Behaarung von der scham bis zum bauchnabel

#9 Dammrisse und andere Geburtsverletzungen

“Der Dammriss, der einem die ganze Freude am Baby nach der Geburt nimmt.”

“Dammriss – klar, schon öfter gehört. Aber Klitorisriss?! Aua…”

“Analfissuren, Hämorrhoiden… Kämpfe auch 15 Monate nach der Geburt noch damit.”

“Ring of fire” – so heisst nicht nur Johnny Cashs Welthit (Kopfmusik an), sondern auch der Moment, wenn der Kopf des Babys geboren und der Damm maximal gedehnt wird, so dass er dünn wie Pergamentpapier erscheint (Kopfkino an). “And it burns burns burns” passt da ganz gut. Doch es brennt nicht nur, sondern ist auch der Moment, in dem es oft zu Geburtsverletzungen kommt (an dieser Stelle Kopfkino besser wieder ausschalten).

“Die Chance, dass eine Frau ihr erstes Kind ohne jegliche Geburtsverletzung zur Welt bringt, ist ziemlich klein”, sagt Ariane Eichenberger Maio. “Die häufigste Geburtsverletzung ist ein Dammriss, die zweithäufigste ein Labienriss.” Studien zufolge erleiden 80% der Erstgebärenden eine versorgungspflichtige Geburtsverletzung.

Der Dammriss ist den meisten Schwangeren ein Begriff. Dabei reisst das Gewebe zwischen Vulva und After (abhängig vom Ausmass der Verletzung wird der Dammriss in verschiedene Schweregrade von 1 bis 4 eingeteilt). Auch dass manchmal durch die Geburtshelfer ein Dammschnitt (Episiotomie) vorgenommen werden muss, wenn sich das Gewebe nicht genug dehnt oder begleitend bei einer Saugglocken- oder Zangengeburt, ist gemeinhin bekannt.

Gemäss Statistik kommt es etwa bei der Hälfte aller vaginalen Geburten in der Schweiz zu einem Dammriss. In den allermeisten Fällen handelte es sich um einen Dammriss ersten oder zweiten Grades. Die Dammschnittrate hingegen ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Während 2012 noch bei einem Viertel aller vaginal Gebärenden in der Schweiz ein Dammschnitt vorgenommen wurde, waren es 2017 nur noch 17%.

Ihr habt uns aber nicht nur von Dammrissen berichtet, sondern auch von weniger bekannten Verletzungen wie Labienrissen (Schamlippenrissen), Vaginalrissen (oft entstehen sie, wenn das Kind mit der Hand neben dem Kopf geboren wird), Klitorisrissen, Zervixrissen (Risse im Gebärmutterhals), Rektalrissen oder Analfissuren. Auch Hämorrhoiden, Marisken oder eine Symphysenlockerung können bei der Geburt entstehen.

In ganz schlimmen (aber zum Glück auch sehr seltenen Fällen) kann es zu einer Uterusruptur, einem Scheidenabriss, Beckenboden-Muskelrissen, Knochenbrüchen des Schambeins oder des Steissbeins oder zu einer Symphysensprengung kommen. Das tönt erst einmal ganz schön gruselig. In der Realität sind jedoch die meisten dieser Verletzungen extrem selten.

Umstritten ist, mit welchen Massnahmen sich den leichteren Verletzungen vorbeugen lässt. Empfehlungen gibt es viele, allen voran die Dammmassage und die Vaginaldilatation – Stichwort Epi-No (oh ja, das lustige blaue Ballöndli – been there, done that). Andere raten zu Akupunktur, Leinsamen, Himbeerblätter-Tee oder Heublumen-Dampfsitzbädern (been there too).

“Es gibt kaum wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit dieser Massnahmen und ich persönlich habe Zweifel, ob man etwas Vorbereitendes machen kann, das nachher wirklich einen Effekt hat”, sagt Ariane Eichenberger Maio. “Das Risiko für Geburtsverletzungen ist von so vielen Faktoren abhängig, auf die wir gar keinen Einfluss haben.” Von der Anatomie der Frau etwa, der Grösse des Kindes und vor allem des kindlichen Kopfes, von der Elastizität des Bindegewebes, der Länge der Geburt (wenn es sehr schnell geht, hat das Gewebe wenig Zeit, sich zu dehnen) und vom Dammschutz, den die Hebamme unter der Geburt vornimmt.

