Wie viele Spinnen Arten leben in Australien?

Während in Mitteleuropa Spinnen meist nur als lästig und unästhetisch empfunden werden, obwohl sie auf Mückenjagd gehen, ist vielen Spinnen in Australien mit Skepsis und Vorsicht zu begegnen. Das liegt nicht nur daran, dass einige Exemplare in Down Under giftig sind, sondern auch an deren vollkommen anderem Benehmen und ihrer ausgeprägten Suche nach menschlicher Nähe. Australische Spinnen, ob mit oder ohne Gift, neigen häufig dazu, zu springen, zu beißen und zu erschrecken. Hinzu kommt, dass die schönsten Tiere oft die unangenehmsten Eigenarten an den Tag legen und das auch nachts.

Mit fliegenden Schweinen hätte ich ja kein Problem, aber DAS?! In Australien wurde vor wenigen Tagen eine komplette Stadt von Millionen schwarzer Spinnen eingenommen. Die achtbeinigen Alptraum-Protagonisten überzogen mit ihren weißen Netzen ganze Häuser, Felder, Straßen und Strommasten in der Stadt Goulburn im Bundeststaat New South Wales – unweit der Metropole Sydney. Unaufhaltsam regneten sie von ihren Nesten runter auf die Erde – tonnenweise, berichten Anwohner. Ein Entkommen war an vielen Stellen kaum noch möglich.

Dass in Australien alles etwas extremer ist, überrascht uns ja schon länger nicht mehr. Der rote Kontinent beherbergt einige der giftigsten und gefährlichsten Tiere der Welt – Schlangen, Spinnen, Skorpione, Quallen… Doch selbst die sonst so entspannten Australier zeigten sich überrascht von diesem Naturschauspiel. Ian Watson, Bewohner der Kleinstadt Goulburn, berichtet in der „Sydney Morning Herald“: „Der ganze Ort war bedeckt von kleinen, schwarzen Spinnen-Babys. Wenn ich hoch zur Sonne blickte, waren da überall Spinnenwebe, zweihundert Meter in den Himmel hoch.“ Sein Haus habe ausgesehen, als wäre es „verlassen und von Spinnen eingenommen“.

Dieser Anblick sei auch irgendwie wunderschön gewesen, so Ian, doch „es hat mich schon etwas genervt… man konnte nicht rausgehen, ohne überall am Körper Spinnennetze zu haben. Und sie haben sich die ganze Zeit in meinem Bart verheddert.“ Zu Tode erschrocken von der Spinnen-Invasion, postete Ian einen Hilferuf auf der Facebook-Seite seiner Stadt. „Irgendjemand da draußen bei dem ebenfalls Millionen Spinnen vom Himmel fallen? … Mein ganzes Haus ist bedeckt. Ruft einen Wissenschaftler!“

Das Phänomen des „Spinnenregens“ ist in Australien jedoch kein unbekanntes. Während der Hochwasserzeit haben die Spinnen eine clevere Technik entwickelt: Sie nisten sich auf hohen Bäumen und Sträuchern ein. Um sich fortzubewegen, spinnen sie lange Netze in Form eines Ballons, die sie sodann als eine Art Fallschirm benutzen. Kommt ein Windstoß, können die Tiere auf diese Weise sogar mehrere Kilometer zurücklegen. Gar nicht mal so dumm… doch tonnenweise schwarze Spinnen vom Himmel abseilen zu sehen, passt nicht ganz auf meinen Zeitplan heute, oder irgendwann in den nächsten zehn Jahren.

Auch in Brasilien: Spektakuläres Video vom Spinnenregen

Falls Australien jetzt schon einmal von eurer To-Do-Liste gestrichen wurde, habe ich noch eine weitere schlechte Nachricht für euch. Auch in Brasilien regnen gerne mal Millionen schwarze Spinnen vom Himmel. Wie ihr in diesem Video sehen könnt, tun sie euch eigentlich gar nichts, sie wollen doch nur spielen. ;-)

Auge in Auge mit einer Spinne: Eure Überlebens-Tipps!

Ihr kaut Gefahr zum Frühstück? Falls ihr jetzt tatsächlich Lust auf einen Trip nach Brasilien, nach Australien, oder direkt nach Glouburn habt, gibt’s hier ein paar Überlebens-Tipps, die euch bei der Begegnung von Spinnen behilflich sein werden:

Ja, ja die kleinen Krabbelviecher - sie können einem schon ganz schön den Urlaub vermiesen, wenn man sie nicht ausstehen kann. So ganz ohne sie geht es in Australien leider nicht.

Giftigen Spinnen begegnet man in Australien zwar selten, den ungiftigen aber leider nicht!
Kaum eine Gegend und kaum ein Ort, der von ihnen verschont bleibt. Da hilft nur: Augen zu und durch! Das Verständnis für die Hysterie hält sich bei Australiern die Waage. Die Einen kreischen ebenso wie man selbst, die Anderen lachen verständnislos, wenn man beim Anblick eines handtellergroßen Exemplars, das nur wenige Zentimeter entfernt über den Fußboden krabbelt, in Panik gerät. Hier gilt die Regel: Je tiefer im Outback desto geringer das Verständnis!

