Für unsere Redakteurin ist der Fußball ein Buch mit sieben Siegeln. Ihr sportaffiner Kollege stellt sich ihren Fragen. Endlich heißt es wieder Klein gegen Groß, Dorfverein gegen Großstadtklub, Feierabend-Kicker gegen Millionentruppe, Amateure gegen Profis. Am Freitag startet mit der 1. Runde im DFB-Pokal die neue Fußball-Saison – und Millionen Fans können die größtenteils ungleichen Duelle wie TuS Erndtebrück gegen den Hamburger SV (Samstag, 18.30 Uhr) oder SV Drochtersen-Assel gegen den FC Bayern München (Sonnabend, 15.30 Uhr) kaum erwarten. Empfohlener externer Inhalt Externen Inhalt laden Aber warum eigentlich? Das fragt sich unsere Redakteurin Merle Dießelkämper. Sie kann die Vorfreude auf den DFB-Pokal so gar nicht nachvollziehen, schließlich gibt es doch schon die Bundesliga. Und damit mehr als genug Fußball. Falsch, DFB-Pokal und Bundesliga haben ganz und gar nichts miteinander zu tun. Davon abgesehen ist der Pokal sogar attraktiver, findet Merles Kollege Jannik Schappert – und erklärt ihr diesen Wettbewerb. Merle: DFB-Pokal – was ist das eigentlich? Gibt es einen Unterschied zwischen Pokal und Bundesliga? Denn vor dem Spiel ist klar: Es wird einen Sieger geben. Wenn es nach 90 Minuten unentschieden steht, gibt es eine halbe Stunde Verlängerung. Gibt es dann immer noch keinen Sieger, geht es ins Elfmeterschießen. Es bringt also eigentlich nichts, nur in der Abwehr zu stehen und abzuwarten. Dadurch sind Pokalspiele häufig attraktiver als Bundesligaspiele. Und was auch ganz wichtig ist: Es steht nicht vorher fest, dass am Ende die Bayern die Trophäe gewinnen. Wieso Bayern? Gewinnen die sonst immer? Okay. Aber ich verstehe noch nicht, warum Klubs, von denen ich schon mal am Rande gehört habe, gegen kleine Dorfvereine spielen, die kaum jemand kennt. Empfohlener externer Inhalt Externen Inhalt laden Mit Aktivierung der Checkbox erklären Sie sich damit einverstanden, dass Inhalte eines externen Anbieters geladen werden. Dabei können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie in unseren DatenschutzhinweisenStell' dir mal vor, du kickst normalerweise vor 50 Leuten in der 5. Liga und spielst immer nur gegen Teams aus deinem Bundesland. Und plötzlich hast du die Chance, dich in deinem Heimstadion vor Tausenden Zuschauern mit Spielern wie Thomas Müller oder Marco Reus zu messen – nicht in einem Testspiel, in dem es um nichts geht, sondern in einem Pflichtspiel, das sogar im Fernsehen übertragen wird. Klingt spannend. Aber wo ist der Sinn? Es ist doch sowieso klar, wer gewinnt. Im Pokal müssen die Profis mit kleinen Stadien wie dem Kehdinger Stadion in Drochtersen, wo Bayern München am Samstag antritt, Vorlieb nehmen. Foto: Carmen Jaspersen/dpa Icon MaximizeIcon Lightbox Maximize SchliessenX ZeichenKleines Zeichen welches ein X symbolisiert Es gibt eigentlich jedes Jahr Überraschungen und Sensationen. Wenn die unterklassigen Teams das große Los ziehen, gegen einen Bundesligisten zu spielen, haben sie automatisch Heimrecht. Dann müssen die Profis meist in kleinen, engen, spartanischen Stadien auf ungewohnt holprigem Rasen gegen Gegner spielen, die um jeden Zentimeter kämpfen – und da können die überbezahlten Profis eigentlich nur schlecht aussehen. Wer darf denn alles mitspielen? Und wer bestimmt das? Theoretisch kann also jeder Verein mitspielen, egal in welcher Liga er spielt. Kennst du den TSV Gerbrunn? Der schaffte es 2003 als Kreisligist in den Pokal. Cool, oder? Geht so. Und warum dauert das Ganze so lange? Ich dachte, der Pokal füllt nur das Sommerloch. Die Abstände, in denen die Runden ausgetragen werden, sind unregelmäßig. Nach den 32 Partien der ersten Runde, die am Wochenende ausgespielt werden, geht es im Oktober mit den 16 Spielen der zweiten Runde weiter. Dann kommen im Februar 2019 das Achtelfinale, im April das Viertel- sowie das Halbfinale und im Mai das Endspiel. Wer darf um den DFBDFB-Pokal: Mannschaften und Teilnehmer
Die aktuellen Regelungen des DFB-Pokals sehen vor, dass bei Deutschlands wichtigstem Pokalwettbewerb im Fußball 64 Mannschaften teilnehmen dürfen. Alle Klubs, die in der vergangenen Saison in der Bundesliga oder der 2. Bundesliga gespielt haben, sind automatisch qualifiziert.
Was ist der DFBDer DFB-Pokal (bis 1943 Tschammer-Pokal) ist ein seit 1935 ausgetragener Fußball-Pokalwettbewerb für deutsche Vereinsmannschaften. Er wird jährlich vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) veranstaltet und ist nach der deutschen Meisterschaft der zweitwichtigste Titel im nationalen Vereinsfußball.
Wie funktioniert der DFBSechs Runden muss man überstehen, um den DFB-Pokal zu gewinnen. Jede Partie ist ein K.o.-Spiel. Steht es nach 90 Minuten unentschieden, muss der Gewinner in der Verlängerung oder – wenn nötig – im Elfmeterschießen gefunden werden.
Ist DFBAn der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal nehmen insgesamt 64 Mannschaften teil. 36 Plätze sind an die Teams aus der Bundesliga und 2. Bundesliga vergeben.
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