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Raubein Claude-Oliver Rudolph (58) zeigt seine sensible Seite |

„Single sein ist scheiße!“

Raubein und Macho: So kennt man Claude-Oliver Rudolph (58), in seinen Rollen und privat ist er auch von zupackendem Naturell. Im Gespräch mit BILD zeigte er jetzt mal seine sensible Seite.

Und zwar gleich in zweifacher Hinsicht: Einmal als einsamer Single-Mann mit 58 – und dann als Autor seines neuen Romans. Rudolph ein in seinen Manuskripten versunkener Schriftsteller? „Genauso ist das,“ sagt er. Sein Buch „Nakama – oder der 91. Tag“ (Belville-Verlag) „ist eine Holocaust-Geschichte über zwei Brüder, die aus dem Todeslager in Litauen fliehen“, erklärt der Schauspieler. „Nakama“ bedeutet Rache.

„Das ganze Buch ist ziemlich hart. Das ist wie Tarantino, nur gedruckt. Realistischer und härter als „Schindlers Liste“. Es strotzt nur so vor Gewalt und Blut. Ich habe es so aufgeschrieben, wie es halt war. Die blutige Wahrheit.“ Er findet: „Die, die bei den Verbrechen dabei waren, müssen doch dieses Buch vertragen können: Was ist denn mein Buch im Gegensatz zu all den Morden?“

Er betont immer wieder, wie wichtig es ihm ist, dass die Nazi-Verbrechen niemals in Vergessenheit geraten. Im Herbst stellt er „Nakama“ auf der Buchmesse vor.

Eine Frau, die ihn ablenken könnte, gibt es nicht: Im letzten Jahr hat er sich von seiner Frau, Sabine von Maydell (59), scheiden lassen. „Wir sind im Guten auseinandergegangen“, sagt Rudolph. „Wir lebten ja schon lange getrennt. Das war vor zehn Jahren wegen Alice Brauner.“

Damals hat er seine Frau für die Film-Produzentin verlassen. Allerdings sind auch die beiden schon seit sieben Jahren nicht mehr zusammen. „Jetzt bin ich ja schon lange alleine“, erzählt er. Warum? „Das kann ich Ihnen auch nicht sagen! Liebe kann man nicht erzwingen. Die Richtige trifft man nicht einfach so.“

Klingt so gar nicht nach glücklichem Single. Sieht Claude-Oliver Rudolph auch so: „Ach, Single sein ist scheiße“, findet er.

Trotz der Trennung ist er mit seinem Sohn Davide-Lino (22) eng in Kontakt: „Er lebt mit meiner Tochter in einer WG bei Straßburg.“ Seine Tochter Oona (30) sieht er allerdings nur selten. Sie ist eine viel beschäftigte Schauspielerin und Malerin, erzählt er.

Und was ist mit seinem Sorgenkind Til Schweiger (51)? Rudolph ist der Meinung, dass der beim Schreiben seines Mega-Erfolgs „Honig im Kopf“ (2014) seinen Film „Liebe mich bis in den Tod“ (für den Rudolph 1998 das Drehbuch schrieb) im Kopf gehabt hat.

Diese Anschuldigung formulierte er im April auch laut. Den Vorwurf ließ Schweiger natürlich nicht auf sich sitzen. Aktueller Streit-Stand: „Nachdem Til laut rumgemault hat, hat er sein Geschrei jetzt eingestellt“, sagt Rudolph über den Filmemacher. Nach Vertragen klingt das nicht. Trotzdem sieht er von einer Plagiatsprüfung ab: „Ein Urheberrechts-Streit hätte einfach viel zu lange gedauert und wäre zu anstrengend gewesen.“

Und sein nächstes Mal im TV? Rudolph hat einen Gastauftritt in der Serie „Käpt’n Kasi – Auf hoher Spree“ (7. Dezember auf History) und sucht nach alten Schätzen. Vielleicht findet er ja auch noch ein Schätzchen...

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Von Marcel Kawentel, Marcel Kawentel | 26.02.2017, 08:52 Uhr

In dem schrägen Horrorfilm „Der Bunker“ spielt sie die tyrannische Mutter eines lerngestörten Jungen, nun hat sie einen Gastauftritt im deutschen TV-Urgestein „Lindenstraße“. Im Gespräch mit unserer Redaktion verrät Oona von Maydell, warum ihr Vater Claude-Oliver Rudolph nicht wollte, dass sie Schauspielerin wird und warum sie Harald Schmidt bewundert.

Sie lebt in einem Bunker unter der Erde, gibt ihrem erwachsen aussehenden, aber lerngestörten Sohn die Brust und verführt den Studenten, der ihr „Kind“ unterrichten soll – Oona von Maydell lässt nichts aus in „Der Bunker“ von Nikias Chryssos , der stark an David Lynchs verstörende Kinofantasien erinnert.