Die Redback Spider ...

... ist eine Verwandte der “Schwarzen Witwe”, mit einer Größe von 2-3 cm klein, aber sehr giftig, jedoch nicht aggressiv.
Es gibt sie überall in Australien, jedoch vorwiegend im Outback. Ihr Gift wirkt manchmal erst nach Tagen, so dass genügend Zeit zur Behandlung bleibt.
Sie ist so klein, dass man sie auf den ersten Blick kaum wahrnimmt, da sie oft mit zusammengekrümmten Beinchen irgendwo lauert.

Sie versteckt sich gerne in den ungenutzten Ecken von Garagen, Kofferräumen und in Toilettenhäuschen. Sie lebt aber auch gerne unter Eimern, in Werkzeugkästen und alten Vorratsschränken sowie in, an und unter metallischen Gegenständen wie Dosen etc.

Siehe → Foto

Die Funnel-web Spider ...

... ist aggressiv, sehr giftig und wird ca. 5-7 cm groß.  Sie ist in der Gegend um Sydney beheimatet (bevorzugt in Toilettenhäuschen), wobei Sydneysider daran glauben, dass sie angeblich NUR nördlich des Hafens vorkommt.

Siege → Foto

Die Huntsman-Spider ...

© Foto: Stefanie Stadon


... hat eine Körpergröße von ca. 2-4 cm, eine Spannweite von 10-15 cm und ist ein ekliges Exemplar mit behaarten Beinen. Ein Biss ist nicht lebensgefährlich aber schmerzhaft. Beißen tut sie jedoch nur, wenn sie sich ernsthaft bedroht fühlt.

Die Huntsman ist die Spinne, der man als Australienreisender am ehesten begegnen wird, denn sie hält sich oft und gerne in Häusern auf. Für viele Outback-Bewohner ist sie als Fliegen- und Moskitofänger sogar ein gern gesehener Hausgast.

Die australische “Birdeating” oder “Whistling Spider” ...

... ist eine der größten Spinnen der Welt. Sie hat eine Größe von 16-20 cm, ist aggressiv und giftig, ein Biss jedoch nicht tödlich. Eine Begegnung mit dieser Spinne ist äußerst selten, da sie sich tagsüber bis zu 60 cm tief in die Erde einbuddelt.

Leider bin ich jedoch 1987 so einer Spinne in einem Hotelzimmer in Maryborough / Queensland begegnet!

Siehe → Foto

Verhaltenstipps:

1. Schuhe kontrollieren

Schuhe, besonders, wenn sie vor der Tür oder in Garagen herumstehen, immer ausschütteln, bevor man die Füße hineinschiebt. Nur ein paar Jahre ist es her, dass ich eine Red-Back mit meinem großen Zeh in einem Stiefel aus Versehen zerquetscht habe!

2. Gegenstände im Outback

Vorsicht vor metallischen Gegenständen im Outback wie alten Zapfsäulen, Autoteilen (z.B. in Schuppen), Windrädern etc. Red-Backs lieben diese Umgebung.

3. Im Auto

Hin und wieder kommt es vor, dass sich Huntsman Spiders in das Innere von Pkws und Camper verirren (siehe Foto ganz oben). Sie halten sich gerne unter dem Sitz oder hinter der Sonnenblende auf und rennen dann unerwartet über das Armaturenbrett (2x erlebt!). Die Nerven bewahren und an die Seite fahren - nicht in Panik verfallen und einen Unfall bauen.

Mein Rat an Menschen mit Spinnen-Angst

Wie ich werden viele “Spinnen-Neurotiker” wissen, dass es bei Spinnenangst nicht um giftig oder ungiftig, um harmlos oder gefährlich oder gar um "anspringen" geht. Es geht um eine irreale Angst, die eher was mit Ekel und Abscheu zu tun hat. Reaktionen Anderer wie "Die tut aber nichts!" sind völlig sinnlos.

Wie viele Spinnen gibt es insgesamt?

4. Es gibt extrem viele Arten. Wissenschaftler haben bisher mehr als 46.000 Spinnen-Arten entdeckt - und sie glauben, es gibt noch mehr Spinnen zu entdecken. In Deutschland leben etwa 1000 verschiedene Spinnen-Arten.

Welche Spinnen sind in Australien?

Wolf Spider, Huntsman, Redback Spider – schon allein die Namen der australischen Spinnenarten klingen bedrohlich. Viele Deutsche würden vermutlich beim Anblick der großen Huntsman, auf Deutsch Riesenkrabbenspinne genannt, schnell flüchten. In Australien sind die achtbeinigen Tierchen allerdings keine Seltenheit.

Wo auf der Welt gibt es keine Spinnen?

Die Antarktis ist der einzige Kontinent, auf dem es keine Spinnen gibt. Schon mal daran gedacht, auszuwandern und den Krabbeltieren so zu entkommen? Dann kommt für euch nur die Antarktis in Frage.

Warum leben so viele Spinnen in Australien?

Warum so viele Spinnen in Australien? Weil es eine Fülle von Nahrungsmitteln gibt, die sie gerne essen, nämlich Insekten aller Art. Spinnen sind ein Raubtier der Insektenwelt.

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