Baby krabbelt nicht sondern rutscht auf dem Po

In dieser Rubrik könnt ihr euch über diverse Krankheitsbilder austauschen - z. B. Skoliose, Kyphose, Cerebralparese usw.

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Baby krabbelt nicht sondern rutscht auf dem Po

LoreleiStamm-User
Baby krabbelt nicht sondern rutscht auf dem Po
Beiträge: 295Registriert: 21.09.2005, 21:09Wohnort: Berlin

Porutscher

Hallo ihr Lieben,

zum Einstieg ersteinmal die Fakten:
Ole 15 1/2 Monate, stark hypoton mit anfänglicher ZKS, die weitestgehend nicht mehr erkennbar ist, entwicklungsverzögert, geistig gesund. Alles untersucht ausser einer Muskelbiopsie, da haben wir uns geweigert. KG nach Bobath seit dem 3. Monat, nach Vojta seit dem 10. Monat.
Drehen sehr zeitig, Robben mit 12 Monaten, frei sitzen ebenfalls, selbst setzen mit 15 Monaten und nur dabei macht er den Vierfüssler, ebenso: an Ggeenständen hochziehen, von Gegenständen zu Mama oder Papa laufen - eingie Schritte, dann Sturzflug ohne richtigen Armsütz, Armstütz macht er nur um in den Vierfüssler und ins Sitzen zu kommen.

An sich sind wir gaaaanz doll happy, weil Ole sich wirklich sehr gut entwickelt. Das war so nicht immer absehbar und mit freien Schritten um den 15. Monat hatten wir offen gesagt nicht gerechnet. Nun scheint es ihm aber nciht schnell genug zu gehen. Bisher hat er sich von a nach b robbend bewegt, hat sich dann hochgezogen und alles war gut. Nun rutscht er auf dem Po zum beispielsweise Tisch um sich hochzuziehen. Geht schneller und man muss sich nicht extra wieder setzen. schon logisch das Ganze, aber gut? KGin sagen beiden: no way, unterbinden. Gut... und wie? Ich lege ihn hin, er setzt sich wieder und ruscht los usw. Hmm... nun hab ich einfach mal nach Porutscher gegoogelt und auf den ganzen MainstreamElternseiten, die ich ansonsten ja auch nicht zu Rate ziehen würde, steht üüüüüüberall, dass das normal sei, eben nur eien andere Art der Fortbewegung, ein Krabbelersatz usw. Ich möchte aber schon gern noch, dass Ole krabbelt - auch wenn er in aufrechter Haltung tolle Fortschritte macht, weil trotz aller Fortschritte seine Muskilatur nun einmal sehr schwach ist.

Wie habt ihr das gehandhabt?? Habt ihr irgendwelche Tipps für mich? Sind sich die KGs einig, dass das "physioogischer Müll" ist??

LG, Lore

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kachiyaREHAkids Urgestein
Baby krabbelt nicht sondern rutscht auf dem Po
Beiträge: 1162Registriert: 04.05.2005, 13:03Wohnort: Hamburg

Beitrag von kachiya » 02.05.2006, 14:59

Hallo Lore,

ist ja toll, dass Ole schon laufen will. Ich habe viel Wissen aus dem Buch Babyjahre. Der Autor schreibt, dass ein Teil der Kinder Po-Rutscher sind und nicht krabbeln und das dies für diese Kinder normal ist. Es entwickeln sich nicht alle Kinder im motorischen Bereich gleich. Das Buch Babyjahre basiert auf einer langjährigen Studie in der Schweiz, bei vielen Po-Rutschern waren wohl auch ein Elternteil Po-Rutscher. Der Autor schreibt auch, dass (gesunde) Kinder sich von sich aus entwickeln und es von daher nicht falsch sein kann, wenn ein Kind von sich aus auf dem Hintern rumrutscht.
Es ist doch schon einmal gut, dass Ole gerobbt ist, da werden doch Beine und Arme diagonal bewegt. Ziel ist ja laufen und nicht krabbeln.
Von eigenen Erfahrungen kann ich leider nicht berichten, Finley ist gekrabbelt und das viele Monate. Seine KG-Therapeutin hätte eigentlich gedacht, dass er dabei mehr Muskeln aufbaut als er durch das Krabbeln bekommen hat. Er hat immer noch eine sehr schwache Muskulatur im Rumpf, Hüft- und Beinbereich.
Bin mal gespannt, was noch für Antworten kommen. KISS wird sicher auch dabei sein.

LG,

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LoreleiStamm-User
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Beiträge: 295Registriert: 21.09.2005, 21:09Wohnort: Berlin

Beitrag von Lorelei » 02.05.2006, 15:15

Gleich mal vorweg: Ole hat weder KISS noch was ähnliches!

