Geschiedene und dauernd getrennt lebende Ehegatten können ihre Unterhaltsleistungen an den Ex-Gatten im Rahmen des Realsplittings bis zu 13.805 Euro als Sonderausgaben absetzen. Im Gegenzug muss der Empfänger die Zahlungen als sonstige Einkünfte versteuern. Show
Das Realsplitting bewirkt, dass der Unterhaltszahler seine Ausgaben steuermindernd geltend machen kann, während der Unterhaltsempfänger diese als sonstige Einkünfte versteuert. Um die Unterhaltszahlungen als Sonderausgaben absetzen zu können, muss der Zahlende den Abzug beantragen und der Empfänger dem zustimmen und versichern, dass er die Zahlungen abzüglich Werbungskosten versteuert. Die Zustimmung zum Realsplitting erfolgt durch die Abgabe der "Anlage U". Anzugeben sind die Einnahmen in der Anlage SO in der Zeile "Unterhaltsleistungen, soweit Sie vom Unterhaltszahler als Sonderausgaben abgezogen wurden". Die Unterhaltsleistungen sind zwar steuerpflichtig, doch ob tatsächlich auch Steuern dafür zu zahlen sind, hängt von der Höhe des Unterhalts und der anderen Einkünfte ab. Falls Sie nämlich keine oder nur geringe andere Einkünfte haben, fällt aufgrund der Frei- und Pauschbeträge des Steuertarifs keine allzu hohe Steuer an. Tipp Als Unterhaltsempfänger sollten Sie Ihre Zustimmung zum Realsplitting von der Verpflichtung des Unterhaltspflichtigen abhängig machen, dass dieser alle steuerlichen und außersteuerlichen Nachteile ausgleicht, die Ihnen durch die Versteuerung der Unterhaltszahlungen entstehen. Ist Unterhalt steuerlich absetzbar? Ist Unterhalt steuerlich absetzbar? Die Antwort auf die Frage ist ein klares Jein. Denn ob du Unterhalt von der Steuer absetzen kannst, hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Mach jetzt den kostenlosen Steuer-Checkgeprüft durch Steuerexpert*innen Lesezeit: berechne … #Anfänger*innen#Eltern#Paare InhaltUnterhaltRealsplittingAbsetzbare HöheAußergew. BelastungAuskunftsplichtKindesunterhaltAndere Personen Unterhalt für EheleuteWenn du verheiratet bist, seid ihr als Ehepaar untereinander unterhaltspflichtig (§ 1360 BGB). Solange die Ehe besteht, wird diesem Umstand steuerlich durch das Ehegattensplitting Rechnung getragen. In manchen Fällen ist dabei die Kombination aus Steuerklasse III und V eine gute Option. Dauernd getrennt lebend: Im § 1567 Absatz 1 BGB definiert der Gesetzgeber diesen Status so: Money on my Mind – wir reden über Finanzen Wir brechen mit dem Tabu und sprechen jede Woche Dienstag mit spannenden Gäst*innen über Geld – ganz ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen Jetzt reinhören RealsplittingMachst du als leistender Eheteil den Trennungsunterhalt oder den nachehelichen Unterhalt als Sonderausgaben geltend, wird dies auch Realsplitting bezeichnet. Die Rechtsgrundlage dafür bildet § 10 Abs. 1a Nr.1 EStG. Der leistende Teil der Ehe kann die Unterhaltsaufwendungen deshalb von der Steuer absetzen, während der*die empfangende Partner*in diese Einnahmen versteuern muss. Faktisch ermöglicht das Realsplitting (ehemaligen) Partnern, das Ehegattensplitting zumindest teilweise über den Bestand der Ehe hinaus fortzuführen. Diese Option eignet sich für alle (ehemaligen) Paare, bei denen die zur Unterhaltszahlung verpflichtete Person deutlich mehr verdient, als die Begünstigte. In diesem Fall sorgt die SteuerprogressionSteuerrechtlich beschreibt die Progression das Ansteigen des persönlichen Steuersatzes bei steigendem Einkommen. Das führt dazu, dass höhere Einkommen nicht nur absolut sondern auch prozentual höher besteuert werden als niedrige Einkommen Das Realsplitting setzt nach § 10 Abs. 1a Nr.1 EStG die Zustimmung der empfangenden Person voraus. Der*die begünstigte Ehegatt*in ist aber nicht verpflichtet, dem Realsplitting zuzustimmen, sondern tut dies freiwillig. Etwas anderes gilt, wenn das Realsplitting im Ehevertrag oder in der Scheidungsvereinbarung festgelegt wurde. In diesem Fall kann die gebende Partei die nehmende Person auf Zustimmung verklagen. Das Urteil ersetzt dann die persönliche Zustimmung des*r Ehegatt*in (§ 894 ZPO). Das Realsplitting muss für jedes Kalenderjahr neu beantragt werden. Die Zustimmung des*r Empfangenden muss dazu jedes Jahr aufs Neue erteilt werden und ist jederzeit widerrufbar. Der*die Unterhaltsleistende muss die Steuer-Identifikationsnummer der empfangenden Person in seiner Steuererklärung angeben. Der*die Unterhaltsempfänger*in ist zur Herausgabe dieser Information verpflichtet, sofern er dem Realsplitting zugestimmt hat. Kommst du als Unterhaltszahler*in nicht an die Steuer-ID deines Gegenübers, kannst du bei der zuständigen Finanzbehörde die Identifikationsnummer erfragen (§ 10 Abs. 1a Nr.1 S. 9 EStG). Wie viel darfst du absetzen?Im Rahmen des Realsplittings kannst du Unterhaltsleistungen nicht unbegrenzt, sondern nur bis zu