Mit dieser Leistung hinterließ sie offenbar einen nachhaltigen Eindruck bei Hana Geißendörfer , die den Film mit ihrem Vater Hans W. Geißendörfer koproduzierte und im vergangenen Jahr auch das Flaggschiff der Geißendörfer Film, die „Lindenstraße“, übernahm.

„Hana Geißendörfer hat mich angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, bei der ‚Lindenstraße‘ mitzuspielen, auch vor dem Hintergrund, dass ich mittlerweile oft in Köln lebe und arbeite“, erzählt Oona von Maydell im Gespräch mit unserer Redaktion. Was sie selbst mit der „Lindenstraße“ verbindet? „Ich bin ein Waldorfkind und durfte nicht viel fernsehen, aber ab und zu die ‚Lindenstraße‘. Den Jingle fand ich immer toll. Da habe ich sofort gesagt, na klar!“

Zuvor spielte Oona von Maydell bereits in verschiedenen Kinofilmen und TV-Produktionen, zuletzt in Markus O. Rosenmüllers Taunuskrimi „Die Lebenden und die Toten“ . Doch die 1985 geborene Tochter des Schauspielers Claude-Oliver Rudolph und der Maskenbildnerin Sabine von Maydell verlegte sich nie ganz auf die Schauspielerei. Ihr Vater war stets dagegen, dass seine Tochter denselben Beruf ergreift wie er. „Er wollte mich sicherlich vor Enttäuschungen beschützen“, glaubt Oona von Maydell. „Wenn man alles spielen muss, um sich davon zu ernähren, das ist eine Brutalität. Das habe ich verstanden, und das ist sicher auch ein Grund, aus dem ich mich auch anderen Gewerken zuwende.“

Künstlerin und Kuratorin

Oona von Maydell hat im Saarland und in Frankfurt Kunst studiert und mit einem Master in Curatorial Studies abgeschlossen. Sie arbeitet neben der Schauspielerei als freiberufliche Künstlerin und Kuratorin. „Ich komme eigentlich aus der bildenden Kunst, habe mich aber immer schon zu bewegten Bildern hingezogen gefühlt“, erklärt sie. „Die Grenze zwischen Performance-Kunst und Schauspielerei ist fließend. Beides lässt sich sehr gut verbinden.“

Der Sprung von der bildenden Kunst zu einem Serienklassiker wie der „Lindenstraße“ scheint groß. Doch genau das machte für Oona von Maydell den Reiz aus. „Für ein Format zu arbeiten, das einen so hohen kommerziellen Anspruch hat, war eine neue und tolle Erfahrung für mich. Das Team ist wahnsinnig eingespielt, manche sind schon seit 20 Jahren dabei. Alle sind sehr freundlich. Bei ‚Der Bunker‘ zum Beispiel waren wir ein relativ kleines Team, auch meine Rolle war völlig anders.“

In ihren Auftritten bei der „Lindenstraße“ an diesem Sonntag sowie am 5. und 12. März spielt Oona von Maydell die Linksaktivistin Zora, die für die Antifa die rechte Szene beobachtet. Sie enthüllt auf der Internetseite „Pranger 2.0“ die echten Namen von Rechtsradikalen, die nach außen hin ein unauffälliges Leben führen, im Internet aber Stimmungsmache betreiben.

„Damit kann ich persönlich sehr viel anfangen“, sagt von Maydell. „Für mich war klar, dass ich das gern spiele, auch, weil das Thema so aktuell ist. Dass die sich bei der ‚Lindenstraße‘ so etwas trauen, bewundere ich.“

Fan von Harald Schmidt

Bewunderung hegt Oona von Maydell auch für einen anderen TV-Veteranen: Harald Schmidt. „Ich habe ihn bis jetzt nicht persönlich getroffen. Aber die Fernsehformate, die er gemacht hat, fand ich immer toll, fast wie eine Vorlesung. Er ist einfach ein klasse Typ, der den Spagat zwischen Kunst und Kommerz ohne große Beulen hinbekommen hat.“ Diesen Bogen schlägt sie nun spätestens mit ihrer Rolle in der „Lindenstraße“ erfolgreich selbst.

 Lindenstraße: Westliche Mädchen. Das Erste,Sonntag, 26.2., 18.50 Uhr. 

Was macht Sabine von Maydell heute?

Seit 1970 steht sie auch für Film und Fernsehen vor der Kamera. Sabine von Maydell war von 1984 bis 2014 mit dem Schauspieler Claude-Oliver Rudolph verheiratet. Sie hat eine Tochter und einen Sohn. Die Tochter Oona-Léa von Maydell ist ebenfalls als Schauspielerin tätig.

Wie alt ist Sabine von Maydell?

67 Jahre (9. Oktober 1955)Sabine von Maydell / Alternull