Ist man als Werkstudent über den Arbeitgeber krankenversichert?

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Werk­stu­dent So­zi­al­ver­si­che­rung

Al­le Be­schäf­ti­gun­gen, die ge­gen Ent­gelt aus­ge­übt wer­den, sind so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig. Das ist in § 5 des SGB 5 so ver­an­kert und gilt des­halb grund­sätz­lich auch für dei­nen Stu­den­ten­job. Die So­zi­al­ver­si­che­rung be­steht aus meh­re­ren Kom­po­nen­ten. Sie setzt sich zu­sam­men aus Kran­ken­ver­si­che­rung, Pfle­ge­ver­si­che­rung (an die Kran­ken­ver­si­che­rung ge­kop­pelt), Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und Ren­ten­ver­si­che­rung. 

Die gu­te Nach­richt für dich als Werk­stu­dent: In ei­ni­gen die­ser Be­rei­che bist du – je nach Art dei­nes Ne­ben­jobs – ver­si­che­rungs­frei. Das be­deu­tet ge­rin­ge­re Ab­zü­ge von dei­nem Ge­halt. Wir er­klä­ren dir, was bei der So­zi­al­ver­si­che­rung zu be­ach­ten ist und wann du wel­che Ab­ga­ben zu zah­len musst.

Die­se Mög­lich­kei­ten der Kran­ken­ver­si­che­rung gibt es für Werk­stu­den­ten

Da in Deutsch­land je­der zwin­gend kran­ken­ver­si­chert sein muss, musst du auch als nicht be­rufs­tä­ti­ger Stu­dent und auch als Werk­stu­dent über ei­ne Kran­ken­ver­si­che­rung ver­fü­gen. Zu Be­ginn dei­nes Stu­di­ums kannst du dich selbst ent­schei­den, wel­che Art der Ver­si­che­rung für dich in­fra­ge kommt.

Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung

Ist man als Werkstudent über den Arbeitgeber krankenversichert?
Bist du jün­ger als 25, kannst du über ein El­tern­teil kos­ten­los mit­ver­si­chert wer­den. Dies ist nur mög­lich, wenn die­ses El­tern­teil bei ei­ner ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­se ver­si­chert ist.

Stu­den­ti­sche Pflicht­ver­si­che­rung

Ab 25 musst du dei­ne Kran­ken­ver­si­che­rung sel­ber zah­len. Die stu­den­ti­sche Pflicht­ver­si­che­rung der ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen bie­tet für Stu­die­ren­de Son­der­ta­ri­fe an. Die­se lie­gen der­zeit bei ca. 80 €/Mo­nat (Stand 2019).

Frei­wil­li­ge Ver­si­che­rung

Mit En­de des Se­mes­ters, in dem du 30 wirst, ent­fal­len die Ver­güns­ti­gun­gen für die Ver­si­che­rung. Du musst dich dann frei­wil­lig ge­setz­lich ver­si­chern.

Pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung

Als Al­ter­na­ti­ve zur frei­wil­li­gen ge­setz­li­chen Ver­si­che­rung kannst du dich auch pri­vat ver­si­chern. Hier­für musst du be­reits vor­her über ein El­tern­teil bei ei­ner pri­va­ten Kran­ken­kas­se ver­si­chert ge­we­sen sein. Ei­ne pri­va­te Ver­si­che­rung lohnt sich vor al­lem dann, wenn ein El­tern­teil ver­be­am­tet ist.

Un­ser Tipp:
In­for­mie­re dich gut über die Kon­di­tio­nen und Kos­ten der für dich in Fra­ge kom­men­den Ver­si­che­run­gen. Da­durch lässt sich oft sehr viel Geld spa­ren! Au­ßer­dem soll­test du dei­ne Kran­ken­kas­se über je­de Än­de­rung dei­ner wirt­schaft­li­chen La­ge (Wech­sel von Ar­beits­stel­len, Über­schrei­ten von Lohn­gren­zen etc.) in­for­mie­ren. An­sons­ten dro­hen Nach­zah­lun­gen!

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Ab wann musst du als Werk­stu­dent Kran­ken­ver­si­che­rung zah­len?

Sind al­le Vor­aus­set­zun­gen für das sog. Werk­stu­den­ten­pri­vi­leg er­füllt, zah­len Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­ge­ber kei­ne Kran­ken­ver­si­che­rung; du kannst al­so in der stu­den­ti­schen Kran­ken­kas­se ver­si­chert blei­ben.

