Was bedeuten die osterfeiertage

  13.04.2022 | 13:00 Uhr

Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag: Zunächst gibt es kein Fleisch und danach bunte Eier, befüllte Nester, gebackene Lämmer und natürlich den Osterhasen, der alles vorbeibringt und versteckt. Doch was steht aus christlicher Sicht hinter den Osterfeiertagen als Höhepunkt und Ende der Karwoche?

Ostern ist das höchste Fest des christlichen Glaubens. Am Ende der Fastenzeit stehen die wichtigsten christlichen Fastentage zum Gedenken an die Leidenszeit Jesu und danach das Fest seiner Auferstehung. Dabei erinnern die einzelnen Ostertage an besondere Ereignisse.

Gründonnerstag

An diesem Tag gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Der Tag der Freude und Trauer symbolisiert die Vereinigung von Christus mit den Gläubigen. Der Name Gründonnerstag geht auf das mittelhochdeutsche Wort "greinen" (wehklagen) zurück. Nach dem letzten Mahl wird Jesus von Judas verraten und später gekreuzigt. Zuvor bat er seine Jünger, zum Gedächtnis an seinen Tod künftig gemeinsam das Abendmahl zu feiern. Gottesdienste zu Gründonnerstag sind oft mit einer Fußwaschung verbunden - als Symbol dafür, dass Jesus seinen Jüngern die Füße wusch, und als Aufruf zur tätigen Nächstenliebe.

Karfreitag

Der biblischen Überlieferung nach wurde der Sohn Gottes an diesem Tag in Jerusalem verurteilt und gekreuzigt. Seit dem frühen Christentum gilt der Freitag vor Ostern als Tag der Buße, des Fastens und des Gebets. In Gottesdiensten, die ganz im Zeichen der Trauer stehen, werden Stationen des Kreuzweges Christi nachvollzogen. Das Wort "Kar" ist abgeleitet vom althochdeutschen "chara" und bedeutet Klage oder Kummer.

Ostersonntag

An Ostern wird die Auferstehung Christi von den Toten gefeiert. Nach christlichem Glauben überwand der gekreuzigte Jesus am Ostersonntag den Tod und erfüllte damit seinen göttlichen Erlösungsauftrag auf Erden. Das Osterfest ist vor dem Hintergrund der jüdischen Passahfeier entstandenen. Seinen Termin legte das Konzil von Nicäa im Jahr 325 so fest, dass es immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond fällt.

Ostermontag

Am dritten Tag nach der Kreuzigung trafen laut Lukasevangelium zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus einen Unbekannten, den sie später als Christus erkannten. Sie kehrten nach Jerusalem zurück und berichteten dort von der Auferstehung des Herrn. Daraus entwickelte sich am zweiten Oster-Feiertag der Brauch des Emmaus-Ganges, der auch zum weltlichen Osterspaziergang wurde.

Das Bild ganz oben zeigt eine Kerze vor einem Kreuz mit einer Jesusfigur (Foto: dpa).

Bei uns bekommt ihr hier eine schnelle Übersicht, was ihr unbedingt über die Osterfeiertage und das Osterfest wissen solltet. Außerdem gibt es einen Überblick über alle wichtigen Termine inklusive Bedeutung. Mit diesen Infos seid ihr dann gut gewappnet, wenn eure Kinder Fragen stellen an Ostern (und davor und danach und sowieso).

Die Osterfeiertage und ihre Bedeutung im Überblick

Palmsonntag

Der Palmsonntag ist der Sonntag vor der Karwoche. Das Symbol dieses Osterfeiertages ist der Palmzweig, der als Symbol des Friedens gilt. Bereits seit dem 8. Jahrhundert ist die Prozession mit Palmzweigen am Palmsonntag fester Bestandteil der Osterfeiertage. Die Prozession führt durch das Dorf zur Kirche, dort werden die Zweige dann vom Priester geweiht. Christen gedenken an diesem Tag dem Einzug Jesu in Jerusalem. Damals wurde Jesu mit Palmzweigen, als Zeichen für die Königswürde, auf den Straßen empfangen.

Da in unseren Gefilden keine Palmen wachsen, werden hier als Ersatz zum Beispiel Zweige des Buchsbaums oder Wachholderzweige verwendet.

Gründonnerstag

Am Gründonnerstag gedenken Christen in Messen dem letzten Abendmahl von Jesu und seinen 12 Jüngern. Der heilige Donnerstag leitet zum Karfreitag über und somit zum dreitägigen Gedächtnis des Leidens, Sterbens, der Todesruhe und der Auferstehung von Jesus.

