ohrtrompete wird in Vollnarkose unter endoskopischer Sicht ein Ballon in die Ohrtrompete vorgeschoben und über einen definierten Zeitraum mit einem vorgegebenen Druck aufgeblasen. Die damit erreichte Aufdehnung der Ohrtrompete führt zu einer verbesserten Mittelohrbelüftung.

Bei Patienten ohne medikamentösen Therapieerfolg stellt dieses Verfahren eine sichere Alternative dar mit guten Erfolgsaussichten.

Der Paukenerguss ist oft die Begleiterscheinung einer Erkältung: Bildet sich während einer Erkältung verstärkt Sekret und schwellen die Schleimhäute an, beeinträchtigt das die Belüftung des Mittelohrs. Normalerweise ist die Ohrtrompete (das Verbindungsstück zwischen Hals-Nasen-Rachen-Raum und Paukenhöhle) für die Belüftung zuständig. Stört ein Schnupfen die Belüftung, kann es in der Folge zum Paukenerguss kommen. Vergrößerte Rachenmandeln sind mitunter ebenfalls die Ursache für einen Paukenerguss.

Wann kommt es zu einem Paukenerguss?

Kinder bis zum Schulalter leiden häufig unter einem Paukenerguss: Rund 80 Prozent sind davon betroffen, meist zusammen mit beziehungsweise in Folge einer Mittelohrentzündung. Bei Erwachsenen tritt diese Ohrerkrankung weitaus seltener auf. Der Grund: Bei kleinen Kindern ist das Verbindungselement zwischen Ohr und Nasen-Rachen-Raum, die Ohrtrompete (Fachbegriff: Eustachische Röhre), eher kurz und verläuft horizontal. So können Krankheitserreger leichter ins Mittelohr gelangen. Vergrößerte Rachenmandeln oder Polypen beeinträchtigen womöglich die Belüftung: Sie sorgen wie ein Hindernis dafür, dass die Eustachische Röhre verschoben wird. Dann kommt es besonders schnell dazu, dass Sekret in die Paukenhöhle abgesondert wird und infolge einer Infektion ein Paukenerguss beim Kind.

Der Paukenerguss bei Erwachsenen ist weniger eine anatomische Problematik. Er tritt meist als Begleiterscheinung einer Erkältung auf. Die Schleimhäute sind dann zum Beispiel aufgrund eines Schnupfens gereizt und angeschwollen, produzieren vermehrt Sekret und behindern so die Belüftung des Mittelohrs.

Da bei Erwachsenen wie Kindern ein Paukenerguss das Hörvermögen stark einschränkt, sollte neben einem Druckgefühl auch bei vermindertem Hörvermögen ein HNO-Arzt zurate gezogen werden.

Hinweise auf einen Paukenerguss

Ein Druckgefühl und Schmerzen im Ohr sind die auffälligsten Warnhinweise für einen Paukenerguss.

Bei diesen Symptomen ist ein Arztbesuch zur Abklärung empfehlenswert:

  • Druck im Ohr, Gefühl eines verstopften Ohrs

  • Ohrenschmerzen

  • Ohrgeräusche (zum Beispiel Knacken)

  • Schwindel

  • Hörminderung

So wird der Paukenerguss behandelt

Die Diagnose Paukenerguss kann der behandelnde Kinderarzt oder HNO-Arzt nach einem Blick ins Ohr stellen. Durch einen Ohrtrichter sieht er, ob das Trommelfell gerötet oder verdickt ist. Bei einem Paukenerguss ist es zunächst gerötet. Liegt bereits ein chronisches Stadium vor, ist das Trommelfell rosa verdickt. Ein akuter Paukenerguss heilt in der Regel von allein wieder ab. Abschwellende Nasentropfen, Medikamente zur Verflüssigung des Sekrets sowie Schmerzmittel, die gleichzeitig entzündungshemmend wirken, können den Heilungsprozess unterstützen. Zudem sind Nasenspülungen und Inhalationen als Paukenerguss-Hausmittel gut einsetzbar.

Hat sich der Paukenerguss bereits zu einer bakteriellen Infektion ausgewachsen, wird der HNO-Arzt ein Antibiotikum verschreiben.

Wann Paukenröhrchen sinnvoll sind

Wenn Patienten unter einem chronischen Paukenerguss leiden, kann der Einsatz von Paukenröhrchen (Paukendrainage) einen Abfluss des Sekrets bewirken und zusätzlich die Belüftung verbessern. Zunächst erfolgt bei dieser Operation, die oftmals ambulant durchgeführt wird, ein kleiner Schnitt ins Trommelfell, durch den sich die angesammelte Flüssigkeit absaugen lässt. Um danach die Belüftung und den Abfluss von Sekret über mehrere Monate zu gewährleisten, setzt der Operateur winzige, zumeist aus Kunststoff gefertigte Röhren in die Öffnung ein – das Paukenröhrchen. Spätestens ein Jahr nach der Paukenröhrchen-OP stößt der Körper die Röhrchen ab, sie fallen dann heraus.

Sind vergrößerte Gaumenmandeln, Rachenmandeln oder Polypen dafür verantwortlich, dass immer wieder Probleme in der Paukenhöhle auftreten, wird der HNO-Arzt ergänzend zu einer operativen Entfernung der Mandeln raten.

Warum knacken Ohren beim Nase putzen?

Die Bewegung des Trommelfells hört man als Knacken. Wenn die freie Belüftung behindert ist (z.B. aufgrund einer Schwellung als Folge einer Entzündung oder vergrößerter Rachenmandeln bei Kindern) ist der Luftaustausch ungenügend. Bei länger dauernder Belüftungsstörung des Mittelohres füllt sich dieses mit Flüssigkeit.

Kann Trommelfell beim naseputzen platzen?

"Bei gesunden Menschen mit kräftigem Trommelfell passiert dabei nichts", sagt Deeg. "Hat allerdings jemand ein Trommelfell mit ganz dünner Narbe, dann kann es im schlimmsten Fall auch platzen."

Kann Ohrenschmalz Schwindel hervorrufen?

Symptome von Ohrenschmalzblockaden Hörverlust, Ohrenschmerzen, Verstopfungen des Ohres und Schwindel sind häufige Anzeichen für eine Ohrenschmalzblockade im Ohr. Geruch und auslaufende Flüssigkeiten aus dem Ohr können ebenfalls auftreten.

Was tun bei Ohrensausen und Schwindel?

Gute Therapiemethoden bei einem zervikogenen Schwindel mit Ohrgeräuschen sind: Physiotherapie, Wärmeanwendungen und eine Stabilisierung der Schulter- und Nackenmuskulatur mit sanften Dehnungs- und Kräftigungsübungen.