Trotz­dem musst du auf ei­ni­ge Din­ge ach­ten, denn dein Ge­halt als Werk­stu­dent kann vor al­lem die für dich kos­ten­lo­se Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung be­ein­flus­sen:

Mi­ni­jobs sind ver­si­che­rungs­frei, es fal­len kei­ne Ab­ga­ben zur Kran­ken­ver­si­che­rung an. Das gilt für 450-€-Jobs, oft in den Se­mes­ter­fe­ri­en aus­ge­üb­te Kurz­fris­ti­ge Be­schäf­ti­gung und auch Prak­ti­ka. Wenn du über die Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung dei­ner El­tern mit­ver­si­chert bist, soll­test du al­ler­dings dar­auf ach­ten, dass du mit al­len Ein­künf­ten zu­sam­men­ge­rech­net die Ein­kom­mens­gren­ze von 5.400 €/Jahr (Stand 2019) nicht über­schrei­test. Ach­te vor al­lem dar­auf, wenn du ei­ne Tä­tig­keit als Werk­stu­dent und ei­nen Mi­ni­job, ein Prak­ti­kum oder ein an­de­re Be­schäf­ti­gung gleich­zei­tig aus­übst.

Ist man als Werkstudent über den Arbeitgeber krankenversichert?

Mi­di­jobs mit ei­nem Ver­dienst von 450 € bis 850 € pro Mo­nat, bei de­nen du je­doch we­ni­ger als 20 Std./ Wo­che ar­bei­test, sind eben­falls ver­si­che­rungs­frei. Al­ler­dings kannst du dann nicht in der Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung blei­ben, son­dern musst auf die stu­den­ti­sche Pflicht­ver­si­che­rung zu­rück­grei­fen.

Bei al­len an­de­ren Jobs greift das Werk­stu­den­ten­pri­vi­leg in der Kran­ken­ver­si­che­rung nicht mehr und du wirst als nor­ma­ler Ar­beit­ge­ber be­han­delt. Dies be­deu­tet kon­kret: 14,6% des Loh­nes als Kran­ken­ver­si­che­rungs­bei­trag und 2,35% des Loh­nes als Pfle­ge­ver­si­che­rungs­bei­tra­ges (Stand 2019). Dein Ar­beit­ge­ber über­nimmt je­weils die Hälf­te der Bei­trä­ge zur So­zi­al­ver­si­che­rung für dich als Werk­stu­dent. Die an­de­re Hälf­te wird di­rekt von dei­nem mo­nat­li­chen Brut­to-Ge­halt ab­ge­zo­gen.

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Be­frei­ung von der Ren­ten­ver­si­che­rung als Werk­stu­dent nur bei Mi­ni­jobs

Der Bei­trag zur Ren­ten­ver­si­che­rung ist grund­sätz­lich bei jeg­li­cher Auf­nah­me ei­nes Ar­beits­ver­hält­nis­ses zu zah­len, es be­steht Ren­ten­ver­si­che­rungs­pflicht. Da die Ren­te spä­ter ein­mal dei­nen Le­bens­un­ter­halt si­chern soll, ist die­se Re­ge­lung ei­gent­lich sinn­voll.

Ren­ten­bei­trä­ge wer­den di­rekt von dei­nem Lohn ab­ge­zo­gen. Dein Ar­beit­ge­ber lei­tet die Ab­ga­ben an dei­ne Kran­ken­kas­se wei­ter, die die­se wie­der­um an die Ren­ten­kas­se wei­ter­lei­tet.

Bei ei­nem Mi­ni­job liegt der Bei­trag bei 3,7 % (Stand 2019) dei­nes Loh­nes. Auf aus­drück­li­chen An­trag kannst du dich je­doch von der Zah­lung die­ses Bei­tra­ges be­frei­en las­sen. Den An­trag auf Be­frei­ung gibst du ein­fach bei dei­nem Ar­beit­ge­ber ab. Wenn du dich je­doch be­frei­en lässt, er­wirbst du auch au­to­ma­tisch kei­ne An­sprü­che auf Ren­te für die Zeit die­ses Mi­ni­jobs.

Bei al­len an­de­ren Jobs liegt der Bei­trag bei 9,35 % dei­nes Loh­nes (Stand 2019). Aus­nah­me hier ist ein Mi­di­job, bei dem du zwi­schen 450 und 850 €/Mo­nat ver­dienst. Es gilt ei­ne Gleit­zo­nen­re­ge­lung und der Bei­trag fällt ge­rin­ger aus. Ge­naue An­ga­ben er­hältst du di­rekt bei der Ren­ten­ver­si­che­rung.