Kchiya, ja GESUNDE Kinder, die das von sich aus machen, aber ich weiss nicht, ob man bei einem stark hypotonen Kind noch von einem gesunden Kind im klassischen Sinne sprechen kann?! Und es mag ja sein, dass viele PoRutscher gleichzeitig NICHTKrabbler sind, nur kann ich mir vorstellen, das man das besser andersherum formulieren sollte und sagen, dass viele Kinder, die nicht krabbeln können, stattdessen Porutschen, was logisch ist, da es weniger Aufwand, weniger Kraft, weniger motorische Fähigkeit abverlangt. Dasheisst ja ber auch, dass die Wahrscheinlichkeit fürs Krabbeln damit wieder sinkt und das möchte ich nicht. Ich halte es für sehr wichtig und so ich noch ne Chance sehe, Ole das beizubringen, möchte ich die auch nutzen.

Achso, Ole ist zwar geroobt, aber nicht wirklich im Kreuzgang. Den hat er nur angedeutet, aber die Arme zB waren immer beide gleichzeitige im Einsatz. Nur selten waren die Beine im Wechsel unterwegs.

LG, Lore

Lore mit Sohnemann 1- Asperger plus Dyskalkulie, ADS und alles und so und Sohnemann 2 - *01/2005

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Michaela73 Stamm-User
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Beitrag von Michaela73 » 02.05.2006, 15:18

Hallo Lore,

Unsere Svenja ist in etwa so alt wie Ole und motorisch ein bißchen weiter zurück. Unsere KG hat gesagt, wenn sie Porutscher wird ist das auch okay, hauptsache sie hat eine Fortbewegungsart auf dieser mittleren Ebene. Sie sagte wichtig ist, dass sie eine Ebene höher kommt , ob sie krabbelt oder rutscht ist egal. Aber ganz ehrlich , wenn meine KG sagen würde, ich solle das Porutschen unterbinden, würde ich es nicht tun, wenn Svenja nämlich mal dahin gekommen ist, ist sie bestimmt mächtig stolz drauf und ich kann mir vorstellen , dass es sie sehr demotivieren würde, wenn ich es ihr dann quasi " verbiete".
Ich wünsche euch weiterhin gute Fortschritte

Baby krabbelt nicht sondern rutscht auf dem Po

@kachyia:Von wem ist das Buch ?, hört sich interessant an.

LG
Michaela

Michaela und Thomas mit Paulo (08/99) und Svenja (02/05), globale Entwicklungsstörung , muskuläre Hypotonie , Mikrocephalie, Ataxie

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katischatz1965Stamm-User
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Beitrag von katischatz1965 » 02.05.2006, 15:21

Hallo Lore

Meine Kati (15) is auch ein Porutscher ,, und ich freu mich sogar ,,weil das die einzigste möglichkeit ausserhalb des Rollis ist um sich fort zubewegen

LG Manuela

Manuela geb. 1965 alleinerziehende Mutter von Katharina 21.09.1990
Angelman-Syndrom,Symtomatische fokale Epilepsie mit tonischen u. Grand-Male Anfällen,

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LoreleiStamm-User
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Beitrag von Lorelei » 02.05.2006, 15:29

Manuela, hast du dich durch meine Frage angegriffen oder so gefühlt? Wenn ja, tut mir das leid. Mir ist natürlich klar, dass es je anch Kind etwas Tolles sein kann. Aber mich interessiert eben auch, wie es bei Kinder ist, die das ggf. nur aus Faulheit machen, denn das ist es bei Ole. Wenn er in den Vierfüssler kommt um aufzustehen, dann hat er theoretisch auch die Kraft zu krabbeln. Ich will es doch auch nur richtgi machen und durch meine Frage niemandem auf die Füsse treten.

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Michaela, robbt Svenja eigentlich?

Lore mit Sohnemann 1- Asperger plus Dyskalkulie, ADS und alles und so und Sohnemann 2 - *01/2005

ehemalige Userin

Beitrag von ehemalige Userin » 02.05.2006, 15:59

Hallo Lore
einem Kind eine Bewegungsart zu "verbieten" ist schon ein wenig haarig. Sicherlich krabbeln ist besser..., denn-das klang ja schon an- krabbeln ist wohl die wichtigste Fotbewegung überhaupt. Ich denke aber auch man sollte sich mit einigen Dingen zufriedengeben. Dennoch würde ich aber auch versuchen Ole immer wieder zum krabbeln zu annimieren, z.B. kleine Hindernisse auf den Boden legen, den Untergrund weich gestalten o.ä.
Anbei, ein Kind aus unserem Bekanntenkreis- ohne Diagnosen- war auch Porutscher/ Wenigkrabbler bis ca. zum 20 Monat. Dann hatte er plötzlich den Dreh raus krabbelte und lief. Also vielleicht brauch dein Süßer nur noch ein wenig Zeit.
Gruß Hilke