Die Gynäkologin rät deshalb den Frauen, die sie in der Schwangerschaft betreut, nur das zu machen, worauf sie auch Lust haben. “Wenn eine Frau ihren Körper auch bauchnabelabwärts exploriert, finde ich das grundsätzlich toll, aber keine Frau soll sich unter Druck gesetzt fühlen, ihren Damm zu massieren, wenn es ihr zuwider ist.”

Lest dazu auch:

  • “VerDAMMt – Wenn der Dammriss nicht heilt”, ein Erfahrungsbericht von Aline Maeder
  • “Meine Mariske: Nichts Schickes, Französisches. Au Contraire.” und “Vorhang auf, Mariske ab: heute wird operiert (und geweint).”, zwei schonungslos lustige Erfahrungsberichte von Livia Seiler

Autor*in: Monika Preuk
Letzte Aktualisierung: 04. Februar 2020

Sie können bohren, ziehen oder ganz plötzlich und heftig einsetzen: Unterleibsschmerzen haben eine breite Palette der Ausprägung und viele Ursachen. Neben einer Blinddarmentzündung, gibt es eine ganze Reihe von Ursachen, die nur bei Männern oder Frauen auftreten.

Unterleibsschmerzen sind ein Oberbegriff für ganz unterschiedliche Symptome. Sie können plötzlich als Kolik einsetzen und extrem heftig sein, krampfartig auftreten, stechen oder nur leicht ziehen. Je nach Beginn und Dauer gibt es darüber hinaus die akuten sowie die chronischen Unterleibsschmerzen.

Unterleibsschmerzen treten zwischen Schambein und Nabel auf

Gemeint ist immer, dass die Schmerzen in einem bestimmten Bereich lokalisiert sind. Dabei bedeutet Unterleib die Region zwischen Bauchnabel, Scham, Leisten und Hüftknochen. Manchmal betreffen die Schmerzen den gesamten Bereich, dann sind sie wieder nur rechts, links, weiter unten oder oben angesiedelt. Manchmal sind Unterleibsschmerzen ein Alarmsignal, in anderen Fällen dagegen eher harmlos. Es kommt eben ganz darauf an, was die Unterleibsschmerzen auslöst.


Ursachen von Unterbauchschmerzen bei Mann und Frau

Es gibt eine ganze Reihe von Ursachen für Unterleibsschmerzen, die bei Mann und Frau auftreten können. Daneben kommen noch Auslöser in Frage, die geschlechtsspezifisch sind, also ausschließlich für die Frau oder den Mann zutreffen. Hier die häufigsten Ursachen für Männer und Frauen:

  • Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Verstopfung
  • Blähungen
  • Blinddarmentzündung
  • Leistenbruch
  • Blasenentzündung
  • Blasenkrebs
  • Harnblasensteine
  • Harnleitersteine
  • Divertikulitis
  • Morbus Crohn
  • Colitis ulcerosa
  • Darmpolypen
  • Darmverschluss (Ileus)
  • Darmkrebs
  • Reizdarm
  • Aortenaneurysma
  • Syphilis
  • Tripper (Gonorrhö)
  • psychische Belastung, Stress

Unterleibsschmerzen beim Mann: Prostata und Hoden

  • Hodenentzündung
  • Nebenhodenentzündung
  • Hodentorsion
  • Hodenkrebs
  • Prostataentzündung
  • Prostatakrebs

Unterleibsschmerzen bei der Frau betreffen Eierstöcke und Gebärmutter

  • Menstruationsbeschwerden

  • Endometriose

  • Eierstockentzündung

  • Eierstockzyste

  • Eileiterentzündung

  • Eierstockkrebs

  • Eileiterkrebs

  • Eileiterschwangerschaft

  • Gebärmuttersenkung/Gebärmuttervorfall

  • Myom

Nicht zuletzt können auch in jedem Stadium der Schwangerschaft Unterleibsschmerzen auftreten.

Unterleibsschmerzen – das sind die Ursachen

Behaarung von der scham bis zum bauchnabel

Wann zum (Fach-)Arzt bei Unterleibsbeschwerden?