Ach­tung:
Wenn du pri­vat ver­si­chert bist, musst du den­noch ei­ne ge­setz­li­che Kran­ken­kas­se als „Ver­wal­ter“ wäh­len, die die Ren­ten­bei­trä­ge für die an die Ren­ten­kas­se wei­ter­lei­tet. In der Re­gel ist dies die ge­setz­li­che Kas­se, bei der du vor dei­nem 10. Le­bens­jahr ver­si­chert warst. Falls du nie ge­setz­lich ver­si­chert warst, darf dein Ar­beit­ge­ber ei­ne ge­setz­li­che Kas­se wäh­len.

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Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung für Werk­stu­den­ten kein The­ma

Klas­si­sche Stu­den­ten­jobs sind von Ab­ga­ben in die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung be­freit. Al­ler­dings er­wirbst du da­durch trotz dei­ner Ar­beit kei­ne An­sprü­che auf Ar­beits­lo­sen­geld, wel­ches dir et­wa nach Ab­schluss dei­nes Stu­di­ums hel­fen könn­te, die Zeit bis zum ers­ten Job zu über­brü­cken.

Nur bei Auf­nah­me ei­nes Ar­beits­ver­hält­nis­ses, wel­ches nicht mehr un­ter das Werk­stu­den­ten­pri­vi­leg fällt, musst du Bei­trä­ge zur Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung in Hö­he von 3 % dei­nes Brut­to­loh­nes zah­len (Stand 2019). Die Bei­trä­ge wer­den di­rekt von dei­nem Lohn ab­ge­zo­gen.

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So­zi­al­ver­si­che­rung für Werk­stu­den­ten: Al­les Wich­ti­ge auf ei­nen Blick!

  • Kran­ken­ver­si­che­rung ist Pflicht für je­den Stu­den­ten
  • Je nach Al­ter, Stu­di­en­dau­er und Ver­dienst gibt es ver­schie­de­ne Kran­ken­ver­si­che­run­gen
  • Im Zu­ge des Jobs als Werk­stu­dent ist man i. d. R. von Ab­ga­ben in der Kran­ken­ver­si­che­rung be­freit
  • Be­frei­ung als Werk­stu­dent von der Ren­ten­ver­si­che­rung nur bei Mi­ni­jobs mög­lich
  • Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung muss als Stu­den­ten nicht zah­len

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Ist man als Werkstudent über den Arbeitgeber krankenversichert?
Gu­tes Ge­halt und ei­ne ech­te Auf­wer­tung für dei­nen Le­bens­lauf: Das bringt dir ein Werk­stu­den­ten­job. Klingt gut für dich? Bei JOB­RUF fin­dest du zahl­rei­che Job­s in re­nom­mier­ten Fir­men aus al­len Bran­chen. Er­stel­le dir ein kos­ten­lo­ses Pro­fil und be­wirb dich auf dei­nen Wunsch­job!

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Bild­quel­len (v.o.n.u):
©"Heart beat" by Mar­co Verch is li­cen­ced un­der CC BY 2.0
© Pho­to by Ben Whi­te on Uns­plash
© Pho­to by Ca­ro­li­ne Her­nan­dez on Uns­plash

Ver­öf­fent­licht am: 06.02.2019
Über­ar­bei­tet am: 13.07.2022

Wann muss ich mich als Werkstudent selbst krankenversichern?

In Deutschland muss jeder Einwohner krankenversichert sein. Ob du dich als Werkstudent bzw. Werkstudentin selbst krankenversichern musst, hängt davon ab, ob du noch Anspruch auf die Familienversicherung hast. Dazu musst du unter 25 Jahre alt sein und darfst nicht mehr als 520 Euro im Monat verdienen.

Wie Krankenversichern als Werkstudent?

Als Werkstudent / Werkstudentin musst du keine weiteren Beiträge für Krankenkasse, Pflegeversicherung und Arbeitslosenversicherung bezahlen. Auch die Beiträge zur Unfallversicherung übernimmt die Firma. Voraussetzung: die wöchentliche Arbeitszeit beträgt nicht mehr als 20 Stunden.

Was kostet Krankenversicherung für Werkstudenten?

Sie hängen von Ihrem Einkommen ab. Für die Krankenversicherung beträgt der Beitrag mindestens 166,69 Euro im Monat. Der Mindestbeitrag für die Pflegeversicherung liegt bei 33,45 Euro im Monat, für Kinderlose ab 23 Jahren bei 37,29 Euro monatlich.

Wann muss der Arbeitgeber die Krankenversicherung zahlen?

Für Arbeitnehmer besteht Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung, wenn sie nicht mehr als 64.350 Euro jährlich (monatlich 5362,50 Euro, Werte für 2023) verdienen. Für sie gilt grundsätzlich der allgemeine Beitragssatz von 14,6 Prozent. Der Arbeitgeber übernimmt die Hälfte dieses Beitrags.