einem Höchstbetrag absetzen. Dieser beträgt 13.805 Euro je Kalenderjahr. Abzug des Ehegattenunterhalts als außergewöhnliche BelastungenKommt das Realsplitting nicht infrage, bleibt dir als Unterhaltszahler*in noch die Möglichkeit, deine Zahlungen als außergewöhnliche Belastungen steuerlich abzusetzen. Der jährliche Höchstbetrag beträgt im Steuerjahr 2021 9.744. Die Höhe dieses Höchstbetrags ist an den Grundfreibetrag geknüpft. Die Höhe des Grundfreibetrags (und damit des Höchstbetrags für die absetzbaren Ehegattenunterhaltszahlungen als außergewöhnliche Belastung für alle aktuellen Steuerjahre (bis zu vier Jahre rückwirkend bei freiwilliger Abgabe) findest du im Grundfreibetrag-Beitrag. Bei dieser Variante werden die Unterhaltszahlungen bei der empfangenden Person nicht versteuert. Dein*e Ex-Partner*in muss daher auch nicht zustimmen, wenn du diese Variante nutzen möchtest. Auskunftspflicht oder nichtDennoch hat auch diese Alternative einen Haken. Im Rahmen des § 33a EStG kannst du Unterhaltszahlungen nur angeben, wenn du dazu gesetzlich verpflichtet und der*die Empfänger*in bedürftig ist. Das Finanzamt will deshalb regelmäßig wissen, wie hoch die Einkünfte der empfangenden Person sind, um die Höhe der absetzbaren Unterhaltsleistungen zu überprüfen. Diese darf sich aber weigern, hierüber Auskunft zu erteilen. Kindesunterhalt steuerlich geltend machenIm Fall einer Trennung oder Scheidung wird in aller Regel auch Unterhalt für die gemeinsamen Kinder gezahlt. Wenn du den Kindesunterhalt steuerlich geltend machen willst, erfolgt dies ebenfalls gemäß § 33a EStG als außergewöhnliche Belastung. Die Höchstgrenze beträgt auch hier wiederum 9.744 für das Steuerjahr 2021 oder der Höhe des Grundfreibetrags für das jeweilige Steuerjahr. Auch hier darfst du Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zusätzlich in deine Steuererklärung eintragen. Achtung: Gemäß einem BGH-Urteil aus dem Jahr 1991 (BFH-Urteil vom 20.9.1991, III R 91/89, BStBl. 1992 II S. 137) darfst du nicht auf Erstattungsmöglichkeiten freiwillig verzichten, wenn du Ausgaben als außergewöhnliche Belastungen geltend machen willst. Kindesunterhaltszahlungen kommen deshalb nur für Kinder über 25 Jahre infrage, für die kein Anspruch auf Kindergeld mehr besteht. Wenn deine Tochter* studiert oder dein Sohn* in diesem Alter seine Ausbildung noch nicht abgeschlossen hat und du dein Kind finanziell unterstützt, kannst du diese Aufwendungen als außergewöhnliche Belastungen von der Steuer absetzen. Unterhalt für Lebensgefährte*n und andere FamilienangehörigeDiese Unterhaltszahlungen kannst du nur dann von der Steuer absetzen, wenn du gesetzlich dazu verpflichtet bist. Das gilt gemäß § 1601 BGB nur für Verwandte in gerader Linie. Also für (Ur-) Großeltern, Eltern, Kinder und (Ur-) Enkelkinder sowie für (ehemalige) Ehegatt*innen. Setze jetzt deine Unterhaltskosten mit Deutschland beliebtester mobiler Steuer-App oder per Browser ab! Das einfache Frage-Antwort-Verfahren ist leicht verständlich, hilft dir beim korrekten Abgeben und du kommst kostenlos zur Schätzung des voraussichtlichen Steuerergebnisses. Jetzt Steuererklärung starten DISCLAIMER Wir machen keine Steuerberatung. Wir ersetzen keine*n zertifizierte*n Steuerberater*in. Alle Angaben ohne Gewähr. Mehr Infos dazu findest du in unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Wo wird Unterhalt in der Steuererklärung eingetragen?Während in der Anlage U die Unterhaltszahlungen an den geschiedenen oder getrennt lebenden Ehegatten für den Abzug als Sonderausgaben erfasst werden, sind in der Anlage Unterhalt entsprechende Zahlungen an bedürftige Personen (Eltern, Kinder) als außergewöhnliche Belastungen geltend zu machen.
Wann muss ich Unterhaltsleistungen in der Steuererklärung angeben?Tragen Sie die Kosten als außergewöhnliche Belastung ein, müssen Sie die Leistung – also die Unterhaltszahlungen – tatsächlich erbracht haben. Der Unterhalt kann bis zu einem jährlichen Höchstbetrag von 9.744 Euro (Steuererklärung 2021) abgesetzt werden, sofern Ihre Kosten die zumutbare Eigenbelastung überschreiten.
Wo trägt man den Unterhalt für ein Kind in der Steuererklärung mein Elster ein?Die Höhe der tatsächlich geleisteten Zahlungen tragen Sie bitte in Zeile 38 ein. Das Finanzamt berücksichtigt den Betrag, der abgezogen werden kann. Machen Sie erstmals entsprechende Sonderausgaben geltend, reichen Sie bitte eine Kopie des Vertrags / der Versorgungsvereinbarung nach.
Wo trage ich erhaltenen Kindesunterhalt ein?Im Gegenzug sind die erhaltenen Unterhaltsleistungen bis zu einem Betrag von maximal 13.805,00 € steuerpflichtig und müssen in der Steuererklärung auf der Vorderseite der Anlage SO in der Zeile Unterhaltsleistungen ... erklärt werden.
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