Unterleibsschmerzen sollte immer der Arzt abklären. Das gilt vor allem dann, wenn die Schmerzen plötzlich und heftig einsetzen oder wenn zusätzlich Stuhlverhalt, Schwächegefühl, Ohnmacht, Erbrechen oder Durchfall auftreten. Bereits bei einem dieser Begleitsymptome sollte möglichst kurzfristig ein Mediziner die Ursache feststellen. Es könnte sich schlimmstenfalls um eine akut lebensbedrohliche Erkrankung handeln, etwa eine Blinddarmentzündung oder einen Darmverschluss.

Doch auch wenn Unterleibsschmerzen nicht so heftig sind, wenn sie nur hin und wieder auftreten oder ständig da sind, aber nur wenig stören, ist eine Untersuchung durch den Arzt erforderlich, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Therapie einzuleiten.

Diagnose von Unterleibsschmerzen: Gespräch und körperliche Untersuchung

Zuerst wird der Arzt in einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) nach dem Auftreten der Schmerzen und ihrer Ausprägung fragen. Ist der Schmerz bohrend, zieht er oder fühlt er sich eher dumpf an? Wann trat er zum ersten Mal auf, gab es einen vom Patienten vermuteten Anlass?

Wichtig für die Suche nach der Ursache ist auch, wo genau sich der Unterleibsschmerz zeigt. So ist für eine Blinddarmentzündung der rechtsseitige Unterleibsschmerz typisch. Schmerzen im linken Bereich deuten dagegen auf Erkrankungen des Dickdarms hin. Wichtige Hinweise für den Arzt umfassen zudem, wenn sich der Schmerz beispielsweise beim Liegen verschlimmert oder leichter wird, durch Anwinkeln der Beine fast verschwindet oder die Intensität beziehungsweise der Schmerzcharakter sich in der Seitenlage verändert.

Nach der Anamnese wird der Hausarzt den Unterbauch abtasten. Auf diese Weise spürt er, ob Anspannungen, Verhärtungen und Verkrampfungen vorliegen, ob sich manche Bereiche heiß anfühlen und an welchen Stellen des Unterleibs die Berührung besonders schmerzt. Zusätzlich hört der Arzt den Unterbauch ab, etwa auf typische Geräusche im Darm.

Bei diesen Symptomen zum Arzt!

Lifeline/Wochit

Mit Ultraschall der Ursache von Unterleibsschmerzen auf der Spur

Eine wichtige Hilfe bei der Diagnose ist der Ultraschall. Entsprechende Untersuchungen bieten bereits viele Hausärzte an. Der Ultraschall kann etwa zeigen, ob ein Stein die Unterleibsbeschwerden auslöst, aber auch, oder ob ein Leistenbruch oder eine Divertikulose vorliegt.

Mit Anamnese, körperlicher Untersuchung und falls vorhanden dem Ultraschall kann ein erfahrener Arzt bereits erste Hinweise für eine mögliche Ursache der Beschwerden erhalten. Je nach Verdacht wird er zu einem Spezialisten überweisen, etwa dem Urologen, dem Gynäkologen, dem Magen-Darm-Facharzt (Gastroenterologe).

Gastroenterologe: Was passiert beim Magen-Darm-Facharzt?

Tastuntersuchung, Bluttests, Ultraschall, aber auch Stuhluntersuchung und Darmspiegelung (Koloskopie) sind die Diagnosemöglichkeiten dieses Spezialisten. Damit erkennt der Gastroenterologe so gut wie jede mögliche krankhafte Veränderung im Darm, darunter Divertikulose, Morbus Crohn, Reizdarm und auch Darmkrebs.

Falls jedoch alle Diagnosemittel versagen und die Unterleibsschmerzen weiterhin bestehen, kann als letzte Möglichkeit die Bauchspiegelung (Laparoskopie) Aufschluss geben. Sie ermöglicht den direkten Einblick und ist oft die einzige Möglichkeit, Erkrankungen wie etwa Endometriose zu entdecken.