Seit Ende des 7. Jahrhunderts zählt der Gründonnerstag zu den christlichen Osterfeiertagen. Woher der Name genau stammt ist schwer zu sagen. Es wird vermutet, dass er auf den wohl heidnischen Brauch zurückgeht, an diesem Tag grüne Frühlingskräuter zu essen. Eine andere Deutung stützt sich darauf, dass im Mittelalter die öffentlichen Büßer, die nach der Fastenzeit sündenfrei zurückkehrten, "die Grünen" genannte wurden.

Der Gründonnerstag zählt zwar zu den christlichen Osterfeiertagen, ist aber in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag.

Karfreitag

In Karfreitag steckt das aus dem Althochdeutschen stammende Wort "kara". Es bedeutet so viel wie "Wehklage" oder auch "Trauer". An diesem Tag gedenken Christen auf der ganzen Welt der Kreuzigung, dem Leiden und dem Sterben Jesu. Evangelische Christen betonen dabei besonders das Sterben Jesu für die Menschheit und die dadurch erfolgte Erlösung.

Der Karfreitag ist außerdem DER Fastentag unter den Osterfeiertagen und er wird in Stille begangen. In Deutschland gilt sogar ein Tanzverbot. Am Karfreitag werden auch keine Sportevents veranstaltet und im Theater dürfen keine reinen Komödien gespielt werden.

Karsamstag

Am Karsamstag wird der Grabesruhe Jesu gedacht und auch seinem Hinabsteigen in die Unterwelt. Es finden an diesem Tag zwar keine Gottesdienste statt, aber es wird überall gebetet. Außerdem wird am Karsamstag ebenso wie am Karfreitag gefastet.

Die Osternachtfeier findet streng genommen eigentlich schon am Abend des Karsamstags statt, wird aber bereits zum Ostersonntag gerechnet: Nach jüdischem Brauch beginnt ein Festtag nämlich bereits bei Sonnenuntergang des Vorabends.

Was bedeuten die osterfeiertage

Wieso? Weshalb? Warum?

Es ist immer gut, sein Wissen aufzufrischen, um auf die Frage "Warum feiern wir eigentlich Ostern?" auch die passende Antwort parat zu haben. Immerhin ist Ostern das höchste christliche Fest, da kann ein bisschen Hintergrundwissen zu den Osterfeiertagen nicht schaden.

Ostersonntag

An diesem Osterfeiertag wird die Auferstehung Jesu gefeiert. Die liturgische Vesper, also das Abendgebet, beendet die heiligen drei Tage (Triduum Sacrum). Mit dem Ostersonntag ist dann auch die Fastenzeit vorbei und es beginnt das achttägige Osterfest.

Ostermontag

Am Ostermontag wird ebenfalls der Auferstehung Jesu gedacht, allerdings mit einer anderen Bibelstelle als Grundlage: Die Auferstehung aus dem Blickwinkel der Emmaus-Jünger.

In Oberbayern zum Beispiel findet am Ostermontag der sogenannte Georgiritt statt. Dann ziehen die Bürgerinnen und Bürger mit geschmückten Pferden und Glocken zur Kirche und begrüßen so den Frühling.

Wissensdurst gelöscht? Dann bleibt uns nur noch eine frohe Osterwoche zu wünschen!

Bildquelle: Gettyimages/djedzura

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Was bedeutet das Osterfest für die Christen?

Ostersonntag und Ostermontag Am Ostersonntag feiern Christen die Auferstehung Jesu und den Sieg des Lebens über den Tod. Nach dem Matthäus-Evangelium wälzte ein Engel den Stein, mit dem das Grab Jesu verschlossen war, zur Seite. Das Grab war leer. Der Engel verkündete, dass Jesus auferstanden sei.

Was bedeutet Ostersonntag und Ostermontag?

Somit ist der Ostermontag in erster Linie eine Ergänzung zum Ostersonntag: Der Emmausgang, auch Emmaus-Osterspaziergang genannt, erinnert noch immer an diese Geschichte. In vielen Regionen werden die Feste bunt und fröhlich gefeiert, denn bereits am Sonntag vor Ostermontag endet die Fastenzeit.

Was hat der Hase mit Ostern zu tun?

Der Hase ist seit Jahrhunderten ein Fruchtbarkeitssymbol, denn er ist eines der ersten Tiere, die im Frühling Nachwuchs bekommen. Mit bis zu 20 Jungen im Jahr ist er auch ein sehr fruchtbares Tier. Hasen galten als Boten der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara.

Was feiern wir 40 Tage nach Ostern?

40 Tage nach Ostern feiern Christen Himmelfahrt. Sie gedenken der Rückkehr Jesu zu Gott. Hierzulande wird der Tag als Vater- oder Herrentag gefeiert, in diesem Jahr am 26. Mai 2022.