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LoreleiStamm-User
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Beitrag von Lorelei » 02.05.2006, 16:04

Ja, die soll er kriegen(Zeit). Ich hab halt nur Bedenken, was ihn noch zum krabbeln motivieren soll. wenn er doch mit dem Po vorwärts kommt. Und e sist ja nicht so, dass das seine einzige Fortbewegungsmöglichkeit ist. Er kann sich drehen, er kann robben, er kann sogar laufen. Hmm...
was spricht denn aus physiotherapeutischer Sicht dagegen?? Meine beiden KGs sind leider derzeit im Urlaub, da muss ich mit dem Fragen noch warten. Hab nur bisher nebenbei mitbekommen, wenn sie mit anderen Müttern von Porutschern sprachen, denn Ole rutscht ja erst seit gestern auf dem Po.

----- einem Kind eine Bewegungsart zu "verbieten" ist schon ein wenig haarig. -----
da ist was dran....

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katischatz1965Stamm-User
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Beitrag von katischatz1965 » 02.05.2006, 17:03

Hallo Lorelei,

sorry kam sicher falsch rüber was ich schrieb ,, ich fühlte mich nicht angegriffen ,, wollte nur zum ausdruck bringen , das es manchmal keine andere möglichkeit der fortbewegung gibt ,, kati wird auch der vierfüsslerstand beigebracht ,, aber die angst ist zu gross , als das sie es ernsthaft versucht..

ich denke auch nicht das verbieten etwas bringt ob in der fortbewegung oder woanders ,, dann machen sie es erst recht ,, den unsere Kinder sind nicht dumm

Liebe Grüsse

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Manuea

Manuela geb. 1965 alleinerziehende Mutter von Katharina 21.09.1990
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SylvieREHAkids Urgestein

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Beitrag von Sylvie » 02.05.2006, 18:19

Hallo Lorelei,
Unser Kleiner rutscht auch auf dem Po (kann aber sonst nichts von dem was Ole kann). Unser Neurologe hat gesagt, das sei völlig OK, eben eine andere Methode als das Krabbeln aber gleichwertig & er war der Meinung, daß unser Axel nicht krabbeln wird, weil es ihm schwer genug fiel sich überhaupt aufzurichten, wg. der Hypotonie, so daß er die Krabbelstellung gar nicht gern akzeptieren wird.
Ansonsten kann ich nur sagen, sowohl meine Schwester als ich sind beide nur auf dem Hintern gerutscht & wir haben keinerlei Koordinationsstörungen oder sonst was.
Aber ich verstehe Deine Sorge, ich habe mich schon auch gefragt, ob das so gut ist, das Porutschen bei meinem Sohn; er macht es nämlich auch noch mit völlig geraden Beinen & eigentlich sollte er seine Knie anwinkeln, kann es aber ganz schlecht. Aber ihm verbieten? Nee, ich hätte auch Angst ihn zu demotivieren!!
Gruß
Sylvie

Sylvie, mit Axel (*2004, hypoton, versch. Fehlbildungen u.a. operierte Klumpfüsse, WH-Mangel, Tachykardie, keine Diagnose)
Unsere Vorstellung

Warum rutschen Kinder auf dem Po?

Wissenschaftler fanden heraus, dass 13 Prozent aller Babys andere Wege finden, um sich fortzubewegen. Egal, ob es sich schlängelt, auf dem Po rutscht, sich rückwärts schiebt oder gar eine Rolle nach der anderen macht: Hauptsache ist, dass Dein Baby mit Freude und aus eigenem Impuls zum Ziel kommt.

Was passiert wenn ein Baby nicht krabbelt?

Oft löst es bei Eltern Besorgnis aus, wenn ihr Kind etwa mit zehn Monaten noch nicht krabbelt. Diese Sorge ist ganz natürlich – aber in den allermeisten Fällen unnötig. Babys entwickeln ihre Fähigkeiten sehr unterschiedlich, manche schneller, manche langsamer.

Können Kinder das Krabbeln überspringen?

Manche Kinder überspringen das Krabbeln aus unterschiedlichen Gründen – und das kann Folgen haben. Wenn Kinder beginnen, zu krabbeln, dann lernen sie viel mehr, als sich selbstständig fortzubewegen. Sie trainieren Motorik und Muskeln, entdecken ständig Neues und aktivieren Tastsinn und Kreativität.

Was kann ein Baby zuerst sitzen oder krabbeln?

Die meisten achten sehr genau auf jeden Entwicklungsschritt ihrer Kinder. ... Die Zwischenergebnisse im Überblick..