Urologische Untersuchungen bei Unterleibsschmerzen

Besteht beim Mann der Verdacht auf Hoden oder Prostataentzündung, ist der Urologe der geeignete Ansprechpartner. Mit Tastuntersuchung, Ultraschall und Bluttest erkennt er, ob eine entsprechende Erkrankung vorliegt. Auch Geschlechtskrankheiten wie Syphilis oder Tripper diagnostiziert der Facharzt bei Mann und Frau. Darüber hinaus ist er der Experte für Blasenprobleme. Urinuntersuchung und falls nötig eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) zeigen nicht nur, ob eine Blasenentzündung vorliegt, sondern verraten auch Blasensteine und Blasenkrebs.

Gynäkologische Untersuchung bei Schmerzen im Unterbauch

Für Frauen ist der Gynäkologe meist der erste Ansprechpartner, wenn es um Unterleibsschmerzen geht. Mit gynäkologischer Untersuchung, Abstrich und Ultraschall lassen sich Eierstockentzündung, Eileiterentzündung, Myome oder Gebärmutterhalskrebs diagnostizieren. Auch Frauen, die schwanger sind, haben häufig Unterleibsschmerzen und sollten das vom Gynäkologen abklären lassen. Meist handelt es sich jedoch um das harmlose Anzeichen dafür, dass sich die Gebärmutter aufrichtet, um dem Kind ausreichend Platz zu bieten.

Behandlung von Unterleibsschmerzen

Die Therapie des Unterleibsschmerzes richtet sich nach seiner Ursache. Handelt es sich um einen Reizdarm oder Magen-Darm-Beschwerden durch Stress, helfen oft Hausmittel wie Kümmel-Pfefferminz-Tee oder entsprechende Phytopharmaka (pflanzliche Arzneimittel). Schlägt seelische Belastung massiv auf Magen und Darm, ist psychologische Beratung und Verhaltenstherapie sinnvoll. Damit lernen Betroffene, Stress und Trauer so zu verarbeiten, dass keine körperlichen Beschwerden daraus entstehen.

Therapie richtet sich nach Auslöser und Schwere der Erkrankung

Von der Wärmflasche bei Darmkrämpfen oder Menstruationsbeschwerden bis hin zur Operation bei Hoden- oder Darmkrebs – die Palette der Therapieoptionen bei dem umfassenden Beschwerdebild Unterleibsschmerzen ist entsprechend vielfältig. Wichtig ist bei Unterleibsschmerzen jedoch auf jeden Fall, sie nicht als harmlos abzutun, sondern immer ihre Ursache abklären zu lassen.

Bei Verdacht auf eine akute, massive Erkrankung wie Blinddarmentzündung oder Darmverschluss ist jedoch unbedingt die sofortige Überweisung in eine Klinik sowie eine Operation nötig, um den gefährlichen Auslöser der Unterleibsschmerzen zu beseitigen.

Tipps gegen geschwollene Beine

Lifeline/Wochit

Wie nennt man die Haare unter dem Bauchnabel?

Als Bauchbehaarung wird die Vellus- oder Terminalhaarausprägung in der Bauchregion bei Säugetieren einschließlich des Menschen bezeichnet. Sie folgt bei allen Säugetieren nach demselben Wachstumsmuster vom Brustbein in Richtung Bauchnabel folgend und von der Schamgegend bzw.

Warum habe ich so viel Körperbehaarung?

Ändern sich Art oder Lokalisation des Haarwachstums beim Erwachsenen auffällig, kann das Ausdruck einer hormonellen Störung oder einer Stoffwechsel-Erkrankung sein. Auch bei Einnahme einiger Medikamente kommt es zu verstärkter Kopf- und Körperbehaarung.

Warum habe ich Haare am Bauch?

Der Grund dafür sind Hormone, welche zu verstärktem Haarwuchs führen. Jedoch haben eine geringe Anzahl von Frauen ein Problem mit ungewollter Körperbehaarung, besonders in der Bauchregion. Dafür sind häufig hormonelle Ursachen der Grund dafür, welche auch meistens genetisch bedingt sind.

Wie entsteht Hirsutismus?

Er entsteht durch Umwandlung von Vellushaar in Terminalhaar und kann anlagebedingt (genetisch) oder (hormonell oder medikamentös verursacht) krankheitsbedingt sein. Die Grenze zum Normalzustand ist dabei fließend. Meist ist die Ursache für einen Hirsutismus eine vermehrte Androgenbildung.